Atemwegserkrankungen
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Es gibt zwei Arten von Bronchitis: die akute und die chronische Bronchitis. Die akute Bronchitis wird in der Regel durch eine virale oder bakterielle Infektion verursacht und heilt normalerweise ohne irgendwelche Komplikationen.
Eine chronische Bronchitis hingegen ist ein ernstzunehmendes Zeichen für eine schwere Lungenkrankheit. Rauchen zählt zu den Hauptursachen der chronischen Bronchitis. Diese kann im Anfangsstadium zwar meist noch geheilt werden, im fortgeschrittenen Stadium jedoch nicht mehr. Dann kann ihr Voranschreiten nur verlangsamt und ihre Symptome gelindert werden.
Die Krankheit entwickelt sich langsam und kann verschiedene Verläufe annehmen. Manche Patienten haben nur geringe Beschwerden. Es kann allerdings auch zu schweren Verläufen mit einer sogenannten chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) kommen. COPD ist nicht heilbar und geht mit einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität einher. Die Risiken einer COPD können Sie unter der Frage "Was ist eine COPD (chronisch-obstruktive Lungenerkrankung)?" nachlesen.
Bei der chronischen Bronchitis, im Volksmund auch Raucherhusten genannt, handelt es sich um eine dauerhafte Entzündung der Bronchien. Diese dienen der Weiterleitung der Luft in die Lungenalveolen, wo der Gasaustausch von Sauerstoff und Kohlendioxid erfolgt. Bronchien sind von dem sogenannten Flimmerepithel, einer besonderen Zellschicht, bedeckt. Dieses Flimmerepithel hat die Aufgabe, Fremdkörper und Keime aus den Lungen zum Rachen hin abzutransportieren, um die Lunge rein zu halten. Durch das Einatmen von giftigen Reizstoffen, wie Zigarettenrauch, kommt es zu einer Reizung und Entzündung der Schleimhaut in den Atemwegen. Dadurch kann das Flimmerepithel die Lunge nicht mehr sauber halten. Infolgedessen kommt es zu einer noch stärkeren Entzündungsreaktion und somit zu einer chronischen Bronchitis mit Schleimproduktion, welche ständigen Hustenreiz verursacht.
Symptome können u. a. Keuchen, Husten mit Schleimauswurf, Atemnot, Schmerzen in der Brust und anhaltende Müdigkeit sein. Typischerweise kommt es morgens beim Raucher sehr zu starken Abhusten, tagsüber lässt der Reiz über viele Stunden nach. Ist die chronische Bronchitis bereits fortgeschritten, tritt der Husten allerdings auch in Ruhephasen auf.
Falls Sie vermuten, an einer chronischen Bronchitis zu leiden, sollten Sie unmittelbar Ihren Arzt aufsuchen. Der beste Weg, um die Entstehung der chronischen Bronchitis zu verhindern, ist aber, erst gar nicht anzufangen zu rauchen. Menschen, die bereits an chronischer Bronchitis leiden, sollten unbedingt aufhören, zur Zigarette zu greifen, und auch das Passivrauchen möglichst vermeiden. Die Symptome können sich so wieder bessern oder sogar ganz verschwinden. Darüber hinaus verbessern Raucher, die den Tabakkonsum aufgeben, nicht nur ihre Lungenfunktion, sondern auch ihre allgemeine Gesundheit und ihr Wohlbefinden.
Das Internetportal Chronische Bronchitis bietet Betroffenen und Angehörigen Wissenswertes zur Entstehung, Diagnose und Therapie der Erkrankung.
„Durch Rauchen und Passivrauchen verursachte Atemwegs- und Lungenerkrankungen“ ist ein Informationsblatt vom Deutschen Krebsinformationszentrum (dkfz), das über die Gesundheitsrisiken von Tabak informiert.
Hintergründe und Fakten der chronischen Bronchitis werden auch auf www.bronchitissymptome.de eingehend erläutert.
Die Deutsche Lungenstiftung e.V. hat ein Faltblatt „Chronische Bronchitis“ mit Informationen zur Erkrankung und den Beschwerden herausgegeben.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 05.06.20 -
Durch das Rauchen werden sowohl die Atemwege als auch die Lunge erheblich geschädigt. Giftige Substanzen im Tabakrauch greifen das Gewebe an und verursachen Entzündungsreaktionen, z. B. die weit verbreitete COPD (chronisch-obstruktive Lungenerkrankung, englisch: chronic obstructive pulmonary disease).
COPD bezeichnet als Sammelbegriff mehrere Krankheiten der Lunge, die durch Husten, vermehrten Auswurf und Atemnot (AHA) gekennzeichnet sind. COPD ist eine chronische Lungenerkrankung mit fortschreitender Obstruktion (Verstopfung oder Verengung) der Atemwege. Diese sind beim Rauchen den giftigen und krebserregenden Substanzen des Tabakrauchs direkt ausgesetzt. In den äußeren Atemwegen entsteht eine chronische Entzündung, die über Veränderungen der glatten Muskulatur zu einer Verengung führt. in den zentralen Atemwegen wird verstärkt Schleim produziert, der durch das geschädigte Flimmerepithel nicht mehr abtransportiert werden kann. Die Elastizität der Lunge nimmt ab, und die Atembläschen rund um die Bronchien (peribronchiale Alveolen) sind häufig zerstört.
Zu den Symptomen einer COPD, oft auch als Raucherlunge bezeichnet, gehören vermehrter Auswurf, chronischer Husten, Atemnot und in der Folge ein deutlicher Leistungsabfall. Die Beschwerden nehmen im Krankheitsverlauf an Häufigkeit und Stärke zu. Ab einem bestimmten Stadium sind die krankhaften Veränderungen des Lungengewebes nicht mehr heilbar, nur noch behandelbar. Oft wird eine COPD erst sehr spät im Verlauf festgestellt, da sie häufig sehr schleichend über eine langwierige Bronchitis beginnt.
