Wenn Sie wissen, dass Ihr Sohn/Ihre Tochter regelmäßig raucht, sollten Sie das Gespräch suchen. Das ist meist keine einfache Aufgabe. Häufig zeigen Kinder nämlich zunächst wenig Bereitschaft für ein klärendes Gespräch mit den Eltern. Sie sollten auch damit rechnen, dass sich Ihr Kind eventuell erst einmal verweigert, innerlich zurückzieht oder bockig reagiert. Allgemein ist es wesentlich, den richtigen Zeitpunkt zu wählen und eine gute Dialogsituation für Ihre jeweiligen Sichtweisen zu schaffen. Wenn Sie im Moment wütend und aufgebracht über das Verhalten Ihres Kindes sind, kann es manchmal besser sein, wenn man ein wenig abwartet, bis sich die Emotionen wieder beruhigt haben. Denn im Streit zu diskutieren bringt oftmals wenig.
Durch Zuhören und Nachfragen können Sie etwas darüber erfahren, wie Ihr Kind seine Situation erlebt, was es am Rauchen reizt und welche Erfahrungen es bereits gemacht hat. Indem Sie sich für die Rauchgewohnheiten Ihres Kindes interessieren, motivieren Sie es, sich bewusst mit seinem Verhalten auseinanderzusetzen. Ein ehrliches Gespräch schafft Offenheit zwischen Eltern und Kind. Jedoch gibt es vermutlich auch Dinge, über die Ihr Kind sich nicht mit Ihnen austauschen möchte. Reagieren Sie dann möglichst nicht enttäuscht. In Kind sollte aber wissen, dass es auch in Zukunft mit Ihnen über solche Dinge sprechen kann.
Wichtig ist, dass Sie Ihre ablehnende Haltung gegenüber dem Rauchen klar und deutlich zum Ausdruck bringen. Allerdings sollten Sie Ihrem Kind keine Vorwürfe machen oder Moralpredigten halten. Jugendliche wollen meist nicht belehrt werden und sind sachlichen Informationen, aus denen sie selbst ihre Schlüsse ziehen können, aufgeschlossener gegenüber. Signalisieren Sie Ihrem Kind, dass Sie sich sorgen und es beim Aufhören in vollen Zügen unterstützen werden.
Klären Sie Ihr Kind über die Gesundheitsrisiken des Rauchens auf, damit es den Wert der eigenen Gesundheit besser zu schätzen lernt. Welche Gefahren es insbesondere für Kinder und Jugendliche gibt, können Sie unter „Rauchen & Gesundheit“ nachlesen. In der Regel haben Argumente gegen den Tabakkonsum mehr Gewicht, wenn diese sich auf die kurzfristig spürbaren Folgen des Rauchens beziehen und sich nicht erst als Konsequenzen in einer späteren Lebensphase bemerkbar machen. Kinder leben im Hier und Jetzt. Schlechtere Leistungen beim Sport, hohe Geldausgaben, unreine Haut, Verfärbung der Zähne und Finger oder schlechter Zigarettengeruch könnten für Ihr Kind beispielsweise unmittelbar spürbare Nachteile des Rauchens sein.
Sollten Sie selbst Raucher sein, werden Sie vielleicht Sätze hören wie etwa: „Aber du rauchst doch selbst!“ Der selbstkritische Umgang mit der eigenen Sucht kann dann hilfreich sein. Erzählen Sie Ihrem Kind z. B., warum Sie zu rauchen begonnen haben und wie oft Sie schon versucht haben, mit dem Rauchen aufzuhören und es bisher nie geschafft haben. Meist trägt das Eingestehen eigener Gefühle und Schwächen dazu bei, ein vertrauensvolles Verhältnis zu schaffen.
Manchmal hat man als Eltern den Eindruck, nicht mehr an seine Kinder heranzukommen. Dann können Sie Ihrem Sohn/Ihrer Tochter auch vorschlagen, gemeinsam eine Beratungsstelle aufzusuchen. Zusammen mit einer neutralen Person lassen sich Probleme häufig leichter besprechen und klären.
In der Datenbank des Deutschen Krebsforschungszentrums und bei der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) haben Sie die Möglichkeit, Beratungsstellen in Ihrer Nähe zu suchen.
Der Ratgeber „Raucht mein Kind?“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) wendet sich in erster Linie an Eltern und gibt Ihnen u. a. Tipps für die Gesprächsführung mit Ihrem Kind. Weitere konkrete Hilfe erhalten Sie auch bei der BZgA-Telefonberatung zur Rauchentwöhnung.
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