Therapiemöglichkeiten
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Allgemeingültige Prognosen zur Dauer der Behandlung von chronischen Schmerzen sind kaum möglich, denn jeder Schmerzpatient/jede Schmerzpatientin hat seine/ihre eigene Geschichte. Generell sollte man aber nicht mit kurzfristigen Behandlungserfolgen rechnen, denn die Behandlung von chronischen Schmerzen ist häufig ein langer Prozess, der Monate oder Jahre dauern kann. Was man als Patient wissen sollte: Auch wenn eine dauerhafte Schmerzfreiheit nicht immer erreicht werden kann, ist es häufig möglich, die Beschwerden durch die Schmerztherapie zu lindern und eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität zu erreichen. Sie könnten sich überlegen, welche wichtige seelische und/oder körperliche Funktion durch Ihre chronischen Schmerzen beeinträchtigt ist (z. B. Lebensfreude, Kreativität, Gehstrecke, Dauer des Stehens oder des Sitzens, Schlaf), und gemeinsam mit Ihrem Arzt oder Therapeuten überlegen, ob die Schmerztherapie helfen kann, diese Funktion ganz oder teilweise wiederherzustellen. Ein wichtiges Therapieziel besteht darin, zu lernen, mit dem Schmerz zu leben – und nicht gegen ihn. Vielleicht hilft es Ihnen zu erfahren, wie andere Menschen mit chronischen Schmerzen umgehen: Die Deutsche Schmerzgesellschaft hat unterschiedliche Patientengeschichten gesammelt.
Als Alltagshilfe empfehlen wir Ihnen zudem die Broschüre „Lebensqualität für Schmerzpatienten“ der Deutschen Schmerzliga. Darin finden Sie viele hilfreiche Informationen und Hinweise für Schmerzpatienten.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 21.07.20 -
Bei akuten Schmerzen ist es in der Regel besser möglich, durch eine Therapie die Schmerzstärke schnell zu reduzieren, als bei chronischen Schmerzen.
Wie schnell eine Therapie bei chronischen Schmerzen greifen kann, hängt unter anderem davon ab, wie lange es dauert, die individuellen Schmerzursachen herauszufinden. Dies ist die Basis der Therapie und häufig ein längerer Weg, denn viele unterschiedliche Faktoren (körperliche, psychologische und soziale) können die Schmerzentstehung beeinflussen und sollten ermittelt werden, um eine bestmögliche Therapie zu entwickeln, die den Ursachen der Erkrankung gerecht wird.
Weil die Schmerzentstehung ein komplexer Prozess ist, reicht es in der Regel nicht aus, chronische Schmerzen beispielsweise nur mit Medikamenten zu behandeln. Zusätzlich sind in vielen Fällen auch andere Behandlungsansätze, z. B. Physiotherapie und psychologische Unterstützung, bei der Schmerzbewältigung notwendig. In den meisten Fällen ist zunächst eine medikamentöse Schmerzlinderung nötig, um anschließend weitere therapeutische Maßnahmen durchzuführen. Im weiteren Verlauf der Therapie können die Medikamente häufig niedriger dosiert oder nach Rücksprache mit dem Arzt abgesetzt werden.
Als Schmerzpatient sollten Sie wissen, dass die Therapie komplex ist und langwierig sein kann. Das heißt aber nicht, dass Ihnen nicht gut geholfen werden kann. Im Gegenteil: In der Komplexität der Erkrankung liegt auch eine Chance, denn es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, um Ihnen zu helfen und die Schmerzempfindung erträglicher zu machen.
Bei vielen chronischen Schmerzerkrankungen ist es typisch und normal, dass die Wirkung einer Behandlung erst nach 2–3 Wochen beurteilt werden kann, da das Schmerzsystem diese Zeit zur „Herunterregulation“ benötigt.
Als Alltagshilfe empfehlen wir Ihnen die Broschüre „Lebensqualität für Schmerzpatienten“ der Deutschen Schmerzliga. Darin finden Sie viele hilfreiche Informationen und Hinweise für Schmerzpatienten.
Wenn Sie mehr wissen möchten über die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Schmerzen, empfehlen wir Ihnen außerdem das Buch „Schmerz – eine Herausforderung. Informationen für Betroffene und Angehörige – offizielle Informationsschrift mehrerer Schmerzgesellschaften“ (Nobis HG, Rolke R, Graf-Baumann T, Springer-Verlag).
Nützliche Tipps zur Schmerzbewältigung bietet das Buch „Mit Krankheit richtig umgehen – sich wohlfühlen trotz chronischer Leiden“ des Autors Jeff Kane. Das Buch ist vor einigen Jahren im Trias-Verlag erschienen und in Antiquariaten bzw. im Online-Buchhandel als gebrauchte Ausgabe erhältlich.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 21.07.20 -
Behandlungsleitlinien sollen dem Arzt bei der Therapie eine Orientierung bieten. Sie vermitteln den aktuellen Stand des medizinischen Wissens und geben auf der Grundlage klinischer Studien Empfehlungen zu den diagnostischen Verfahren und therapeutischen Mitteln, die bei einer bestimmten Erkrankung sinnvoll sind. Im Unterschied zu Richtlinien sind Leitlinien nicht verbindlich und sollten immer dem individuellen Fall angepasst werden.
Besonders interessant für Patienten und Angehörige sind die Patientenleitlinien, die das vorhandene medizinische Wissen für zahlreiche Krankheitsbilder in einer laienverständlichen Sprache aufbereiten und eine gute Orientierung bieten.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Die Therapie von Schmerzpatienten unterscheidet sich von Fall zu Fall. Welche Behandlung für Sie infrage kommt, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab: Gelenkschmerzen werden anders behandelt als Tumorschmerzen, ein junger Patient bekommt in der Regel eine andere Therapie als ein älterer. Bei Nervenschmerzen werden häufig andere Medikamente eingesetzt als bei der Behandlung von nozizeptiven Schmerzen.
