Professionelle Unterstützung
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Auf einem nicht leichten und unbekannten Weg ist es meist gut, einen Begleiter an seiner Seite zu haben, der sich auskennt. Für viele ist der Arzt der erste Ansprechpartner, wenn es um den Rauchstopp geht.
Ihr Arzt kennt sowohl Ihre ganz persönliche Situation als auch die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Rauchentwöhnung. Er kann Ihnen die gesundheitlichen Vorteile eines Ausstiegs genau erklären und weiß, welche Probleme Raucher beim Aufhören besonders am Anfang haben können. Es kann also durchaus von Vorteil sein, wenn Sie Ihr Ausstiegsvorhaben mit Ihrem Arzt besprechen. Sie können ihn auch um Rat fragen, wenn Sie konkrete Hilfestellung benötigen. Sie werden zusätzlichen wertvollen Beistand für Ihren Rauchstopp erfahren können.
Vielleicht nutzen Sie in der kritischen Anfangsphase medikamentöse Unterstützung, die die körperlichen Entzugssymptome lindern können. Dann kann bei der ärztlichen Untersuchung abgeklärt werden, ob es gesundheitliche Bedenken gibt. Gemeinsam mit Ihrem Arzt können Sie dann Ihren persönlichen Aufhörplan entwickeln. Er kann Ihnen außerdem ein individuell passendes Tabakentwöhnungsprogramm empfehlen. Ihr Arzt kann Sie in allen Phasen der Rauchentwöhnung begleiten und immer wieder motivieren. Erwiesenermaßen haben Aufhörwillige deutlich bessere Chancen beim Rauchausstieg, wenn sie dabei ärztlich begleitet werden.
Eine offene, vertrauensvolle Kommunikation, in der Sie Ihre eigenen Erwartungen und Fragen klar und deutlich formulieren, ist wichtig für den Arztbesuch. Es gibt übrigens einige sehr einfache Ratschläge, die Sie leicht umsetzen können, um die Kommunikation mit Ihrem Arzt zu verbessern. Fünf simple Tipps für das nächste Gespräch mit Ihrem Arzt finden Sie bei der Initiative „Ich beim Arzt".
Um Aufhörwillige noch besser unterstützen zu können, gibt es für Ärzte zertifizierte Fortbildungen im Bereich der Tabakentwöhnung, wie beispielsweise die sogenannte „Rauchersprechstunde“. Bei dieser Weiterbildung werden Ärzte zusätzlich mit speziellen Hintergrundinformationen geschult, die sie an ihre Patienten weitergeben können. Die Rauchersprechstunde kann auch von Apothekern, Psychologen, Sozialarbeitern, Sozialpädagogen, Krankenschwestern und Krankenpflegern sowie examinierten Mitarbeitern anderer Gesundheitsberufe durchgeführt werden.
Zusätzlich gibt es zur Qualifikation von Ärzten das „Curriculum Tabakentwöhnung“ der Bundesärztekammer. Ärzte, die dieses Curriculum absolviert haben, verfügen über spezielle Kenntnisse in der Behandlung und Beratung von Rauchern sowie der Unterstützung und Begleitung beim Rauchstopp.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) bietet auf www.anbieter-raucherberatung.de eine deutschlandweite Suche nach Ärzten, die eine solche Beratung anbieten.
In der Broschüre „Die Rauchersprechstunde – Beratungskonzepte für Gesundheitsberufe“ vom Deutschen Krebsforschungszentrum finden Sie weiterführende Informationen zum Thema.
Wenn Sie das Gefühl haben, dass professionelle Unterstützung von außen angebracht wäre, nehmen Sie die Hilfe Ihres Arztes in Anspruch und fragen Sie, welche zusätzlichen Maßnahmen infrage kommen könnten.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 22.02.22 -
Häufig gelingt Rauchern der Ausstieg nicht ohne professionelle Unterstützung. Vielerorts haben Kliniken spezielle Zentren, sogenannte „Tabakambulanzen“, die eine wissenschaftlich fundierte und strukturierte Rauchentwöhnung anbieten. Diese Tabakentwöhnungsprogramme haben alle zum Ziel, Rauchern eine langfristig erfolgreiche Hilfe beim Rauchausstieg zu sein. Tabakentwöhnungsprogramme sind in der Regel eine Kombination aus ärztlichen, psychologischen und medikamentösen Maßnahmen. In der Regel werden sie in mehreren Gruppen- oder Einzelsitzungen abgehalten. Meist finden sie ambulant statt, können aber beispielsweise bei Erkrankungen auch stationär oder anlässlich einer Rehabilitation durchgeführt werden.
