Therapiemöglichkeiten
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Die Behandlung von Infektionskrankheiten richtet sich nach der Art des Erregers. Bakterien werden mit Antibiotika behandelt, Pilzinfektionen mit Antimykotika. Die Behandlung von viralen Infektionen ist deutlich schwieriger, weil es gegen viele Viren keine Medikamente gibt, welche die Viren abtöten. In Einzelfällen können Virostatika eingesetzt werden.
Aus diesen Gründen ist es wichtig zu wissen, welche Art von Erreger die Infektion verursacht hat, um falsche Behandlungen zu vermeiden. Bei Krankheiten, die durch Viren verursacht werden, z.B. Erkältungskrankheiten, sind Antibiotika unwirksam und dürfen nicht eingesetzt werden.
Kann eine virale Infektion nicht mit Virostatika behandelt werden, wird eine symptomatische Therapie durchgeführt. Diese verfolgt in der Regel das Ziel, die Symptome der Erkrankung, z.B. Fieber oder Schmerzen, zu lindern, Komplikationen zu vermeiden und die betroffenen Patienten zu stabilisieren.
Verläuft eine Infektionskrankheit schwer, kann auch eine stationäre Behandlung im Krankenhaus notwendig sein, bei sehr schweren Verläufen auch eine intensivmedizinische Therapie. In Ausnahmefällen kann auch eine Isolation bzw. Quarantäne der erkrankten Person notwendig sein.
Durch präventive Maßnahmen wie Impfungen oder gute Hygiene kann man sich vor vielen Infektionen schützen.
Wenn Sie mehr wissen möchten: Die Website Infektionsschutz.de von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und das Robert Koch-Institut (RKI) bieten umfangreiche Hintergrundinformationen zur Behandlung von Infektionskrankheiten und zum Infektionsschutz.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 28.01.21 -
Grundsätzlich werden Infektionskrankheiten bei Kindern und Jugendlichen genauso behandelt wie bei Erwachsenen. Je nach Erreger werden Antibiotika, Antimykotika, Virostatika eingesetzt oder eine symptomatische Therapie durchgeführt. Es gibt aber einzelne Medikamente, die bei Kindern und Jugendlichen aus verschiedenen Gründen nicht eingesetzt werden dürfen.
Infektionskrankheiten können bei Kindern und Jugendlichen andere Symptome hervorrufen und andere Verläufe nehmen als bei erwachsenen Patienten.
Weitere Informationen bieten die Internetseiten der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI). Dort finden Sie u.a. eine Versorgungslandkarte mit den Standorten von spezialisierten Zentren.
Spezifische Informationen zum Umgang mit multiresistenten Erregern bei Kindern bietet das Informationsportal MRSA-Kinder.net, eine Initiative der Universitätsklinik Bonn und der DGPI.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 15.12.20 -
Behandlungsleitlinien sollen dem Arzt / der Ärztin bei der Therapie eine Orientierung bieten. Sie vermitteln den aktuellen Stand des medizinischen Wissens und geben auf der Grundlage klinischer Studien Empfehlungen zu den diagnostischen Verfahren und therapeutischen Mitteln, die bei einer bestimmten Erkrankung sinnvoll sind. Im Unterschied zu Richtlinien sind Leitlinien nicht verbindlich und sollten immer dem individuellen Fall angepasst werden.
Besonders interessant für Patienten und Angehörige sind die Patientenleitlinien, die das vorhandene medizinische Wissen für zahlreiche Krankheitsbilder in einer laienverständlichen Sprache aufbereiten und eine gute Orientierung bieten.
Für die Behandlung von Infektionskrankheiten gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Leitlinien, die auf der Website der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) abgerufen werden können.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 15.12.20
Bakterielle Infektionen
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Antibiotika sind Medikamente, die gegen bakterielle Infektionskrankheiten eingesetzt werden. Sie können Bakterien töten, auflösen oder verhindern, dass die Erreger sich weiter vermehren. Manche Antibiotika wirken nur gegen bestimmte Erreger, andere wirken gegen viele verschiedene Bakterien und werden deshalb als Breitbandantibiotika bezeichnet. Kein Antibiotikum wirkt gegen alle Bakterien.