Allgemein lässt sich sagen, dass die besten Ergebnisse bei der Behandlung von chronischen Schmerzen in der Regel durch eine sogenannte individuelle multimodale Schmerztherapie erreicht werden können. Multimodal bedeutet, dass verschiedene Therapieformen kombiniert werden, um den komplexen Ursachen und Folgen der Schmerzerkrankung gerecht zu werden. Neben einer medikamentösen Behandlung ist die körperliche Aktivität der Patienten ein wichtiges Element und Ziel der multimodalen Therapie. Deshalb sind Physio- und Bewegungstherapie von großer Bedeutung. Zusätzlich werden auch psychologische Therapieansätze angewendet, z. B. kognitive Verhaltenstherapie und Entspannungsübungen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Bei einer langfristigen medikamentösen Behandlung von chronischen Schmerzen können unterschiedliche Nebenwirkungen auftreten.
So können NSAR-Schmerzmittel (nichtsteroidale Antirheumatika wie z. B. Ibuprofen, Acetylsalicylsäure [ASS] oder Diclofenac) die Schleimhaut in Magen und Darm schädigen und dadurch Magen- und Darmgeschwüre verursachen. Außerdem können NSAR die Blutgerinnung beeinträchtigen und Störungen der Nierenfunktion auslösen. Neue Studien deuten darauf hin, dass Diclofenac und Ibuprofen zudem das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen können. Für eine langfristige Anwendung sind NSAR deshalb in der Regel nur mit Einschränkungen geeignet.
Auch Paracetamol sollte nicht ohne ärztliche Kontrolle über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, da es bei Überdosierung die Leber schädigen kann.
Bei der Behandlung von Nervenschmerzen werden häufig Antidepressiva und Antiepileptika eingesetzt. Diese können verschiedene Nebenwirkungen haben: Unter anderem kann es zu Schlafstörungen, nervöser Unruhe, Gewichtszunahme, Angstgefühlen und Verlust der Libido kommen. Wenn Sie davon betroffen sind, sollten Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin darauf ansprechen, damit er/sie die Therapie entsprechend ändert und die Nebenwirkungen in die Therapie einbezieht.
Für die langfristige Schmerztherapie werden in vielen Fällen Opioide eingesetzt. Wichtig ist dabei, einen gleichmäßigen Wirkspiegel im Blut zu erreichen, um beim Patienten eine Euphorisierung (Entstehung von Glücksgefühlen, Hochstimmung) zu vermeiden. Eine Euphorisierung kann bei einer schnellen Steigerung des Wirkspiegels entstehen und zu psychischer Abhängigkeit (Sucht im engeren Sinne) führen. Deshalb sollen insbesondere in der Therapie von Nichttumorschmerzen überwiegend sogenannte retardierte Opioide eingesetzt werden. Diese Substanzen entfalten ihre Wirkung langsam und behalten sie lange. Dadurch werden Glücksgefühle – ein süchtig machendes Phänomen – schnell wirksamer Opioide vermieden. Außerdem wird so eine medikamentöse Schmerztherapie im Sinne einer Prophylaxe ohne wiederkehrende Schmerzdurchbrüche möglich. Retardopioide in Tabletten- oder Kapselform wirken je nach Präparat bis zu 24 Stunden, Opioidpflaster bis zu 1 Woche. Dabei ist aber zu beachten: Je länger ein Retardopioid wirkt, desto träger ist es auch, wenn es darum geht, dem individuellen Schmerz-Biorhythmus eines Patienten gerecht zu werden. So kann beispielweise ein lang wirksames Opioid in Tabletten- oder Kapselform morgens und abends in unterschiedlicher Dosis verabreicht werden, wenn Sie tagsüber – z. B. bedingt durch mehr körperliche Aktivitäten – mehr Schmerzen verspüren als abends oder in der Nacht.
Bei einer Opioidtherapie können folgende Nebenwirkungen auftreten:
Toleranz (körperliche Gewöhnung) oder psychische Abhängigkeit (Sucht)
Toleranzentwicklung ist prinzipiell bei jedem Opioid möglich – wie bei allen Medikamenten, die an spezifischen Rezeptoren wirken. Das bedeutet: Man benötigt eine immer höhere Dosis eines Opioids, um die gleiche Wirkung zu erreichen. Dann kann es nötig werden, auf ein anderes Opioidpräparat zu wechseln.Sucht im engeren Sinne einer psychischen Abhängigkeit tritt bei ordnungsgemäßer Behandlung mit langsam anflutenden und lange wirkenden Opioiden in aller Regel nicht auf. Denn diesen Zubereitungen fehlt die durch eine schnelle Wirkstoffanflutung bedingte Entstehung von Glücksgefühlen (Euphorisierung), die süchtig machen kann. Die Euphorisierung führt nämlich letztlich dazu, dass ein Patient die beabsichtigte schmerzstillende Wirkung des jeweiligen Opioids gar nicht mehr wahrnimmt, sich stattdessen die begleitenden Glücksgefühle aber immer häufiger herbeisehnt. Man nennt das „Craving“.
Übelkeit, Erbrechen
Diese Nebenwirkungen treten typischerweise zu Beginn einer Opioidtherapie auf und klingen meist nach 1–2 Wochen ab. Gegen die Übelkeit können Sie Medikamente nehmen – auch prophylaktisch.Juckreiz
Durch kühlende Umschläge und rückfettende Hautpflegemittel können Sie den Juckreiz lindern. Ergänzend oder alternativ stehen verschiedene Medikamente zur Behandlung von Juckreiz zur Verfügung.Schwindel, Benommenheit, Müdigkeit
Opioide haben eine dämpfende Wirkung, die sich in vielen Fällen vor allem zu Beginn der Behandlung bemerkbar macht. Auch die Reaktionsfähigkeit kann eingeschränkt sein. Wenn Sie betroffen sind, sollten Sie in dieser Phase der Behandlung nicht Auto fahren.Verstopfung („Obstipation“)
Eine typische Nebenwirkung der Opioidtherapie, die für die gesamte Therapiedauer anhalten kann. Wenn Sie betroffen sind, ist es wichtig, dass Sie viel trinken und auf eine möglichst ballaststoffreiche Ernährung achten. In der Regel wird es aber nicht gelingen, die therapiebedingte Verstopfung nur durch eine Umstellung der Ernährung zu beseitigen. In manchen Fällen ist die Verstopfung mit Blähungen und Bauchkrämpfen verbunden, die von den Betroffenen als sehr starke Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität empfunden werden. Wenn Sie davon betroffen sind, sollten Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin darauf ansprechen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit dem Problem umzugehen – etwa eine Umstellung der Opioidtherapie oder die Anwendung von Medikamenten, die gegen die Verstopfung helfen können.Atemdepression
Diese Nebenwirkung kann als Folge einer Opioid-Überdosierung auftreten. Bei einer Atemdepression werden bestimmte Nervenzellen im Gehirn gehemmt, sodass der Atemreiz unterdrückt wird. Als Gegenmaßnahme sollte die Opioidzufuhr beendet werden. Zudem kann die Wirkung der Opioide durch andere Medikamente reduziert werden.Ein Ziel der medikamentösen Behandlung besteht darin, eine gute Balance aus einer bedeutsamen Schmerzlinderung und möglichen Nebenwirkungen zu erreichen.
