An den ersten rauchfreien Tagen werden Sie vermutlich große Lust verspüren zu rauchen. Das ist völlig normal. Schließlich hat sich Ihr Körper an den regelmäßigen Konsum von Nikotin gewöhnt. Vielleicht leiden Sie darüber hinaus auch an einigen anderen Entzugserscheinungen. Sie können davon ausgehen, dass sich diese nach ein paar wenigen Tagen deutlich abschwächen und schon bald komplett verschwinden. Außerdem haben Sie viele Möglichkeiten, den Symptomen entgegenzuwirken. Auch eine medikamentöse Therapie kann helfen, die Entzugssymptome zu reduzieren – Ihr Arzt ist hierfür der richtige Ansprechpartner und wird Sie entsprechend beraten.
Sollten Sie ein für den Nikotinentzug typisches starkes Rauchverlangen, das sogenannte Craving, spüren, entfernen Sie alle Rauchutensilien, wie Zigaretten, Aschenbecher und Feuerzeuge, aus Ihrer Umgebung. Vermeiden Sie gewohnte Rauchsituationen, und suchen Sie rauchfreie Zonen auf. Vielleicht tut es ihnen auch gut, wenn Sie in nächster Zeit Rauchern aus dem Weg gehen. Lenken Sie sich möglichst abwechslungsreich ab. Das kann in kritischen Momenten beispielsweise durch simples Zähneputzen geschehen oder eine körperliche Beschäftigung wie Gartenarbeit, Sport oder entspannende Saunabesuche sein.
Einige empfinden beim Rauchstopp eine erhöhte Reizbarkeit und eine geringe Frustrationstoleranz. Dann ist es oft hilfreich, wenn Familie, Freunde und Kollegen über die „Ausnahmesituation“ informiert sind und dementsprechend Verständnis zeigen können. Vielleicht möchten Sie Ihre zurückgewonnene Fitness nutzen, um die Entzugserscheinungen zu bekämpfen. Beim Sport können Sie sich gut auspowern und abreagieren, Stressabbauprodukte werden schneller abgebaut. Gleichzeitig werden dabei Glückshormone ausgeschüttet. Auch Entspannungsübungen können dazu beitragen, weniger gereizt durch den Tag zu kommen.
Zu den häufiger auftretenden Entzugserscheinungen zählen auch Müdigkeit und Abgespanntheit. Sie können diesem Gefühl einfach nachgeben und sich in der nächsten Zeit etwas mehr Schlaf gönnen. Ruhen Sie sich aus, wann immer Sie das Bedürfnis verspüren und die Gelegenheit dazu haben. Ein heißes Bad kann ebenfalls zur Entspannung beitragen. Anderen hilft hingegen Bewegung. Ein Muntermacher kann dann z. B. ein Spaziergang an der frischen Luft sein.
Wenn Ihnen während des Nikotinentzugs Konzentrationsstörungen zu schaffen machen, kann es helfen, wichtige Arbeiten auf Zeiten zu verschieben, in denen Sie wieder Ihre volle Aufmerksamkeit einsetzen können. Wem es nicht gelingt, sich lange mit einer einzigen Aktivität zu beschäftigen, dem tun mitunter eine kurze Pause oder ein paar Schritte um den Häuserblock gut.
Gehen Sie einer Tätigkeit nach, die Ihnen Freude bringt, um gegen etwaige Niedergeschlagenheit und schlechte Laune anzukämpfen. Vielleicht entdecken Sie in dieser Zeit sogar ein neues Hobby. Informationen und Anregungen, wie Sie den Alltag neu gestalten können, finden Sie in den Antworten der Rubrik „Rauchfrei bleiben – Rückfall vermeiden/Alternativen“. Oftmals ist es von Vorteil, sich nicht zurückzuziehen, sondern sich mit guter Gesellschaft abzulenken. Sprechen Sie mit einer Person Ihres Vertrauens über Ihre Achterbahn der Emotionen. Vielleicht kennen Sie auch jemanden, der bereits erfolgreich eine Rauchentwöhnung durchgestanden hat und Ihre Situation bestimmt ganz besonders gut verstehen kann.
In den ersten Wochen nach dem Rauchausstieg bereitet ein eventueller gesteigerter Appetit vielen Menschen große Sorgen. Trinken Sie viel Wasser. Es ist ohnehin ratsam, wenn Sie in dieser Phase Ihres Lebens mehr denn je auf eine bewusste Ernährungsweise achten. Essen Sie fettarm, und bevorzugen Sie Obst und Gemüse. Und falls Sie dennoch zwischendurch ein Heißhungergefühl verspüren, kann das Kauen von zuckerfreien Kaugummis Abhilfe verschaffen. Über das Thema Gewichtszunahme können Sie sich unter der Frage "Nehme ich zu, wenn ich mit dem Rauchen aufhöre?" weiter informieren.
Zahlreiche Situationen, in denen die Zigarette bisher wie selbstverständlich dazugehört hat, erfordern nun ein Umdenken und Durchhaltevermögen, damit die Entzugserscheinungen meisterhaft überlistet werden können. Wie beispielsweise Bewegung und Entspannung im Alltag helfen können, auf Dauer rauchfrei zu bleiben, lesen Sie in der Rubrik „Rauchfrei bleiben – Rückfall vermeiden/Rauchfreier Alltag“.
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