Über 200 Mio. Menschen leiden weltweit an dieser Erkrankung, die die Lebensqualität der Betroffenen deutlich einschränkt. Die COPD ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland und ist zu 85 % auf den Tabakkonsum zurückzuführen. Verschiedene Studien weisen darauf hin, dass Frauen offenbar ein höheres Risiko haben, eine COPD zu entwickeln. In allen Fällen besteht jedoch ein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem Rauchen und der abnehmenden Lungenfunktion: Raucher haben ein 12‑faches COPD-Risiko gegenüber Nichtrauchern.
Bei der Behandlung einer COPD ist ein konsequenter Rauchstopp prinzipiell der allerwichtigste Schritt. Zwar kann die Erkrankung dadurch nicht geheilt, aber ihr Voranschreiten somit verzögert werden. Wenn man es schafft, das Rauchen aufzugeben, hat sich innerhalb eines Jahres nach einem Rauchstopp der weitere Verlust an Lungenfunktion wieder normalisiert. Ein rauchfreies Leben ist immer der beste Schutz vor COPD.
Viele weitere Informationen finden Sie im Faktenblatt COPD und Rauchen auf dem unabhängigen Informationsportal „Rauchfrei“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Das Patienteninformationsportal „Lungenärzte im Netz" richtet sich an betroffene Patienten, deren Angehörige und Interessierte, die sachlich fundierte und verständliche Auskunft rund um das Thema „Gesunde Atemwege“ suchen. Hier gibt es viele Antworten zum Thema COPD.
Die Deutsche Lungenstiftung e.V. hat auf ihrem COPD-Flyer die wichtigsten Eckdaten der Krankheit und deren Symptome gesammelt.
Auch der Lungeninformationsdienst klärt sehr detailliert über das Krankheitsbild und die Risikofaktoren von COPD auf.
Außerdem hat auch das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) auf seinem Informationsblatt „Durch Rauchen und Passivrauchen verursachte Atemwegs- und Lungenerkrankungen“ die wichtigsten Fakten zusammengetragen.
Die Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland hat gemeinsam mit dem gemeinnützigen Verein COPD -Deutschland e.V. die Broschüre „Rauchen: Hauptursache für COPD und Lungenemphysem“ herausgegeben.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 27.09.21 -
Asthma bronchiale, vereinfachend meist als Asthma bezeichnet, ist eine chronische Atemwegserkrankung, von der sowohl Kinder als auch Erwachsene betroffen sein können. Bei Asthma sind die Atemwege dauerhaft entzündet und somit ist das Bronchialsystem gegenüber verschiedenen Reizen besonders empfindlich.
Die Entstehungsmechanismen von Asthma sind in großen Teilen immer noch ungeklärt. Asthmatische Beschwerden können u. a. durch Atemwegsinfekte, Stress und körperliche Anstrengung ausgelöst werden. Bei Asthmaerkrankungen, die schon im Kindesalter auftreten, sind oft Allergene wie Pollen oder Tierhaare die Auslöser. Es gibt jedoch auch Asthmaerkrankungen, die oft erst im Erwachsenenalter beginnen. Nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand gibt es hierfür bestimmte Faktoren, die zur Ausprägung der Erkrankung beitragen. Eine davon ist Zigarettenrauch.
Mit dem aktiven Rauchen steigt die Wahrscheinlichkeit, an Asthma zu erkranken. Dabei gilt: Je länger und je mehr geraucht wird, desto höher ist das Risiko, an Asthma zu erkranken. Lange Zeit ist man davon ausgegangen, dass nur aktives Rauchen schade. Inzwischen ist jedoch belegt, dass auch das passive Einatmen von Tabakrauch das Risiko für Atemwegserkrankungen und die Wahrscheinlichkeit eines Asthmaanfalls, insbesondere bei erkrankten Kindern, erheblich erhöht.
Kinder mit rauchenden Eltern sind besonders von einer Erkrankungswahrscheinlichkeit betroffen. Wenn beide Elternteile rauchen, steigt das Risiko des Kindes für asthmatische Symptome um 40 %. Umso wichtiger ist es, Kinder und Jugendliche vor den Gefahren des Passivrauchs zu schützen. Dies beginnt bereits in der Schwangerschaft, denn Kinder, deren Mütter in der Schwangerschaft rauchten, haben zudem häufiger Allergien, was eine Asthmaentstehung begünstigt.
In den letzten 10 Jahren hat sich in Europa die Anzahl der Asthmatiker*innen erhöht. Heute lässt sich die Krankheit bei den meisten Patienten durch moderne Medikamente jedoch so gut kontrollieren, dass die für Asthma typischen Anfälle und Beschwerden seltener auftreten. Allerdings lässt sich Asthma bislang nicht dauerhaft heilen.
Rauchen in Gegenwart von Kindern und Erwachsenen mit Asthma sollte auf jeden Fall unbedingt vermieden werden, da Zigarettenqualm Asthmaanfälle auslösen kann.
Es ist nie zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören. Wer Asthma hat, sollte möglichst auf Tabakrauch verzichten. Denn Rauchen ist bei Asthma-Patienten oft der Grund für akute Verschlechterungen und kann zu einem ungünstigen Verlauf der Erkrankung führen. Rauchverursachte Lungenveränderungen bilden sich nach dem Rauchstopp zurück, was zu einer deutlichen Verbesserung der Erkrankungssymptome führt.
Auf dem Internetportal des Lungeninformationsdienstes finden Patienten, Angehörige sowie die interessierte Öffentlichkeit aktuelle, wissenschaftlich geprüfte Informationen zum Krankheitsbild Asthma.
Die Website der Deutschen Atemwegsliga e.V. bietet Betroffenen ebenfalls eine Fülle an Antworten zu Diagnostik, Prävention und Behandlung von Asthma.
