Lungenkrebs, auch Lungenkarzinom oder Bronchialkarzinom genannt, gehört in Deutschland zu den häufigsten Krebsarten. Mehr als 50 000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich daran.
Krebserkrankungen entstehen durch Veränderungen im Erbgut von Zellen. Diese Veränderungen können bewirken, dass gesunde Zellen zu Tumorzellen werden, die unkontrolliert wachsen. So können bösartige Tumoren entstehen, die andere Zellen verdrängen oder durchsetzen und dadurch gesundes Gewebe schädigen. Lungenkrebs kann in allen Teilen der Lunge entstehen. Mehr als die Hälfte der Tumoren entwickelt sich in den oberen Bereichen der Lungenflügel.
Grundsätzlich unterteilt man Lungentumoren in zwei Arten:
- kleinzelliger Lungenkrebs (englisch: small cell lung cancer, SCLC) – rund 20 % der Fälle
- nichtkleinzelliger Lungenkrebs (englisch: non small cell lung cancer, NSCLC) – rund 80 % der Fälle
Die Einteilung richtet sich nach der Größe der Krebszellen und hat weitreichende Konsequenzen für die Therapie, denn es gibt für beide Tumorarten spezifische Behandlungsstrategien.
Die moderne Medizin geht davon aus, dass verschiedene Einflüsse an der Entstehung von Lungenkrebs beteiligt sein können. Nicht in jedem Fall kann man sagen, wodurch Lungenkrebs verursacht wird. Die Krankheit kann auch ohne einen erkennbaren Auslöser entstehen. Verschiedene Faktoren können allerdings das Erkrankungsrisiko für Lungenkrebs deutlich erhöhen. Besondere Bedeutung misst man dabei Schadstoffen zu, die mit der Atemluft in die Lunge gelangen, beispielsweise beim Rauchen. Diese Schadstoffe können Änderungen im Erbgut von Zellen des Lungengewebes verursachen, sodass Krebszellen entstehen können.
Lungenkrebs ist bei Rauchenden die häufigste Krebserkrankung: In Deutschland ist Rauchen bei ca. 90 % der Männer und ca. 60 % der Frauen die Ursache.
Das Erkrankungsrisiko ist besonders hoch bei Rauchern, die:
- schon in ihrer Jugend angefangen haben zu rauchen,
- seit vielen Jahren rauchen sowie
- jeden Tag rauchen.
Auch Passivrauchen kann das Lungenkrebsrisiko erhöhen. Das betrifft vor allem Nichtraucher, die mit Rauchern zusammenleben oder sich aus anderen Gründen häufig in Räumen aufhalten, in denen geraucht wird, beispielsweise in sogenannten Raucherkneipen.
Im frühen Krankheitsstadium kann Lungenkrebs in vielen Fällen gut behandelt und geheilt werden. Weil die Krankheit im frühen Stadium aber in der Regel keine Symptome verursacht, wird sie bei den meisten Betroffenen erst später entdeckt, wenn der Tumor sich ausgebreitet hat und/oder wenn Absiedlungen (Metastasen) des Tumors außerhalb der Lunge entstanden sind. Ein Rauchstopp wirkt sich positiv bei Krebspatienten aus. Denn Rauchen erhöht das Risiko, dass das Tumorwachstum fortschreitet, es verringert den Effekt einer Bestrahlung und verstärkt Nebenwirkungen einer Strahlen- und Chemotherapie.
Wenn Sie mehr über Lungenkrebs wissen möchten, können Sie als Informationsquellen etwa den Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums, die Deutsche Krebsgesellschaft und den Blauen Ratgeber Lungenkrebs der Deutschen Krebshilfe nutzen. Weitere Informationen finden Sie auf Hilfe für mich auch hier.
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