Weitere Informationen zur Verstopfung als Nebenwirkung der Schmerztherapie bietet die Deutsche Schmerzliga.
Lesen Sie mehr über Opioidtherapie und typische Nebenwirkungen in einer Patientenbroschüre, die Sie auf der Internetseite der Schmerzliga herunterladen können.
Weitere Informationen bietet auch die Patientenleitlinie zur Langzeitanwendung von Opioiden bei der Behandlung von nichttumorbedingten Schmerzen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 17.06.21 -
Naturheilkundliche Verfahren und alternative Therapien aus der außereuropäischen Medizin werden in der Schmerztherapie in vielen Fällen als begleitende Therapiemaßnahmen angewendet, um Symptome zu lindern und eine Verbesserung der Lebensqualität zu erreichen. In manchen Fällen lässt sich dadurch die Dosis der notwendigen Medikamente reduzieren. In anderen Fällen kann es allerdings auch zu gefährlichen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen. Eine Übernahme der Kosten durch die Krankenkasse ist in bestimmten Fällen möglich und hängt davon ab, welches Verfahren für welche Schmerzform angewendet wird. Für einige Verfahren, z. B. die Akupunktur, wurde in wissenschaftlichen Studien die Wirksamkeit für Anwendungen in bestimmten Bereichen der Schmerztherapie nachgewiesen.
Zu den alternativen und naturheilkundlichen Therapieverfahren in der Schmerzmedizin gehören u. a.:
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Ernährungsumstellung/Fasten
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Pflanzenheilkunde (z. B. Anwendung von Brennnessel, Weidenrinde, Teufelskralle)
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Akupunktur
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Hydrotherapie (Wasseranwendungen, Bäder)
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Ausleitende Verfahren (Blutegel, Schröpfen)
Sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt/Ihrer Ärztin, wenn Sie den Wunsch haben, naturheilkundliche Verfahren in Ihre Therapie einzubeziehen. Er/sie kann Ihnen sagen, welche Verfahren in Ihrem Fall infrage kommen, welche schädlich sind und ob die Kosten durch die Krankenkasse erstattet werden.
Eine Übersicht zu Verfahren der Naturheilkunde, die in der Schmerztherapie eingesetzt werden, finden Sie bei der Deutschen Schmerzgesellschaft.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 27.07.21 -
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Zunächst sollten Sie prüfen, ob die Möglichkeiten für ambulante Schmerztherapie sowie ambulante Reha-Maßnahmen wirklich schon komplett ausgeschöpft wurden. Durch eine intensive stationäre multimodale Schmerztherapie (MMST) – Dauer in der Regel 14 Tage oder länger – lässt sich oft neues Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit erlangen. Außerdem kann es zu einer deutlichen Besserung der seelischen und der körperlichen Funktionsfähigkeit kommen. Gemeinsam mit Ihrem Arzt können Sie die Ursachen Ihrer Erkrankung besser verstehen und gemeinsam einen Therapieplan erstellen. Die MMST ist eine intensive Therapie, bei der verschiedene wirksame Behandlungen so aufeinander abgestimmt werden, dass Sie Ihr individuelles Therapieziel erreichen können. Durch das Verstehen der Ursachen Ihrer Schmerzerkrankung können Sie gut gemeinsam mit Ihren Behandlern an der Verbesserung Ihrer Schmerzen und Ihrer Funktionsfähigkeit arbeiten.
In der Rehabilitation geht es weniger um die Ursachen der Schmerzerkrankung, sondern vielmehr darum, durch die therapeutische Unterstützung eine bessere Teilhabe am beruflichen und gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Die stationäre Rehabilitation ist deutlich weniger intensiv als eine teil- oder vollstationäre MMST.
Zusätzlich können Sie sich eine Selbsthilfegruppe suchen, die Ihnen Tipps und weitere Ratschläge geben kann. Achten Sie dabei auf Ihr Bauchgefühl, und vereinbaren Sie eine „Schnupperstunde“, um herauszufinden, ob die Selbsthilfegruppe mit Ihren Bedürfnissen und Vorstellungen übereinstimmt. Erinnern Sie sich daran, was Ihnen besonders gut tut, und bauen Sie dieses aus, auch in Zusammenarbeit mit der Selbsthilfe.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Von chronischen Schmerzen sind nicht nur Erwachsene betroffen, sondern auch viele Kinder und Jugendliche. Doch bislang sind nur wenige Ärzte auf Schmerztherapie bei minderjährigen Patienten spezialisiert. Die Gestaltung einer individuellen multimodalen Schmerztherapie stellt Ärzte und Patienten vor große Herausforderungen, bei der neben den medizinischen Bedürfnissen auch das Alter und die individuelle familiäre Situation der Patienten zu berücksichtigen sind. Spezialisierte Einrichtungen für Schmerztherapie bei Kindern und Jugendlichen sind u. a. das Zentrum für Palliativmedizin und Kinderschmerztherapie am Universitätsklinikum des Saarlandes und das Deutsche Kinderschmerzzentrum an der Vestischen Kinder- und Jugendklinik in Datteln.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20
Multimodale Schmerztherapie
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Bei der Behandlung von chronischen Schmerzen wird meist eine individuelle multimodale Therapie empfohlen. Das bedeutet, dass verschiedene Therapieformen kombiniert werden können, um den komplexen Ursachen und Folgen der Erkrankung gerecht zu werden. Neben Medikamenten und invasiven Verfahren (operative Eingriffe) spielt dabei die körperliche Aktivierung der Patienten, etwa durch Physio- und Bewegungstherapie, eine wichtige Rolle. Zusätzlich werden auch psychologische Therapieansätze angewendet, z. B. kognitive Verhaltenstherapie oder Entspannungstechniken. Ein entscheidender Erfolgsfaktor der multimodalen Schmerztherapie ist die aktive Mitwirkung des Patienten/der Patientin.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Ja. Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt sein: Die MMST muss aus medizinischen Gründen erforderlich sein und vom Arzt durch Krankenhauseinweisung verordnet werden.
