Wie werden diese Untersuchungen durchgeführt?

Beim Ultraschall (in der Fachsprache auch Sonografie) werden mit hilfe von Schallwellen Bilder aus dem Körperinneren erzeugt. Ihr Arzt kann diese Bilder direkt auf einem angeschlossenen Monitor betrachten und so einen Nierentumor oder Metastasen (Krebszellen in anderen Körperregionen) feststellen. Dabei entsteht keine Strahlenbelastung.

Die Computertomografie (abgekürzt: CT) ist eine Röntgenuntersuchung. Eine kreisende Röhre dreht sich dabei um den liegenden Patienten. Dabei werden Schicht für Schicht Bilder von der Niere und anderen Organen erzeugt, so dass ein sehr detailliertes Bild entsteht. Dadurch sind Veränderungen oft besser zu sehen als bei einer normalen Röntgenuntersuchung.

Bei der Magnetresonanztomografie (abgekürzt: MRT) werden mit einem starken Magnetfeld und Radiowellen detaillierte Bilder der Niere oder anderer Organe erzeugt. Dafür müssen Sie sich in eine Röhre legen, was für viele Patienten manchmal etwas unangenehm ist, da es dort relativ eng und laut ist. Sie können sich die Zeit aber auch angenehm gestalten, in dem Sie über Kopfhörer Musik hören.

Einen detaillierten Überblick über alle Untersuchungsmethoden bei Krebs finden Sie auch beim Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums

Welche Untersuchungen kommen auf mich zu, falls der Verdacht besteht, dass sich der Krebs bereits in weitere Organe ausgebreitet hat?

Wenn der Verdacht besteht, dass sich der Krebs schon in andere Körperregionen ausgebreitet hat, werden weitere Untersuchungen veranlasst.

Daher wird dann meistens eine sogenannte Computertomografie (abgekürzt: CT) oder eine Magnetresonanztomografie (abgekürzt: MRT) durchgeführt. Diese bildgebende Verfahren dienen dazu festzustellen, ob der Tumor gestreut hat und sich Metastasen (Krebszellen) im Körper befinden.

Besteht der Verdacht, dass der Nierentumor die Knochen befallen hat – zum Beispiel bei Schmerzen in den Knochen – werden in der Regel auch bildgebende Untersuchungen durchgeführt. Als Untersuchungsverfahren sollen dabei nach Meinung von Experten eher die Computertomografie (abgekürzt: CT) oder die Magnetresonanztomografie (abgekürzt: MRT) zum Einsatz kommen als die sogenannte Skelettszintigrafie, da diese weniger aussagekräftig ist.

Mehr über weitergehende Untersuchungen, wenn der Krebs bereits gestreut hat, können Sie in der Patientenleitlinie Nierenkrebs im metastasierten Stadium nachlesen. Einen detaillierten Überblick über alle Untersuchungsmethoden bei Krebs finden Sie auch beim Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums.

Ich habe einen lokalen Nierentumor. Welche Untersuchungen sind für mich jetzt wichtig?

Um festzustellen, wie groß der Nierentumor ist und wie weit sich der Krebs bei Ihnen ausgebreitet hat, wird Ihr Arzt Röntgen, CT oder MRT einsetzen, um sich ein Bild vom Inneren Ihres Körpers und insbesondere Ihrer Niere zu machen. Häufig eingesetzte Methoden sind zum Beispiel Ultraschall (in der Fachsprache: Sonografie), Computertomografie (abgekürzt: CT) oder die Magnetresonanztomografie (abgekürzt: MRT). 

Durch verschiedene Untersuchungen erstellt Ihr Urologe einen möglichst genauen „Steckbrief“ (auch: Tumorformel) Ihrer Erkrankung. Ziel ist es, dadurch eine Behandlung zusammenstellen, die genau auf Sie und den Verlauf Ihrer Erkrankung zugeschnitten ist.

Dazu gehören Informationen darüber, wie groß der Tumor ist, zu welchem Zelltyp der Nierentumor gehört, wie aggressiv der Krebs wächst, ob er sich bereits in andere Bereiche des Körpers ausgebreitet hat und ob Lymphknoten in der Umgebung des Tumors betroffen sind.

Manchmal wird aus dem Tumor auch Gewebe entnommen (in der Fachsprache: Biopsie). Dies ist aber bei Nierenkrebs eher selten der Fall, da der Nierentumor meist operiert wird. Hier können Sie mehr zum Thema Biopsie nachlesen.

Wenn Sie sich weiter über Untersuchungen bei Nierenkrebs informieren möchten, empfehlen wir Ihnen die Patientenleitlinie Nierenkrebs, den Blauen Ratgeber Nierenkrebs oder die Webseite der Deutschen Krebsgesellschaft. Einen detaillierten Überblick über alle Untersuchungsmethoden bei Krebs finden Sie auch beim Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums.

Welcher Arzt ist jetzt für mich der/die Richtige?

