Die verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Deutschland haben unterschiedliche Raucherquoten. Hiernach besteht der höchste Raucheranteil in den unteren sozialen Schichten. Dabei macht sich der Zusammenhang vor allem zu Bildung und Einkommen bemerkbar.

Studien, wie etwa die repräsentative sogenannte DEBRA-Studie („Deutsche Befragung zum Rauchverhalten“), und der Bundes-Gesundheitssurvey belegen: Je niedriger das im Haushalt verfügbare Nettoeinkommen ist, desto höher fällt die Raucherquote aus. Knapp 37 % der Menschen, denen weniger als 1.000 Euro Nettoeinkommen zur Verfügung steht, rauchen. Mit steigendem Einkommen sinkt die Raucherquote. Bei den Besserverdienern, die ein Haushaltseinkommen von über 5.000 Euro haben, beträgt die Raucherquote nur noch 23 %.

Bildungsunterschiede wirken sich noch stärker aus als Einkommensunterschiede. 42 % der in Deutschland lebenden Menschen, die (noch) keinen Schulabschluss haben, rauchen. Unter den Hauptschul- und den Realschulabsolventen greift jeder Dritte zur Zigarette. Unter denen, die ihr Abitur bestanden haben, raucht nur jeder Fünfte (20 %).

Für diese Unterschiede können mitunter soziale Lebenslagen verantwortlich sein. Experten gehen davon aus, dass Menschen mit einem sogenannten „niedrigem sozioökonomischen Status“ mehr Stress ausgesetzt sind. Stress und Überlastung haben wiederum Effekte auf den Tabak- und Alkoholkonsum. Mangelndes Wissen über die Gesundheitsschädlichkeit von Zigaretten kann in bestimmten Bevölkerungsschichten ebenfalls zu einer höheren Raucherquote beitragen.

Neben den sozialen Verschiedenheiten zählen beispielsweise auch regionale Unterschiede sowie die Berufstätigkeit zu den Merkmalen, die sich in der Raucherquote widerspiegeln.

Demnach leben im Norden Deutschlands mehr Raucher als im Süden. Brandenburg ist das Bundesland mit der höchsten Raucherquote. Im Jahr 2018 haben 42,6 % der Brandenburger geraucht. Mit 18,1 % rauchen die Menschen in Hessen am seltensten.

Auch die Berufsgruppen weisen deutliche Unterschiede auf. Unter den Möbelpackern ist der Raucheranteil mit 85,3 % am höchsten, bei den Hochschullehrern mit 13,2 % am niedrigsten.

Weiterführende Informationen zu den sozioökonomischen Unterschieden der Raucher bietet Ihnen die Studie Bundes-Gesundheitssurvey: Soziale Unterschiede im Rauchverhalten und in der Passivrauchbelastung in Deutschland vom Robert-Koch-Institut.

Zahlreiche aktuelle Daten zum Rauchverhalten und Konsum von Tabak finden Sie auch in der DEBRA-Studie („Deutsche Befragung zum Rauchverhalten“).

Weitere Zahlen und Fakten zum Thema können Sie im Tabakatlas des Deutschen Krebsforschungszentrums (dkfz) nachlesen.

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