Erste Orientierung
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Hier finden Sie Antworten auf wichtige erste Fragen und eine erste Orientierung, wie es weitergeht.
- Was ist metastasierter Brustkrebs?
- Was bedeutet die Diagnose für mich?
- Wie geht es jetzt für mich weiter?
- Wer kann mir helfen, mit meiner Situation zurechtzukommen?
Die Webseite „Hilfe für mich“ bietet Ihnen noch mehr Antworten auf Ihre Fragen rund um das Leben mit Ihrer Erkrankung. Suchen Sie in den einzelnen Kategorien oder mithilfe der Suchfunktion gezielt nach Stichwörtern.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20
Metastasierter Brustkrebs
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Metastasierter Brustkrebs unterscheidet sich von frühen Stadien der Erkrankung. Jetzt hat sich der Brustkrebs von der Brust aus in andere Körperregionen ausgebreitet und Metastasen (sogenannte Absiedelungen) gebildet. Man sagt dazu auch Brustkrebs, der gestreut hat. Es gibt aber auch einige Frauen, die bereits bei der Erstdiagnose von metastasiertem Brustkrebs betroffen sind. Manchmal werden sogar Metastasen im Körper gefunden, bevor überhaupt klar ist, dass es sich um Brustkrebs handelt.
Von metastasiertem Brustkrebs zu unterscheiden ist ein sogenanntes Lokalrezidiv, bei dem erneut Krebszellen an dem Ort wachsen, an dem er bereits beim ersten Mal aufgetreten ist. Ein neuer Tumor in der anderen Brust wird nicht als Metastase, sondern als neue, unabhängige Erkrankung gewertet. Es gibt viele unterschiedliche Begriffe für metastasierten Brustkrebs. Manche Ärzte nennen diese Form auch sekundären Brustkrebs oder Brustkrebs im Stadium IV. Weitere Informationen über metastasierten Brustkrebs finden Sie auch beim Krebsinformationsdienst.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Metastasierter Brustkrebs ist – anders als früher Brustkrebs – eine bis heute leider nicht heilbare Erkrankung, die aber häufig über einige Zeit stabilisiert werden kann. Ihre Behandlung soll daher das Wachstum des Krebses so lange wie möglich zum Stillstand bringen oder verlangsamen. Es stehen erprobte Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, für die Sie sich mithilfe Ihres Arztes/Ihrer Ärztin nun entscheiden können. Einen Überblick über Behandlungsmöglichkeiten und die Prognose bei Metastasen finden Sie auch beim Krebsinformationsdienst.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20
Symptome
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Welche Beschwerden bei Ihnen im Verlauf der Erkrankung auftreten kann sehr unterschiedlich sein und hängt vor allem auch davon ab, wo in Ihrem Körper der Brustkrebs Metastasen gebildet hat. Krebszellen können sich im Skelett ansiedeln und zu Metastasen in den Knochen führen – am häufigsten in der Wirbelsäule. Ein Anzeichen dafür sind Schmerzen, die nicht durch einen Unfall erklärt werden können. Ebenfalls möglich sind Metastasen in der Leber. Diese machen oft lange keine Beschwerden. Wenn, dann können Völlegefühl, Appetitlosigkeit oder weitere Verdauungsprobleme und Gewichtsabnahme Anzeichen sein. Metastasen in den Lungen können sich durch Husten oder Atemnot bemerkbar machen. Die Beschwerden bei Metastasen im Zentralnervensystem können sehr unterschiedlich sein – je nachdem, welcher Bereich des Gehirns betroffen ist.