Insbesondere müssen mindestens 3 der folgenden 5 Punkte zutreffen:
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Beeinträchtigung der Lebensqualität durch den Schmerz
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Ambulante Behandlungsmaßnahmen waren nicht ausreichend.
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Vorliegen einer gravierenden Erkrankung, die eine ambulante Behandlung erschwert oder unmöglich macht.
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Fehlgebrauch von Medikamenten oder Sucht
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Der stationäre Aufenthalt muss von der Krankenkasse genehmigt sein.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
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Eine stationäre Schmerztherapie ist sinnvoller als eine Reha, wenn die Einschränkung der Lebensqualität gravierend ist und ambulante Behandlungsversuche nicht zum Erfolg geführt haben.
Die Schmerzlinderung ist nur eines der Behandlungsziele. Mindestens genauso wichtig ist die Verbesserung der Lebensqualität durch Reduktion von Funktionseinschränkungen.
Bei der multimodalen Schmerztherapie wird gezielt nach der Ursache der Schmerzen gesucht, wobei sowohl physische als auch psychische Komponenten einbezogen werden. Ein Schmerzpatient hat den Fokus in der Regel besonders auf seine Schmerzen gerichtet und sollte dahingehend von Schmerztherapeuten und deren Wissen zum Thema Schmerz und Behandlungsmöglichkeiten profitieren.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Das ist kein Problem. Lesen Sie unter der Frage "Kann ich als Schmerzpatient eine teil- oder vollstationäre multimodale Schmerztherapie in Anspruch nehmen?" mehr zu den entsprechenden Voraussetzungen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Die MMST ist ein abgestimmtes Konzept mit einer intensiven Therapie:
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Tägliche Arztgespräche
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Teambesprechungen
Zur Anwendung kommen gleichzeitig mindestens drei der folgenden aktiven Therapieverfahren: Psychotherapie, Physiotherapie, Entspannungsverfahren, Ergotherapie, medizinische Trainingstherapie, sensomotorisches Training, Arbeitsplatztraining, künstlerische Therapie (Kunst- oder Musiktherapie) oder sonstige übende Therapien.
Weitere Informationen zu den verschiedenen Bestandteilen einer multimodalen Schmerztherapie finden Sie in der Behandlungsleitlinie Chronischer Schmerz.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
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Bei Fragen zur MMST können Sie sich bei der Deutschen Schmerzliga und der Deutschen Schmerzgesellschaft informieren.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 16.01.20 -
Dies kann ausnahmsweise nach vorheriger Rücksprache mit dem Krankenhaus möglich sein. Gegebenenfalls zusätzlich entstehende Kosten müssen Sie selbst übernehmen. Wenn Sie Ihren Partner/Ihre Partnerin oder andere Angehörige mitnehmen möchten, sollten Sie sich vorab in der Klinik nach entsprechenden Möglichkeiten und den Kosten für die Unterbringung einer Begleitperson erkundigen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Der Wunsch sollte von Ihnen kommen. Sie profitieren am meisten, wenn Sie bereit sind, aktiv bei der MMST mitzuarbeiten. Ihr Arzt überprüft, ob die Aufnahmekriterien erfüllt sind, und kümmert sich um die Einweisung in die Klinik.
Lesen Sie unter der Frage "Kann ich als Schmerzpatient eine teil- oder vollstationäre multimodale Schmerztherapie in Anspruch nehmen?" mehr zu den entsprechenden Voraussetzungen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
In der Regel werden die Kosten für die multimodale Schmerztherapie von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen. Diese sind zuständig, wenn es um den Erhalt oder die Wiederherstellung der Gesundheit geht.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Als Arbeitnehmer steht Ihnen nach einer Krankschreibung eine Fortzahlung Ihres Gehalts für eine Dauer von max. 6 Wochen zu. Dies gilt auch, wenn Sie eine stationäre multimodale Schmerztherapie beginnen. Wenn der Anspruch auf Lohnfortzahlung wegen einer Vorerkrankung bereits ganz oder teilweise verbraucht ist, können Sie von der Krankenversicherung während des stationären Aufenthalts ein Krankengeld erhalten.
Weitere Informationen zur Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall finden Sie hier.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 31.05.23 -
Die Krankenkassen übernehmen Kosten, die im Rahmen der stationären Behandlung entstehen. Diese Kosten betreffen z. B. Unterkunft im Krankenhaus, Verpflegung, ärztliche Betreuung, therapeutische und pflegerische Leistungen. Bei einer stationären Behandlung im Krankenhaus müssen Erwachsene in der Regel 10 Euro pro Tag (für max. 28 Tage pro Jahr) zuzahlen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Besprechen Sie mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin, welche Vor- und Nachteile mit einer teil- oder vollstationären Versorgung verbunden sein können. Gemeinsam finden Sie heraus, welche Option für Sie die beste ist.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Schmerzpatienten sollten eine stationäre Schmerztherapie möglichst in einer spezialisierten Schmerzklinik durchführen. Dort arbeiten spezialisierte Ärzte und Therapeuten, die über eine ausreichende Qualifikation verfügen, um ein Programm zusammenzustellen, das den individuellen Schmerzursachen gerecht wird. Schmerzkliniken sind häufig spezialisiert und haben unterschiedliche Schwerpunkte. Deshalb sollten Patienten, die an verschiedenen Schmerzarten leiden, sich überlegen, welche ihrer Schmerzen besonders behandlungsbedürftig sind, und die Klinik entsprechend auswählen.
Adressen von spezialisierten Schmerzkliniken können Sie über die Weisse Liste finden.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Die Wahl der schmerzmedizinischen Einrichtung/Schmerzklinik sollte sich danach richten, wo Betroffene die für sie geeignete Therapie bekommen können. Informieren Sie sich am besten schon vor der stationären Einweisung, ob und wo es in Ihrer Umgebung eine spezialisierte Schmerzklinik gibt.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20
Medikamente
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Die Therapieentscheidung liegt immer bei Ihrem Arzt. Sie sollten bei Fragen immer Ihren Arzt oder Apotheker kontaktieren. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Schmerzmedikamente entsprechend ihrer Wirksamkeit in drei Gruppen eingeteilt. Diese Einteilung wurde ursprünglich für die Behandlung von Tumorschmerzen entwickelt und ist nicht auf alle Schmerzarten übertragbar.
