Therapiemöglichkeiten
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Eine COVID-19-Erkrankung kann unterschiedliche Symptome hervorrufen. Nach der Infektion können Beschwerden wie Fieber und Husten auftreten oder auch eine Beeinträchtigung von Geruchs- und Geschmackssinn. Wenn die Krankheit einen schweren Verlauf nimmt, kann sie eine Lungenentzündung verursachen und weitere Organe wie Herz, Blutgefäße, Nervensystem oder Nieren betreffen. Außerdem ist COVID-19 auch eine Gefahr für die psychische Gesundheit.
Die Art der Behandlung hängt vom individuellen Krankheitsverlauf ab. Bei einem milden Verlauf reicht es in der Regel aus, sich zu schonen und je nach Bedarf die auftretenden Symptome wie Husten oder Fieber zu behandeln. Bei Patient:innen, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf haben, kann zudem eine antivirale Behandlung im frühen Krankheitsstadium sinnvoll sein.
Wichtig ist, dass man sich nach einer Infektion zu Hause isoliert, damit möglichst niemand angesteckt wird.
Bei schweren Verläufen ist eine stationäre Behandlung im Krankenhaus nötig. Viele Patient:innen benötigen Sauerstoff, manche müssen maschinell beatmet werden.
Für die Prävention und Behandlung von schweren Verläufen stehen unterschiedliche Medikamente zur Verfügung. Einige werden als Tabletten verabreicht, andere als Infusion über die Vene gegeben.
Weitere Informationen zur Behandlung finden Sie auf dem Gesundheitsportal gesund.bund.de des Bundesministeriums für Gesundheit.
Das Robert Koch-Institut (RKI) bietet einen Überblick zur Diagnose und Therapie von COVID-19, der regelmäßig aktualisiert wird.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 15.07.24 -
Bei Kindern verläuft eine COVID-19-Erkrankung meist ohne Symptome oder mild. Die häufigsten Symptome sind Husten, Fieber und Schnupfen. Es kann auch zu Durchfällen kommen oder zu einer Beeinträchtigung des Geruchs- und Geschmackssinns. Je nach Verlauf und Schwere der Symptome kann eine Anwendung von fiebersenkenden Mitteln und/oder Arzneimitteln gegen Husten, Schnupfen und Durchfall sinnvoll sein.
Schwere Verläufe sind sehr selten, können aber vorkommen. Sie betreffen vor allem Säuglinge und Kleinkinder sowie Kinder mit Vorerkrankungen. Eine Liste mit relevanten Vorerkrankungen finden Sie beim Robert Koch-Institut (RKI) (im Text unterhalb der Frage „Was empfiehlt die STIKO für Kinder und Jugendliche im Alter von 6 Monaten bis einschließlich 17 Jahren?“).
Bei der Behandlung gilt es zu berücksichtigen, dass nicht alle Medikamente, die für eine COVID-19-Therapie bei Erwachsenen zur Verfügung stehen, auch für eine Behandlung von Kindern zugelassen sind. Je nach Krankheitsverlauf und individueller Symptomatik ist im Einzelfall zu prüfen, welche Arzneimittel für eine Behandlung von Kindern und Jugendlichen eingesetzt werden können.
Weitere Informationen zum Krankheitsverlauf bei Kindern und Jugendlichen und viele hilfreiche Tipps für Eltern finden Sie auf den Websites infektionsschutz.de.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 27.09.23 -
Behandlungsleitlinien sollen Ärzt:innen eine Orientierung für die Diagnose und Therapie bieten. Sie vermitteln den aktuellen Stand des medizinischen Wissens und geben auf der Grundlage klinischer Studien Empfehlungen zu den diagnostischen Verfahren und therapeutischen Mitteln, die bei einer bestimmten Erkrankung sinnvoll sind. Im Unterschied zu Richtlinien sind Leitlinien nicht verbindlich und sollten immer dem individuellen Fall angepasst werden.
Besonders interessant für Patient:innen und Angehörige sind Patientenleitlinien, die das vorhandene medizinische Wissen für zahlreiche Krankheitsbilder in einer laienverständlichen Sprache aufbereiten und eine gute Orientierung bieten.