Auch bei den „Lungenärzte im Netz“ finden Sie detailliert Auskunft zum Krankheitsbild Asthma.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 02.09.20
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
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Unter einem Schlaganfall versteht man einen Ausfall bestimmter Funktionen des Gehirns, bei dem Hirnbereiche akut geschädigt werden. In Deutschland sind Schlaganfälle die dritthäufigste Todesursache und der häufigste Grund für eine bleibende Behinderung. Rauchen gilt dabei als einer der bedeutendsten Risikofaktoren für einen Schlaganfall. Denn mit jedem Zug an einer Zigarette gelangen hunderte verschiedene Giftstoffe über die Lungen in den Körper.
Rauchen fördert die Verengung von Blutgefäßen durch eine sogenannte Arteriosklerose, was die Bildung von Blutgerinnseln begünstigen und zum Verschluss von Blutgefäßen führen kann. Weil die roten Blutkörperchen durch das Rauchen zudem weniger Sauerstoff transportieren können, bildet das Knochenmark vermehrt rote Blutkörperchen. Das Blut wird dadurch vergleichsweise dickflüssiger, und die Wahrscheinlichkeit für eine Gerinnselbildung erhöht sich. Dazu kommt, dass die Blutplättchen (Thrombozyten) bei Rauchern aktiviert werden und sich auch auf diese Weise häufiger Blutgerinnsel bilden. Blockiert eine solche Verklumpung im Gehirn ein Blutgefäß, ist das betroffene Hirnareal unterversorgt und es kommt zu einem Schlaganfall.
Im Vergleich zu Nichtrauchern ist das Schlaganfallrisiko bei Rauchern etwa 1,5- bis 2-fach erhöht. Dabei ist ausschlaggebend, wie viele Zigaretten pro Tag geraucht werden und wie viele Jahre bereits geraucht wird.
Im Vergleich zu Rauchern haben Nichtraucher eine deutlich niedrigere Wahrscheinlichkeit, einen Schlaganfall zu erleiden. Ein konsequenter Rauchstopp senkt die Gefahr, einen Schlaganfall zu erleiden. Selbst in höherem Alter hat das Aufhören mit dem Rauchen einen unmittelbaren Effekt. In den ersten Monaten nach dem Aufhören verbessert sich die Herz-Kreislauf-Funktion bereits merklich. Wer 5 Jahre ohne Zigarette lebt, hat das gleiche Risiko wie ein Nichtraucher.
Wenn Sie mehr über die Erkrankung erfahren möchten: Das Internetportal „Hilfe für mich“ bietet auch zahlreiche Antworten zum Thema Schlaganfall.
Die Deutsche Schlaganfall-Hilfe informiert von der Prävention bis zur Rehabilitation und klärt über den Risikofaktor Rauchen bei Schlaganfall auf.
Informationen zum Zusammenhang von Schlaganfall und Rauchen finden Sie zudem beim Kompetenznetz Schlaganfall.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) hat in der Publikation „Durch Rauchen und Passivrauchen verursachte Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems“ die wichtigsten Fakten zusammengefasst.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 05.01.21 -
Nicht nur die Lunge leidet unter Zigarettenrauch. Tabakkonsum ist einer der Hauptrisikofaktoren für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung. In Deutschland sind diese die führende Todesursache und verursachen etwa 40 % aller Sterbefälle.
Zu den Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen der Herzinfarkt, der Schlaganfall und die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK – oft auch als Schaufensterkrankheit bezeichnet). Ursache ist bei allen die sogenannte Arteriosklerose, eine fortschreitende Verkalkung der Blutgefäße. Diese entsteht, wenn die Zellen der innersten Gefäßschicht, des sogenannten Endothels, geschädigt werden und sich darunter Fettmoleküle (LDL, low density lipoprotein) ablagern. Das LDL-Cholesterin wird manchmal auch als „schlechtes“ Cholesterin bezeichnet, weil es als eigener Risikofaktor für die Entstehung von Arteriosklerose gilt.
Auf die Schäden reagieren Immunzellen (Makrophagen und T‑Lymphozyten), die in die mittlere Schicht der Blutgefäße einwandern und sich dann dort zu sogenannten Schaumzellen wandeln. Zu den geschädigten Stellen gelangen ebenfalls Muskelzellen aus der äußeren Blutgefäßwand und produzieren Bindegewebsfasern, um die mikroskopisch kleinen Schädigungen zu reparieren. Durch diese Ablagerungen von Fett und Bindegewebsfasern entstehen schließlich sogenannte Plaques, die sich in das Gefäß hineinwölben und den Blutfluss zu den Herzmuskelzellen behindern. Die dadurch entstehende Unterversorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff verursacht ein schmerzhaftes Druck- und Engegefühl hinter dem Brustbein (Angina pectoris). Zusätzlich schädigt Tabakrauch die Herzmuskeln und verschlechtert deren Versorgung mit Sauerstoff. Platzt eine Plaque aufgrund von Entzündungsprozessen auf, können Herzinfarkt und Schlaganfall die unmittelbare Folge sein.
Nicht nur starke Raucher sind der Gefahr ausgesetzt. Bereits ein mäßiger Zigarettenkonsum erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich. Auch Passivraucher, die den Dunst einatmen, schädigen ihr Herz-Kreislauf-System. Denn im sogenannten Nebenstromrauch, dem Rauch, der zwischen den einzelnen Zügen an der Zigarette entsteht, ist die Schadstoffkonzentration mitunter höher als beim direkten Zug an der Zigarette.
Nur wer konsequent mit dem Rauchen aufhört, kann das Herzinfarktrisiko deutlich reduzieren. Nach einem Rauchstopp geht das Herzinfarktrisiko sofort zurück, ist nach ca. 1–2 Jahren auf die Hälfte reduziert und nach 15 Jahren wie bei Nichtrauchern. Auch bei Patienten, die bereits einen Herzinfarkt erlitten haben, steigt die langfristige Überlebenswahrscheinlichkeit, wenn sie gesünder leben und in diesem Zusammenhang auch das Rauchen aufgeben.
