Wo findet man Angebote für Sport nach einem Schlaganfall und was ist dabei wichtig?

Nach einem Schlaganfall kann eine regelmäßige körperliche Aktivität dazu beitragen, das Schlaganfallrisiko zu senken und das körperliche Befinden zu verbessern. Sportkurse können vom Hausarzt verordnet und von der Krankenkasse bezahlt werden. Der Hausarzt und die Krankenkasse können helfen, ein geeignetes Angebot zu finden und offene Fragen zu klären.

Auf den Internetseiten der Deutschen Schlaganfallhilfe finden Sie weitere Informationen zum Thema Sport nach Schlaganfall.

Wie sollte man sich nach einem Schlaganfall ernähren?

Nicht nur nach einem Schlaganfall ist eine Ernährung mit wenig Fleisch und Salz vorteilhaft, da einzelne Risikofaktoren für einen Schlaganfall dadurch positiv beeinflusst werden. Eine spezielle Ernährungsberatung kann für Schlaganfallpatienten hilfreich sein. Betroffene sollten ihren Hausarzt/ ihre Hausärztin auf die Möglichkeiten einer individuellen Ernährungsberatung ansprechen, um auf die bestehenden Angebote hingewiesen zu werden.

Hilfreiche Tipps bietet die Deutsche Gesellschaft für Ernährung.

Welche medikamentösen Möglichkeiten gibt es, um einen weiteren Hirninfarkt zu verhindern?

Patienten bekommen nach einem Hirninfarkt in aller Regel ein Medikament, das der Entstehung von Blutgerinnseln vorbeugt. Zudem ist eine konsequente Therapie von bekannten Herz-Kreislauf-Risikofaktoren (z. B. Bluthochdruck, Diabetes mellitus oder Fettstoffwechselstörungen) erforderlich, da diese (unbehandelt) das Schlaganfallrisiko erhöhen können. Daher sollte man mit dem behandelnden Hausarzt / der Hausärztin die jeweils notwendigen Therapiemaßnahmen besprechen.

Was kann man selbst tun, um das Schlaganfallrisiko zu senken?

Das persönliche Schlaganfallrisiko lässt sich durch verschiedene Maßnahmen reduzieren. Neben einer gezielten Prävention bzw. Behandlung von bekannten Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus oder Vorhofflimmern können z. B. eine regelmäßige körperliche Aktivität und eine gesunde Lebensweise das individuelle Schlaganfallrisiko senken. Neben einer gesunden Ernährung sollte man auf Nikotin und einen (übermäßigen) Konsum von Alkohol verzichten. Außerdem ist es sinnvoll, mit dem Hausarzt / der Hausärztin zu besprechen, wie das persönliche Schlaganfallrisiko bestmöglich reduziert werden kann. Vorsorgeuntersuchungen sind z. B. im Rahmen des sogenannten „Check-up 35“ möglich, den man ab einem Lebensalter von 35 Jahren alle 2 Jahre durchführen lassen kann. Die Kosten werden in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, was individuell erfragt werden sollte.

Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des Bundesministeriums für Gesundheit.

Mehr Informationen zur Prävention bietet auch das Kompetenznetz Schlaganfall.

Was kann man tun, um das Schlaganfallrisiko bei bekanntem Vorhofflimmern zu senken?

Etwa 1–2 % aller Bundesbürger haben ein Vorhofflimmern, eine weltweit sehr häufig auftretende Herzrhythmusstörung, die im Anfangsstadium häufig ohne klinische Symptome (wie eine passagere Übelkeit, Schwindel oder einen unregelmäßigen Pulsschlag, sogenanntes „Herzstolpern“) auftritt. Die Behandlung von Vorhofflimmern obliegt primär Hausärzten, Internisten und Kardiologen. Für die bestmögliche Verhinderung von Hirninfarkten, die durch eine verstärkte Gerinnselbildung im linken Vorhof bedingt werden, wird bei den meisten Betroffenen eine Blutverdünnung durch sogenannte „Antikoagulanzien" empfohlen. Aus der täglichen Einnahme dieser Medikamente resultiert eine sogenannte „Blutverdünnung“, die das Risiko für einen Hirninfarkt bei regelmäßiger Einnahme deutlich reduziert, aber das Risiko für Blutungskomplikationen erhöht. Daher ist eine individuelle Risiko-Nutzen-Abwägung erforderlich, die das Bestehen von Herz-Kreislauf-Risikofaktoren und den Vorerkrankungen berücksichtigt.