Verschiedene Leitlinien zum Umgang mit COVID-19 können auf der Website der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) abgerufen werden:
- SARS-CoV-2-/COVID-19-Informationen und Praxishilfen für niedergelassene Hausärztinnen und Hausärzte
- Patientenleitlinie „Informationen zur Coronavirus-Pandemie“
- Empfehlungen zur stationären Therapie von Patient:innen mit COVID-19
- Therapie von Patient:innen mit COVID-19 aus palliativmedizinischer Perspektive
- COVID-19 bei Patient:innen mit Blut- und Krebserkrankungen
- Post-COVID/Long-COVID
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 05.06.23
Medikamente
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Für die Behandlung von COVID-19 stehen unterschiedliche Medikamente zur Verfügung:
Antivirale Medikamente
Antivirale Medikamente wirken einer Ausbreitung des Coronavirus im Körper entgegen. Sie können zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Krankheitsverlauf eingesetzt werden. In einem frühen Krankheitsstadium können antivirale Medikamente das Risiko einer Krankenhauseinlieferung reduzieren und verhindern, dass die Erkrankung einen schweren Verlauf nimmt. Im fortgeschrittenen Krankheitsverlauf können antivirale Medikamente den Gesundheitszustand stabilisieren, die Sterblichkeit reduzieren und die Zeit bis zur Genesung verkürzen.
Entzündungshemmende Medikamente
Bei schweren COVID-19-Verläufen kommt es häufig zu einer überschießenden Immunreaktion, die den Gesundheitszustand der Patient:innen stark beeinträchtigen kann. Gegen die überschießende Immunreaktion können Entzündungshemmer eingesetzt werden. Diese Therapie wird vor allem für beatmete Intensivpatient:innen empfohlen.
Gerinnungshemmende Medikamente
Als Folge einer SARS-CoV-2-Infektion kann das Risiko für eine Bildung von Blutgerinnseln (Thrombosen) steigen. Dagegen können gerinnungshemmende Medikamente eingesetzt werden.
Monoklonale Antikörper
Antikörpertherapien werde eingesetzt, um einen schweren Krankheitsverlauf zu vermeiden. Verschiedene Antikörper stehen zur Verfügung und können einzeln oder auch als Mischung („Antikörper-Cocktail“) verabreicht werden. Sie werden in der Regel zur frühzeitigen Behandlung von Patient:innen eingesetzt, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf haben.
Weitere Medikamente
Als Folge einer SARS-CoV-2-Infektion können bakterielle Infektionen auftreten, z. B. Lungenentzündung, sowie Schäden an Organen. Diese müssen entsprechend mitbehandelt werden, z. B. durch Antibiotika. Neben dem Krankheitsverlauf und der individuellen Symptomatik, die z. B. auch durch Inhalationssprays (Inhalativa) behandelt werden kann, müssen weitere Faktoren wie Alter und allgemeiner körperlicher Zustand in Betracht gezogen werden, um zu entscheiden, welche weiteren Arzneimittel für eine Behandlung infrage kommen und eingesetzt werden können.
Weitere Informationen zur Behandlung finden Sie auf dem Gesundheitsportal gesund.bund.de des Bundesministeriums für Gesundheit. Außerdem bietet das Robert Koch-Institut (RKI) einen Überblick zur Diagnose und Therapie von COVID-19, der regelmäßig aktualisiert wird.
Eine Übersicht über zugelassene und zur Zulassung eingereichte Medikamente gegen COVID-19, die fortlaufend aktualisiert wird, finden Sie beim Verband Forschender Arzneimittelhersteller (vfa).
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 15.07.24 -
Es ist wichtig, dass Medikamente so eingenommen und verwendet werden, wie sie vom Arzt/von der Ärztin verordnet wurden.
Wenn man verschiedene Medikamente gleichzeitig verschrieben bekommt, verliert man leicht den Überblick. Fragen Sie deshalb den Arzt nach einem Medikationsplan. Wer drei oder mehr verordnete Medikamente über mindestens vier Wochen einnimmt, hat einen Anspruch darauf. Im Medikationsplan sind alle Medikamente übersichtlich aufgelistet – so erhalten Sie eine Orientierung und können jederzeit nachschauen, wann Sie welches Medikament einnehmen müssen.