WHO-Gruppe 1: Nichtopioid-Schmerzmittel
Zu dieser Medikamentengruppe gehören z. B. nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), die schmerzstillend und entzündungshemmend wirken und auch als „Rheumamittel“ bezeichnet werden. Zudem gehören zu dieser Medikamentengruppe die sogenannten Coxibe bzw. COX-2-Hemmer sowie auch Paracetamol und Metamizol.Die Schmerzmittel der Gruppe 1 sind teilweise ohne Rezept erhältlich. Wenn sie über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, können sie Organe schädigen und bei bestimmten Patientengruppen das Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko erhöhen. Deshalb sollte man diese Schmerzmittel nicht länger als 2 Wochen einnehmen, ohne dies mit dem behandelnden Arzt/der behandelnden Ärztin zu besprechen. Für die Dauerbehandlung von chronischen Schmerzen sind sie (mit wenigen Ausnahmen) in der Regel nicht geeignet.
WHO-Gruppe 2: Mittelstarke Opioide
Diese Medikamente leiten sich von den natürlichen Inhaltsstoffen des Opiums ab und werden deshalb „Opioide“ genannt. Die mittelstarken Opioide sind in der Regel gut verträglich und werden deshalb auch für eine langfristige medikamentöse Therapie chronischer Schmerzen eingesetzt. Sie werden in bestimmten Fällen in Kombination mit Schmerzmitteln der Gruppe 1 angewendet. Bei einer Langzeittherapie mit Opioiden sollte in regelmäßigen Abständen überprüft werden, ob die Therapieziele weiterhin erreicht werden und ob es Hinweise für Nebenwirkungen gibt.WHO-Gruppe 3: Starke Opioide
Bei starken Schmerzen können starke Opioide eingesetzt werden. Diese werden in bestimmten Fällen in Kombination mit Schmerzmitteln der Gruppe 1 angewendet.Adjuvanzien
Als Adjuvanzien werden Begleitmedikamente bezeichnet, die die schmerzstillende Wirkung der Schmerzmedikamente unterstützen und Nebenwirkungen lindern. Verwendet werden u. a. Antidepressiva oder auch Medikamente gegen Krämpfe, Übelkeit und Verstopfung.Medikamente gegen Nervenschmerzen (neuropathische Schmerzen)
Bei der Behandlung von neuropathischen Schmerzen werden Medikamente eingesetzt, die ursprünglich für die Behandlung anderer Erkrankungen entwickelt wurden, z. B. Epilepsie und Depressionen. Diese Medikamente können in die Funktion der Nervenbahnen eingreifen und dadurch eine Schmerzlinderung bewirken. Außerdem werden zur Behandlung von neuropathischen Schmerzen auch Opioide eingesetzt.Unterschiedliche Darreichungsformen:
Topische Verfahren
Bei der Behandlung chronischer Schmerzen können Medikamente als Tabletten eingenommen oder als medikamentenhaltige Pflaster oder Salben auf die Haut aufgebracht werden (sogenannte „topische“ Therapie). Häufig werden verschiedene Medikamente und Darreichungsformen kombiniert. Neben der Tabletteneinnahme werden zusätzlich topische Therapien im Bereich der Haut angewendet, um eine ausreichende Schmerzlinderung zu erreichen.Transdermale Opioidpflaster
Im Unterschied zu den topischen Verfahren wirkt der Wirkstoff von transdermalen Opioidpflastern im ganzen Körper.Tabletten oder Pflaster?
Besprechen Sie mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin, welche Darreichungsformen von Medikamenten für Ihre Behandlung infrage kommen.Weitere Informationen zur medikamentösen Schmerztherapie bietet die Deutsche Schmerzgesellschaft.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Nach einer Angabe der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin kommt es in Deutschland bei 1–3 % der mit Opioiden behandelten Schmerzpatienten zu Abhängigkeitssymptomen. Anzeichen für eine Abhängigkeit sind z. B. ein starker Wunsch, das Medikament zu konsumieren, eine verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich der Einnahme, körperliche Entzugssymptome sowie Toleranzentwicklung (Wirkverlust) und Wunsch nach Dosissteigerung.
Bei der ärztlich verordneten und kontrollierten Einnahme von Opioiden erleben die Patienten in der Regel nicht die für Drogen typische Euphorie, sodass selten eine Abhängigkeit entsteht. Wichtig ist dabei, dass die Opioide regelmäßig eingenommen werden, damit es nicht zu den Symptomen eines Opiatentzugs und zur Entstehung einer Sucht kommt. Aus diesem Grund sollen fast ausschließlich sogenannte „retardierte“ Opioide oder transdermale Opioidpflaster verwendet werden, um einen stabilen Wirkspiegel im Körper zu erreichen. Retardierte Medikamente zeichnen sich durch eine verzögerte, gleichmäßige Wirkstofffreisetzung aus, wodurch eine langanhaltende Wirkung erzielt werden kann.
Weitere Informationen zum Thema Sucht/Abhängigkeit finden Sie unter der Frage "Kann die langfristige Einnahme von Medikamenten schaden? Werde ich dadurch medikamentenabhängig?".
Weitere Informationen zur Schmerztherapie mit Opioiden bieten eine Patientenbroschüre der Deutschen Schmerzliga und ein Leitfaden für den Umgang mit opioidhaltigen Schmerzpflastern vom Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK).
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 24.08.20 -
Bei einer Unverträglichkeit gegenüber NSAR-Schmerzmitteln sollte man auf diese Medikamente verzichten und prüfen, ob es andere Schmerzmittel gibt, die als Alternative eingesetzt werden können. Für eine langfristige Behandlung von chronischen Schmerzen kommen NSAR-Schmerzmittel wegen ihrer Nebenwirkungen meist nur eingeschränkt infrage. Sprechen Sie hierzu immer mit Ihrem Arzt oder Apotheker.