Das in Deutschland am weitesten verbreitete Programm ist das sogenannte „Rauchfrei Programm“, das vom Institut für Therapieforschung (IFT) in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) entwickelt wurde. Es setzt neueste wissenschaftliche Erkenntnisse um und arbeitet nach den aktuellsten therapeutischen Ansätzen. Das Programm erfüllt die Anforderungen der gesetzlichen Krankenkassen und der Gesundheitsverbände. Der Rauchstopp erfolgt hier nach der Schlusspunkt-Methode. Dafür bereiten zertifizierte Kursleiter die Teilnehmer intensiv auf das Aufhören vor. Unter anderem wird gemeinsam an der Entscheidungsfindung, praktischen Tipps sowie der Entwicklung von Verhaltensalternativen zum Rauchen gearbeitet. In diesem Programm erhalten Aufhörwillige Motivationshilfen zum Durchhalten und Unterstützung bei der Bewältigung typischer Rückfallsituationen.
Zu den großen klinischen Tabakambulanzen zählen u. a.:
München: Tabakambulanz Universitätsklinikum
Tübingen: Arbeitskreis Raucherentwöhnung in Tübingen
Freiburg: Raucherentwöhnung Universitätsklinikum
Düsseldorf: Zentrum für Tabakentwöhnung
Berlin: Institut für Tabakentwöhnung und Raucherprävention der Vivantes Kliniken
Nürnberg: Raucherberatung und Tabakentwöhnung Klinikum Nürnberg
Immenhausen: Tabakentwöhnung Lungenfachklinik Immenhausen
Heidelberg: Thoraxklinik Universitätsklinikum Heidelberg
Hamburg: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
In der gemeinsamen Datenbank vom Deutschen Krebsforschungszentrum (dkfz) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) können Sie unter mehr als 3000 bundesweiten Einträgen nach Angeboten zur professionellen Rauchentwöhnung suchen.
Nähere Informationen zu den Kursinhalten des Rauchfrei Programms finden Sie auf der Website der IFT-Gesundheitsförderung.
Fragen Sie auch bei Ihrer Krankenkasse nach Tabakambulanzen in Ihrer Nähe und erkundigen Sie sich frühzeitig nach einer möglichen Kostenübernahme.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 05.06.23 -
Beim verhaltenstherapeutischen Ansatz zur Rauchentwöhnung handelt es sich um ein Verfahren der Psychologie, das den aufhörwilligen Raucher mithilfe einer sogenannten Neukonditionierung unterstützen soll. Verhaltenstherapien haben zum Ziel, spezielle Rauchgewohnheiten wieder zu „verlernen“ und durch Alternativen zu ersetzen. Denn Raucher entwickeln nach und nach zahlreiche Verknüpfungen zwischen dem Griff zur Zigarette und der erwünschten Wirkung durch das Rauchen. Oft sind auch bestimmte Erwartungen und Gedanken mit dem Rauchen verbunden.
Das Bewusstmachen eigener Verhaltensweisen im Hinblick auf das Rauchen ist ein wichtiger erster Schritt in ein Leben als Nichtraucher, da die psychische Abhängigkeit große Auswirkungen hat. In der Verhaltenstherapie lernen Raucher auch, „kritische“ Situationen zu erkennen, die die Lust auf eine Zigarette hervorrufen könnten, und diesen gelassener zu begegnen. Ebenso kann der Umgang mit eventuellen Rückfällen therapeutisch begleitet werden. Verhaltenstherapien können Sie dahingehend unterstützen, dass sie zur Veränderung unerwünschter Verhaltensweisen führt und Ihnen Problemlösungen aufzeigt.