Deshalb ist es wichtig, dass ein Antibiotikum von einem erfahrenen Arzt ausgewählt wird und keine Selbstmedikation von Patienten / Patientinnen erfolgt. Letztere kann zu gefährlichen Nebenwirkungen führen und begünstigt die Resistenzentwicklung von Bakterien.
Weitere Informationen über Antibiotika finden Sie bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 22.06.23 -
Antibiotika können Bakterien töten oder ihr Wachstum hemmen. Doch es kann vorkommen, dass Bakterien eine Widerstandsfähigkeit (Resistenz) gegen ein spezielles Antibiotikum oder eine bestimmte Gruppe von Wirkstoffen entwickeln, sodass die Therapie weniger wirksam ist oder gar nicht mehr wirkt.
Die Resistenzbildung hängt damit zusammen, dass manche Bakterien durch zufällige Veränderungen in ihrem Erbgut weniger empfindlich auf ein Antibiotikum reagieren. Wenn sie die Therapie überstehen, geben sie ihre Widerstandsfähigkeit an die nächste Bakteriengeneration weiter. So können resistente Bakterienstämme entstehen. Wenn eine Behandlung falsch dosiert wird, steigt das Risiko der Resistenzbildung, denn überlebende Bakterien, die besonders widerstandsfähig sind, können sich dann weiter vermehren und ausbreiten.
Manche Bakterien sind gegen viele Antibiotika resistent und werden deshalb als multiresistente Erreger (MRE) bezeichnet.
Um Resistenzbildung zu vermeiden, ist es wichtig, Antibiotika richtig und maßvoll einzusetzen, also nur dann, wenn sie wirklich nötig sind, und nicht zu lang, denn eine längere Behandlung erhöht das Risiko von Resistenzbildungen.
Antibiotika dürfen nicht gegen eine Virusinfektion eingesetzt werden, weil sie keine Wirkung gegen Viren haben, dafür aber den Körper durch ihre Nebenwirkungen möglicherweise sogar weiter schwächen. Antibiotika wirken auch gegen die natürliche Bakterienflora des Körpers und ändern die Zusammensetzung, was zu Nebenwirkungen, wie z. B. Durchfall führen kann.
Wichtig sind zudem Impfungen, damit bestimmte Infektionen gar nicht erst entstehen, und Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen und Händedesinfektion bei Mitarbeitern von Gesundheitseinrichtungen.
Weitere Informationen über Antibiotikaresistenzen finden Sie beim Bundesministerium für Gesundheit und bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Das Bundesministerium für Gesundheit informiert auch zur Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie DART 2020.
Ein kurzes Video zu Antibiotikaresistenzen finden Sie hier.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 22.06.23 -
Wichtig ist, dass verschriebene Antibiotika genau nach Vorschrift eingenommen werden:
- Achten Sie auf die vom Arzt / von der Ärztin verschriebene Dosierung und die vorgegebenen Zeitabstände für die Einnahme.
- Nehmen Sie das Medikament am besten mit Leitungswasser ein, weil andere Flüssigkeiten wie Milch, Mineralwasser oder Fruchtsaft die Wirkung von Medikamenten beeinträchtigen können.
- Wichtig ist auch, dass Sie das Antibiotikum so lange einnehmen, wie es vom Arzt verschrieben wurden – nicht kürzer und nicht länger.
- Setzen Sie übrig gebliebene Antibiotika nicht gegen andere Beschwerden ein. Nehmen Sie niemals Antibiotika ein, die ursprünglich einem anderen Patienten verschrieben wurden. Antibiotika werden vom Arzt individuell auf die vorhandene Infektion abgestimmt und entsprechend verordnet.
Wenn Sie unsicher sind oder Fragen zur Einnahme von Antibiotika haben, sollten Sie Ihren behandelnden Arzt / Ihre Ärztin ansprechen und sich Rat holen.