Im Vordergrund steht die medizinische Behandlung. Daran sind Ärzte verschiedener Fachrichtungen beteiligt. Bei Nierenkrebs sind das meist:

  • Urologe
  • Onkologe

Daneben werden in Krankenhäusern oft auch noch andere Ärzte eingebunden, wie zum Beispiel Radiologen oder Nephrologen (Nierenspezialisten).

An Krankenhäusern, die auf die Behandlung von Krebs spezialisiert sind, gibt es sogenannte Tumorkonferenzen (auch Tumorboards). Dort kommen regelmäßig Fachärzte aller beteiligten Fachrichtungen zusammen und diskutieren den Gesundheitszustand, die Krankheitseigenschaften und die Therapiemöglichkeiten jedes einzelnen Patienten und erstellen auf dieser Basis einen individuellen Behandlungsplan.

Wie geht es jetzt weiter für mich?

Ihr erster Ansprechpartner ist ein Facharzt für Urologie oder Onkologie. Mit ihm können Sie Ihre Diagnose und das weitere Vorgehen für Ihre Behandlung besprechen. Fragen Sie so lange nach, bis Sie wirklich alles verstanden haben. Sie können Ihren Arzt auch danach fragen, wie viele Patienten mit Nierenkrebs er bereits behandelt hat. In der Patientenleitlinie Nierenkrebs finden Sie eine Checkliste mit wichtigen Fragen zur Vorbereitung auf das Gespräch mit Ihrem Arzt.

Sie haben auch die Möglichkeit, eine fundierte ärztliche Zweitmeinung durch einen unabhängigen Spezialisten einzuholen. In der Regel wird Ihr behandelnder Arzt demgegenüber offen sein.

Unterstützung bei der Suche nach einem unabhängigen Arzt für eine zweite Meinung bieten auch einige Anbieter im Internet, wie zum Beispiel Better Doc. Außerdem hilft Ihnen die Website der Weissen Liste bei der Suche nach einem passenden Arzt oder Krankenhaus.

Es gibt derzeit noch keine speziell für Nierenkrebs zertifizierten Krebszentren, wie dies zum Beispiel für Brustkrebs und andere Krebsarten der Fall ist. Gute Anlaufstellen für eine Zweitmeinung sind aber die durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifizierten Krebszentren. Eine Suchmöglichkeit nach zertifizierten Krebszentren finden Sie hier.

Ich habe einen auf die Niere begrenzten Tumor oder einen Tumor, der nicht mehr auf die Niere beschränkt ist, aber noch keine Metastasen gebildet hat. Welche Lebenserwartung habe ich?

Durch immer bessere Untersuchungsmöglichkeiten wird gerade Nierenkrebs heutzutage oft in einem frühen Stadium entdeckt. Das bedeutet, dass er meist gut zu behandeln ist und dadurch die Lebenserwartung gut ist.

Grundsätzlich besteht allerdings das Risiko, dass der Tumor in der Niere zu einem späteren Zeitpunkt erneut auftritt, dieser kann dann aber in der Regel wieder gut behandelt werden. Außerdem kann es sein, dass der Tumor sich in andere Bereiche des Körpers ausbreitet und sogenannte Metastasen bildet.

Bei einem auf die Niere begrenzten Tumor unterscheidet man verschiedene Risikoklassen, um das Risiko einzuschätzen, wie wahrscheinlich es ist, dass der Krebs zurückkehrt oder streut. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, zu welcher Risikoklasse Sie gehören. Mehr zu den Risikoklassen lesen Sie hier.

Je nach Risikoklasse wird Ihr Arzt über einige Jahre regelmäßige Untersuchungen vornehmen, um sicher zugehen, dass sich der Nierentumor nicht weiter ausgebreitet hat. Weitere Informationen zu den regelmäßigen Untersuchungen finden Sie in der Rubrik Nachsorge.

Ich habe eine metastasierte Erkrankung: Welche Lebenserwartung habe ich?

Bei metastasiertem Nierenkrebs ist eine Heilung in der Regel nicht möglich. Ziel der Behandlung ist es, die Erkrankung über möglichst lange Zeit zu kontrollieren, die Lebensqualität zu halten und tumorbedingte Beschwerden zu verhindern bzw. zu lindern.

Die genaue Lebenserwartung  kann nur schwer abgeschätzt werden und hängt auch vom Ort und der Anzahl der Metastasen ab. Sie kann zwischen wenigen Monaten und vielen Jahren liegen.

Statistiken mit Überlebenskurven und Begriffen wie „medianes Überleben“ sagen allerdings nur bedingt etwas über die Lebenserwartung einzelner Patienten aus: Es gibt immer wieder Verläufe, die ganz anders sind als alle Beispiele aus der Fachliteratur. Am ehesten können die behandelnden Ärzte etwas zur persönlichen Lebenserwartung sagen. Sie kennen die Befunde und können erklären, was sich daraus ableiten lässt. Mehr dazu, was eine metastasierte Nierenkrebserkrankung für Sie bedeutet, können Sie auch in der Patientenleitlinie metastasierter Nierenkrebs nachlesen.