Auch ein großer Teil der in Deutschland angebotenen Rauchentwöhnungsprogramme orientiert sich am Ansatz der kognitiven Verhaltenstherapie. Verhaltenstherapien sind häufig noch erfolgreicher, wenn sie anstelle von Einzelsitzungen in der Gruppe stattfinden. Der gemeinsame Wunsch aller Teilnehmer*innen, die Nikotinabhängigkeit zu überwinden, verstärkt in der Regel die Entscheidung, Nichtraucher zu werden. Individuell definierte Ziele werden konsequenter verfolgt, da ein etwaiger Rückfall in der Gruppe besprochen und analysiert wird. Teilnehmer, die womöglich noch keinen konsequenten Willen haben, müssen sich innerhalb der Gruppe damit auseinandersetzen, was meist den Wunsch nach einem Rauchstopp festigt. In Studien konnte die Wirksamkeit von verhaltenstherapeutischen Methoden belegt werden. Große Erfolgschancen haben sie insbesondere, wenn sie medikamentös begleitet werden. Die Seminare sind in der Regel kostenpflichtig, werden jedoch von den meisten Krankenkassen bezuschusst.
In der gemeinsamen Datenbank vom Deutschen Krebsforschungszentrum (dkfz) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) können Sie bundesweit speziell nach verhaltenstherapeutischen Angeboten zur Rauchentwöhnung suchen.
Beim Verband Pro Psychotherapie e.V. und dem Deutschen Fachverband für Verhaltenstherapie e.V. (DVT) können Sie Allgemeines zum Verfahren von Verhaltenstherapien nachlesen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 22.02.22 -
Viele Unternehmen haben inzwischen erkannt, dass die Zahl der Krankheitstage ihrer Mitarbeiter sinkt und die Leistungsfähigkeit steigt, wenn weniger geraucht wird. Somit hat der Arbeitgeber durchaus Interesse daran, die Raucherquote unter seinen Beschäftigten zu reduzieren.
Manche Arbeitgeber tragen daher zur professionellen Rauchentwöhnung ihrer Belegschaft bei. Das kann z. B. in Form von Tabakentwöhnungskursen durch externe Anbieter passieren. Das sogenannte „Rauchfrei Programm“, das vom Institut für Therapieforschung (IFT) in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) entwickelt wurde, ist deutschlandweit am verbreitetsten. Es setzt aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse um und arbeitet nach den neuesten therapeutischen Ansätzen. Zertifizierte Kursleiter kommen in der Regel in das Unternehmen, das Räume zur Verfügung stellt und die Teilnahmegebühren für seine Mitarbeiter bezahlt. Üblicherweise findet der Kurs während der regulären Arbeitszeit statt. Ihr Arbeitgeber unterstützt Ihre Rauchentwöhnung mit Zeit und Geld.
Fragen Sie Ihren Betriebsrat oder, falls vorhanden, den Betriebsarzt nach Möglichkeiten eines Rauchentwöhnungsprogramms innerhalb Ihres Unternehmens. Womöglich finden sich unter Ihren rauchenden Kollegen noch andere Aufhörwillige.
Nähere Informationen zu den Kursinhalten des Rauchfrei Programms finden Sie hier.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20
Rat und Hilfe
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Ihr Arzt ist immer eine gute Anlaufstelle, um sich professionell beraten zu lassen. Er kann Ihnen die gesundheitlichen Vorteile eines Ausstiegs genau erklären und weiß, welche Probleme Raucher besonders am Anfang des Rauchstopps haben können. Sie können ihn auch um Rat fragen, wenn Sie gegebenenfalls medikamentöse Unterstützung benötigen.
Auch das Fachpersonal in der Apotheke kann Sie in allen Phasen der Rauchentwöhnung kompetent beraten und Sie insbesondere über medizinische Unterstützungsmöglichkeiten informieren.
Sie können sich zudem bei Ihrer Krankenkasse über Unterstützungsmöglichkeiten informieren. Einige Krankenkassen bieten sogar eigene Nichtraucher-Kurse an.
Die Telefonberatung zur Rauchentwöhnung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet ebenfalls persönliche Beratung an. Die Expertenteams stehen Ihnen telefonisch zur Seite und geben Antworten auf alle Fragen rund um das Rauchen und Nichtrauchen. Hier erfahren Sie wertvolle Unterstützung zur Vorbereitung und Planung Ihres Rauchstopps, der Ausstiegsphase und zu eventuellen Rückfällen. Sie können sich auch zu ambulanten Gruppenprogrammen informieren lassen.
