Über das Giftpotenzial von Zigarettenstummeln für die Umwelt machen sich nur die wenigsten Raucher ernsthaft Gedanken.

Aber nach dem Rauchen wird die verglimmte Zigarette zu einem echten Müllproblem. Der Großteil an Zigarettenstummeln, auch Kippen genannt, landet außerhalb des Aschenbechers und wird fahrlässig in die Landschaft, auf den Gehweg, aus dem Fenster geschnippt. Laut einer Veröffentlichung des Instituts für Landschaftsökologie und Ressourcenmanagement der Justus-Liebig-Universität Gießen werden jährlich etwa 4,5 Billionen Zigarettenstummel unsachgemäß entsorgt. Seit Jahrzehnten sind Zigarettenkippen die häufigsten an Stränden gefundenen Müllobjekte. Zusammen türmen sich die weggeworfenen Zigarettenkippen zu einem gigantischen Berg. Schätzungen gehen von mehr als 750 000 Tonnen weltweit aus. Das sind fast achtmal so viel, wie die Golden Gate Bridge in San Francisco wiegt.

Diese Menge an weggeschmissenen Zigarettenfiltern bedeutet eine enorme Belastung für die Umwelt. Das Problem daran ist, dass Filter größtenteils aus Celluloseacetat-Fasern bestehen und extrem robust sind. Es dauert deshalb etwa 10–15 Jahre, bis ein Filter in der Natur verrottet ist. Darüber hinaus werden im Filter beim Rauchen sehr viele Schadstoffe wie Nikotin, Teer, Arsen, und Schwermetalle wie Blei, Kupfer, Chrom und Cadmium festgehalten, die dann ins Ökosystem abgegeben werden. Eine Zigarette reicht aus, um über 50 Liter Trinkwasser zu verseuchen. Fische, Vögel und Meeressäuger verwechseln Filter häufig mit Futter und vergiften sich tödlich daran.

Es hilft der Umwelt also schon, dass Kippen, statt auf der Straße, im Restmüll entsorgt werden. Wenn Filter sachgemäß weggeworfen werden, sind sie zwar nicht aus der Welt, können aber immerhin nicht mehr so leicht in Wasser und Boden gelangen.

Wie groß die durch Rauchen verursachte Umweltzerstörung ist, können Interessierte bei der Umweltschutzorganisation Greenpeace e.V. nachlesen.

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