Weitere Informationen bietet die Initiative „Medikationsplan schafft Überblick“.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 23.05.22 -
Mögliche Nebenwirkungen einer COVID-19-Therapie sind u. a. Übelkeit, Durchfall, Verstopfung, Bluthochdruck, Wassereinlagerungen, Immunschwäche, Störungen der Nierenfunktion sowie allergische Reaktionen. Bei Medikamenten, die als Infusion über eine Vene verabreicht werden, kann es an der Einstichstelle zu blauen Flecken, Schmerzen, Schwellungen und Entzündungen kommen.
Im Einzelfall ist schwer vorherzusagen, welche Nebenwirkungen vermutlich auftreten werden, weil Patient:innen auf eine Therapie unterschiedlich reagieren können. Es kommt hinzu, dass bei einem schweren Verlauf von COVID-19 in der Regel verschiedene Medikamente gleichzeitig eingesetzt werden.
Weiterhin ist zu beachten, dass bei einer medikamentösen COVID-19-Therapie Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auftreten können. Deshalb muss vorab geklärt werden, welche Vorerkrankungen vorhanden sind und welche Arzneimittel bereits eingenommen werden. Sogenannte Kontraindikationen sind möglich – das bedeutet, dass manche COVID-19-Medikamente nicht bei allen Patient:innen eingesetzt werden können.
Falls es bei Ihrer Behandlung zu Nebenwirkungen kommt, ist es wichtig, dass Ihre Ärzt:innen informiert werden, sobald Sie Nebenwirkungen der Therapie bemerken. Viele Nebenwirkungen lassen sich durch zusätzliche Medikamente oder andere Maßnahmen lindern.
Eine Übersicht über zugelassene und zur Zulassung eingereichte Medikamente gegen COVID-19, die fortlaufend aktualisiert wird, finden Sie beim Verband Forschender Arzneimittelhersteller (vfa).
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 23.05.22
Ambulante Behandlung
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Die erste Anlaufstelle bei gesundheitlichen Problemen ist in der Regel die Hausarztpraxis – auch bei einer SARS-CoV-2-Infektion. Nach einem positiven Coronatest sollten Sie zeitnah ärztlichen Rat einholen und die nächsten Schritte besprechen.
Die Art der Behandlung hängt vom individuellen Krankheitsverlauf ab. Bei Verläufen mit geringen Symptomen ist eine fachärztliche Begleitung in der Regel nicht nötig. Bei einem milden Verlauf reicht es meist aus, sich zu schonen und je nach Bedarf die auftretenden Symptome wie Husten oder Fieber zu behandeln.
Bei Patient:innen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf kann zudem eine antivirale Behandlung im frühen Krankheitsstadium sinnvoll sein, um einen schweren Krankheitsverlauf zu vermeiden.
Bei schweren Verläufen tritt bei den Betroffenen typischerweise 7–10 Tage nach Symptombeginn eine Verschlechterung mit zunehmender Atemnot und/oder Hypoxämie (Sauerstoffmangel im arteriellen Blut) auf.
Wenn Sie eine Verschlechterung feststellen, ist es wichtig, schnell eine Arztpraxis oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst zu verständigen, damit geklärt werden kann, ob eine Untersuchung und Behandlung durch Fachärzt:innen oder eine Einweisung ins Krankenhaus notwendig ist.
Weitere Informationen zur Behandlung finden Sie auf der Website gesund.bund.de vom Bundesministerium für Gesundheit.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 23.05.22
Stationäre Behandlung
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Bei schweren Verläufen kommt es ca. 7–10 Tage nach Symptombeginn zu einer Verschlechterung des Zustands, die sich häufig durch eine zunehmende Atemnot bemerkbar macht.
Deshalb ist es wichtig, dass der Krankheitsverlauf von Anfang an ärztlich kontrolliert wird, insbesondere bei Patient:innen mit Risikofaktoren für einen schweren Verlauf.
Wenn die Beschwerden nach 7–10 Tagen nicht besser werden oder sich verschlechtern (insbesondere Fieber und Atemnot), ist es häufig ratsam, dass zusätzliche Untersuchungen und Behandlungen im Krankenhaus durchgeführt werden.