Bei der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) haben Sie die Möglichkeit, nach Hilfsangeboten der einzelnen Suchtberatungsstellen in Ihrer Nähe zu suchen. Die Mitarbeiter stehen Ihnen vielerorts für persönliche Gespräche zur Verfügung.
Soziale Träger, wie beispielsweise die Arbeiterwohlfahrt, der Caritasverband sowie das Diakonische Werk, können ebenfalls eine hilfreiche erste Anlaufstation sein.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 05.06.23 -
Das Internet bietet eine Fülle an Websites, auf denen Sie sich zur Rauchentwöhnung erkundigen können. Vor allem bei medizinischen Informationen ist es jedoch wichtig, dass diese auf einer soliden wissenschaftlichen Grundlage beruhen. Deshalb sollte man nachschauen, welche Quellen genannt oder welche Links auf einer Website benutzt werden. Außerdem sollten Sie darauf achten, wer die Website entwickelt hat und ob die Autoren Experten auf ihrem Gebiet sind.
So bietet z. B. das unabhängige Portal www.rauchfrei-info.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) kostenfrei und seriös beim Rauchstopp Hilfe. Die Internetseite richtet sich primär an Erwachsene und bietet ein breites Informationsspektrum rund um das Thema „Rauchen/Nichtrauchen“. Für Jugendliche gibt es auf der Seite www.rauch-frei.info ein spezielles altersgerechtes Angebot.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) bietet ebenfalls wertvolle Informationen zum Thema Rauchausstieg, wie etwa zur Vorbereitung und Durchführung und zum Umgang mit Rückfällen.
Auch bei der Deutschen Krebshilfe können Sie über das Rauchen recherchieren, insbesondere über die Früherkennung und Prävention von Krebs.
Auf den Webseiten der Gesundheitsinitiative Rauchfrei Durchstarten finden Sie eine Vielzahl praktischer Tipps sowie Informationen für Ihren Weg in die Rauchfreiheit.
Die IRIS-Plattform bietet Online-Beratung explizit für Schwangere und unterstützt dabei, rauchfrei durch die Schwangerschaft zu gehen.
Auf dem Gesundheitsportal vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) erläutert das „Themengebiet Rauchen“ mitunter die Folgen des Rauchens auf Körper und Psyche sowie mögliche Methoden zum Aufhören und Unterstützungsmöglichkeiten.
Wer sich insbesondere über Tabakprävention und Nichtraucherschutz sachkundig machen möchte, kann dies z. B. bei der Nichtraucher-Initiative Deutschland e.V. oder dem Aktionsbündnis Nichtrauchen e.V. (ABNR) tun.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 20.06.23 -
Wer mit dem Rauchen aufhören möchte, aber keine Zeit für den Besuch eines mehrstündigen Rauchentwöhnungskurses findet, dem kann auch ein Online-Ausstiegsprogramm weiterhelfen.
Im Internet findet sich eine Reihe von Angeboten, wovon der überwiegende Teil einen kognitiv-verhaltenstherapeutischen Ansatz verfolgt. Aufhörwillige Nutzer werden meist auch vor und nach dem gewählten Ausstiegstermin begleitet.
Neben dem umfassenden Informationsangebot auf dem Rauchfrei Portal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) steht sowohl für Erwachsene als auch für Jugendliche ein kostenloses Rauchfrei-Programm zur Verfügung, das Anleitung bietet und mit regelmäßigen E-Mails, Ratschlägen sowie weiterführenden Informationen unterstützt.
Für Schwangere bietet die Universität Tübingen mit IRIS ebenfalls eine kostenlose und anonyme Plattform. Das Programm vermittelt über alle Phasen des Rauchstopps regelmäßig Hintergrundinformationen und Tipps.
SQUIN ist ebenfalls ein zertifiziertes Online-Gruppen-Programm zur Rauchentwöhnung. Das verhaltenstherapeutische Training kombiniert wissenschaftlich erfolgreiche Methoden mit Spiele-Elementen und Community-Funktionen. Die Nutzung von SQUIN ist mit Kosten verbunden, kann aber mitunter von den Krankenkassen bis zu 100 % bezuschusst werden.
Auch NichtraucherHelden bieten ein Online-Programm, das Anleitung, Unterstützung und Tipps beim Rauchausstieg bietet. Die Kurskosten können ebenfalls je nach gesetzlicher Krankenkasse bis zur vollen Höhe erstattet werden.
