Ist eine operative Entfernung bei Metastasen sinnvoll und möglich?

Bei der Behandlung von Metastasen (Tumorzellen außerhalb der Niere) kommen grundsätzlich zwei verschiedene Ansätze zur Anwendung:

  • eine operative Entfernung der Metastasen
  • eine medikamentöse Therapie

Eine Entfernung der Metastasen kann allerdings nicht bei allen Patienten eingesetzt werden und sollte in einem Tumorboard diskutiert werden.

Weitere Informationen zur Behandlung von Metastasen finden Sie in den Patientenleitlinie zum metastasierten Nierenkrebs.

Was kann ich tun bei Nebenwirkungen einer medikamentösen Therapie?

Zu den häufigsten Nebenwirkungen bei Nierenkrebs-Medikamenten zählen:

  • Bluthochdruck
  • Durchfall
  • Übelkeit / Erbrechen
  • Entzündung der Schleimhäute (v.a. im Mund)
  • Entzündliche Schwellungen an den Handinnenflächen oder Fußsohlen (Hand-Fuß-Syndrom)
  • Dauerhafte Müdigkeit/Erschöpfung (Fatigue)

Welche Nebenwirkungen zu welchem Zeitpunkt auftreten ist individuell sehr unterschiedlich und hängt unter anderem auch von den Medikamenten und von der Dosierung ab. Wenn die Behandlung umgestellt wird, können zum Beispiel wieder neue Nebenwirkungen auftreten.

Die meisten Nebenwirkungen lassen sich aber gut behandeln und meistens können Sie auch selbst etwas tun. Doch nur wenn der Arzt darüber informiert ist, kann er Ihnen helfen. Sprechen Sie daher Ihren Arzt an, wenn Sie Veränderungen bemerken. Fragen Sie Ihren Arzt auch nach einem Patienten-/Therapietagebuch, das Sie während Ihrer Therapie begleiten wird. Solche Tagebücher können Sie auch über die Patientenorganisation „Das Lebenshaus“ beziehen.

In der Patientenleitlinie zum metastasierten Nierenkrebs finden Sie einen Überblick über die häufigsten Nebenwirkungen bei metastasiertem Nierenkrebs, wie diese behandelt werden können und viele Tipps, was Sie selber tun können.

Was muss ich bei der Einnahme /Verabreichung von einem Nierenkrebs-Medikament beachten?

Wichtig ist, dass Sie die von Ihrem Arzt verschriebenen Medikamente regelmäßig einnehmen. Sollte es einmal zu Unregelmäßigkeiten gekommen sein, informieren Sie Ihren Arzt darüber. Hilfreich ist auch, wenn Sie zu Ihrem nächsten Arztbesuch eine Liste aller Medikamente mitbringen, die Sie zurzeit einnehmen.

Im Beipackzettel finden Sie Hinweise zur Einnahme, beispielsweise ob Sie irgendetwas im Zusammenhang mit einer Mahlzeit beachten sollten. Die jeweiligen Besonderheiten der Therapie und der Einnahme sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen. 

Die Medikamente, die bei metastasiertem Nierenkrebs zum Einsatz kommen, werden entweder als Tabletten oder Kapseln eingenommen, als Infusion über eine Vene verabreicht oder vom Patienten selbst unter die Haut gespritzt.

Informationen zur richtigen Anwendung von Medikamenten finden Sie auch beim Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums.

Falls Sie irgendwelche Fragen zu Ihrer Nierenkrebstherapie haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Ein guter Ansprechpartner bei Fragen rund um die Einnahme / Verabreichung von Medikamenten ist auch Ihr Apotheker.

Wie läuft eine medikamentöse Therapie ab?

Die medikamentöse Therapie beim metastasierten Nierenkrebs muss ein Leben lang begleitend eingenommen werden. Das ist wichtig, um die Erkrankung möglichst lange in Schach zu halten und Symptome der Metastasen zu lindern.

Der Erfolg der Behandlung wird in regelmäßigen Abständen überprüft. Dazu werden sogenannte bildgebende Verfahren wie zum Beispiel ein CT oder ein MRT eingesetzt. Mehr zu diesen Untersuchungsmethoden erfahren Sie in der Rubrik "Untersuchungen".

Ähnlich wie beim Bluthochdruck werden die Wirksamkeit und die Verträglichkeit der Therapie regelmäßig überprüft. Nach einiger Zeit kann es sein, dass die Medikamente nicht mehr wirken und der Krebs weiter wächst. Vielleicht vertragen Sie auch das eingesetzte Medikament nicht.

