Als Eltern wünscht man sich, dass es den Kindern gut geht. Dazu gehört auch, dass sie gesund bleiben. Es ist also verständlich, dass Sie in Sorge sind, wenn Ihr Kind mit dem Rauchen beginnt.
Vor allem in der Pubertät, wenn Heranwachsende viele körperliche und emotionale Veränderungen bewältigen müssen, kann es passieren, dass sie rebellieren. Einige Jugendliche tun dies, indem sie Zigaretten probieren. Solange es beim Probieren bleibt, ist das meistens nicht problematisch. Vielleicht wissen Sie zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, ob Ihr Sohn/Ihre Tochter regelmäßig raucht. Ein gemeinsames Gespräch kann Ihnen helfen, die Situation einzuschätzen. Wenn Sie im Moment enttäuscht, wütend und aufgebracht über das Verhalten Ihres Kindes sind, kann es manchmal besser sein, wenn man ein wenig abwartet, bis sich die Emotionen wieder beruhigt haben. Denn im Streit zu diskutieren bringt oftmals herzlich wenig.
Kommen Sie zum Schluss, dass es sich bei Ihrem Kind um Ausprobieren handelt, sollten Sie die Tatsache ernst nehmen, aber nicht überreagieren. Sagen Sie jedoch deutlich, dass es unbedingt dabei bleiben sollte. Denn jede einzelne Zigarette ist schädlich. Nikotin wirkt stärker auf das Gehirn von Kindern und Jugendlichen als das von Erwachsenen. Je früher diese mit dem Rauchen beginnen, desto schneller werden sie davon abhängig und desto schwieriger wird oftmals der Ausstieg. Welche gesundheitlichen Gefahren Rauchen besonders für Kinder und Jugendliche birgt, können sie in der Rubrik „Rauchen & Gesundheit“ nachlesen.
Hat sich der Zigarettenkonsum bereits zu einer festen Gewohnheit entwickelt, möchten Sie Ihrem Sohn/Ihrer Tochter das Rauchen vermutlich sofort untersagen. Zum einen ist ein solches Rauchverbot kaum durchzusetzen, da Ihr Kind viele Stunden des Tages nicht unter Ihrer Aufsicht verbringt und keine Kontrolle möglich ist. Zum anderen ist es nicht erfolgversprechend, das Rauchen strikt zu verbieten oder hart zu bestrafen. Sinnvoller ist es meist, die Heranwachsenden zum Nachdenken anzuregen und auf diese Weise darauf hinzuwirken, dass sie von sich aus zu der Überzeugung gelangen, mit dem Rauchen aufzuhören.
Dennoch ist es in der Regel angebracht, wenn Sie zumindest einige Regelungen durchsetzen, beispielsweise dass in der Wohnung wie auch im eigenen Zimmer nicht geraucht werden darf. Es ist ratsam, wenn Sie eine klare abneigende Haltung einnehmen. Signalisieren Sie deutlich, dass Sie nicht möchten, dass Ihr Kind raucht. Begründen Sie Ihr Anliegen und erklären Sie Ihre Besorgnis. Vorrangiges Ziel sollte es sein, Ihren Sohn/Ihre Tochter zu motivieren, schnellstmöglich mit dem Rauchen aufzuhören. Überlegen Sie, wie Sie ihm/ihr dabei eine Hilfe sein können.
Viele Eltern fühlen sich in dieser Situation machtlos. Je älter Ihr Kind wird, desto mehr wird es sein Leben und sein Verhalten selber bestimmen wollen. Falls Sie an Ihre Grenzen stoßen, zögen Sie nicht, sich Rat zu holen. Das können beispielsweise der Hausarzt, gute Freunde oder Fachpersonal aus der Suchtberatung sein.
Die Broschüre „Raucht mein Kind?“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ist ein Ratgeber für Eltern und bietet wertvolle Informationen sowie Tipps im Umgang mit dem rauchenden Kind. Hilfe- und ratsuchende Eltern finden bei der BZgA ein deutschlandweites Verzeichnis der Suchtberatungsstellen.
Auf dem Portal ELSA – Elternberatung bei Suchtgefährdung und Abhängigkeit von Kindern und Jugendlichen können Sie sich über die Nikotinabhängigkeit Ihres Kinds informieren und per E‑Mail oder Chat direkt von dem Expertenteam beraten lassen.
Auch die Website der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke) bietet die Möglichkeit einer Beratungsstellen-Suche an.
Im „Beratungsführer online" der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugend- und Eheberatung e.V. (DAJEB) können sie ebenfalls nach Angeboten in Ihrer Nähe suchen.
0