Explizit Jugendlichen und jungen Erwachsenen kann das Programm „Just be smokefree” dabei helfen, rauchfrei zu werden.
Darüber hinaus gibt es noch weitere, überwiegend kostenpflichtige Ausstiegs-Online-Programme, deren Qualität und Inhalt sehr verschieden sind. Informieren Sie sich gut bei der Auswahl, und achten Sie darauf, dass keine unrealistischen Versprechungen gemacht werden. Fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach den jeweiligen Bezuschussungen. Dann nämlich sind die Kurse als Präventionskurse zertifiziert und erfüllen bestimmte Gütestandards.
Rauchentwöhnungsprogramme aus dem Internet können hilfreiche Begleiter auf dem Weg zum Nichtraucher sein. Sie unterstützen mit Fakten, Anleitung und Ablenkung. Wirksam sind sie aber vor allem, wenn Sie tatsächlich mit Überzeugung, eigenem Willen und Disziplin beim Rauchstopp dabei sind.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 21.04.20 -
Es gibt eine Vielzahl von Ratgebern und Broschüren, die Ihnen eine praktische Anleitung geben, wie Sie die Rauchentwöhnung erfolgreich meistern können. Die Angebote basieren in der Regel auf dem verhaltenstherapeutischen Ansatz und werden in Eigeninitiative des Rauchers angewendet. Sie bieten Ihnen bei nahezu allen Schritten Hilfestellung, wie etwa bei der Vorbereitung des Rauchstopps, der Gestaltung der ersten rauchfreien Tage bis hin zur ersten Zeit ohne Zigarette.
Zu den qualitativ empfehlenswerten Ratgebern zählen u. a. die Broschüren der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Ihre Broschüre „Ja, ich werde rauchfrei“ beschreibt sehr verständlich den Weg der Rauchentwöhnung und begleitet Sie mit wertvollen Tipps beim Ausstieg.
„Rauchfrei in der Schwangerschaft – ich bekomme ein Baby“ wendet sich speziell an schwangere Frauen. Die Broschüre gibt Informationen über die durch das Rauchen verursachten Gefahren für das Kind und hilft werdenden Eltern, ein persönlich zugeschnittenes Programm zum Ausstieg zu entwickeln.
Hier finden Sie weitere Informationsmaterialien der BZgA, die Ihnen bei der Vorbereitung und Durchführung des Rauchausstiegs helfen können.
Auch der gemeinsam von der Deutschen Krebshilfe und dem Deutschen Krebsforschungszentrum (dkfz)
herausgegebene „Präventionsratgeber Richtig aufatmen“ ist ein wissenschaftlich fundierter Wegweiser mit zahlreichen Hilfestellungen für den Rauchausstieg.
Weitere Informationsmaterialien und Ratgeber zum Rauchstopp vom Deutschen Krebsforschungszentrum (dkfz) finden Sie hier zum Nachlesen. Ebenfalls bewährt hat sich „Mein Nichtraucherbuch“ von den Autoren Sabine Felten und Thomas Hering, das hier bezogen werden kann.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 05.06.23
Online-Tools
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Bei einer Rauchentwöhnung muss jeder seinen individuellen Weg finden, um erfolgreich den Ausstieg zu bewältigen. Manche möchten sich der Aufgabe ganz alleine stellen, andere brauchen den Halt von Freunden und Familie. Vielleicht empfinden Sie aber gerade den Austausch mit anderen Aufhörwilligen und Menschen, die den Rauchstopp bereits erfolgreich vollzogen haben, als wertvolle Unterstützung.