Weitere Informationen zu Antibiotika bietet die Website Infektionsschutz.de von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 05.05.22 -
Bei einer Behandlung mit Antibiotika können unterschiedliche Nebenwirkungen auftreten. Besonders häufig sind Magen-Darm-Beschwerden wie Magenschmerzen, Krämpfe und Durchfälle. Andere mögliche Nebenwirkungen sind z.B. Entzündungen der Mundschleimhaut, Hautausschläge, Juckreiz und allergische Reaktionen. Auch Hefepilzinfektionen (Candida) der Haut und Schleimhäute (auch Vagina) treten gehäuft auf. Ursache dafür ist die Störung der natürlichen Bakterienflora durch das Antibiotikum.
Fragen Sie den behandelnden Arzt / die Ärztin, womit Sie möglicherweise rechnen müssen und wie die Nebenwirkungen mitbehandelt werden können.
Grundsätzlich sollten Antibiotika nur dann angewendet werden, wenn sie wirklich nötig sind. Fragen Sie Ihren Arzt gegebenenfalls nach anderen Behandlungsmöglichkeiten.
In manchen Fällen ist es ratsam, die Antibiotikatherapie umzustellen, wenn Nebenwirkungen auftreten. Deshalb sollten Sie Ihren Arzt schnell informieren, wenn sich Nebenwirkungen bemerkbar machen.
Weitere Informationen zur Anwendung von Antibiotika bietet die Website Infektionsschutz.de von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 15.12.20 -
Manche Antibiotika werden nur bei besonders schweren Infektionen eingesetzt oder wenn die gängigen Antibiotika aufgrund von Resistenzbildungen nicht wirksam sind. Diese Medikamente werden als Reserveantibiotika bezeichnet. Sie werden besonders gezielt und möglichst selten angewendet, um eine Resistenzbildung von Bakterien zu vermeiden. Deshalb ist ihre Verordnung besonders streng geregelt.
Weitere Informationen zum Umgang mit resistenten Erregern und zur Anwendung von Reserveantibiotika finden Sie beim Bundesministerium für Gesundheit.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 15.12.20
Virusinfektionen
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In manchen Fällen können Virusinfektionen mit besonderen Medikamenten, sogenannten Virostatika, behandelt werden, die gezielt gegen bestimmte Viren eingesetzt werden. So kann z.B. eine Hepatitis C mit spezifischen antiviralen Medikamenten behandelt werden. Auch nach einer HIV-Infektion werden antivirale Wirkstoffe eingesetzt, die eine Vermehrung und Ausbreitung der HI-Viren hemmen und damit die Ausbildung der Krankheit Aids verhindern.
Bei der überwiegenden Mehrzahl der Virusinfektionen sind keine antiviralen Medikamente verfügbar. Dann verfolgt die Therapie in der Regel das Ziel, die Symptome der Erkrankung, z.B. Fieber oder Schmerzen, zu lindern, das Immunsystem zu stärken und die betroffenen Patienten zu stabilisieren, bis der Körper selbst mit den Erregern fertig geworden ist. Je nach Erreger und Krankheitsverlauf ist auch in diesen Fällen das Ziel der Behandlung eine vollständige Heilung.
Manchmal kann es im Zuge einer Virusinfektion auch zu weiteren Infektionen kommen, wenn Bakterien oder Pilze die Schwächung des Immunsystems nutzen, um sich auszubreiten. Das nennt man eine Sekundär- oder Superinfektion. Deshalb sollten Sie aufmerksam werden, wenn im Verlauf einer Viruserkrankung weitere Symptome hinzukommen und Fieber neu oder wieder auftritt. In diesen Fällen sollten Sie erneut einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen, die dann prüfen, ob eine solche Sekundärinfektion vorliegt.