Weitere Informationen zum Krankheitsverlauf und zur Behandlung finden Sie beim Robert Koch-Institut.
Ein kurzer Film des Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) zeigt, wie Sie sich auf Ihren Krankenhausaufenthalt vorbereiten können.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 23.05.22 -
Atemnot gehört zu den besonders häufigen Beschwerden bei COVID-19-Patient:innen.
Viele erhalten deshalb Sauerstoff, um die Atmung zu unterstützen. Man unterscheidet zwischen nichtinvasiven und invasiven Beatmungsmethoden.
Zu den nichtinvasiven Methoden zählen die Beatmung über eine Gesichtsmaske und eine Gabe von hochdosiertem Sauerstoff über die Nase (sogenannte High-Flow-Sauerstofftherapie). Bei diesen Methoden wird Sauerstoff mit leichtem Überdruck in die oberen Atemwege hineingedrückt.
Bei einer invasiven Beatmung sind die Patient:innen in der Regel ohne Bewusstsein. Bei einer sogenannten Intubation wird ein Schlauch, der die Atemluft vom Beatmungsgerät direkt in die Lunge befördert, über den Mund in die Luftröhre oder über einen Luftröhrenschnitt eingeführt. Vor der Intubation werden die Patient:innen in ein künstliches Koma versetzt und sind dann für die Dauer der Beatmung nicht mehr ansprechbar. Während der Beatmung werden sie häufig in die Bauchlage gebracht, damit die hinteren Bereiche der Lunge besser mit Sauerstoff versorgt werden können.
Bei der invasiven Beatmung von COVID-19-Patient:innen werden auch sogenannte ECMO-Geräte eingesetzt (extracorporal membran oxygenation; Deutsch: extrakorporale Membranoxygenierung außerhalb des Körpers), wenn eine Sauerstoffaufnahme über das Lungengewebe nicht mehr möglich ist und deshalb maschinell erfolgen muss. Diese Geräte werden auch als „künstliche Lunge“ bezeichnet, weil sie einen Gasaustausch außerhalb des Körpers ermöglichen. Dazu wird das Blut der Patient:innen durch das Gerät gepumpt und dabei Kohlendioxid aus dem Blut entfernt und Sauerstoff zugeführt. Das aufbereitete Blut wird anschließend in die Blutgefäße der Patient:innen zurückgeleitet.
Laut Robert Koch-Institut (RKI) ist bei mehr als jeder/jedem zweiten COVID-19-Patient:in auf der Intensivstation (56 %) eine invasive Beatmung notwendig.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 23.05.22 -
Je schwerer der Verlauf und je länger die stationäre und intensivmedizinische Versorgung, desto länger brauchen COVID-19-Patient:innen in der Regel nach dem Krankenhausaufenthalt, um sich zu erholen.
Bei schweren Verläufen sind Patient:innen nach dem Krankenhausaufenthalt nicht immer in der Lage, ihren Alltag eigenständig zu meistern. Viele brauchen Hilfe und Unterstützung, manche sind von Long-COVID betroffen.
Nach der stationären Behandlung im Krankenhaus kann eine Reha-Maßnahme helfen, den Gesundheitszustand zu stabilisieren. Die behandelnden Ärzt:innen im Krankenhaus und der Sozialdienst können hierzu beraten und eine Reha-Maßnahme beantragen.
Bei Patient:innen, die nicht direkt in eine Rehabilitationsklinik verlegt werden, übernimmt die Hausarztpraxis die Betreuung. Das Krankenhaus, in dem die Akutbehandlung erfolgte, informiert die Hausarztpraxis im Arztbrief umfassend über die Erkrankung und die Untersuchungen und Therapien, die dort stattgefunden haben.