Dann können beispielsweise Online-Foren eine wertvolle Quelle für Informationen und Ihre Motivation sein. Die sich hier treffende Gemeinschaft kann zu einer wichtigen Hilfe werden. Im Forum können Sie sich mit Gleichgesinnten offen besprechen, Fragen, Ängste und Probleme mitteilen, ohne womöglich auf Reaktionen von Angehörigen oder Freunden Rücksicht nehmen zu müssen. In verschiedenen Bereichen können Diskussionen geführt und persönliche Empfehlungen ausgesprochen werden. Im Austausch unterstützen Sie sich gegenseitig. Viele der Mitglieder haben oft ähnliche Erfahrungen gemacht und durchlebt, sodass Sie sich mit Ihren Schwierigkeiten vielleicht weniger alleine gelassen fühlen. Gemeinsam fällt das Aufhören zudem häufig leichter. Oft entstehen aus diesen Kontakten heraus auch gemeinsame Treffen, bei denen Sie sich mit Anderen ablenken und Kraft tanken können.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet auf Ihrem Rauchfrei Portal ein lebhaftes Forum für Nichtraucher und solche, die es werden wollen. Die Registrierung ist simpel und kostenfrei. In der Community sind neben anderen Mitgliedern auch sogenannte Rauchfrei-Lotsen als erfahrene Mentoren aktiv, die den Rauchstopp bereits hinter sich haben und mögliche Hürden sehr gut kennen. Diese können Sie beim Aufhören beraten und unterstützen. Der Chat bietet eine weitere Möglichkeit, sich mit anderen Nutzern auszutauschen. Das Beratungsteam der BZgA begleitet diesen Chat und steht Ihnen als kompetenter Ansprechpartner für Ihre Fragen zur Verfügung.
Es gibt noch viele weitere Nichtraucher-Communities, wie beispielsweise auf www.mtforum.de oder das Endlich Nichtraucher-Forum, die jedem, der sich für Rauchentwöhnung und ein Leben ohne Zigaretten interessiert, entsprechende Unterstützung bieten. Nicht alle Foren sind jedoch unabhängig und verfolgen teilweise das kommerzielle Ziel, Ihnen Kurse und Programme zur Rauchentwöhnung zu verkaufen.
Probieren Sie aus, ob Ihnen der Kontakt zu Anderen beim Rauchausstieg weiterhelfen kann. Für Viele ist der Austausch im Forum eine große Bereicherung.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 25.01.22 -
Inzwischen gibt es Rauchfrei-Apps in vielen verschiedenen Varianten. Sie sollen den Rauchstopp unterstützen und Motivationshilfe bieten. Je nach App erhalten Sie beispielsweise Informationen zu den gesundheitsschädlichen Folgen des Tabakkonsums, wie etwa zur Hautalterung, oder einen Überblick darüber, wie positiv sich der Rauchstopp auf Sie auswirkt. Viele Apps besitzen einen Zähler, der Ihre rauchfreien Tage, Stunden, Monate und Jahre festhält. Manchen hilft schon der graphisch visualisierte Anblick der Zigaretten, die man nicht geraucht hat, und die Berechnung der Kosten, die man in der rauchfreien Zeit gespart hat, um besser durchzuhalten. Einige Apps arbeiten mit spielerischen Motivationsanreizen, z. B. Belohnungen in Form von „Pokalen“. Häufig können Sie Ihre Daten innerhalb der App als Tagebucheinträge eingeben oder als Statusmeldungen mit anderen Usern teilen. Der Austausch mit Gleichgesinnten oder Freunden kann vielen Menschen beim Rauchstopp helfen.
Rauchfrei-Apps sind überwiegend kostenlos. Bei den kostenpflichtigen Versionen, die in der Regel bis zu 5 Euro kosten können, gibt es Unterschiede. Es gibt Apps, die für einen festen Preis käuflich zu erwerben sind, und welche, die zunächst gratis heruntergeladen werden können und dann den günstigen Kauf zusätzlicher Premium-Funktionen anbieten.
Mit diesen Anwendungen hört man zwar nicht unmittelbar mit dem Rauchen auf, aber sie können eine gute Begleitung sein, wenn die Motivation und Willensstärke mal etwas nachlassen sollten. Apps haben vor allem den Vorteil, dass sie durch Ihr Smartphone stets griffbereit und verfügbar sind und ohne Nebenwirkungen sind.
Welche App für Sie die richtige ist, hängt davon ab, welche Art der Unterstützung Sie wünschen.
Smokerface beinhaltet eine Software, die deutlich macht, wie sehr sich Rauchen im Laufe der Jahre auf das eigene Aussehen auswirkt. Smokerstop ist eine kostenlose Entwöhnungsapp. Beide Apps sind wissenschaftlich fundiert und von der medizinischen Netzwerkinitiative Aufklärung gegen Tabak e.V. entwickelt.