In der Publikation „Durch Rauchen und Passivrauchen verursachte Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems“ fasst das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) die wichtigsten Fakten verständlich zusammen.
Wissenswerte Informationen zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind ebenfalls auf dem Informationsportal „Rauchfrei“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zu finden.
Die Deutsche Herzstiftung e.V. bietet auf ihrer Interseite eine Vielzahl an Informationen zu unterschiedlichen Herzerkrankungen und Risikofaktoren.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 09.01.20
Krebserkrankungen
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Lungenkrebs, auch Lungenkarzinom oder Bronchialkarzinom genannt, gehört in Deutschland zu den häufigsten Krebsarten. Mehr als 50 000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich daran.
Krebserkrankungen entstehen durch Veränderungen im Erbgut von Zellen. Diese Veränderungen können bewirken, dass gesunde Zellen zu Tumorzellen werden, die unkontrolliert wachsen. So können bösartige Tumoren entstehen, die andere Zellen verdrängen oder durchsetzen und dadurch gesundes Gewebe schädigen. Lungenkrebs kann in allen Teilen der Lunge entstehen. Mehr als die Hälfte der Tumoren entwickelt sich in den oberen Bereichen der Lungenflügel.
Grundsätzlich unterteilt man Lungentumoren in zwei Arten:
- kleinzelliger Lungenkrebs (englisch: small cell lung cancer, SCLC) – rund 20 % der Fälle
- nichtkleinzelliger Lungenkrebs (englisch: non small cell lung cancer, NSCLC) – rund 80 % der Fälle
Die Einteilung richtet sich nach der Größe der Krebszellen und hat weitreichende Konsequenzen für die Therapie, denn es gibt für beide Tumorarten spezifische Behandlungsstrategien.
Die moderne Medizin geht davon aus, dass verschiedene Einflüsse an der Entstehung von Lungenkrebs beteiligt sein können. Nicht in jedem Fall kann man sagen, wodurch Lungenkrebs verursacht wird. Die Krankheit kann auch ohne einen erkennbaren Auslöser entstehen. Verschiedene Faktoren können allerdings das Erkrankungsrisiko für Lungenkrebs deutlich erhöhen. Besondere Bedeutung misst man dabei Schadstoffen zu, die mit der Atemluft in die Lunge gelangen, beispielsweise beim Rauchen. Diese Schadstoffe können Änderungen im Erbgut von Zellen des Lungengewebes verursachen, sodass Krebszellen entstehen können.
Lungenkrebs ist bei Rauchenden die häufigste Krebserkrankung: In Deutschland ist Rauchen bei ca. 90 % der Männer und ca. 60 % der Frauen die Ursache.
Das Erkrankungsrisiko ist besonders hoch bei Rauchern, die:
- schon in ihrer Jugend angefangen haben zu rauchen,
- seit vielen Jahren rauchen sowie
- jeden Tag rauchen.
Auch Passivrauchen kann das Lungenkrebsrisiko erhöhen. Das betrifft vor allem Nichtraucher, die mit Rauchern zusammenleben oder sich aus anderen Gründen häufig in Räumen aufhalten, in denen geraucht wird, beispielsweise in sogenannten Raucherkneipen.
Im frühen Krankheitsstadium kann Lungenkrebs in vielen Fällen gut behandelt und geheilt werden. Weil die Krankheit im frühen Stadium aber in der Regel keine Symptome verursacht, wird sie bei den meisten Betroffenen erst später entdeckt, wenn der Tumor sich ausgebreitet hat und/oder wenn Absiedlungen (Metastasen) des Tumors außerhalb der Lunge entstanden sind. Ein Rauchstopp wirkt sich positiv bei Krebspatienten aus. Denn Rauchen erhöht das Risiko, dass das Tumorwachstum fortschreitet, es verringert den Effekt einer Bestrahlung und verstärkt Nebenwirkungen einer Strahlen- und Chemotherapie.
Wenn Sie mehr über Lungenkrebs wissen möchten, können Sie als Informationsquellen etwa den Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums, die Deutsche Krebsgesellschaft und den Blauen Ratgeber Lungenkrebs der Deutschen Krebshilfe nutzen. Weitere Informationen finden Sie auf Hilfe für mich auch hier.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 09.01.20 -
Der Begriff „Kopf-Hals-Tumoren“ fasst verschiedene Krebsarten zusammen, die alle im Kopf-Hals-Bereich auftreten. Dazu zählen bösartige Tumoren von:
- Kehlkopf (Larynxkarzinom)
- Mundhöhle (Mundhöhlenkarzinome), d. h. Tumoren von Lippen, Zunge, Mundboden, Gaumen, Speicheldrüsen
- Speiseröhre
- Rachen (Pharynxkarzinom)
- Nase
- Nasennebenhöhlen
- äußerem Hals, vor allem der Schilddrüse
Die Entstehung bösartiger Tumoren im Kopf-Hals-Bereich wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Zu den Hauptrisikofaktoren zählt jedoch der Nikotinkonsum, insbesondere für Kehlkopf-, Mundhöhlen- sowie Speiseröhrenkrebs.
Kehlkopfkrebs kommt am häufigsten vor. Das Erkrankungsrisiko steigt mit der Anzahl der gerauchten Zigaretten. Alkohol erhöht zudem das Krebsrisiko. Kehlkopfkrebs entsteht überwiegend durch den gleichzeitigen Konsum von Tabak und Alkohol. Anhaltende Heiserkeit, chronisches Kratzen im Hals, ständiger Husten, Schluckstörungen, Schmerzen im Hals und ein Fremdkörpergefühl im Hals können mitunter Symptome sein, die auf einen Kehlkopftumor hinweisen.