Durch die emotionalen Belastungen der Erkrankung können bei Ihnen aber möglicherweise auch psychische Beschwerden, wie zum Beispiel Schlafstörungen, Panikattacken, Erschöpfung oder depressive Verstimmung auftreten.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Brustkrebs mit Metastasen zu haben bedeutet nicht immer, auch Schmerzen zu haben. Wenn Sie jedoch Schmerzen spüren, dann sprechen Sie immer mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin darüber. In fortgeschrittenen Stadien einer Krebserkrankung können Schmerzen aber zur Belastung werden und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Eine wirksame Schmerzbekämpfung ist hier eine der wichtigsten Maßnahmen, falls die Schmerzursache nicht direkt behandelt werden kann. Die Behandlung erfolgt nach Möglichkeit mit Tabletten oder Tropfen, unter Umständen auch mit Pflastern. Bei starken Schmerzen werden Opioide (natürliche, aus Opium gewonnene oder synthetisch hergestellte Schmerzmittel, die morphinartige Eigenschaften aufweisen) eingesetzt. Warum Sie Schmerzen nicht einfach hinnehmen sollten, können Sie beim Krebsinformationsdienst nachlesen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Inwieweit die Symptome Ihr Leben einschränken werden, hängt davon ab, wo im Körper sich Metastasen gebildet haben, und kann individuell sehr unterschiedlich sein. Brustkrebs mit Metastasen bedeutet nicht immer, Schmerzen zu haben. Wenn Sie jedoch Schmerzen spüren, dann sprechen Sie mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin darüber. Nicht selten tritt bei Krebspatienten auch Erschöpfung auf, diese wird auch „Fatigue" genannt. Fatigue kann ein Symptom von metastasiertem Brustkrebs sein oder auch eine Nebenwirkung verursacht durch bestimmte Krebstherapien. Mehr zum Thema Fatigue erfahren Sie bei der Deutschen Fatigue Gesellschaft.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20
Perspektive
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Ziel der Behandlung ist es, die Erkrankung über möglichst lange Zeit zu kontrollieren, tumorbedingte Symptome zu verhindern und die Lebensqualität zu erhalten. Viele Frauen mit metastasiertem Brustkrebs können damit rechnen, trotz der Metastasen noch einige Jahre zu leben. Das gilt insbesondere für Frauen, die nur Knochenmetastasen haben. Man benötigt zwar auf Dauer eine Therapie, die Krankheit muss aber nicht ständig das Leben beherrschen. Statistiken sagen allerdings nur bedingt etwas über das Schicksal einer einzelnen Patientin aus: Es gibt immer wieder Verläufe, die ganz anders sind als alle Beispiele aus der Fachliteratur. Manche Frauen leben viele Jahre mit Metastasen, bei anderen verschlechtert sich die Erkrankung sehr rasch, trotz Therapie. Am ehesten können die behandelnden Ärzte etwas zur persönlichen Prognose sagen. Sie kennen die Befunde und können erklären, was sich daraus ableiten lässt. Weitere Informationen zum Leben mit einer fortgeschrittenen Krebserkrankung finden Sie beim Krebsinformationsdienst oder auf Mamma Mia! Online.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 16.05.23 -
Ihr erster Ansprechpartner ist Ihr Arzt/Ihre Ärztin, mit dem/der Sie Ihre Diagnose und das weitere Vorgehen für Ihre Behandlung besprechen können. Wenn Sie sich unsicher sind, ob die vorgeschlagene Therapie die richtige ist, sollten Sie Ihre Zweifel offen mit Ihrem Arzt besprechen. Bleiben die Zweifel bestehen, haben Sie auch die Möglichkeit, eine fundierte ärztliche Zweitmeinung durch einen unabhängigen Spezialisten einzuholen. Wenden Sie sich dazu am besten an Ihren Arzt oder Ihre Krankenkasse. Wenn Sie die Meinung weiterer Experten einholen möchten, können Sie sich auch an ein zertifiziertes Brustkrebszentrum wenden, wo viele verschiedene Spezialisten unter einem Dach arbeiten. Adressen von zertifizierten Brustkrebszentren finden Sie hier. Unterstützung bei der Suche nach einem Spezialisten für eine zweite Meinung bieten auch einige Anbieter im Internet wie zum Beispiel BetterDoc.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 05.06.20 -
