Der Begriff „Kopf-Hals-Tumoren“ fasst verschiedene Krebsarten zusammen, die alle im Kopf-Hals-Bereich auftreten. Dazu zählen bösartige Tumoren von:

  • Kehlkopf (Larynxkarzinom)
  • Mundhöhle (Mundhöhlenkarzinome), d. h. Tumoren von Lippen, Zunge, Mundboden, Gaumen, Speicheldrüsen
  • Speiseröhre
  • Rachen (Pharynxkarzinom)
  • Nase
  • Nasennebenhöhlen
  • äußerem Hals, vor allem der Schilddrüse

Die Entstehung bösartiger Tumoren im Kopf-Hals-Bereich wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Zu den Hauptrisikofaktoren zählt jedoch der Nikotinkonsum, insbesondere für Kehlkopf-, Mundhöhlen- sowie Speiseröhrenkrebs.

Kehlkopfkrebs kommt am häufigsten vor. Das Erkrankungsrisiko steigt mit der Anzahl der gerauchten Zigaretten. Alkohol erhöht zudem das Krebsrisiko. Kehlkopfkrebs entsteht überwiegend durch den gleichzeitigen Konsum von Tabak und Alkohol. Anhaltende Heiserkeit, chronisches Kratzen im Hals, ständiger Husten, Schluckstörungen, Schmerzen im Hals und ein Fremdkörpergefühl im Hals können mitunter Symptome sein, die auf einen Kehlkopftumor hinweisen.

Tumoren in der Mundhöhle können Lippen, Zunge, Mundboden, Gaumen, Speicheldrüsen und Rachen befallen. Vier von fünf Patienten, die an einem bösartigen Tumor der Mundhöhle leiden, rauchen. Je nach Zigarettenmenge erkranken Raucher bis zu 6‑mal häufiger als Nichtraucher an Krebs der Mundhöhle und des Rachens. Auch hier gilt, dass die Entwicklung von Tumoren durch die Anzahl der gerauchten Zigaretten und in Kombination mit Alkohol um ein Vielfaches begünstigt wird. In der Mundhöhle können sich Tumoren sowohl als schmerzhafte oder auch als schmerzfreie Veränderungen an der Schleimhaut, wie beispielsweise Schwellungen und Verfärbungen, bemerkbar machen.

Die im Zigarettenrauch enthaltenen krebserregenden Stoffe treffen beim Rauchen direkt auf die Schleimhaut der Speiseröhre. Als besonders risikoreich für Speiseröhrenkrebs hat sich dabei die Kombination von langjährigem Tabakkonsum und dem Genuss hochprozentigen Alkohols erwiesen. Das Risiko nimmt mit steigender Zahl der täglich gerauchten Zigaretten und der Dauer des Rauchens zu. Bei 30 Zigaretten am Tag liegt die Wahrscheinlichkeit, an Speiseröhrenkrebs zu erkranken, 6‑mal höher als bei Nichtrauchern. Zu den häufigen Symptomen zählen Schluckbeschwerden, ungewollter Gewichtsverlust und unerklärliche Appetitlosigkeit, Blutungen oder grundloses Erbrechen.

Die beste Vorbeugung ist ein Rauchstopp. Fünf bis zehn Jahre nach der letzten Zigarette liegt das Erkrankungsrisiko wieder auf dem Niveau bei einem Nichtraucher. Wie bei den meisten Krebserkrankungen gilt auch für Hals-Kopf-Tumoren, dass die Prognose in der Regel umso günstiger ist, je eher ein Tumor erkannt wird. Die individuellen Behandlungsmöglichkeiten und Heilungschancen sind dabei vor allem von der Art des Tumors und dem Erkrankungsstadium abhängig. Insbesondere Raucher sollten daher das Angebot der Krebsvorsorge und regelmäßiger Früherkennungsuntersuchungen wahrnehmen.

Weiterführende Informationen zu Kehlkopftumoren können Sie auf dem Onko Internetportal der Deutschen Krebsgesellschaft nachlesen.

Für Patienten und Angehörige bietet die Patientenleitlinie Mundhöhlenkrebs eine gute Orientierung und erläutert in einer laienverständlichen Sprache das vorhandene medizinische Wissen zur Erkrankung.

Der Krebsinformationsdienst bietet Patienten, Angehörigen, Interessierten und Fachkreisen auf seiner Website einen ausführlichen Überblick zu Speiseröhrenkrebs. Innerhalb des Leitlinienprogramms Onkologie ist bereits auch die Patientenleitlinie Speiseröhrenkrebs erschienen.

Die Kopf-Hals-Tumorstiftung bietet ein umfassendes Informationsangebot zu Symptomen, Diagnose und Behandlungen entsprechender Erkrankungen.

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