Den Krankenhauskeim gibt es nicht. Manche Bakterien werden umgangssprachlich als Krankenhauskeime bezeichnet, weil sie besonders häufige Verursacher von nosokomialen Infektionen sind (so werden Krankenhausinfektionen in der Fachsprache genannt). Dies gilt z.B. für Enterokokken, Staphylokokken, Clostridien und Pseudomonas.
Der Begriff Krankenhauskeim bedeutet aber nicht, dass diese Erreger nur in Krankenhäusern vorkommen. Meist werden Krankenhausinfektionen durch körpereigene Bakterien z.B. der Haut- und Darmflora verursacht.
Eine Infektion mit diesen Erregern kann unterschiedliche Erkrankungen auslösen: z.B. Harnwegsinfektionen (Blasenentzündung), Infektionen der Atemwege wie Pneumonie (Lungenentzündung), Magen-Darm-Infektionen oder auch Infektionen von Operationswunden.
Besonders gefährlich sind diese Erreger für Patienten / Patientinnen nach einer Operation und / oder mit einem geschwächten Immunsystem (z.B. wegen Vorerkrankungen wie z. B. Krebs und / oder hohem Lebensalter).
Rund 10% der Krankenhausinfektionen werden durch multiresistente Erreger verursacht. Ihre Behandlung ist besonders kompliziert, so dass es leichter als bei anderen Erregern zu schweren Krankheitsverläufen kommen kann.
Weitere Informationen und Hinweise zur Vermeidung von Krankenhausinfektionen bietet eine Patientenbroschüre des Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS), die Sie hier herunterladen können.
Zusätzliche Hintergrundinformationen bietet die Website Krankenhausinfektionen.de vom Bundesverband für Medizinprodukte (BvMed).
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