Dann kann es sein, dass Ihr Arzt Ihnen vorschlägt, dass Sie zu einer anderen Behandlung wechseln. Das kann im Laufe der Zeit mehrfach passieren. Experten sprechen dann von einer Erstlinien-, Zweitlinien oder Drittlinientherapie. In der Regel wird aber jedes einzelne Medikament so lange wie möglich gegeben, bis die Behandlung nicht mehr anspricht und eine Umstellung erforderlich ist.

Mehr Informationen darüber, wie bei einer Behandlung vorgegangen wird, finden Sie in der Patientenleitlinie zum metastasierten Nierenkrebs.

Welche medikamentösen Therapien gibt es?

Bei metastasierten Krebserkrankungen werden häufig Medikamente eingesetzt, die im ganzen Körper wirken. Bei Nierenkrebs sind dies sogenannte zielgerichtete Medikamente oder Immuntherapien, die direkt in den Stoffwechsel der Tumorzellen eingreifen oder das Immunsystem aktivieren und so die Ausbreitung der Tumorzellen und deren Wachstum bremsen. Vollständig zerstören und damit heilen können Sie den Krebs allerdings nicht.

Dabei setzen die verschiedenen Medikamente an unterschiedlichen Stellen an, zum Beispiel indem sie Signalwege blockieren oder die Neubildung von Adern verhindern, die den Tumor ernähren und wachsen lassen. .

Es ist auch möglich, Nierenkrebs mit einer sogenannten Immuntherapie zu behandeln. Dabei kommen Wirkstoffe zum Einsatz, die das körpereigene Abwehrsystem anregen sollen.

Ein Informationsblatt des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums erklärt, wie zielgerichtete Therapien funktionieren.

Einen Überblick über einige Wirkstoffe, die von Experten empfohlen werden, finden Sie in der Patientenleitlinie für metastasierten Nierenkrebs.

Mehr zum Thema Immuntherapien finden Sie im Blauen Ratgeber Nierenkrebs der Deutschen Krebshilfe oder beim Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums.

Wie wird der Nierenkrebs behandelt, wenn der Krebs schon gestreut hat?

Wenn Sie an metastasiertem Nierenkrebs erkrankt sind, hat die Behandlung das Ziel, Leben zu verlängern, Ihre Lebensqualität zu erhalten und Beschwerden zu lindern.

Es kommen unterschiedliche Behandlungsansätze in Frage, die durch ergänzende, sogenannte supportiv-palliative Maßnahmen (siehe Punkt 4) ergänzt werden:

  1. Örtliche (lokale) Behandlung einzelner Metastasen. Dies erfolgt meist durch Operation oder Bestrahlung
  2. Gabe von zielgerichteten Medikamenten, die auf den ganzen Körper wirken
  3. Immuntherapie (dabei kommen Wirkstoffe zum Einsatz, die das körpereigene Abwehrsystem anregen sollen)
  4. Behandlung von belastenden Symptomen wie Schmerzen, Müdigkeit, Atemnot und Traurigkeit. Dabei kommen sowohl Medikamente, als auch nichtmedikamentöse Verfahren wie z. B. Gesprächstherapie mit einem Psychoonkologen, Kunst- oder Musiktherapie zum Einsatz.

Ähnlich wie beim Bluthochdruck wird die Wirksamkeit und Verträglichkeit der Therapie regelmäßig überprüft. Nach einiger Zeit kann es sein, dass die Medikamente nicht mehr wirken und der Krebs weiter wächst. Vielleicht vertragen Sie auch das eingesetzte Medikament nicht.

Dann kann es sein, dass Ihr Arzt Ihnen vorschlägt, dass Sie zu einer anderen Behandlung wechseln. Das kann im Laufe der Zeit mehrfach passieren. Experten sprechen dann von einer Erstlinien-, Zweitlinien oder Drittlinientherapie. In der Regel wird aber jedes einzelne Medikament so lange wie möglich gegeben, bis die Behandlung nicht mehr funktioniert und eine Umstellung erforderlich ist oder das Präparat nicht mehr vertragen wird.

Eine klassische Chemotherapie, wie sie häufig bei anderen Krebsarten eingesetzt wird, spielt bei Nierenkrebs keine Rolle und geht auch mit anderen Nebenwirkungen einher. Eine Bestrahlung spielt ebenfalls nur eine untergeordnete Rolle und wird nur in speziellen Situationen eingesetzt.

Einen guten Überblick über die verschiedenen Behandlungsansätze bei metastasiertem Nierenkrebs gibt Ihnen die Patientenleitlinie Nierenkrebs oder der Blaue Ratgeber Nierenkrebs der Deutschen Krebshilfe.

Wird der Nierenkrebs noch operiert, wenn sich schon Metastasen gebildet haben?

Auch wenn Nierenkrebs bereits in andere Organe des Körpers gestreut hat (sich hier also auch Krebszellen befinden), kann die Entfernung des Nierentumors sinnvoll sein. Für diese Entscheidung spielt das individuelle Risiko eine Rolle. Alternativ kann zunächst auch eine Systemtherapie mit Medikamenten durchgeführt und der Nierentumor später entfernt werden.