Tumoren in der Mundhöhle können Lippen, Zunge, Mundboden, Gaumen, Speicheldrüsen und Rachen befallen. Vier von fünf Patienten, die an einem bösartigen Tumor der Mundhöhle leiden, rauchen. Je nach Zigarettenmenge erkranken Raucher bis zu 6‑mal häufiger als Nichtraucher an Krebs der Mundhöhle und des Rachens. Auch hier gilt, dass die Entwicklung von Tumoren durch die Anzahl der gerauchten Zigaretten und in Kombination mit Alkohol um ein Vielfaches begünstigt wird. In der Mundhöhle können sich Tumoren sowohl als schmerzhafte oder auch als schmerzfreie Veränderungen an der Schleimhaut, wie beispielsweise Schwellungen und Verfärbungen, bemerkbar machen.
Die im Zigarettenrauch enthaltenen krebserregenden Stoffe treffen beim Rauchen direkt auf die Schleimhaut der Speiseröhre. Als besonders risikoreich für Speiseröhrenkrebs hat sich dabei die Kombination von langjährigem Tabakkonsum und dem Genuss hochprozentigen Alkohols erwiesen. Das Risiko nimmt mit steigender Zahl der täglich gerauchten Zigaretten und der Dauer des Rauchens zu. Bei 30 Zigaretten am Tag liegt die Wahrscheinlichkeit, an Speiseröhrenkrebs zu erkranken, 6‑mal höher als bei Nichtrauchern. Zu den häufigen Symptomen zählen Schluckbeschwerden, ungewollter Gewichtsverlust und unerklärliche Appetitlosigkeit, Blutungen oder grundloses Erbrechen.
Die beste Vorbeugung ist ein Rauchstopp. Fünf bis zehn Jahre nach der letzten Zigarette liegt das Erkrankungsrisiko wieder auf dem Niveau bei einem Nichtraucher. Wie bei den meisten Krebserkrankungen gilt auch für Hals-Kopf-Tumoren, dass die Prognose in der Regel umso günstiger ist, je eher ein Tumor erkannt wird. Die individuellen Behandlungsmöglichkeiten und Heilungschancen sind dabei vor allem von der Art des Tumors und dem Erkrankungsstadium abhängig. Insbesondere Raucher sollten daher das Angebot der Krebsvorsorge und regelmäßiger Früherkennungsuntersuchungen wahrnehmen.
Weiterführende Informationen zu Kehlkopftumoren können Sie auf dem Onko Internetportal der Deutschen Krebsgesellschaft nachlesen.
Für Patienten und Angehörige bietet die Patientenleitlinie Mundhöhlenkrebs eine gute Orientierung und erläutert in einer laienverständlichen Sprache das vorhandene medizinische Wissen zur Erkrankung.
Der Krebsinformationsdienst bietet Patienten, Angehörigen, Interessierten und Fachkreisen auf seiner Website einen ausführlichen Überblick zu Speiseröhrenkrebs. Innerhalb des Leitlinienprogramms Onkologie ist bereits auch die Patientenleitlinie Speiseröhrenkrebs erschienen.
Die Kopf-Hals-Tumorstiftung bietet ein umfassendes Informationsangebot zu Symptomen, Diagnose und Behandlungen entsprechender Erkrankungen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.11.21 -
Nahezu jedes Organ des Körpers wird durch Rauchen geschädigt. Dabei steigt das Risiko, an Krebs zu erkranken, sowohl mit der Anzahl der täglich konsumierten Zigaretten als auch mit der Anzahl der Jahre, die ein Raucher bereits zum Tabak greift. Zudem steigt das Krebsrisiko, je tiefer der Rauch inhaliert wird und je „stärker“ die Zigaretten sind, also wie konzentriert die krebserregenden Stoffe enthalten sind.
Insgesamt sind nach Schätzung der Deutschen Krebsgesellschaft rund ein Drittel aller Krebserkrankungen die Folge von Tabakrauch.
Karzinome der Blase und der Nieren
Ein Drittel aller Karzinome der Blase und der Nieren wird auf das Rauchen zurückgeführt. 40 % der Harnblasen- und der Nierentumoren sind die Folge von Tabakkonsum. Jährlich sterben weltweit rund 55 000 Patienten an Harnblasentumoren und 27 000 an Nierentumoren, die durch Rauchen verursacht wurden. Selbst wenn mit dem Rauchen vor über 15 Jahren aufgehört wurde, bleibt das Risiko für die Entwicklung von Harnblasen- und Nierentumoren weiterhin bestehen.Bauchspeicheldrüsenkrebs
Im Vergleich zu Nichtrauchern haben Raucher ein etwa 3,5-fach erhöhtes Risiko, an Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken. Schwere Raucher haben sogar ein um 76 % erhöhtes Risiko, an dem Tumorleiden zu erkranken. Auch Passivrauchen gilt wahrscheinlich als Risikofaktor für Bauchspeicheldrüsenkrebs. Bei dieser Krebsart spielt vermutlich der Transport der krebserregenden Tabakinhaltsstoffe über die Galle und den Blutstrom eine entscheidende Rolle.Blutkrebs (Leukämie)
Gesundheitsschädliche Tabakinhaltsstoffe wie Benzol und radioaktives Polonium können mit dafür verantwortlich sein, dass Raucher ein 2-fach erhöhtes Risiko haben, an Blutkrebs (Leukämie) zu erkranken. Fachleute schätzen, dass etwa 10 % aller neu erkannten Leukämieerkrankungen durch das Zigarettenrauchen bedingt sind.Gebärmutterhalskrebs
Eine Folge von Tabakkonsum kann ebenfalls Gebärmutterhalskrebs sein. Bei den betroffenen rauchenden Patientinnen lassen sich krebserregende Abbauprodukte vermehrt in der Schleimhaut des Gebärmutterhalses nachweisen. Von den jährlichen 220 000 Todesfällen infolge Gebärmutterhalskrebs stehen etwa 30 % mit dem Rauchen im Zusammenhang.Brustkrebsrisiko
Außerdem haben rauchende Frauen abhängig von der Dauer und Intensität des Tabakkonsums ein deutlich erhöhtes Brustkrebsrisiko. Davon sind insbesondere Frauen betroffen, die bereits ab ihrem 14. Lebensjahr mit dem regelmäßigen Rauchen begonnen haben.Leberkrebs
Tabakkonsum kann zusätzlich Leberkrebs begünstigen. Etwa jeder zweite Patient mit Leberkrebs hat in seinem Leben geraucht. Die Leber ist die Entgiftungszentrale des Körpers. Sie filtert Schadstoffe aus dem Blut, und auch das giftige Nikotin, das durch den Tabak in den Körper gelangt, wird anschließend über die Leber abgebaut und belastet dadurch dieses lebenswichtige Organ.Zahlreiche andere Krebserkrankungen stehen vermutlich ebenso im Zusammenhang mit dem Rauchen. Der Krebsinformationsdienst widmet sich ausführlich dem Thema Rauchen als Krebsrisiko und hat zahlreiche Antworten auf häufig gestellte Fragen. Auf dem Portal findet man auch eine Übersicht verschiedener Tumorarten sowie Hintergründe zur Diagnose, Behandlung und Nachsorge.
