Warum sind Patientenverfügung, Betreuungsverfügung und Vorsorgevollmacht wichtig, wenn meine Partnerin ins Krankenhaus geht?

Es ist wichtig, dass Partner in jedem Fall, auch wenn es ganz ernst ist, füreinander da sein können. Diese drei Formulare schaffen Sicherheit, falls Ihre Partnerin aufgrund ihrer Erkrankung nicht mehr selbst entscheiden und sich äußern kann. Weitere Informationen und Vordrucke zu Patientenverfügung, Betreuungsverfügung und Vorsorgevollmacht finden Sie beim Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz oder auch bei kirchlichen Organisationen wie z.B. der Caritas. Gute Beratung hinsichtlich Inhalt und Hilfe bei einer persönlichen Patientenverfügung mit Vorsorgevollmacht bieten auch viele ambulante Hospizinitiativen vor Ort an. Wenn Sie sich näher mit dem Thema Vorsorge beschäftigen wollen, empfehlen wir Ihnen das Buch „Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung" der Verbraucherzentrale. Mehr Informationen finden Sie auch in der Rubrik „Leben mit der Erkrankung/Lebensende".

Alle sagen, ich soll Sport machen, aber ich kann mich einfach nicht aufraffen. Verschlechtert sich dadurch meine Prognose?

Nein, davor müssen Sie keine Angst haben. Zwar wirken sich Bewegung und Sport positiv auf den Krankheitsverlauf aus, aber manchmal geht es einfach nicht. Das geht vielen Frauen während der Therapie so. Hören Sie auf Ihren Körper und bewegen Sie sich so viel, wie Ihnen gut tut. Vielleicht ist hier wichtig zu betonen, dass Bewegung ja nicht zwangsläufig gleich Sport sein muss. Auch Gartenarbeit, Treppen steigen oder gemütlich spazieren gehen fallen unter den Begriff Bewegung. Darüber hinaus könnten Sie es auch mal mit leichtem Krafttraining versuchen. Das ist von der Ausdauer her nicht ganz so anstrengend, wirkt sich aber sehr positiv auf den Körper aus. Vielleicht fühlen Sie sich dann auch schon bald wieder etwas fitter. Wie Krafttraining krebsbedingte Erschöpfung lindern kann, können Sie in einer Pressemitteilung des Deutschen Krebsforschungszentrums nachlesen.

Wo finde ich Informationen zum Thema palliative Versorgung im Internet bzw. in sozialen Netzwerken?

Wenn Sie an einer fortgeschrittener Brustkrebserkrankung leiden, ist es besonders wichtig, den richtigen Arzt/Ärztin und die richtige Pflege zur Seite zu haben. Inzwischen gibt es in großen Kliniken, wie z.B. der Charité in Berlin, Palliativstationen, die sich auf die Behandlung von Patienten mit fortgeschrittener Krebserkrankung spezialisiert haben. Nach Palliativstationen suchen können Sie beim Wegweiser Hospiz- und Palliativversorgung Deutschland. Im Internet können Sie und Ihre Angehörigen sich hier auch über die Möglichkeiten in der palliativen Versorgung informieren. Schauen Sie auch auf das Palliativ-Portal bei Facebook. Wenn Sie mehr erfahren möchten, wo Sie Hilfe bekommen, wie Sie miteinander sprechen können über Angst, Sterben und Humor am Lebensende, empfehlen wir Ihnen das Buch „Leben bis zuletzt" von Prof. Sven Gottschling (Fischer-Verlag, ISBN-13: 978-3596034208). Mehr über das Thema Palliative Versorgung erfahren Sie auch in der Rubrik „Unterstützung/Palliative Care“.

Wie gelingt es mir, mit meinen Problemen nicht allein zu sein, sondern mit meinen Liebsten im Gespräch zu bleiben?