Bei der SmokeFree Buddy App hilft ein Unterstützer (Buddy) beim Aufhören mit Ermutigung, Hilfe und Belohnung. Das Programm wurde von der Universität Genf entwickelt.
Einen Überblick und eine Beschreibung weiterer Apps können Sie u. a. hier finden oder durchsuchen Sie Ihren App-Store nach einer für Sie passenden Rauchfrei-Anwendung.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 25.02.20 -
Menschen sind meist unterschiedlich motiviert, mit dem Rauchen aufzuhören. Vielleicht denken Sie zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht konkret über einen Rauchstopp nach, sondern informieren sich lediglich über die Risiken und Auswirkungen des Tabakkonsums. Sie kennen womöglich aber auch bereits die vielen Vorteile eines Rauchstopps. Oder Sie sind sogar schon einen Schritt weiter und setzen sich ernsthaft mit dem Nichtraucherdasein auseinander. Es kann sein, dass Sie in dieser Phase aber noch unsicher sind, weil sie widersprüchliche Gefühle haben. Eventuell sind Sie in der Vorbereitung für den Rauchstopp und wägen beispielsweise Ausstiegsmethoden ab und entscheiden sich noch für den Rauchstopptag. Möglicherweise sind Sie aber längst überzeugt und entschlossen, die Rauchentwöhnung anzugehen.
Manchmal kann eine Klärung der eigenen Motivation hilfreich sein, um zu sehen, wo man wirklich steht, und um die Entscheidung für einen Ausstieg zu festigen.
Über den Erfolg eines Ausstiegsversuchs entscheiden letztendlich Ihre Motivation und Zuversicht, dass Sie den Schritt in ein Leben als Nichtraucher bewältigen können.
Auf dem Rauchfrei Portal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) können Sie mithilfe eines Online-Motivations-Tests einschätzen, wie entschlossen Sie derzeit für den Rauchausstieg sind.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 02.09.20 -
Karl Olov Fagerström, schwedischer Psychologe und weltweit anerkannter Experte in der Tabakentwöhnung, hat einen standardisierten Test ausgearbeitet, mit dem Sie ermitteln können, wie abhängig Sie sind.
Der sogenannte Fagerström-Test (Fagerström Test for Cigarette Dependence) ist ein weltweit anerkanntes Verfahren, um den Schweregrad der Abhängigkeit bei Rauchern objektiv zu untersuchen und einzustufen. Mit 6 Fragen bietet er die Möglichkeit, wichtige Dimensionen zum Tabakkonsum zu messen. Die Gesamtpunktzahl liefert Ihnen eine zuverlässige Einschätzung zur Stärke der Tabakabhängigkeit.
Beantworten Sie einfach die Fragen der Reihe nach. Das Programm berechnet dann Ihre Gesamtpunktzahl und Sie erhalten das Ergebnis.
Nehmen Sie sich die Zeit, und beantworten Sie die Fragen ehrlich. Das Ergebnis müssen Sie mit keinem teilen. Die Erkenntnis, ob und wie sehr man dem Rauchen verfallen ist, ist oftmals der erste Schritt zur Entwöhnung.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 02.09.20 -
Rauchen schadet nicht nur der Gesundheit, sondern auch Ihrem Geldbeutel. Selbst wer nur wenig raucht, wirft in einem Jahr Hunderte Euro zum Fenster raus. Eine tägliche Schachtel am Tag bedeuten jährliche Ausgaben von über 2.000 Euro für Zigaretten.
Zigaretten werden zudem immer teurer. Hinzu kommen die zahlreichen versteckten Kosten, die das Rauchen mit sich bringt, wie etwa Feuerzeuge, Streichhölzer, Aschenbecher, Fahrtkosten (zum Tabakladen, Tankstelle, Zigarettenautomaten), Kaugummis, Mundwasser für den frischen Atem und eventuell häufigere Zahnreinigungen sowie Aufhellungen.
Hier können Sie sich ausrechnen, wie viel Geld Sie in Ihrem Leben bereits verraucht haben. Geben Sie alle Daten in die dafür vorgesehenen Felder ein, und Sie sehen auf einen Blick, wie viel Ihre Zigaretten am Tag, im Monat, im Jahr kosten.
