Die Leichtketten-Amyloidose, auch AL-Amyloidose genannt, ist meist Folge einer krankhaften Veränderung der Plasmazellen oder B-Zellen des Knochenmarks (meist eine sogenannte monoklonalen Gammopathie, seltener ein symptomatisches Myelom oder B-Zell-Lymphom, bei 10 % der Patient:innen ein Non-Hodgkin-Lymphom). 

Plasmazellen produzieren Antikörper als Teil des Immunsystems des Körpers. Bei einer AL-Amyloidose produzieren sie vermehrt ein Fragment der Antikörper: die sogenannten Leichtketten. Anders als bei Patient:innen mit Plasmazellerkrankung ohne gleichzeitige Amyloidose haben diese Leichtketten bei Patient:innen mit Amyloidose die Eigenschaft, sich im Gewebe abzulagern. Meist sind Herz und Niere, seltener Magen-Darm-Trakt, Leber, Nervensystem oder Weichteile betroffen. 

Die Symptome einer AL-Amyloidose ähneln häufig denen einer Transthyretin-Amyloidose: Herzbeschwerden, Luftnot, Empfindungsstörungen in Füßen oder Händen, Durchfälle und Nierenprobleme (z. B. Wassereinlagerungen im Körper durch Nierenfunktionsstörung). Auch Unterhautblutungen können auftreten, typischerweise um die Augen herum („Waschbäraugen“). 

Eine AL-Amyloidose wird mit einer Chemotherapie behandelt, in manchen Fällen kommt auch eine Hochdosischemotherapie mit anschließender Stammzelltransplantation infrage. Zudem richtet sich die Behandlung danach, welche Organe von den Amyloidablagerungen besonders betroffen sind (meist Herz oder Niere). Wenn infolge der Amyloidose Komplikationen wie Herzrhythmusstörungen oder Symptome der beeinträchtigten Nierenfunktion auftreten, müssen diese mitbehandelt werden. 

Weitere Informationen zur Leichtketten-Amyloidose bietet die Deutsche Gesellschaft für Amyloid-Krankheiten (DGAK).

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