Je nach persönlichem Bedarf haben Patient:innen nach der Krankenhausbehandlung Anspruch auf weitere Therapien und auf Hilfsmittel, die über die Hausarztpraxis koordiniert und beantragt werden können.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat für Patient:innen eine Broschüre mit „Empfehlungen zur Unterstützung einer selbstständigen Rehabilitation nach COVID-19-bedingter Erkrankung“ veröffentlicht, die Sie hier kostenlos herunterladen können. Darin finden Sie viele hilfreiche Informationen für die Genesung, z. B. Atemübungen, Gehirntraining, Tipps zum Umgang mit Ängsten und Stimmungsschwankungen und Anleitung zur sportlichen Betätigung nach der Entlassung aus dem Krankenhaus.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 05.06.23
Psychologische Unterstützung
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Die Corona-Pandemie ist für viele Menschen eine enorme psychische Belastung. Manche sind lange krank und finden nur mit Mühe zurück in den Alltag, andere haben große Angst, dass die Krankheit sie oder ihre Familie treffen könnte. Bei vielen macht sich zudem ein Gefühl der Einsamkeit breit, weil durch die Kontaktbeschränkungen soziale Kontakte und Alltagsroutinen weggebrochen sind.
Besonders stark belastet sind Kinder und junge Menschen sowie Menschen mit psychischen Vorerkrankungen.
Bei manchen äußert sich die psychische Belastung in eher unklaren Angstgedanken, andere reagieren mit Schlafstörungen oder körperlichen Symptomen wie Atemnot und Herzrasen. Es gibt aber Strategien, damit Ängste und negative Stimmungen nicht zu ständigen Begleitern werden.
Ein wichtiger erster Schritt ist dabei, negative Gefühle zu akzeptieren und auszusprechen. Verdrängen Sie sie nicht. Auch regelmäßiger Sport und Entspannungsübungen können bei der Bewältigung von negativen Gefühlen helfen. Finden Sie heraus, welche Strategie für Sie die richtige ist. So lernen Sie mit Ihren negativen Emotionen umzugehen und gewinnen wieder an Lebensqualität.
Gegen soziale Isolation hilft es, die Kontakte zu anderen Menschen zu intensivieren. Dazu kann man auch sämtliche Möglichkeiten der Telefonie und Videotelefonie nutzen. Aktivieren Sie ruhig auch alte Kontakte. Melden Sie sich bei Menschen, die lange nichts mehr von Ihnen gehört haben. Soziale Verbundenheit hilft allen.
Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie Ihre Sorgen und Ängste allein nicht in den Griff kriegen, gibt es viele Anlaufstellen, die Ihnen weiterhelfen können. Eine Übersicht mit weiterführenden Links finden Sie in unserer Rubrik „Unterstützung“. Viele Beratungsstellen bieten die Möglichkeit, sich telefonisch Rat zu holen. Man kann telemedizinische Angebote nutzen und sich per Videokonferenz oder Chat beraten lassen. Außerdem können Sie sich auch an Ihre Krankenkasse wenden und nach therapeutischen Möglichkeiten fragen. Auch Smartphone-Apps für die psychische Gesundheit können helfen.
Vielleicht sollten Sie auch überlegen, sich ärztlichen Rat zu holen. Bei Long-COVID kommt es häufig zu Zukunftsängsten und Depressionen, die eine psychotherapeutische Begleitung erfordern. Ihre behandelnden Ärzt:innen, z. B. in der Hausarztpraxis, können gemeinsam mit Ihnen schauen, ob eine psychotherapeutische Begleitung sinnvoll ist, und die weiteren Schritte mit Ihnen besprechen.
Wenn kurzfristig kein Psychotherapieplatz zur Verfügung steht, kann man sich an psychiatrische Ambulanzen von Kliniken wenden. Sie können zur Überbrückung, bis ein Therapieplatz verfügbar ist, auch E-Mental-Health-Programme nutzen, z. B. Apps zur psychotherapeutischen Unterstützung auf dem Smartphone. Viele Krankenkassen bieten Programme an, die ihre Versicherten kostenlos nutzen können.
Beim Institut für Psychologie der Universität Greifswald finden Sie Videos und andere Hilfestellungen zum Umgang mit Stimmungsschwankungen, Ängsten, Depressionen und Einsamkeit für Erwachsene, Jugendliche und Kinder.