Sparen Sie Ihr Geld, das Sie früher für Zigaretten ausgegeben haben. Je nach Konsumhöhe haben Sie nach einem Monat schon eine nette Summe zusammen, von der Sie sich etwas Schönes gönnen können. Wer länger anspart, hat in der Haushaltskasse sogar bald mehr Geld für größere Anschaffungen oder eine Urlaubsreise.
Machen Sie sich ruhig jetzt schon Gedanken darüber, was Sie nach einem Rauchstopp mit dem Geldbetrag alles anfangen können. Belohnen Sie sich später für Ihr Durchhaltevermögen. Vielleicht ist dieser Ausblick für Sie eine zusätzliche tägliche Motivationshilfe.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 02.09.20
Kostenübernahme
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Es gibt eine Vielzahl an Arzneimitteln, die Ihnen bei der Rauchentwöhnung helfen können. Hierzu gehört u. a. die sogenannte Nikotinersatztherapie. Als Nikotinersatzmittel stehen Ihnen spezielle Pflaster, Kaugummis, Tabletten, Spray und Inhalator zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es nikotinfreie Medikamente, die ganz speziell zur Rauchentwöhnung entwickelt wurden
Aufgrund des sog. Lifestyle-Paragraphen, § 34 SGB V, dürfen die gesetzlichen Krankenkassen diese Medikamente nicht erstatten. Bei den privaten Versicherungsträgern sieht es kaum anders aus. Nur einige wenige haben Nikotinersatzmittel in den Leistungskatalog der Zusatzversicherungen aufgenommen.
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G‑BA) spricht sich dafür aus, dass Nikotinersatzmittel künftig auf Rezept verfügbar sind und von der gesetzlichen Krankenversicherung gefördert werden. Langfristig entstehen durch die Unterstützung für die Kassen nämlich geringere Kosten, als sich durch die Behandlung entsprechender tabakassoziierter Folgeerkrankungen ergeben würden.
Auch wenn die medikamentöse Unterstützung aus eigener Tasche bezahlt werden muss, sparen Sie trotz dieser anfänglichen Ausgaben nach Ihrem Rauchstopp bares Geld.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Wenn Sie mit dem Rauchen aufhören möchten, ist Ihre gesetzliche Krankenkasse dazu verpflichtet, Ihnen Hilfe zu leisten. Demnach fördert sie laut §20 SGB V Maßnahmen, die den von den Krankenkassen definierten Qualitätsstandards entsprechen.
Dazu zählen beispielsweise zertifizierte Kurse zum Tabakausstieg, die von qualifiziertem Fachpersonal geleitet werden. Rauchentwöhnungsprogramme, wie beispielsweise das in Deutschland am weitesten verbreitete sogenannte „Rauchfrei Programm“, erfüllen die Anforderungen der Krankenkassen und der Gesundheitsverbände. Viele gesetzliche Krankenversicherungen übernehmen einen Anteil der anfallenden Teilnahmegebühren.
Manche Krankenkassen bieten für ihre versicherten Mitglieder zudem eigene Nichtraucher-Seminare an. Oft gibt es zusätzlich ein breites Angebot an weiteren Gesundheitskursen, wie etwa zu Entspannungstechniken oder Ernährung, die Sie beim Rauchstopp unterstützen können. Abstinenzler und Ex-Raucher, die eine Entwöhnung absolvieren, werden häufig im Rahmen von Bonusprogrammen mit Geld- und Sachprämien oder Zuschüssen zu Gesundheitsleistungen belohnt.
Von privaten Krankenversicherungen werden ebenfalls Kurse zur Rauchentwöhnung angeboten oder sie übernehmen die Kosten für solche Programme. Für Privatversicherte werden zudem auch Bonuszahlungen ausgeschüttet, wenn man nachweislich nicht raucht.
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G‑BA) setzt sich sehr dafür ein, dass zukünftig mehr Maßnahmen zur Rauchentwöhnung von den Krankenkassen übernommen werden. Grundsätzlich geht es dabei in erster Linie um eine Kombination aus ärztlicher Hilfe und unterstützenden Arzneimitteln.
Kontaktieren Sie vorher Ihre Krankenkasse, um sich über konkrete Leistungen und Angebote zu informieren und zu erfragen, welche Kostenübernahme in Ihrem Fall möglich ist.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20