Verschiedene Spezialisten spielen bei metastasiertem Brustkrebs eine wichtige Rolle, z.B. ein gynäkologischer Onkologe, ein internistischer Onkologe, Radiologe, Strahlentherapeut, Palliativmediziner, Physiotherapeut oder Schmerztherapeut. Sie können sich aber auch an ein zertifiziertes Brustkrebszentrum wenden, wo viele verschiedene Spezialisten unter einem Dach arbeiten. Diese Zentren sind auf die Therapie von Brustkrebs spezialisiert und verfolgen die Anwendung von Therapieleitlinien und wöchentliche interdisziplinäre Tumorkonferenzen. Zusätzlich besteht eine enge Zusammenarbeit mit niedergelassenen Krebsärzten, Selbsthilfegruppen und auf die Betreuung von Krebspatienten spezialisierte Psychologen. Bei den Tumorkonferenzen (auch: Tumorboards) werden der Gesundheitszustand, die Krankheitseigenschaften und die Therapiemöglichkeiten jeder einzelnen Brustkrebspatientin diskutiert und ein Behandlungsplan erstellt.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20
Brustkrebsarten
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Bis heute hat die Forschung nicht herausfinden können, welche Ursachen es dafür gibt, dass Brustkrebs bei manchen Frauen wiederkehrt und bei anderen nicht. Dass der Brustkrebs wieder da ist, bedeutet jedoch nicht, dass Sie beim ersten Mal die falsche Therapie erhalten haben. Und es bedeutet auch nicht, dass Sie sich schlecht um Ihre Gesundheit gekümmert haben.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Wenn die Diagnose Metastasierter Brustkrebs feststeht, bestimmen die Ärzte den jeweiligen Krebstyp. Welche Brustkrebsart bei Ihnen vorliegt, können Sie den Unterlagen entnehmen, die Sie von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin erhalten haben. Wie beim frühen Brustkrebs unterscheidet man beim metastasierten Brustkrebs grob folgende Brustkrebsarten:
- Hormonrezeptor-positiv, HER2-negativ, der bei etwa zwei Drittel aller betroffenen Frauen auftritt,
- Hormonrezeptor-negativ, HER2-negativ (triple- bzw. dreifach negativ),
- Hormonrezeptor-positiv, HER2-positiv,
- Hormonrezeptor-negativ, HER2-positiv.
Darüber hinaus können heute – wenn nötig und sinnvoll – auch sogenannte molekularbiologische Untersuchungen weitere Eigenschaften des Tumors bestimmen. Das sind Untersuchungen an der Genstruktur der Tumorzellen. Hier finden Sie einen Überblick über die unterschiedlichen Brustkrebsarten. Weitere Informationen zum Thema Tumorbiologie bietet auch die Website der Deutschen Krebsgesellschaft.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 17.04.20 -
Von der Brustkrebsart hängt es ab, welche Therapie für Sie am besten geeignet ist. Hormonrezeptor-positiv und HER2-negativ: Diese Brustkrebsart kann mit antihormonellen Krebstherapien behandelt werden. Hormonrezeptor-negativ und HER2-positiv: Wird meist mit zielgerichteter HER2-Therapie und einer Chemotherapie behandelt. Hormonrezeptor-positiv und HER2-positiv: Hier können beide Strategien verfolgt werden: Antihormontherapie und eine zielgerichtete Therapie gegen HER2+. Patientinnen mit dreifach negativem Brustkrebs (triple-negativ) stellen etwa 15 % aller Brustkrebsfälle dar. Charakteristisch für diese Tumorart ist, dass sowohl Östrogen- als auch Progesteron- sowie HER2/neu-Rezeptoren fehlen. Das beschränkt die Behandlung im Wesentlichen auf verschiedene Chemotherapien. Hier finden Sie weitere Informationen über die unterschiedlichen Brustkrebsarten und deren Behandlungsmöglichkeiten.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 13.05.20 -
Welche Brustkrebsart bei Ihnen vorliegt, können Sie den Unterlagen entnehmen, die Sie von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin erhalten haben. Falls Sie keine genauen Informationen bekommen haben, sprechen Sie Ihren Arzt darauf an. Laut Patientenrechtegesetz müssen Patienten verständlich und umfassend über Therapien und Diagnosen aufgeklärt werden. Wenn Ihr Brustkrebs nach einer Pause zurückgekehrt ist, soll der Hormonrezeptor- und HER2-Status erneut überprüft werden, da sich die Metastase vom früheren Tumor unterscheiden kann. Hier finden Sie Unterstützung beim Verstehen Ihres Befunds. Medizinstudenten übersetzen kostenlos Ihre Befunde in eine für Patienten verständliche Sprache. Weitere Informationen zu den verschiedenen Brustkrebsarten finden Sie zum Nachlesen bei der Deutschen Krebsgesellschaft.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 11.07.23