Beim Max-Planck-Institut für Psychiatrie können Sie einen Leitfaden mit weiteren Tipps und Übungen zur psychischen Gesundheit in Pandemiezeiten herunterladen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 05.06.23 -
Viele Menschen nutzen Entspannungsverfahren, um die innere Unruhe und Anspannung abzubauen, die im Kontext einer Erkrankung entstehen können. Dabei gibt es viele unterschiedliche Möglichkeiten, z. B. Yoga, progressive Muskelrelaxation, autogenes Training, Atem- oder Achtsamkeitsübungen.
Für einen ersten Einstieg in Entspannungsmethoden können Sie sich Video-Tutorials im Internet anschauen. Probieren Sie aus, was Ihnen am besten gefällt und was Ihnen guttut. Auch Sportvereine und Volkshochschulen bieten passende Kurse an.
Fragen Sie in Ihrer Hausarztpraxis nach diesen und weiteren Möglichkeiten, die Therapie durch ergänzende Maßnahmen zu unterstützen. Lassen Sie sich beraten und informieren Sie sich, welche Maßnahmen infrage kommen.
Vielleicht möchten Sie sich dazu auch mit anderen Betroffenen austauschen? In vielen Städten sind in der Pandemie Corona-Selbsthilfeangebote entstanden, die eine Möglichkeit zur Vernetzung und zum Erfahrungsaustausch bieten.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 23.05.22
Long-COVID
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Eine COVID-19-Erkrankung kann unterschiedliche, länger anhaltende Beschwerden hervorrufen. So können z. B. kardiologische, neurologische, pneumologische und/oder psychologische Beeinträchtigungen auftreten.
Häufig kommt es zu:
- Atemnot und schneller Erschöpfung bei körperlicher Belastung,
- schneller Erschöpfung auch bei geistiger (kognitiver) Arbeit,
- vielfältigen neuropsychologischen Störungen wie Konzentrationsschwierigkeiten, Wahrnehmungsproblemen oder Gedächtnisstörungen,
- Kopfschmerzen,
- Störungen des Geruchs- und Geschmackssinns oder
- andauernder Müdigkeit (auch Fatigue genannt).
Weitere mögliche Spätfolgen sind:
- Muskel- und Gliederschmerzen,
- Schlafstörungen,
- depressive Verstimmungen und Ängste,
- Konzentrationsstörungen,
- Herzrasen, Herzstolpern,
- Haarausfall,
- Magen-Darm-Beschwerden sowie
- Stoffwechselprobleme (Nahrungsaufnahme und -verwertung)..
Wenn die Beschwerden drei Monate nach der SARS-CoV-2-Infektion noch vorhanden sind und länger als zwei Monate andauern, spricht man von Long-COVID bzw. Post-COVID.
Es wird geschätzt, dass ca. 15 % der Menschen, die sich mit SARS-CoV-2 infizieren, später von Long-COVID betroffen sind. Auch bei Kindern und Jugendlichen kann es zu länger anhaltenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen. Die genauen Ursachen sind bisher noch unklar. Bei einem schweren Krankheitsverlauf ist das Risiko höher als bei einem milden Verlauf.
Die Behandlung von Long-COVID stellt Ärzt:innen und Patient:innen vor besondere Herausforderungen. Wenn eine Fatigue-Symptomatik (Müdigkeit, Erschöpfung, mangelnde Belastbarkeit) mehrere Monate anhält, kann sich daraus ein chronisches Fatigue-Syndrom entwickeln.
Weitere Informationen zu Long-COVID und Post-COVID finden Sie in einer entsprechenden Patientenleitlinie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), auf gesund.bund.de, dem Gesundheitsportal des Bundesministeriums für Gesundheit, und bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 15.07.24 -
Die Behandlung von Long-COVID richtet sich nach den vorhandenen Beschwerden.
Das Ziel der Behandlung besteht darin, den Gesundheitszustand zu verbessern und zu vermeiden, dass die vorhandenen Beschwerden chronisch werden. Wenn eine Fatigue-Symptomatik (Müdigkeit, Erschöpfung, mangelnde Belastbarkeit) mehrere Monate anhält, kann sich daraus ein chronisches Fatigue-Syndrom entwickeln.
