Rauchen macht bereits Kinder und Jugendliche tabakabhängig. Schon gelegentlicher Zigarettenkonsum kann zur Sucht führen. 80 % aller Raucher haben bereits vor ihrem 18. Lebensjahr mit dem Rauchen begonnen. Nikotin wirkt stärker auf das Gehirn von Kindern und Jugendlichen als auf das von Erwachsenen. Je früher diese mit dem Rauchen beginnen, desto schneller werden sie abhängig und desto schwieriger wird oftmals der Ausstieg.

Tabakrauch ist ein komplexes Gemisch aus über 4800 Substanzen, hunderte davon sind giftig oder krebserzeugend (kanzerogen). Nahezu jedes Organ des Körpers wird durch Rauchen geschädigt. Die meisten durch das Rauchen verursachten Gesundheitsschäden treten erst Jahre nach dem Rauchbeginn auf. Aber auch schon junge Raucher leiden an einer unmittelbaren, akuten Gesundheitsgefährdung. Da sich der junge Körper noch im Wachstum befindet, ist er anfälliger für die Schäden des Rauchens als der von Erwachsenen. Rauchen hat vielerlei negative Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.

So leiden beispielsweise schon junge Raucher häufiger als Nichtraucher an Atemwegsbeschwerden wie Hustenanfällen, Atemlosigkeit, pfeifendem Atem und einer vermehrten Schleimproduktion. Es wird vermutet, dass Rauchen möglicherweise bei Jugendlichen auch die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Asthma erhöht. Rauchen verzögert auch das Lungenwachstum bei Kindern und Jugendlichen. Das wiederum verringert die Lungenkapazität. Wenn Jugendliche rauchen, leiden sie häufiger als erwachsene Raucher an erhöhtem Puls, geringerer Ausdauer beim Sport sowie Kurzatmigkeit. Insgesamt haben sie eine schlechtere körperliche Leistungsfähigkeit als nichtrauchende Gleichaltrige.

Zigaretten können zudem die Knochendichte beeinflussen. Bereits bei 18- bis 20-jährigen Rauchern konnte eine Schwächung der Knochen durch Nikotin festgestellt werden. Die Folgen können vermehrte Knochenbrüche sein. Auch bei jungen Menschen fördert Rauchen die Entstehung einer Parodontitis. Bereits junge Mädchen, die rauchen und die Pille einnehmen, setzen sich einem erhöhten Thromboserisiko aus.

Außerdem kostet frühes Rauchen wertvolle Lebensjahre. Wer beispielsweise schon in einem Alter von 14 Jahren anfängt zu rauchen, kann im Einzelfall eine um über 20 Jahre kürzere Lebenserwartung haben im Vergleich zu Menschen, die erst im Erwachsenenalter zur Zigarette greifen (durchschnittlich etwa 10 Jahre kürzeres Leben), oder solchen, die erst gar nicht rauchen. Im Allgemeinen steigt das Risiko für Langzeitschäden mit der Anzahl der gerauchten Zigaretten.

Ob Kinder und Jugendliche mit dem Rauchen beginnen, hängt sehr von den sie prägenden Menschen in ihrem täglichen Umfeld ab und davon, wie diese mit dem Thema Rauchen umgehen.

Der Einstieg in das Rauchen wird u. a. gefördert durch:

  • rauchende Eltern und Familienmitglieder
  • gleichaltrige Freunde, die rauchen
  • das Gefühl, dazugehören zu wollen
  • Zigaretten mit wohlschmeckenden Zusatzstoffen
  • motivierende Tabakwerbung
  • die Angst zuzunehmen (bei jungen Mädchen)

Aus der Roten Reihe des Deutschen Krebsforschungszentrums (dkfz) bietet die Broschüre „Rauchende Kinder und Jugendliche in Deutschland – leichter Einstieg, schwerer Ausstieg“ wissenswerte Daten und Fakten.

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