Durch die Operation oder medikamentöse Therapie lassen sich mögliche Komplikationen wie Blutungen, Harnstauung mit Infektionsgefahr und Schmerzen beseitigen, was sich positiv auf die Lebensqualität auswirken kann. Wann eine Operation oder aber eine medikamentöse Therapie eingesetzt werden soll, müssen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen.

Nicht immer ist es allerdings möglich oder sinnvoll, den Nierenkrebs zu entfernen. Dies sollte wenn möglich von einem Spezialisten beurteilt werden.

Weitere Informationen zur lokalen Behandlung des Tumors in der Niere finden Sie in der Patientenleitlinie für metastasierten Nierenkrebs oder im Blauen Ratgeber Nierenkrebs der Deutschen Krebshilfe. 

Was bedeutet metastasierter Nierenkrebs?

Von metastasiertem Nierenkrebs spricht man, wenn der Krebs sich bereits in andere Bereiche des Körpers ausgebreitet und sogenannte Metastasen gebildet hat.

Wenn sich Metastasen bilden, sind bei Nierenkrebs am häufigsten folgende Körperregionen betroffen:

  • Lunge
  • Knochen
  • Lymphknoten
  • Leber

Bei metastasiertem Nierenkrebs ist eine Heilung in der Regel nicht möglich. Ziel der Behandlung ist es, die Lebenszeit zu verlängern und die Erkrankung über möglichst lange Zeit zu kontrollieren, die Lebensqualität zu halten und tumorbedingte Beschwerden, wie zum Beispiel Schmerzen, Müdigkeit oder Atemnot, zu verhindern bzw. zu lindern.

Ich habe Angst davor, dass der Krebs streuen könnte. Welche Möglichkeiten gibt es einen Rückfall zu vermeiden?

Es ist nur allzu verständlich, dass Sie gerne selbst etwas tun möchten, um zu verhindern, dass der Krebs zurückkehrt. Es liegen allerdings keine gesicherten Erkenntnisse darüber vor, dass eine bestimmte Lebensweise, wie zum Beispiel Ernährung oder Nahrungsmittelergänzung, Sie davor schützen könnte, dass der Krebs wiederkommt oder sich weiter im Körper ausbreitet.

Um mit den körperlichen und seelischen Belastungen der Erkrankung und den Folgen der Behandlung besser zurechtzukommen, empfiehlt sich aber eine allgemein gesunde Lebensführung mit Bewegung, gesunder Ernährung und wenig Stress. Außerdem gibt es zahlreiche Angebote für Krebspatienten von Psychoonkologen oder Sporttherapeuten, die alle darauf abzielen, Ihre Lebensqualität zu verbessern. Fragen Sie Ihren Arzt nach einer Empfehlung. Weitere Informationen zu Unterstützungsangeboten finden Sie auch hier

In wissenschaftlichen Studien konnte bisher kein Zusammenhang zwischen Stress, Depression oder bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen und der Krebsentstehung gefunden werden. Mehr zum Thema Psyche und Krebsentstehung finden Sie beim Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums.

Wie geht es nach der Operation des Nierentumors weiter?

Auch wenn Ihre erste Behandlung – zum Beispiel eine Operation – abgeschlossen ist, wird Ihr Arzt Sie über viele Jahre weiter betreuen und regelmäßige Untersuchungen bei Ihnen durchführen. Man spricht dann von Nachsorge.

Diese regelmäßigen Arzttermine dienen dazu, rechtzeitig zu erkennen, wenn die Krankheit in derselben oder der anderen Niere wieder auftritt. Alles rund um die Nachsorge bei Nierenkrebs können Sie nachlesen, in der Patientenleitlinie Nierenkrebs, im Blauen Ratgeber Nierenkrebs der Deutschen Krebsgesellschaft oder bei der Patientenorganisation „Das Lebenshaus“.

Bei einem lokalen Nierentumor unterscheidet man verschiedene Risikoklassen,um das Risiko einzuschätzen, wie wahrscheinlich es ist, dass der Krebs zurückkehrt. Je höher die Risikoklasse, desto länger und öfter wird Ihr Arzt regelmäßige Untersuchungen vornehmen, um sicher zu gehen, dass sich der Nierentumor nicht weiter ausgebreitet hat. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, zu welcher Risikoklasse Sie gehören. Mehr zu den Risikoklassen lesen Sie hier.

Außerdem geht es bei der Nachsorge darum, mögliche Folgen der Therapie weiterzubehandeln, rechtzeitig Störungen der Niere zu entdecken und zu behandeln und festzustellen, ob der Tumor möglicherweise auch in andere Organe gestreut hat.