Je nach Verlauf können unterschiedliche Behandlungsoptionen infrage kommen:
- Schmerztherapie
- psychotherapeutische Unterstützung, Anleitung zur Entspannung
- Bewegungstherapie, Physiotraining, Fitnesstraining
- spezielle Therapieprogramme mit Kombination von neuropsychologischem Training und Entspannungsübungen
Zudem kann eine fachärztliche Behandlung notwendig sein, wenn bestimmte Organe und/oder Organsysteme in ihrer Funktion beeinträchtigt sind. Auch eine psychotherapeutische Begleitung ist häufig notwendig, da Long-COVID in vielen Fällen Depressionen und Zukunftsängste verursacht.
Auch eine ambulante oder stationäre Reha-Maßnahme kann dazu beitragen, den Gesundheitszustand zu verbessern.
Weitere Informationen zu Long-COVID und Post-COVID finden Sie in einer entsprechenden Patientenleitlinie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), auf gesund.bund.de, dem Gesundheitsportal des Bundesministeriums für Gesundheit, und bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 15.07.24
Ergänzende Maßnahmen
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Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, die Sie nutzen können, um zusätzlich zur medikamentösen Therapie etwas für sich zu tun und die eigene Genesung zu fördern und zu unterstützen.
Achten Sie auf ausreichend Schlaf, und trinken Sie viel Tee oder Wasser.
Bei Symptomen wie Husten und Schnupfen kann das Inhalieren von heißem Wasserdampf helfen, die Beschwerden zu lindern. Geben Sie dazu einen Löffel Kochsalz in eine Schüssel mit heißem Wasser und inhalieren Sie den aufsteigenden Dampf oder benutzen Sie ein Inhaliergerät.
Je nach Krankheitsverlauf und individueller Symptomatik kann es ratsam sein, sich nach den Möglichkeiten für eine Reha-Maßnahme zu erkundigen. Eine Reha kann nach einem schweren Krankheitsverlauf dazu beitragen, körperliche und psychische Probleme in den Griff zu bekommen, die infolge einer COVID‑19-Erkrankung entstehen können.
Alternativ können Sie überlegen, ob Sie eine Atemphysiotherapie oder ein gezieltes Ausdauertraining starten, um Lungenfunktion und Fitness zu stärken.
Fragen Sie Ihre behandelnden Ärzt:innen nach diesen und weiteren Möglichkeiten, die Therapie durch ergänzende Maßnahmen zu unterstützen. Das medizinische Personal kann Sie beraten und gemeinsam mit Ihnen überlegen, welche Maßnahmen infrage kommen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 23.05.22
Klinische Studien
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Klinische Studien sind ein wichtiger Teil der medizinischen Forschung. In klinischen Studien wird geprüft, ob neue Therapien wirksam, sicher, gut verträglich und womöglich besser als die Standardtherapie sind. Klinische Studien unterliegen einer besonderen Überwachung, u. a. durch Bundes- und Landesbehörden.
Durch die Teilnahme an einer klinischen Studie kann man einen Zugang zu den neuesten Medikamenten oder therapeutischen Ansätzen bekommen. Die Teilnahme an einer Studie bedeutet aber häufig auch, dass man sich einer Behandlung unterzieht, über die begrenztes Wissen vorliegt. Deshalb werden die Studien in der Regel durch spezialisierte medizinische Zentren und sogenannte Prüfärzte durchgeführt.
Bevor Sie an einer klinischen Studie teilnehmen, sollten Sie sich gründlich informieren und die Vor- und Nachteile sorgfältig abwägen.
Weitere Informationen zu klinischen Studien finden Sie beim Verband forschender Arzneimittelhersteller (vfa).
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 23.05.22 -
Es gibt verschiedene Internetportale, die auf die neuesten klinischen Studien hinweisen. Ob diese Studien für Ihre jeweilige Situation passen, sollten Sie mit den behandelnden Ärzt:innen besprechen. Sie können sich aber auch direkt mit dem Studienzentrum in Verbindung setzen, um sich über eine mögliche Studienteilnahme zu informieren.
Hilfe bei der Suche nach klinischen Studien bieten das Deutsche Register Klinischer Studien (DRKS) und die europäische Internetdatenbank EU Clinical Trials Register.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 23.05.22