Wichtig ist Offenheit: Am besten lassen Sie Ihr Umfeld immer wissen, wie es Ihnen geht. Sie können sich nicht automatisch in Sie hineinversetzen. Teilen Sie ihnen mit, wie Sie sich fühlen, was Sie sich wünschen und was Ihnen guttun würde für Ihr Leben mit metastasiertem Brustkrebs. Ermutigen Sie Ihre Angehörige und Freunde auch, Ihnen gegenüber offen zu sein, auch wenn sie Angst oder Sorgen haben. Lesen Sie Erfahrungsberichte von anderen betroffenen Frauen

Die Gespräche mit meinem Arzt/meiner Ärztin verlaufen oft nicht so, wie ich es mir wünsche. Was kann ich tun?

Es gibt einige sehr einfache Tipps, die Sie leicht umsetzen können, um die Kommunikation mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin zu verbessern. Fünf einfache Tipps für das nächste Gespräch mit Ihrem Arzt finden Sie bei der Initiative „Ich beim Arzt" und auf MammaMia Online. Wichtig ist eine offene, vertrauensvolle Kommunikation, in der Sie Ihre eigenen Erwartungen, Hoffnungen und Fragen zur Therapie klar und deutlich formulieren.

Was kann ich tun, wenn meine Angehörigen/Freunde so viel Angst oder Sorgen haben, dass für meine Bedürfnisse kein Raum ist?

Lassen Sie Ihre Angehörigen wissen, wie es Ihnen damit geht und wie Sie sich damit fühlen. Es sollte nicht in erster Linie Ihre Aufgabe sein, die anderen zu unterstützen, sondern sich selbst. Sie könnten Ihren Angehörigen vielleicht auch empfehlen, sich Unterstützung zu suchen. Adressen von Therapeuten in Ihrer Nähe finden Sie auf den Webseiten des Krebsinformationsdienstes und der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Psychosoziale Onkologie.

Was kann ich zusätzlich zu Maßnahmen wie Operation und/oder Medikamenten noch tun?

Bei der Therapie einer bösartigen Erkrankung wie metastasiertem Brustkrebs werden Ihnen Ihre Ärzte grundsätzlich die sogenannte „Schulmedizin" empfehlen. Diese Therapien sind durch wissenschaftliche Studien belegt und in Leitlinien festgelegt. Darunter finden sich auch viele Behandlungsmöglichkeiten zur besseren Verträglichkeit der eigentlichen Krebstherapie. Für eine Reihe von komplementären, also ergänzenden Behandlungsformen (wie z.B. Yoga, etc.), gibt es insbesondere zur Verminderung von Behandlungsnebenwirkungen gute Belege. Für die Alternativmedizin liegen wissenschaftliche Nachweise nicht vor. Diese anstatt gesicherter Behandlungsmöglichkeiten einzusetzen kann gefährlich sein. Weitere Informationen über komplementäre Therapien inklusive eines Faltblatts zum Download finden Sie beim Krebsinformationsdienst oder im Patientenratgeber der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie.

Bekomme ich von der Bestrahlung Verbrennungen?

Unter der Bestrahlung kann es zu Rötungen und Überwärmung der Haut kommen. Blasenbildung und offene Stellen der Haut sind allerdings eher die Ausnahme. Die Gefahr von Hautrötungen hängt von der zu bestrahlenden Region ab. Die Haut im Gesichtsbereich und Dekolleté ist empfindlicher als beispielsweise die Haut am Bauch. Schleimhaut (Genitalbereich, Mundhöhle) reagiert sensibler als normale Haut. Weitere Informationen zur Bestrahlung finden Sie hier.

Wie wird die Bestrahlung durchgeführt?

Für viele Patienten ist es beängstigend, ganz alleine unter diesem riesigen Gerät zu liegen. Gute Kliniken und Institute zeigen Ihnen vor „dem ersten Mal" den Raum und erklären genau, wie die Bestrahlung durchgeführt wird. Die Bestrahlung ist nicht sichtbar und dauert in vielen Fällen nur kurze Zeit, also wenige Minuten. Es ist wichtig, dass Sie mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin besprechen, wie belastend die Bestrahlung für Sie sein wird und ob eine Begleitperson notwendig ist. Weitere Informationen zur Bestrahlung finden Sie hier.