Elektronische Zigaretten, sogenannte E-Zigaretten, sind unter Rauchern sehr beliebt. 2015 haben bereits 6 % der Bevölkerung E-Zigaretten ausprobiert. Auch bei Jugendlichen sind E‑Zigaretten sehr populär. Möglicherweise kann ihr Konsum zum frühen Einstieg in das Tabakrauchen und die Nikotinabhängigkeit führen.
E-Zigaretten bestehen aus einem Mundstück, einem Akku, einem elektrischen Verdampfer und einer Kartusche, in der sich eine Flüssigkeit, das sogenannte Liquid, befindet. Diese wird erhitzt, und der Nutzer inhaliert den dadurch entstehenden Dampf. Daher spricht man beim Konsum von E-Zigaretten häufig vom „Dampfen".
Die Liquids enthalten als Hauptbestandteile ein Vernebelungsmittel (Propylenglykol oder Glycerin), Wasser, Ethanol, Nikotin und häufig verschiedene Aromastoffe. Es sind jedoch auch Liquids ohne Nikotin erhältlich, werden allerdings eher selten verwendet.
Im Unterschied zur traditionellen Zigarette findet bei einer E‑Zigarette kein Verbrennungsprozess statt. Daher besteht der Irrglaube, dass sie eine gesündere Alternative zur konventionellen Zigarette darstellen. Im Vergleich zu herkömmlichen Tabakprodukten entsteht bei E-Zigaretten in der Tat nicht das Verbrennungsprodukt Teer. Teer hat eine krebsfördernde Wirkung und kann chronische Lungenerkrankungen verursachen.
Aber E-Zigaretten sind nicht gesundheitlich unbedenklich. Auch ohne Tabak enthalten sie Schadstoffe. In den erzeugten Dämpfen stecken verschiedene schädliche Substanzen. Je nach chemischer Zusammensetzung des Liquids, Nutzerverhalten und Gerätetyp kann das Gesundheitsrisiko variieren.
Das Einatmen von Propylenglykol, das als Trägerstoff eingesetzt wird und den Nebeleffekt verursacht, kann zu Atemwegsirritationen und Entzündungsreaktionen in den Bronchien führen. Bei einigen Rauchern lösen die beigefügten Aromastoffe Allergisches-Asthma-ähnliche Reaktionen aus. Durch das Erhitzen können sich kleine Plastik- oder Metallpartikel des Geräts lösen und eingeatmet werden. Welche langfristigen Schäden durch den Konsum von E-Zigaretten entstehen können, kann derzeit kaum abgeschätzt werden. Analysen haben aber bereits gezeigt, dass bestimmte Liquids und Aerosole durchaus krebserregende Substanzen (Kanzerogene) enthalten. Da durch den ausgeatmeten Dampf womöglich auch die Innenraumluft mit Schadstoffen belastet wird, sind auch beim passiven Einatmen Gesundheitsrisiken möglich. Welche Auswirkungen Passivrauchen haben kann, können Sie hier nachlesen.
Auch wenn der Schadstoffgehalt bei E-Zigaretten im Vergleich zu Tabakzigaretten geringer ist, sollten E-Zigaretten keineswegs als „gesunde Alternative“ zum Rauchen abgetan und vermeintlich harmlos konsumiert werden. Die meisten Raucher rauchen neben der E-Zigarette auch weiterhin herkömmliche Zigaretten, sodass häufig bald wieder ausschließlich zur normalen Zigarette gegriffen wird. Für Ihre Gesundheit ist also der Verzicht auf jegliche Form von Zigaretten das einzig Beste.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bietet Ihnen eine Zusammenfassung über die gesundheitlichen Gefahren von E‑Zigaretten.
Zudem wurde wiederholt berichtet, dass die Lithiumbatterien von E-Zigaretten explodiert sind und dem Nutzer erhebliche Verletzungen, meist Verbrennungen, zugefügt haben. Es ist daher wichtig, auf den richtigen Umgang mit den Akkus zu achten und die Sicherheitsbestimmungen beim Verwenden von E-Zigaretten einzuhalten.
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