Es ist nur zu verständlich, wenn Sie nach dem Rauchstopp gelegentlich große Lust nach einer Zigarette verspüren. Das ist normal, denn das Rauchverlangen ist noch immer vorhanden und kann auch noch eine Weile andauern.

Seien Sie also nicht entmutigt, wenn Sie diese sogenannten „Verlangensattacken“ haben, in denen Ihre Gedanken ständig um das Rauchen kreisen. Konzentrieren Sie sich vermehrt auf die Vorteile des Nichtrauchens. Vielleicht hilft es Ihnen, sich genau jetzt an Ihre persönlichen Motive für den Rauchausstieg zu erinnern. Machen Sie sich bewusst, dass das Verlangen meist nur kurz andauert und innerhalb von 30 Sekunden bis 3 Minuten vergeht. Es wird von Tag zu Tag seltener und weniger intensiv auftreten.

Diese Verlangensattacken werden vor allem durch innere oder äußere Schlüsselreize ausgelöst, sogenannte Trigger, die früher häufig oder sogar regelmäßig mit dem Rauchen einer Zigarette verknüpft waren. Auf diese Situationen können Sie sich vorbereiten. Sie können Ihnen entweder ganz aus dem Weg gehen oder sich für den Fall ihres Auftretens entsprechende Alternativen zum Rauchen überlegen.

Mit einigen simplen Tipps kann es Ihnen gelingen, mit der plötzlichen Lust auf eine Zigarette besser umzugehen:

  • Bleiben Sie bei dem, was Sie gerade in dem Augenblick tun, und versuchen Sie, sich wieder verstärkt darauf zu konzentrieren. Oft vergeht die Lust auf eine Zigarette so schnell vorbei, wie sie gekommen ist.
     
  • Richten Sie Ihre Gedanken ganz bewusst auf etwas anderes, z. B. auf einen geplanten Traumurlaub oder auf ein angenehmes Erlebnis in der Vergangenheit.
     
  • Beschäftigen Sie sich mit einer Tätigkeit, die Sie nicht mit dem Rauchen verbinden und die Ihnen Spaß macht.
     
  • Verändern Sie etwas an der Situation und der Umgebung. Häufig helfen schon Kleinigkeiten wie nach der Post schauen oder Blumen gießen.
     
  • Genießen Sie das Gefühl, etwas für sich, Ihre Gesundheit, Ihre Familie und Ihre Finanzen zu tun. Verdrängen Sie mit diesen positiven Gedanken das Verlangen nach einer Zigarette.
     
  • Lenken Sie sich mit körperlicher Aktivität von der Lust ab. Ob Spaziergang oder Sport: Andere Eindrücke, sich verausgaben oder schon das Verstreichen einer gewissen Zeitspanne mildern das Verlangen meist ab.
     
  • Meiden Sie möglichst Orte, an denen viel geraucht wird. Hier ist die Verführung groß. Wenn Sie häufig in Kombination mit Alkohol geraucht haben, kann der Verzicht darauf in der ersten Zeit das Verlangen nach Zigaretten reduzieren.
     
  • Beschäftigen Sie die Hände, z. B. mit einem Geschicklichkeitsspiel.
     
  • Rufen Sie eine Vertrauensperson an, wenn Sie vor Verlangen nicht mehr ein noch aus wissen.

Probieren Sie aus, was Ihnen guttut und helfen kann. Fragen Sie auch andere ehemalige Rauchende, was sie gegen das Rauchverlangen unternommen haben. Je mehr Strategien Sie kennen, desto besser sind Sie gewappnet.

Wenn Sie Verlangensattacken als normalen Begleiter eines Entwöhnungsprozesses verstehen und nicht als mangelndes Durchhaltevermögen betrachten, werden Sie sich vermutlich weniger bedroht von ihnen fühlen und sie souveräner meistern.

Auf dem „Rauchfrei“ Informationsportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) finden Sie die hilfreichen vier A-Tipps bei Verlangensattacken.

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