Auch wenn es zunehmend mehr Raucherinnen gibt, rauchen grundsätzlich noch mehr Männer. Meist ist die Anzahl der von ihnen täglich gerauchten Zigaretten zudem höher. Sie nehmen also auch deutlich mehr giftige Substanzen auf.
Diese gelangen über das Blut in die Hoden, wo sie die Herstellung und Entwicklung der Spermien beeinflussen. Je stärker Spermien durch Nikotin belastet sind, desto geringer ist ihre Anzahl im Ejakulat. Spermien von Rauchern sind oftmals kleiner und weisen eine unnatürliche Form auf. Gleichzeitig nimmt ihre Beweglichkeit ab. In der Samenflüssigkeit finden sich häufiger höher konzentrierte Schwermetalle wie etwa Blei oder Cadmium, die mit jedem Zug an einer Zigarette eingeatmet werden.
Die im Zigarettenrauch enthaltenen Benzopyrene gelten zudem als „mutagen“. Das bedeutet, dass sich bei Spermien von Rauchern vermehrt Erbgutschäden feststellen lassen. Wird eine Eizelle von einem Spermium mit schadhaftem Erbgut befruchtet, kann sich dies im schlimmsten Falle auch negativ auf die Entwicklung des werdenden Kindes auswirken oder zum Absterben des Embryos führen. Wegen der schlechten Spermienqualität dauert es bei Rauchern in der Regel länger, bis eine Zeugung gelingt – egal ob auf natürlichem Weg oder über eine künstliche Befruchtung.
Neben der Fruchtbarkeit des Mannes wirkt sich Rauchen auch auf die Potenz von Männern aus. Eine natürliche Erektion entsteht, wenn sich die Blutgefäße im Penis – die sogenannte Schwellkörper – verstärkt mit Blut füllen. Hierbei spielen u. a. bestimmte Muskeln im Penis eine wichtige Rolle, die einen Blutabfluss verhindern können. Verschiedene Stoffe im Tabakrauch beeinträchtigen aber eben diese Funktion. Sie führen zu Fett- und Kalkablagerungen in den Blutgefäßen der Schwellkörper, sodass diese die Fähigkeit verlieren, sich zu verengen oder zu erweitern. Die Befüllung der Schwellkörper mit Blut ist in Folge nur noch eingeschränkt oder nicht mehr möglich. Dann sprechen Mediziner von einer Erektionsstörung. Dabei können Erektionsprobleme ein erstes Warnsignal für schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein. Potenzstörungen treten bei Rauchern fast doppelt so oft wie bei Nichtrauchern auf. Das gesundheitliche Risiko, an Erektionsproblemen zu leiden, ist umso höher, je mehr ein Mann raucht.
Ein konsequenter Rauchstopp trägt wesentlich dazu bei, sowohl die Potenz als auch die Qualität des Spermas zu verbessern.
Auf dem Männergesundheitsportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) finden Sie zahlreiche Informationen zu männerspezifischen Gesundheitsthemen.
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