Ein wichtiger erster Schritt in ein Leben als Nichtraucher ist das Bewusstmachen eigener Verhaltensweisen im Hinblick auf das Rauchen. Das Rauchverlangen ist meist an besondere Gewohnheiten geknüpft, die positive Empfindungen auslösen. Das hat zur Folge, dass Raucher in bestimmten Situationen oft automatisch zur Zigarette greifen, was es beim Aufhören zu bedenken gilt.
Verhaltenstherapien haben zum Ziel, spezielle Gewohnheiten und Verhaltensmuster wieder zu „verlernen“. Denn auch Rauchen kann als erlerntes Verhalten verstanden werden. Kinder finden Tabakqualm noch abstoßend, trotzdem orientiert sich ein Teil von ihnen am Verhalten Anderer und „erlernt“ im Laufe der Zeit das Rauchen. Diese Handlung wird z. B. mit Anerkennung oder dem erlebten Gefühl von Erwachsensein bestärkt. Eine weitere Form der Belohnung kann darin bestehen, dass Rauchen in stressigen Momenten eine entlastende Pause zu bieten scheint. Meist unbewusst entstehen so allmählich zahlreiche Verknüpfungen zwischen dem Griff zur Zigarette und den erwünschten Wirkungen. Häufig sind auch bestimmte Erwartungen und Gedanken mit dem Rauchen verbunden.
Für den Rauchstopp ist es hilfreich, wenn der Raucher zunächst seine Rauchmuster erkennt und ihm klar wird, welche Funktion die Zigarette für ihn hat. In der Verhaltenstherapie werden anschließend Alternativen zum Rauchen entwickelt, die die alten Verhaltensweisen ersetzen. Raucher lernen auch, „kritische“ Situationen zu erkennen, in denen die Lust auf eine Zigarette steigen könnte, und diesen gelassener zu begegnen. Der Umgang mit eventuellen Rückfällen kann therapeutisch ebenso erarbeitet werden. Rauchentwöhnung ist demnach auch immer eine Entwöhnung und somit Veränderung von bestimmten Gewohnheiten.
Verhaltenstherapien können Sie dahingehend unterstützen, dass sie zur Veränderung unerwünschter Verhaltensweisen beitragen und Ihnen alternative Lösungsstrategien aufzeigen. Sie können in Einzelberatungen oder Gruppenprogrammen stattfinden. In Studien konnte die Wirksamkeit von verhaltenstherapeutischen Methoden wiederholt belegt werden. Ein Rauchstopp mit verhaltenstherapeutischer Begleitung hat in der Regel große Erfolgschancen. In den medizinischen Leitlinien wird eine Kombination aus Verhaltenstherapie und medikamentöser Unterstützung empfohlen. Viele der in Deutschland angebotenen Rauchentwöhnungsprogramme orientieren sich ebenfalls am Ansatz der kognitiven Verhaltenstherapie.
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