Betroffene können die Effektivität und die Sicherheit einer „Blutverdünnung“ durch Antikoagulanzien durch eine regelmäßige Einnahme positiv beeinflussen. Zudem können sie das Risiko für eine Blutung unter Einnahme eines Antikoagulans verringern, indem sie auf eine gute Blutdruckeinstellung achten, keinen Alkohol trinken und auf die Einnahme von bestimmten Medikamenten verzichten, die das Blutungsrisiko weiter erhöhen können (wie z. B. bestimmte Schmerzmedikamente oder Medikamente, die die Funktion der Blutplättchen beeinflussen [sogenannte „Plättchenhemmer“]).

Ob eine Wiederherstellung des regulären Herzrhythmus (sogenannter „Sinusrhythmus“) durch Medikamente, eine geplante elektrische Stimulation des Herzens (sogenannte „elektrische Kardioversion“) oder eine gezielte Verödung von Gewebe im linken Vorhof (sogenannte „Katheterablation“) neben einer besseren Symptomkontrolle auch das Risiko für einen Hirninfarkt senken kann, ist noch nicht anhand großer klinischer Studien belegt worden. Eine gesunde Lebensweise ist in jedem Fall hilfreich.

Wie kann man seine Verhaltensweisen nach einem Schlaganfall so umstellen, dass das Rezidivrisiko für einen Schlaganfall möglichst niedrig ist?

Gemeinsam mit dem Hausarzt/der Hausärztin sollte besprochen werden, ob eine Veränderung des Lebensstils hilfreich sein kann, um das weitere Schlaganfallrisiko zu senken. Neben einer regelmäßigen moderaten körperlichen Aktivität, die den persönlichen Möglichkeiten entsprechen sollte, können sich eine gesunde Ernährung und ein Verzicht auf Nikotin- oder Alkoholkonsum positiv auswirken. Allerdings ist es nicht immer leicht, gefasste Vorsätze langfristig in die Tat umzusetzen, was offen thematisiert werden sollte. Es empfiehlt sich zudem, mit der Krankenkasse über bestehende Schulungs- und Sportangebote zu sprechen. Auch der Austausch mit Mitgliedern einer Selbsthilfegruppe kann helfen, die eigene Motivation dauerhaft zu stärken und die zuvor gefassten persönlichen Ziele schrittweise zu erreichen. Zudem sollte man beachten, dass nach einem Schlaganfall bei vielen Betroffenen eine depressiv geprägte Stimmungslage auftritt, die die Umsetzung der selbstgefassten Ziele nachteilig beeinflussen kann. Darüber sollte man mit den behandelnden Ärzten sprechen. Ggf. kann eine (nicht-)medikamentöse Therapie dazu beitragen, die Stimmungslage positiv zu beeinflussen.

Mehr Informationen zur Vorbeugung eines Schlaganfalls finden Sie in einer Online-Broschüre des Kompetenznetzes Schlaganfall.

Schauen Sie auch in den Bereich „Leben mit der Erkrankung". Dort finden Sie praktische Tipps und Ratschläge.

Wie kann sich ein Schlaganfall auf die Sexualität auswirken?

Ein Schlaganfall hat nicht automatisch Auswirkungen auf die Sexualität. Es hängt davon ab, welche Region des Gehirns durch den Schlaganfall betroffen ist. Je nach betroffener Hirnregion kann es vorkommen, dass sich das Lustempfinden und das Verlangen nach Lust sich durch den Schlaganfall verändern. Daneben gibt es aber auch noch andere Ursachen für veränderte sexuelle Bedürfnisse und sexuelle Leistungsfähigkeit nach einem Schlaganfall: Beispielsweise ist es möglich, dass Medikamente eine Auswirkung auf Potenz oder Lustempfinden haben. Es empfiehlt sich, den Arzt / die Ärztin darauf anzusprechen und gemeinsam mit ihm / ihr zu überlegen, wie man am besten mit der Situation umgehen sollte.

Wie kann sich ein Schlaganfall auf das Gefühlsleben auswirken?