Auch die Deutsche Krebsgesellschaft informiert umfassend über Vorbeugung, Symptome, Diagnose und Therapie von über 40 Krebsarten.
Wissenswertes zu durch Rauchen und Passivrauchen verursachte Krebserkrankungen bietet zudem das Faktenblatt des Deutschen Krebsforschungszentrums (dkfz).
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 02.09.20
Andere Gesundheitsrisiken
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In Deutschland leiden mehr als 6 Mio. Menschen an der Stoffwechselerkrankung Diabetes mellitus, oft auch Zuckerkrankheit genannt. Zusätzlich geht man von 2 Mio. undiagnostizierten Diabetikern aus. Bei der chronischen Blutzuckererhöhung, die den Diabetes mellitus ausmacht, sind Körperzellen nicht mehr in der Lage, den Zucker aus dem Blut ordentlich aufzunehmen. Der ständig erhöhte Blutzuckerspiegel führt zu einer Schädigung der Blutgefäße. Die Folgen können zahlreiche negative Auswirkungen auf die Gesundheit sein. So nimmt das Risiko für Folgeerkrankungen der Augen, Nerven, Nieren und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie etwa Herzinfarkt und Schlaganfälle zu. Herzinfarkt und Schlaganfall stehen an erster Stelle der Todesursachen bei Diabetikern.
Es gibt verschiedene Arten des Diabetes mellitus. Lediglich 3 % aller Patienten mit Diabetes in Deutschland haben einen Typ-1-Diabetes, bei dem der Insulinmangel durch die Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse entsteht. Die Neuerkrankungsrate für den Typ-1-Diabetes ist bei Kindern im Alter von 1 –13 Jahren am höchsten.
Weit über 90 % aller Diabetiker leiden an Typ-2-Diabetes. Diese Erkrankung ist nicht angeboren, sondern entsteht erst im mittleren und höheren Lebensalter. Hierbei spielen verschiedene Faktoren eine wichtige Rolle. Das Diabetesrisiko kann u. a. bei Übergewicht, mangelnder Bewegung sowie durch schlechte Ernährung und Fettstoffwechselstörungen drastisch ansteigen.
Auch Rauchen gehört zu den wesentlichen Risikofaktoren für die Entstehung von Diabetes mellitus. Raucher haben sogar ein doppelt so hohes Risiko für die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes. Die Wahrscheinlichkeit steigt dabei mit der Anzahl der gerauchten Zigaretten. Auch bei leichtem oder mittelstarkem Zigarettenkonsum ist das Erkrankungsrisiko bereits merklich höher als bei einem Nichtraucher. Selbst Passivrauchen kann das Diabetesrisiko deutlich steigern.
Greifen Betroffene zur Zigarette, kann die ohnehin bereits bestehende Gefahr für Folgeerkrankungen wie beispielsweise Durchblutungsstörungen, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Schlaganfall deutlich ansteigen. Bei Diabetes-Patienten ist daher besondere Vorsicht geboten.
Dieses Risiko können rauchende Diabetiker vor allem mit dem Aufhören umgehen. Sie sollten ihr Leben idealerweise komplett rauchfrei gestalten und sich möglichst auch dem Passivrauchen nicht aussetzen, da es mitunter die gleichen Erkrankungen fördern kann wie aktives Rauchen. Auch Raucher profitieren von einem Rauchstopp, da sie dadurch das Risiko minimieren, überhaupt erst an Diabetes zu erkranken.
Die Faktensammlung „Rauchen und Passivrauchen verursachen Typ 2 Diabetes“ vom Deutschen Krebsforschungszentrum (dkfz) erläutert eingehend den Einfluss des Rauchens auf die Erkrankung.
Die Website der Deutschen Diabetes-Hilfe gibt detailliert Auskunft zum Krankheitsbild und dem Zusammenhang von Rauchen und Diabetes.
Auf der Plattform www.Diabetes-Deutschland.de finden Sie zahlreiche Hintergrundinformationen, u. a. auch das „Themenspezial Rauchen und Diabetes“.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 02.09.20 -
Die meisten Raucher unterschätzen die negativen Folgen des Rauchens für ihre Mundgesundheit. Was Viele nicht wissen: Nikotin verengt die Blutgefäße, verschlechtert die Durchblutung im Mundraum und wirkt auf die Mundschleimhäute, indem es die Speichelproduktion herabsetzt. Rauchen verändert die Zusammensetzung des Speichels. Die Schutzfunktion geht verloren, was das Risiko für Erkrankungen und Störungen der Mundgesundheit folglich drastisch steigen lässt.
Rauchlose Tabakprodukte wie Kau- oder Lutschtabak sind ebenso risikoreich. Die giftigen und krebserzeugenden Substanzen werden länger im Mund behalten und allmählich über die Mundschleimhaut aufgenommen.