Mehr Informationen zur medikamentösen Schmerztherapie finden Sie unter der Frage "Welche Medikamente werden in der Schmerztherapie eingesetzt?".
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Bei der Behandlung von Nervenschmerzen werden in vielen Fällen Medikamente angewendet, die ursprünglich zur Therapie anderer Erkrankungen wie Epilepsie oder Depressionen entwickelt wurden. Es hat sich gezeigt, dass einige Medikamente zur Behandlung der Depression (Psychopharmaka) die Aktivität der Nervenzellen und die Verarbeitung von Schmerzsignalen beeinflussen und dadurch zur Schmerzlinderung beitragen können. Sie werden in der Schmerztherapie nicht zur Behandlung von Depressionen oder epileptischen Anfällen angewendet, sondern zur Behandlung von Nervenschmerzen und anderen chronischen Schmerzen. Außerdem können diese Medikamente auch zur Behandlung von Phantomschmerzen, die beispielsweise nach Amputationen entstehen, eingesetzt werden.
Weitere Informationen zur Anwendung von Psychopharmaka in der Schmerztherapie bietet die Patientenbroschüre „Neuropathische Schmerzen“, die auf der Website der Deutschen Schmerzliga heruntergeladen werden kann.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 21.07.20 -
Bei der Behandlung von chronischen Schmerzen ist die langfristige Einnahme von Medikamenten nach einem festen Zeitschema in vielen Fällen ein wichtiger Teil der Therapie. Bei starken Schmerzen werden häufig Medikamente aus der Gruppe der sogenannten Opioide verwendet.
Auf ein Medikament angewiesen zu sein, bedeutet aber nicht, dass man davon zwangsläufig „abhängig“ oder „süchtig“ wird. Bei Opioiden gibt es eine wichtige Besonderheit, nämlich die Unterscheidung zwischen einer körperlichen Gewöhnung und einer Sucht (Abhängigkeit).
Körperliche Gewöhnung: Nimmt man über eine gewisse Zeit ein Opioid, so gewöhnt sich der Körper daran. Reduziert man dann das Opioid oder setzt es ab, reagiert der Körper darauf mit sogenannten „Entzugserscheinungen“. Diese Entzugserscheinungen können mehr oder weniger stark ausgeprägt sein. Sie sind sozusagen biologisch vorgegeben und haben nichts mit einer Sucht zu tun. Sie zeigen sich als zunehmender Schmerz, möglicherweise am ganzen Körper, Schwitzen, schneller Herzschlag, erhöhter Blutdruck, Unruhe und Nervosität. Schwere Entzugserscheinungen, die unangenehm sind, lassen sich gut kontrollieren, wenn man einige Regeln beachtet. Wenn ein Opioid in der Dosis reduziert werden soll, sollte die Dosis langsam reduziert werden, und es können zusätzliche Medikamente gegeben werden, um die Entzugserscheinungen zu reduzieren. Opioide dürfen nie „auf einen Schlag“ komplett abgesetzt werden, da dann ein maximal starker Entzug auftreten kann, der bei Patienten mit einer bestehenden Herzerkrankung sogar gefährlich sein kann. Die Reduktion oder das Absetzen von Opioiden muss immer in Absprache und unter Anleitung eines erfahrenen Arztes erfolgen. Geht man mit diesem Thema professionell um, braucht man sich wenig Sorgen zu machen. Die körperliche Abhängigkeit kann bei einer Dosisreduzierung unter ärztlicher Aufsicht gut behandelt werden und nimmt dadurch ab.
Wichtig ist also, dass die Behandlung unter ärztlicher Kontrolle stattfindet, damit schädliche Nebenwirkungen möglichst vermieden werden können, und dass die Patienten nicht aus eigenem Ermessen die Dosis verändern.
Zum Thema Sucht: Anzeichen für eine Sucht oder Abhängigkeit sind z. B. ein starker Wunsch, das Medikament zu konsumieren, eine verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich der Einnahme, körperliche Entzugssymptome sowie Toleranzentwicklung (Wirkverlust) und Wunsch nach Dosissteigerung.
Wie kann es dazu kommen? Durch Schwankungen der Konzentration des Opioids im Blut, verursacht durch entweder unregelmäßige Einnahme (nur „bei Bedarf“), oder durch den überwiegenden Einsatz von sogenannten „kurz wirksamen“ Opioiden wie z. B. in Tropfenform als Tilidin- oder Tramadol-Tropfen. Deren Einnahme kann schon nach kurzer Zeit zu einer Suchtentwicklung führen und darf nur, wenn überhaupt, in ganz enger Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen. Aus diesem Grund darf eine Dauertherapie nur mit sogenannten retardierten Opioiden als Tabletten oder Kapseln oder mit sogenannten Opioidpflastern erfolgen.
Grundsätzlich ist eine Sucht durch Opioide vermeidbar. Wenn Sie unsicher sind wegen der möglichen Nebenwirkungen, sollten Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin darauf ansprechen.
Umfassende Informationen zum Thema Medikamentenabhängigkeit bieten die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen sowie das Internetportal "Medikamente und Sucht".
Weitere Informationen zum Suchtrisiko bei einer Opioidtherapie finden Sie unter der Frage "Mein Arzt hat mir ein Opioid verschrieben. Wir groß ist das Risiko, dass ich davon abhängig werde?".
Weitere Informationen bietet auch die Patientenleitlinie zur Langzeitanwendung von Opioiden bei der Behandlung von nichttumorbedingten Schmerzen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 31.05.23
Invasive Therapie
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Als invasive Schmerztherapien bezeichnet man verschiedene Behandlungsmethoden, bei denen in den Körper eingegriffen wird:
Nervenblockade:
Bei diesem Verfahren werden Medikamente (in der Regel Lokalanästhetika) meist durch Injektionen mit Spritzen oder Kathetern (dünne Schläuche) in den Körper eingebracht. Dadurch können Nerven betäubt werden, damit keine Schmerzsignale zum Gehirn weitergeleitet werden. (Dieses Verfahren kennen die meisten Menschen aus der Zahnarztpraxis.)Operative Techniken:
In der invasiven Schmerztherapie werden manchmal operative Techniken eingesetzt.Operative Eingriffe werden z. B. bei akuten Bandscheibenvorfällen mit deutlichen Lähmungserscheinungen durchgeführt, um eine Entlastung des betroffenen Nervs zu erreichen.