Unabhängig davon gilt: Folgende Symptome können Anzeichen einer Sepsis sein, sodass eine schnelle Notfallbehandlung erfolgen sollte:
- plötzliches hohes Fieber mit Schüttelfrost,
- Verwirrtheit oder Desorientierung,
- Schmerzen oder schweres Krankheitsgefühl,
- Herzrasen oder schneller Puls,
- Abfall des Blutdrucks,
- Kurzatmigkeit oder Probleme beim Atmen,
- feuchte Haut, ungewöhnliches Schwitzen oder Schwäche.
Weitere Informationen zu Virusinfektionen bietet die Website Infektionsschutz.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 15.12.20 -
Es kann vorkommen, dass im Rahmen der Behandlung einer Virusinfektion Antibiotika verschrieben werden.
Wichtig zu wissen ist dabei, dass Antibiotika auf Viren keine Wirkung haben und deshalb zu einer ursächlichen Behandlung von Virusinfektionen nicht geeignet sind. Es kann aber vorkommen, dass infolge einer Virusinfektion das Immunsystem so stark geschwächt ist, dass neben der Virusinfektion auch bakterielle Infektionskrankheiten entstehen. Diese wiederum können durch Antibiotika behandelt werden.
Weitere Informationen zur Verwendung von Antibiotika bietet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 22.06.23
Pilzinfektionen
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Krankheiten, die durch Pilze verursacht werden, nennt man in der Fachsprache Mykosen. Medikamente gegen Pilzinfektionen werden dementsprechend Antimykotika genannt. Diese Arzneimittel können das Wachstum von Pilzen hemmen oder die Pilze töten.
Für die Behandlung von Pilzinfektionen stehen zahlreiche Antimykotika zur Verfügung. Welches im Einzelfall für die Behandlung infrage kommt, hängt davon ab, welche Pilzerkrankung vorliegt und welche Körperteile davon betroffen sind. So werden Hautpilze anders behandelt als Nagel- oder Vaginalpilze.
Zur lokalen Behandlung von betroffenen Haut- oder Körperstellen werden häufig Cremes und Salben verwendet. Ist die Infektion sehr hartnäckig, dann kann auch in Einzelfällen eine antimykotische Therapie in Form von Tabletten nötig sein. Bei schweren Verläufen, z.B. wenn Pilze innere Organe befallen, werden Antimykotika auch als Infusion verabreicht.
Weitere Informationen zu Pilzinfektionen bietet die Website Infektionsschutz.de von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 15.12.20
Klinische Studien
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Klinische Studien sind ein wichtiger Teil der medizinischen Forschung. In klinischen Studien wird geprüft, ob neue Therapien wirksam, sicher, gut verträglich und womöglich besser als die Standardtherapie sind. Klinische Studien unterliegen einer besonderen Überwachung, u.a. durch Bundes- und Landesbehörden.
Durch die Teilnahme an einer klinischen Studie können Patienten / Patientinnen einen Zugang zu den neuesten Medikamenten oder therapeutischen Ansätzen bekommen. Die Teilnahme an einer Studie bedeutet aber häufig auch, dass man sich einer Behandlung unterzieht, über die begrenztes Wissen vorliegt. Deshalb werden die Studien in der Regel durch spezialisierte medizinische Zentren und sogenannte Prüfärzte durchgeführt.
Bevor Sie an einer klinischen Studie teilnehmen, sollten Sie sich gründlich informieren und die Vor- und Nachteile sorgfältig abwägen.
Weitere Informationen zu klinischen Studien finden Sie beim Verband forschender Arzneimittelhersteller (vfa).
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 15.12.20 -
Es gibt verschiedene Internetportale, die auf die neuesten klinischen Studien hinweisen. Ob diese Studien für Ihre jeweilige Situation passen, sollten Sie mit dem behandelnden Arzt / der Ärztin besprechen. Sie können sich aber auch direkt mit dem Studienzentrum in Verbindung setzen, um sich über eine mögliche Studienteilnahme zu informieren.
Hilfe bei der Suche nach klinischen Studien bieten die deutsche Internetplattform ClinlLife das Deutsche Register Klinischer Studien (DRKS) oder auch die europäische Internetdatenbank EU Clinical Trials Register.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 11.01.22