Im Unterscheid zu E-Zigaretten wird bei sogenannten Heat-not-burn-Produkten (Tabakerhitzer) keine Flüssigkeit (Liquids) verdampft, sondern ein Tabakstick mit einem batteriebetriebenen Heizelement, je nach Produktart, auf ca. 250° C bis 350° C erhitzt. Der dadurch entstehende „Tabakdampf“ wird inhaliert.

Zigarettenalternativen, die sich nicht so stark erhitzen, wie Heat-not-burn-Applikationen, haben oft ein sauberes und vermeintlich gesünderes Image. Viele Konsumenten glauben sogar, dass das Einsaugen von Nikotin in ihre Lungen nun komplett harmlos sei. Aber wie alle Tabakprodukte enthalten auch sie toxische und krebserregende Inhaltsstoffe. Der in den Dämpfen erreich­te Nikotin­gehalt liegt in einer vergleichbaren Größen­ordnung wie der herkömm­licher Tabakziga­retten. Daher wird von einem ähnlich hohen Sucht­potenzial ausgegangen. Hier können Sie nachlesen, wie eine Nikotinabhängigkeit entsteht.

Selbst beim Verschwelen von Tabak entstehen im Rauch schädliche Verbrennungsstoffe. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) hält in einem Faktenblatt über Schadstoffe im Tabakrauch fest, dass von den 4800 verschiedenen Substanzen, die beim Verbrennen des Tabaks überwiegend entstehen, mindestens 250 giftig und etwa 90 krebserregend sind.

Die Tabakindustrie erklärt zwar, dass Heat-not-burn-Systeme viel geringere Werte der bekannten Schadstoffe in der Umgebungsluft ausweisen. Unklar ist jedoch, ob und in welcher Höhe womöglich ganz neue Schadstoffe entstehen. Welche gesundheitlichen (Langzeit-)Auswirkungen Produkte mit erhitztem Tabak haben, ist bislang ebenso weitgehend unbekannt. Hierzu liegen gegenwärtig kaum wissenschaftliche unabhängige Analysedaten vor. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) plant eigene Untersuchungen zu den Emissionen der Geräte. In der vorläufigen Risikobewertung ist das Institut der Auffassung‚ dass von den neuen Tabakprodukten erhebliche gesundheitliche Risiken ausgehen.

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