Ein anderes invasives Verfahren zur Behandlung von starken Schmerzen ist die Implantation einer Medikamentenpumpe mit regelmäßiger Abgabe des Medikaments in das Nervenwasser (Liquor).
Ein weiteres invasives Verfahren ist die Rückenmarkstimulation durch schwache elektrische Impulse (Spinal Cord Stimulation). Dabei werden eine oder mehrere Elektroden in der Nähe des Rückenmarks eingesetzt und zusätzlich ein „Schrittmacher“ implantiert, der elektrische Impulse an die Elektroden sendet und dadurch die Weiterleitung von Schmerzimpulsen im Rückenmark hemmt.
Weitere Informationen zur invasiven Schmerztherapie finden Sie auf den Internetseiten der Deutschen Schmerzgesellschaft und der Deutschen Schmerzliga.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 16.01.20
Physiotherapie
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Physiotherapie und physikalische Therapie spielen bei der Behandlung von Schmerzpatienten eine wichtige Rolle. Bei akuten Schmerzen kann sie zur Linderung der Beschwerden beitragen und die Wiederherstellung der Körperfunktionen unterstützen. Bei chronischen Schmerzen kann sie die körperliche Funktions- und Leistungsfähigkeit fördern und dadurch die Lebensqualität der Patienten erheblich verbessern.
Zur Behandlung von Schmerzen kommen zahlreiche Formen von Physiotherapie und physikalischer Therapie infrage, wobei der Schwerpunkt auf aktiven Verfahren liegen sollte, bei denen Sie selber mitarbeiten können:
Verfahren der Physiotherapie:
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Bewegungstherapie, Sport (!)
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Krankengymnastik
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Manuelle Therapie
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Chirotherapie
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Osteopathie
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Postisometrische Relaxationstherapie
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Massage
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Muskelaufbau nach Anleitung
Verfahren der physikalischen Therapie:
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Wasseranwendungen
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Wärme-/Kältebehandlung
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Elektrotherapie
Weitere Informationen zur Physiotherapie und physikalischen Therapie bei Schmerzpatienten bieten die Deutsche Schmerzliga und die Deutsche Schmerzgesellschaft.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 11.02.20 -
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Bewegung tut gut. Durch körperliche Aktivitäten, beispielsweise ein moderates Herz-Kreislauf-Training oder Krafttraining, können Schmerzpatienten ihre Beschwerden lindern und ihre körperliche Leistungsfähigkeit verbessern. Wichtig ist dabei auch, dass Patienten durch die Bewegung ihr eigenes Körpergefühl wiederentdecken und neues Vertrauen in ihre eigene Belastbarkeit entwickeln können. So kann Bewegungstherapie viel zu einer besseren Lebensqualität beitragen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20
Ergotherapie
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Eine Ergotherapie soll die Handlungsfähigkeit der Patienten fördern und unterstützen. Im Vordergrund stehen häufig alltägliche Tätigkeiten wie Anziehen, Essen und Körperpflege. Eine Ergotherapie kann aber auch zur Förderung der Feinmotorik angewendet werden, beispielsweise um eine Wiedereingliederung von Patienten ins Berufsleben zu ermöglichen. Die Ziele einer Ergotherapie werden individuell festgelegt und richten sich nach den persönlichen Bedürfnissen der Patienten und ihrer gesundheitlichen Situation.
Weitere Informationen bietet der Deutsche Verband der Ergotherapeuten e.V. (DVE).
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20
Psychologische Therapie
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Viele Patienten leiden infolge der chronischen Schmerzen unter Depressionen oder Angststörungen. Eine Psychotherapie kann helfen, diese unangenehmen Begleiterscheinungen einer Schmerzerkrankung zu bewältigen.
Zudem spielen psychotherapeutische Verfahren in der Schmerztherapie eine wichtige Rolle, weil psychische Faktoren und das eigene Verhalten einen wesentlichen Einfluss auf die Entstehung von Schmerzempfindungen haben können. Deshalb wird in der Schmerztherapie häufig eine sogenannte „kognitive Verhaltenstherapie“ eingesetzt. Dadurch können Patienten ein besseres Verständnis für die Entstehung von Schmerzen entwickeln und lernen, was sie selbst dagegen tun können. Besonders wichtig ist für viele dabei die Erkenntnis, dass sie dem Schmerz nicht hilflos ausgeliefert sind.
Weitere Informationen bietet die Deutsche Gesellschaft für psychologische Schmerztherapie und -forschung (DGPSF). Auf der Website der DGPSF finden Sie auch eine Liste zertifizierter Schmerzpsychotherapeuten.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Die Kosten einer Psychotherapie werden in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Bei privaten Krankenversicherungen gibt es unterschiedliche Modelle. Wenn Sie privat krankenversichert sind, sollten Sie sich deshalb erkundigen, wie die Kostenübernahme geregelt ist, bevor Sie eine Therapie starten.
Die Dauer der Psychotherapie und die Zahl der Sitzungen hängen von der Therapiemethode, der Erkrankung und dem Therapieziel ab. Bei einer Verhaltenstherapie übernehmen die Krankenkassen in der Regel die Kosten für bis zu 45 Sitzungen, wobei Verlängerungen in Ausnahmefällen möglich sind.
Weitere Informationen zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen auf dem Gebiet der Psychotherapie bietet der GKV-Spitzenverband.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Entspannungsverfahren sind ein wichtiges Hilfsmittel zur Schmerzbewältigung. Wichtig ist dabei die aktive Mitwirkung der Patienten: Entspannungsübungen müssen konzentriert und regelmäßig durchgeführt werden, damit sie die gewünschte Wirkung erreichen.