Tabakkonsum kann Vorstufen des Mundhöhlenkrebses (Präkanzerosen) verursachen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit innerhalb weniger Jahre zu einer Krebserkrankung führen können. Die häufigste Präkanzerose im Mundraum ist der weiße Fleck (Leukoplakie) am Mundboden und der Wange. Dabei gilt: Je mehr Zigaretten ein Raucher täglich raucht, desto höher ist das Risiko für eine Leukoplakie.
Da schützende Bakterien im Speichel bei Rauchern in der Regel nur reduziert vorhanden sind, leiden Raucher häufiger an Karies. Täglich bilden Bakterien einen Belag (Plaque), der sich auf der Zahnoberfläche anlagert. Diese Bakterien können Säuren produzieren, die den Zahnschmelz zerstören. Als Folge der Säureattacken entsteht das Kariesloch. Weitere Bakterien können den bereits angegriffenen Zahn so weit zerstören, dass das Zahnmark erreicht wird und Entzündungen entstehen. Zahnverlust als Folge ist dabei nicht auszuschließen. Das Risiko, an Karies zu erkranken, ist umso höher, je mehr Zigaretten geraucht werden.
Zigaretten und andere Tabakprodukte erhöhen außerdem das Risiko für Parodontalerkrankungen stark. Bei einer Parodontitis handelt es sich um Entzündungen von Zahnfleisch und Zahnbett. In Folge einer länger anhaltenden Zahnfleischentzündung werden die Zähne locker und fallen schließlich aus. Erste typische Symptome für eine Parodontitis, wie etwa blutendes Zahnfleisch, sollten schnellstmöglich behandelt werden. Allerdings tritt bei Rauchen durch die Veränderungen an den Blutgefäßen Zahnfleischbluten deutlich seltener auf. Dadurch wird die Erkrankung oft erst sehr spät erkannt. Raucher haben im Vergleich zu Nichtrauchern eine bis zu 15‑mal höhere Wahrscheinlichkeit, an Parodontitis zu erkranken. Schon 10 Zigaretten am Tag erhöhen das Risiko. Durch einen Rauchstopp können Parodontalerkrankungen früher erkannt und behandelt oder sogar verhindert werden, denn nach ungefähr einem Jahr hat sich das Zahnfleisch bereits erholt.
Wenn Zähne verloren gehen, können Implantate als Ersatz dienen. Zahnimplantate bestehen aus einer künstlichen Zahnwurzel, auf der ein Zahnersatz (Krone, Brücke oder Prothese) befestigt wird. In der Regel heilen Implantate in über 90 % der Fälle erfolgreich ein. Doch bei Rauchern ist die Aussicht auf einen sicheren Zahnersatz eher schlecht. Die Gefahr des Verlusts eines Implantats ist bei Rauchern doppelt so hoch wie bei Nichtrauchern. Das Risiko steigt mit der Intensität des Rauchens. Schuld an dem Behandlungsmisserfolg ist die schlechtere Wundheilung, durch die das Implantat nicht richtig einwachsen kann. Wer allerdings mit dem Rauchen aufhört, hat relativ schnell wieder bessere Aussichten auf ein festes Gebiss.
Nicht außer Acht zu lassen sind die ästhetischen Veränderungen des Zahnapparats durch das ständige Rauchen. Inhaltsstoffe des Tabaks verfärben Zähne und Lippen. Oft ist auch eine belegte Zunge die Folge. Häufig leiden Raucher mehr als Nichtraucher an Mundgeruch. Ihre Zähne sind in der Regel empfindlicher. Auch die Geruchs- und Geschmackswahrnehmung beim Essen kann sich durch das Rauchen verschlechtern.
Rauchen kann zudem Fehlbildungen der Mundhöhle bei Neugeborenen, sogenannte Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten, verursachen. Greift eine Mutter während der Schwangerschaft zur Zigarette, hat ihr Kind ein doppelt so hohes Risiko wie das Kind einer Nichtraucherin, mit einer Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte geboren zu werden. Mit der Anzahl der täglichen Zigaretten erhöht sich das Risiko.
Das Themenheft „Mundgesundheit“ des Robert-Koch-Instituts macht deutlich, wie wichtig eine gute Mundgesundheit ist. In der Publikation werden verschiedenen Erkrankungen, Risikofaktoren und Ursachen dargestellt.
Die gemeinsame Publikation des Deutschen Krebsforschungszentrums (dkfz) mit der Bundeszahnärztekammer „Rauchen und Mundgesundheit“ gibt detaillierte Information zum Gesundheitsrisiko von Tabakrauch sowie zu den Krankheitsbildern, die dadurch hervorgerufen werden.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 02.09.20 -
Rauchen ist für eine Reihe von Gesundheitsschäden verantwortlich. Der regelmäßige Griff zur Zigarette begünstigt u. a. auch das Risiko für Infektionskrankheiten.
Zellen des angeborenen Immunsystems sind hauptsächlich damit beschäftigt, Krankheitserreger (Pathogene) mithilfe bestimmter Rezeptoren zunächst zu erkennen, um sie dann vernichten zu können, indem die fremden Bakterienzellen von spezialisierten Immunzellen sozusagen gefressen werden. Immunzellen, die jedoch während ihrer Entwicklung Nikotin ausgesetzt waren, können Krankheitserreger schlechter erkennen und bekämpfen. Tabakrauch verringert nämlich die Anzahl der Rezeptoren, die die Zellen des Immunsystems benötigen, um die der drohenden Infektion zugrunde liegenden Bakterien zu erkennen und abzutöten. Tabakrauch beeinflusst auch auf die erworbene Immunantwort auf negative Weise. Er stört die Produktion von Antikörpern, durch die die Immunzellen einen Krankheitserreger als solchen identifizieren können. Die Abwehrkräfte von Rauchern sind demnach häufig geschwächt.
