In der Regel hinterfragen Raucher Ihr Verhalten nicht. Wenn Sie sich aber mit dem Gedanken auseinandersetzen, womöglich mit dem Rauchen aufzuhören, ist es wichtig zu wissen, was Sie womöglich noch an der Zigarette hält.

Dabei kann es für Ihren Rauchstopp hilfreich sein, herauszufinden, welche Bedürfnisse Sie mit der Zigarette befriedigen und welche Funktion das Rauchen in Ihrem Alltag einnimmt. Denn neben der körperlichen Abhängigkeit haben viele Raucher auch eine gefühlsmäßige Bindung zur Zigarette. Überlegen Sie, was Sie bisher am Rauchen hält. Sie können dafür verschiedene Momente Ihres Lebens durchspielen, in denen Sie rauchen: Warum greifen Sie gerade in dieser Situation zur Zigarette? In welcher Stimmungslage sind Sie dann? Wie wirkt die Zigarette auf Sie? Was macht für Sie genau den Unterschied aus, ob Sie in dieser Situation rauchen oder nicht?

Für einen Großteil der Raucher ist die Zigarette mit der Zeit zu etwas geworden, das ihnen hilft, Unangenehmes besser zu ertragen und Schönes noch mehr zu genießen. Viele Menschen rauchen beispielsweise, um ein Gefühl von Erholung herbeizuführen. Für andere hat die Zigarette die Funktion der Kontaktaufnahme zu Fremden, wie etwa auf einer Party, indem man eine Zigarette anbietet und gemeinsam raucht. Die Zigarette ist für einige auch eine Belohnung nach Stress und Ärger. Manchmal wird Rauchen auch gezielt zur Aktivierung und Steigerung der Konzentrationsfähigkeit eingesetzt. Oft ist Rauchen auch Bestandteil der eigenen Identität und gehört zum persönlichen Lebensstil dazu. Manchen Menschen fällt es sogar schwer, sich selbst ohne Zigarette vorzustellen. Vielleicht mag für Sie das Rauchen manchmal auch einfach nur eine Gewohnheit sein, die Langeweile überbrückt.

Häufig erfüllt das Rauchen auch unterschiedliche Funktionen gleichzeitig. Vielleicht achten Sie in nächster Zeit vermehrt beim Rauchen darauf, welche Nutzen Sie der Zigarette in diesem Augenblick zuschreiben. Sobald Sie sich im Klaren darüber sind, wofür Sie die Zigarette einsetzen, können Sie anfangen, darüber nachzudenken, welchen Ersatz es für diese „Funktionen“ der Zigarette geben könnte. Denn um erfolgreich mit dem Tabakkonsum aufhören zu können, braucht es alternative und meist auch neue Verhaltensweisen, die die zugrunde liegenden Bedürfnisse gleichfalls befriedigen.

Sollten Sie durch die Zigarette z. B. scheinbar Erholung finden, könnte das Erlernen einer Entspannungsmethode hilfreich sein. Fungiert die Zigarette hingegen etwa als Belohnung, gönnen Sie sich stattdessen etwas Schönes, vielleicht sogar von dem Geld, das Sie nach dem Rauchstopp einsparen. Es kann ein bisschen dauern, bis Sie eine passende Alternative gefunden haben. Seien Sie kreativ dabei und trauen Sie sich, viel auszuprobieren. In der Rubrik „Rauchfrei bleiben – Rückfall vermeiden“ können Sie mehr zu möglichen Alternativen erfahren.

Zu Beginn fühlt sich der Ersatz für viele Menschen meist nur als „fremd“ an. Bleiben Sie zuversichtlich, denn allmählich gewöhnen sich Körper und Psyche daran. Mit den neuen Verhaltensweisen wird Ihr Leben bestimmt facettenreicher.

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