Es gibt unterschiedliche Methoden – probieren Sie aus, welche Ihnen am besten hilft:
Progressive Muskelrelaxation
Einzelne Muskelgruppen werden gezielt angespannt und danach entspannt. Diese Methode hat den Vorteil, dass sie relativ leicht zu lernen ist und ohne Hilfsmittel durchgeführt werden kann.Autogenes Training
Bei diesem Verfahren wird Autosuggestion eingesetzt.Biofeedback-Verfahren
Bei diesem Verfahren werden bestimmte körperliche Vorgänge wie Muskelanspannung durch elektronische Geräte sichtbar oder hörbar gemacht. Dadurch wird eine bessere Wahrnehmung und Steuerung dieser Vorgänge möglich.Meditation/Imagination/Achtsamkeit
Auf verschiedenen Wegen können Bewusstseinsveränderungen erreicht werden. Diese können helfen, neue Wege für den Umgang mit Schmerzempfinden zu finden.Weitere Informationen zu Entspannungsmethoden für Schmerzpatienten finden Sie hier.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Ja. Die Wirksamkeit von Hypnose in der Behandlung von Schmerzen wurde durch zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt, allerdings wirkt sie nicht bei jedem gleich. Durch Hypnose lässt sich eine Linderung der Schmerzen erreichen oder auch eine vorübergehende Schmerzfreiheit. Ob eine Hypnose die gewünschte Wirkung hat, hängt u. a. von der Konzentrationsfähigkeit der beteiligten Schmerzpatienten ab.
Patienten können das Verfahren auch als Selbsthypnose anwenden und lernen, sich selbst in einen Trance-artigen Zustand zu versetzen, der zur Schmerzlinderung beitragen kann.
Wenn Sie sich für diese Verfahren interessieren, sollten Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin fragen, ob eine Hypnose in Ihrem Fall geeignet wäre und ob er/sie Ihnen einen spezialisierten Therapeuten empfehlen kann.
Weitere Informationen finden Sie in einem Artikel der ÄrzteZeitung und bei der Deutschen Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 31.05.23 -
Die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) ist eine psychotherapeutische Weiterentwicklung der klassischen Verhaltenstherapie. Ihr Ziel besteht (mit einfachen Worten ausgedrückt) darin, einen individuellen Weg zu finden, mit chronischen Schmerzen zu leben, statt erfolglos gegen die Schmerzen anzukämpfen. Dadurch lässt sich der Schmerz nicht beseitigen, aber die ACT bietet eine Möglichkeit, durch eine Veränderung der Wahrnehmung und der individuellen Haltung gegenüber der Erkrankung den eigenen Leidensdruck zu verringern.
Weitere Informationen zur ACT finden Sie bei der Deutschen Gesellschaft für psychologische Schmerztherapie und -forschung (DGPSF).
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20
Ergänzende Therapien
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Seit 2017 dürfen Ärzte in Deutschland Cannabis als Arzneimittel gegen Schmerzen verschreiben – das allerdings nur dann, wenn alle anderen Schmerzmittel keine ausreichende Wirkung erzielen. Cannabis darf also nur als letzte Option in Betracht gezogen werden.
Die medizinische Forschung steht bei diesem Thema noch ziemlich am Anfang. Es gibt bisher nur wenige aussagekräftige Studien zur Wirksamkeit und deshalb Vorbehalte von Ärzten und Krankenkassen gegenüber einer Kostenerstattung, die in bestimmten Fällen aber möglich ist.
So kommt es immer auf den Einzelfall an, wenn man vor der Entscheidung steht, ob Cannabis als Schmerzmittel eingesetzt werden kann und soll. Fragen Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin, ob Cannabis für Sie infrage kommt und ob eine Kostenübernahme durch die Krankenversicherung möglich wäre.
Weitere Informationen finden Sie bei der Deutschen Schmerzliga und in der „DGS – Zeitschrift für angewandte Schmerztherapie“ (Ausgabe 3/2018, S.14–15 u. S. 46). Für Mitglieder hat die Schmerzliga zudem ein Handout über Cannabis in der Schmerzmedizin zusammengestellt.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 31.05.23 -
In der Schmerztherapie wird Akupunktur bei vielen Patienten erfolgreich eingesetzt. Durch die Nadeltherapie kann die Ausschüttung von stimmungsaufhellenden und schmerzlindernden Substanzen im Gehirn angeregt werden. Wissenschaftliche Studien belegen eine Wirksamkeit bei Kniegelenksarthrosen und Rückenschmerzen. Deshalb wurde Akupunktur bei diesen Schmerzformen in den Leistungskatalog der Krankenkassen aufgenommen.
Weitere Informationen zur Akupunktur finden Sie auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Akupunktur und Neuraltherapie (DGfAN).
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Eine ähnliche Wirkung wie bei Akupunkturnadeln kann durch eine sogenannte transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) erreicht werden. Bei diesem Verfahren werden flache Elektroden auf die Haut geklebt, die schwache Wechselströme aussenden. Das TENS-Verfahren können Patienten schnell lernen und nach einer kurzen Anweisung durch den Arzt mithilfe eines TENS-Geräts zu Hause durchführen.
Weitere Informationen zu TENS finden Sie auf den Internetseiten der Deutschen Schmerzhilfe.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20
Klinische Studien
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Klinische Studien sind ein wichtiger Teil der medizinischen Forschung. In klinischen Studien wird geprüft, ob neue Therapien wirksam, gut verträglich und womöglich besser als die Standardtherapie sind. Durch die Teilnahme an einer klinischen Studie können Patienten einen Zugang zu den neuesten Medikamenten oder therapeutischen Ansätzen bekommen. Die Studien werden in der Regel durch spezialisierte medizinische Zentren oder sogenannte Prüfärzte durchgeführt.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Es gibt verschiedene Internetportale, die auf die neuesten Studien hinweisen. Ob diese Studien für Ihre jeweilige Situation passen, sollten Sie mit Ihrem behandelnden Arzt/Ihrer behandelnden Ärztin besprechen. Sie können sich aber auch direkt mit dem Studienzentrum in Verbindung setzen, um sich über eine mögliche Studienteilnahme zu informieren.
Hilfe bei der Suche nach klinischen Studien bietet beispielweise die deutsche Internetplattform ClinLife oder die US-amerikanische Internetdatenbank clinicaltrials.gov.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 11.01.22 -
Wichtig ist, dass Sie gut informiert sind, bevor Sie sich für die Teilnahme an einer klinischen Studie entscheiden. Sie sollten sich erkundigen, welche Rechte und Pflichten Sie als Teilnehmer/Teilnehmerin haben und welche Vor- und Nachteile eine Studienteilnahme möglicherweise mit sich bringt. Wenn Sie mehr über das Thema wissen möchten, empfehlen wir Ihnen die Broschüre „Patienten in klinischen Studien“ des Verbands der forschenden Arzneimittelhersteller.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20