Rauchen ist insbesondere mit einem höheren Risiko für Infektionen der Atemwege verbunden. Denn die Mikroflora des Nasen-Rachen-Raum bei Rauchern hat verglichen mit Nichtrauchern weniger natürlich vorkommende Bakterien, die die Ausbreitung schädlicher Krankheitserreger verhindern. Dadurch kann eine Besiedlung mit potenziell schädlichen Bakterien hervorgerufen werden.
Je nach Bakterienart kann es zu unterschiedlichen Erkrankungen kommen. Zu den Infektionen, die durch Rauchen begünstigt werden, gehören u. a.:
- Atemwegsinfektionen, z. B. Bronchitis
- Lungenentzündung (Pneumonie)
- Legionärskrankheit
- Tuberkulose
- Hirnhautentzündung
- Mittelohrentzündung
- Parodontitis
- Helicobacter-pylori-Infektionen, die den Magen betreffen
- Geschlechtskrankheiten, z. B. bakterielle Vaginose, Chlamydien-Infektionen und Gonorrhoe
Mit der Anzahl der täglich gerauchten Zigaretten steigt auch das jeweilige Risiko zu erkranken. So erhöht sich beispielsweise die Wahrscheinlichkeit einer Pneumokokkeninfektion bereits um das Doppelte, wenn zwischen 1 und 14 Zigaretten am Tag geraucht werden. Bei starken Rauchern, die täglich mehr als 25 Zigaretten konsumieren, kann das Risiko sogar über 5‑mal so hoch sein. Durch das beeinträchtigte Immunsystem führen Infektionen, wie beispielsweise Erkältungen und Lungenentzündungen, bei Rauchern häufiger zum Tod als bei Nichtrauchern.
Menschen mit häufiger Passivrauchbelastung, vor allem Kinder, sind – ebenso wie aktive Raucher – anfälliger für Infektionen.
Ein konsequenter Verzicht auf Zigaretten senkt die Risiken für die genannten Erkrankungen. Nach dem Rauchstopp kann sich der Körper regenerieren und das Immunsystem stärken.
Wissenswertes zu weiteren mit Rauchen im Zusammenhang stehenden Infektionskrankheiten finden Sie in den Informationsblättern „Rauchen und bakterielle Infektionen Teil I“ und „Rauchen und bakterielle Infektionen Teil II“. Beide Faktensammlungen sind vom Deutschen Krebsforschungszentrum (dkfz) veröffentlicht worden.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 02.09.20 -
Rauchen ist schlecht für die Gesundheit. Tabakkonsum schädigt fast jedes Organ des Körpers, auch das größte des Menschen: die Haut.
Sie schützt vor Krankheitserregern, Hitze und Sonnenstrahlen, über das Schwitzen reguliert sie den Wasserhaushalt und die Temperatur des Körpers, speichert Energie in Form von Fett und darin wiederum das Hormon Östrogen. Zusätzlich dient sie auch als Sinnenorgan. Nur eine gesunde Haut kann diese Aufgaben einwandfrei erfüllen.
Rauchen lässt den Alterungsprozess der Haut schneller voranschreiten. Je mehr und je länger geraucht wird, umso rasanter altert die Haut. In der Regel geschieht das bei Frauen noch eher als bei Männern. Die Haut von Rauchern, die täglich rund 20 Zigaretten konsumieren, ist bereits im mittleren Lebensalter um 10 Jahre mehr gealtert als die von Nichtrauchern. Denn Nikotin verengt die Blutgefäße und somit wird weniger Sauerstoff ins Gewebe transportiert. Die Haut wird dadurch schlechter durchblutet und mit weniger Feuchtigkeit versorgt. Der Teint eines chronischen Rauchers wirkt daher oft fahl und trockener als der eines Nichtrauchers.
Verantwortlich für die beschleunigte Faltenbildung bei Rauchern sind vor allem die zahlreichen freien Radikale im Tabakrauch, die sämtliche Körperstrukturen durchdringen. Ein guter Kollagen- und Elastinhaushalt sorgt hauptsächlich dafür, dass die Haut flexibel, glatt und geschmeidig bleibt. Nikotin bewirkt jedoch einerseits, dass Kollagen- und Elastinfasern schneller abgebaut werden. Gleichzeitig führt es dazu, dass ihre Neubildung gehemmt wird. Die gut aufeinander abgestimmte Funktion aus Auf- und Abbau der Fasern gerät durcheinander. Die Haut beginnt zu hängen, ist weniger straff und elastisch. Als Folge entstehen Falten, die Gesichtshaut wirkt schlaffer und sieht älter aus.
Eine gestörte Kollagenproduktion und mangelnde Durchblutung können außerdem zu einer mangelnden Wundheilung führen, da das verletzte Gewebe nicht mehr ausreichend mit wichtigen Nährstoffen, Mineralien und Sauerstoff versorgt wird. Nikotin verlangsamt zusätzlich die Produktion von Zellen, die zur Wundheilung notwendig sind. Daher haben Raucher in der Regel ein deutlich höheres Risiko, nach Operationen an Wundheilungsstörungen zu leiden.
Mit dem regelmäßigen Rauchen erhöht sich auch das Risiko für Hauterkrankungen. Raucher leiden beispielsweise vermehrt an Akne, Schuppenflechte, Rosacea („Kupferrose“), und dem palmoplantaren Ekzem, bei dem sich an Händen und Füßen Pusteln bilden. Der regelmäßige Nikotinkonsum kann darüber hinaus die Entstehung von Haut- und Schleimhautkrebs sowie von Viruswarzen begünstigen.
Wer es schafft, fortan auf Zigaretten zu verzichten, gibt der Haut eine Chance, sich zu regenerieren. Sie gewinnt an Vitalität und Farbe zurück. Der gesamte beschleunigte Alterungsprozess passt sich wieder dem natürlichen Tempo an.
Das Informationsblatt „Rauchen und Hautschäden“ vom Deutschen Krebsforschungszentrum (dkfz) klärt über die wichtigsten Fakten auf.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 02.09.20