Atemnot gehört zu den besonders häufigen Beschwerden bei COVID-19-Patient:innen.

Viele erhalten deshalb Sauerstoff, um die Atmung zu unterstützen. Man unterscheidet zwischen nichtinvasiven und invasiven Beatmungsmethoden.

Zu den nichtinvasiven Methoden zählen die Beatmung über eine Gesichtsmaske und eine Gabe von hochdosiertem Sauerstoff über die Nase (sogenannte High-Flow-Sauerstofftherapie). Bei diesen Methoden wird Sauerstoff mit leichtem Überdruck in die oberen Atemwege hineingedrückt.

Bei einer invasiven Beatmung sind die Patient:innen in der Regel ohne Bewusstsein. Bei einer sogenannten Intubation wird ein Schlauch, der die Atemluft vom Beatmungsgerät direkt in die Lunge befördert, über den Mund in die Luftröhre oder über einen Luftröhrenschnitt eingeführt. Vor der Intubation werden die Patient:innen in ein künstliches Koma versetzt und sind dann für die Dauer der Beatmung nicht mehr ansprechbar. Während der Beatmung werden sie häufig in die Bauchlage gebracht, damit die hinteren Bereiche der Lunge besser mit Sauerstoff versorgt werden können.

Bei der invasiven Beatmung von COVID-19-Patient:innen werden auch sogenannte ECMO-Geräte eingesetzt (extracorporal membran oxygenation; Deutsch: extrakorporale Membranoxygenierung außerhalb des Körpers), wenn eine Sauerstoffaufnahme über das Lungengewebe nicht mehr möglich ist und deshalb maschinell erfolgen muss. Diese Geräte werden auch als „künstliche Lunge“ bezeichnet, weil sie einen Gasaustausch außerhalb des Körpers ermöglichen. Dazu wird das Blut der Patient:innen durch das Gerät gepumpt und dabei Kohlendioxid aus dem Blut entfernt und Sauerstoff zugeführt. Das aufbereitete Blut wird anschließend in die Blutgefäße der Patient:innen zurückgeleitet.

Laut Robert Koch-Institut (RKI) ist bei mehr als jeder/jedem zweiten COVID-19-Patient:in auf der Intensivstation (56 %) eine invasive Beatmung notwendig.

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