Die Angst, nach einiger Zeit der Abstinenz doch wieder in alte Rauchgewohnheiten zurückzufallen, ist in der ersten rauchfreien Zeit häufig ein täglicher Begleiter. Tatsächlich kann es durchaus passieren, dass Sie von einem Moment auf den anderen die Kontrolle verlieren und zur Zigarette greifen. Sie sind rückfällig geworden. Vielleicht tut es Ihnen gut zu wissen, dass die meisten Raucher mehrere Versuche benötigen, um dauerhaft aufzuhören. Trotzdem heißt es nun, umgehend den nächsten Anlauf zu starten.
Häufig sind es ganz bestimmte Risikosituationen, die vermehrt zu Rückfällen führen. Welche das sein können, unterscheidet sich von Mensch zu Mensch. Meist sind es spezielle Reize, sogenannte Trigger, die das Verlangen nach einer Zigarette auslösen. Die Lust kommt also nicht zufällig auf, sondern durch äußere Ereignisse (wie beispielsweise Werbeplakate für Zigaretten), Stimmungen oder bestimmte Aktivitäten, die früher stark mit dem Rauchen verknüpft waren. Vielleicht haben Sie Ihre individuellen Rauchmuster zuvor bereits beobachtet und wissen, wann Ihnen üblicherweise nach einer Zigarette ist. Die Kategorie „Ausstiegsabsicht“ befasst sich thematisch damit.
Stress und belastende Konflikte bei der Arbeit oder zu Hause können häufig zu einem Rückfall führen. Ihr Gedächtnis ist aus der Zeit als Raucher darauf konditioniert, solche Situationen mit dem vermeintlich beruhigenden Gefühl einer Zigarette in Verbindung zu setzen. Diese zu kappen, benötigt seine Zeit und gelingt nicht immer auf Anhieb von heute auf morgen. Hier gilt es also, für sich andere Möglichkeiten zur Bewältigung innerer Anspannung zu finden. Spezielle Entspannungstechniken können dazu beitragen, Ihr psychisches und körperliches Wohlbefinden zu fördern.
Für Einige mag es das morgendliche Rauchritual der ersten Zigarette, die Rauchpausen bei der Arbeit oder die vermisste Verdauungszigarette nach dem Essen sein, die einen Rückfall verursachen. Aber auch ein fröhlicher Abend im Freundes- und Bekanntenkreis kann mitunter ganz unvermittelt zur Risikosituation werden. Nämlich dann, wenn eine Zigarette angeboten wird oder Alkohol zusätzlich die Selbstdisziplin schwächt.
Hinterfragen Sie sich, was der spezielle Auslöser gewesen sein könnte. Wichtig ist, dass Sie die Situationen kennen, die für Sie persönlich die Gefahr eines Ausrutschers bergen. Berücksichtigen Sie auch die Gefühle, die dazu führten, dass Sie wieder zur Zigarette gegriffen haben. Dann können Sie sich dementsprechend vorbereiten, damit der Rückfall bestenfalls nur ein einmaliger Vorfall bleibt und nicht zurück ins gewohnte Rauchverhalten führt.
Es gibt eine ganze Reihe an Möglichkeiten, dem Trigger schon im Vorfeld entgegenzuwirken. Überlegen Sie sich Strategien zur Bewältigung Ihrer persönlichen Risikoimpulse. Gehen Sie z. B. als schwierig erkannten Situationen in der ersten Zeit aus dem Weg oder überlegen Sie sich Alternativen zu Ihren bisherigen Rauchritualen. Manchen hilft es, diese in einer Liste niederzuschreiben. Nehmen Sie sich Zeit dafür, und tragen Sie diese ruhig anfänglich nach dem Rauchstopp als mentale Stütze bei sich.
0