Nahezu jedes Organ des Körpers wird durch Rauchen geschädigt. Dabei steigt das Risiko, an Krebs zu erkranken, sowohl mit der Anzahl der täglich konsumierten Zigaretten als auch mit der Anzahl der Jahre, die ein Raucher bereits zum Tabak greift. Zudem steigt das Krebsrisiko, je tiefer der Rauch inhaliert wird und je „stärker“ die Zigaretten sind, also wie konzentriert die krebserregenden Stoffe enthalten sind.
Insgesamt sind nach Schätzung der Deutschen Krebsgesellschaft rund ein Drittel aller Krebserkrankungen die Folge von Tabakrauch.
Karzinome der Blase und der Nieren
Ein Drittel aller Karzinome der Blase und der Nieren wird auf das Rauchen zurückgeführt. 40 % der Harnblasen- und der Nierentumoren sind die Folge von Tabakkonsum. Jährlich sterben weltweit rund 55 000 Patienten an Harnblasentumoren und 27 000 an Nierentumoren, die durch Rauchen verursacht wurden. Selbst wenn mit dem Rauchen vor über 15 Jahren aufgehört wurde, bleibt das Risiko für die Entwicklung von Harnblasen- und Nierentumoren weiterhin bestehen.
Bauchspeicheldrüsenkrebs
Im Vergleich zu Nichtrauchern haben Raucher ein etwa 3,5-fach erhöhtes Risiko, an Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken. Schwere Raucher haben sogar ein um 76 % erhöhtes Risiko, an dem Tumorleiden zu erkranken. Auch Passivrauchen gilt wahrscheinlich als Risikofaktor für Bauchspeicheldrüsenkrebs. Bei dieser Krebsart spielt vermutlich der Transport der krebserregenden Tabakinhaltsstoffe über die Galle und den Blutstrom eine entscheidende Rolle.
Blutkrebs (Leukämie)
Gesundheitsschädliche Tabakinhaltsstoffe wie Benzol und radioaktives Polonium können mit dafür verantwortlich sein, dass Raucher ein 2-fach erhöhtes Risiko haben, an Blutkrebs (Leukämie) zu erkranken. Fachleute schätzen, dass etwa 10 % aller neu erkannten Leukämieerkrankungen durch das Zigarettenrauchen bedingt sind.
Gebärmutterhalskrebs
Eine Folge von Tabakkonsum kann ebenfalls Gebärmutterhalskrebs sein. Bei den betroffenen rauchenden Patientinnen lassen sich krebserregende Abbauprodukte vermehrt in der Schleimhaut des Gebärmutterhalses nachweisen. Von den jährlichen 220 000 Todesfällen infolge Gebärmutterhalskrebs stehen etwa 30 % mit dem Rauchen im Zusammenhang.
Brustkrebsrisiko
Außerdem haben rauchende Frauen abhängig von der Dauer und Intensität des Tabakkonsums ein deutlich erhöhtes Brustkrebsrisiko. Davon sind insbesondere Frauen betroffen, die bereits ab ihrem 14. Lebensjahr mit dem regelmäßigen Rauchen begonnen haben.
Leberkrebs
Tabakkonsum kann zusätzlich Leberkrebs begünstigen. Etwa jeder zweite Patient mit Leberkrebs hat in seinem Leben geraucht. Die Leber ist die Entgiftungszentrale des Körpers. Sie filtert Schadstoffe aus dem Blut, und auch das giftige Nikotin, das durch den Tabak in den Körper gelangt, wird anschließend über die Leber abgebaut und belastet dadurch dieses lebenswichtige Organ.
Zahlreiche andere Krebserkrankungen stehen vermutlich ebenso im Zusammenhang mit dem Rauchen. Der Krebsinformationsdienst widmet sich ausführlich dem Thema Rauchen als Krebsrisiko und hat zahlreiche Antworten auf häufig gestellte Fragen. Auf dem Portal findet man auch eine Übersicht verschiedener Tumorarten sowie Hintergründe zur Diagnose, Behandlung und Nachsorge.
Auch die Deutsche Krebsgesellschaft informiert umfassend über Vorbeugung, Symptome, Diagnose und Therapie von über 40 Krebsarten.
Wissenswertes zu durch Rauchen und Passivrauchen verursachte Krebserkrankungen bietet zudem das Faktenblatt des Deutschen Krebsforschungszentrums (dkfz).
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