Wenn Nierenkrebs in einem fortgeschrittenen Stadium andere lebenswichtige Organe stark angreift und wichtige Körperfunktionen beeinträchtigt, können unterstützende Maßnahmen helfen, Schmerzen und Beschwerden zu verringern und die Lebensqualität zu erhalten. Weitere Informationen zu einer palliativen Versorgung finden Sie in der Rubrik Behandlung.

Wann streut Nierenkrebs und wo entstehen am häufigsten Metastasen?

Nierenkrebs wird in den meisten Fällen so rechtzeitig entdeckt, dass sich der Krebs noch in einem frühen Stadium befindet und noch nicht gestreut hat. Es kann aber auch sein, dass der Krebs weiter fortschreitet und sich in andere Bereiche des Körpers ausbreitet.

Wenn sich Metastasen bilden, sind bei Nierenkrebs am häufigsten folgende Körperregionen betroffen:

  • Lunge
  • Knochen
  • Lymphknoten
  • Leber

Grundsätzlich können Metastasen aber in allen Bereichen des Körpers auftreten. Metastasen in der Lunge und in den Knochen entwickeln sich meistens erst zu einem späteren Zeitpunkt, wenn die Erkrankung weiter fortgeschritten ist.  

Es ist schwierig vorherzusagen, ob und wann Nierenkrebs auch in andere Bereiche des Körpers streut. Dies ist auch abhängig vom Zelltyp. Grundsätzlich gilt: Je weniger aggressiv ein Tumor ist, desto geringer ist das Risiko und desto später streut der Tumor. Bei einem auf die Niere begrenzten Tumor unterscheidet man verschiedene Risikoklassen, um das Risiko einzuschätzen, wie wahrscheinlich es ist, dass der Krebs zurückkehrt. Je höher die Risikoklasse, desto länger und öfter wird Ihr Arzt regelmäßige Untersuchungen vornehmen, um sicher zu gehen, dass sich der Nierentumor nicht weiter ausgebreitet hat. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, welche Risikoklasse bei Ihnen vorliegt. Mehr zu den Risikoklassen lesen Sie hier.

Mehr zum Thema Metastasen bei Nierenkrebs können Sie auch in der Patientenleitlinie metastasierter Nierenkrebs nachlesen.

Welche Symptome gibt es bei metastasiertem Nierenkrebs?

Welche Symptome bei Ihnen im Laufe der Erkrankung auftreten, kann individuell sehr unterschiedlich sein und hängt vor allem auch davon ab, wo im Körper sich der Krebs ausgebreitet hat. Diese Krebszellen außerhalb der Nieren werden als Metastasen bezeichnet. Bei Nierenkrebs findet man Metastasen am häufigsten in der Lunge, den Knochen, den Lymphknoten oder in der Leber.

Nicht immer machen sich Metastasen im Körper bemerkbar. Bei Knochenmetastasen können allerdings starke Schmerzen in den Knochen oder sogar Knochenbrüche auftreten. Hirnmetastasen können sich durch Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder Wortfindungsstörungen bemerkbar machen. Lungenmetastasen können in seltenen Fällen Atemnot und Hustenanfälle hervorrufen.  

Nicht selten tritt bei Krebspatienten auch Erschöpfung auf, diese wird auch „Fatigue“ genannt. Fatigue kann ein Symptom von metastasiertem Nierenkrebs sein oder auch eine Nebenwirkung von bestimmten Krebstherapien. Mehr zum Thema Fatigue erfahren Sie  im Ratgeber Fatigue der Deutschen Krebshilfe oder bei der Deutschen Fatigue Gesellschaft.

Welche Symptome sind typisch für Nierenkrebs bei einem lokalen Tumor?

Nierenkrebs zeigt zu Beginn der Erkrankung oft keine Symptome und wird daher oft auch zufällig – und damit glücklicherweise oft in einem frühen Stadium – zum Beispiel bei einer Ultraschalluntersuchung des Bauchraums entdeckt, die aufgrund von Rückenschmerzen oder anhaltenden Magen-Darm-Problemen durchgeführt wird. 

Treten Beschwerden auf, ist der Nierentumor meistens schon relativ groß. Folgende Anzeichen können auf ein Nierenzellkarzinom hindeuten, können aber auch andere Ursachen haben:

  • blutiger oder sehr dunkler Urin
  • Schmerzen im seitlichen Rückenbereich („Flankenschmerz“)
  • Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Blutarmut, anhaltendes Fieber und Müdigkeit
  • neu aufgetretener Bluthochdruck
  • Veränderung von Blutwerten (beispielsweise Kalziumwerte oder Leberfunktionswerte)

Grundsätzlich gilt: Je früher Nierenkrebs erkannt wird, desto besser ist er behandelbar. Gehen Sie bei diesen Beschwerden daher frühzeitig zu Ihrem Hausarzt oder Ihrem Urologen und lassen sich untersuchen.

Mehr zu Symptomen bei Nierenkrebs finden Sie beim Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums oder bei der Patientenorganisation Das Lebenshaus.