Ein Schlaganfall kann sich nicht nur auf die körperlichen Fähigkeiten auswirken, sondern auch Veränderungen von Verhalten, Persönlichkeit und Gefühlsleben auslösen. Dabei kann es passieren, dass Betroffenen diese Veränderungen gar nicht selbst auffallen, sondern vom Partner / von der Partnerin oder Familienangehörigen bemerkt werden. Eine neuropsychologische Untersuchung kann aufdecken, welche Defizite vorliegen und ob diese eine direkte Folge der Hirnschädigung sind. Außerdem ist es normal, dass man als Reaktion auf die Erkrankung z. B. Angst, Hilflosigkeit, Trauer oder Niedergeschlagenheit verspürt. Auch Depressionen infolge eines Schlaganfalls kommen häufig vor, und es ist wichtig, diese rechtzeitig zu behandeln. Eine genaue Diagnose kann nur ein Facharzt / eine Fachärztin stellen.

Wie kann ein Schlaganfall die Leistungsfähigkeit verändern?

Viele Betroffene berichten davon, dass sie nach einem Schlaganfall oft viel schneller erschöpft sind und zudem ein erhöhtes Schlafbedürfnis an sich beobachten. Ärzte kennen diese Beschwerden – sie treten bei verschiedenen schwereren Erkrankungen - wie nach einem Herzinfarkt, Krebs oder eben einem Schlaganfall - auf, können aber auch im Zuge einer Depression entstehen. Eine solche Erschöpfung heißt ‚Fatigue‘ und ist nichts, wofür sich die Betroffenen schämen müssten.

Mehr zum Thema Depressionen nach Schlaganfall finden Sie hier.

Welche Auswirkungen kann ein Schlaganfall auf Ehe/Partnerschaft haben? Worauf muss man sich einstellen?

Ein Schlaganfall kann viele unterschiedliche Auswirkungen haben, sowohl körperlicher als auch geistiger und seelischer Art. Alleine dadurch, dass man jetzt vielleicht mehr Hilfe benötigt, kann sich die Partnerschaft verändern.Außerdem sollte man mit Veränderungen im Verhalten und Gefühlsleben rechnen. Durch den Schlaganfall kann sich eine Persönlichkeit verändern, ein früher fröhlicher Mensch kann z. B. Depressionen entwickeln. Auch die geistige Leistungsfähigkeit kann nach einem Schlaganfall beeinträchtigt sein: So können Aufmerksamkeitsstörungen und Gedächtnisprobleme auftreten, außerdem haben manche Menschen nach einem Schlaganfall Schwierigkeiten beim Ausführen von komplexen Handlungen. All diese Veränderungen können eine Partnerschaft verändern und belasten. Deshalb sollten man gemeinsam mit dem Partner/der Partnerin auftretende Probleme, Ängste und Fragen offen mit Ärzten und Therapeuten besprechen. Auch der Austausch mit anderen Betroffen kann helfen, Wege zu finden, mit der neuen Situation umzugehen.

Darf man nach einem Schlaganfall wieder Auto fahren?

Grundsätzlich ist Autofahren nach einem Schlaganfall möglich. Trotzdem sollte man sich nach einem Schlaganfall nicht einfach wieder ans Steuer setzen: Man darf nämlich nur dann Auto fahren, wenn die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit zum Führen eines Fahrzeugs ausreicht und wenn gewährleistet ist, dass die Fahrtüchtigkeit nicht plötzlich versagt, z. B. weil es zu einem erneuten Schlaganfall kommt. Betroffene sollten dieses Thema am besten schon während der Rehabilitation ansprechen. Manche Kliniken bieten spezielle Tests an oder haben sogar Fahrsimulatoren. Der Gesetzgeber arbeitet derzeit an Verfahrensregelungen (Stand 2017). Bestehen gesundheitliche Einschränkungen, die sich auf das Autofahren auswirken, so können Hilfsmittel im Fahrzeug eingebaut werden, die die Teilnahme am Straßenverkehr weiter ermöglichen. Die Straßenverkehrsbehörde oder auch eine Fahrschule können hierzu Auskunft geben. Nach der Kraftfahrzeughilfeverordnung hat man unter Umständen Anspruch auf die Finanzierung behindertengerechter Umbauten im Fahrzeug oder auch für die Beschaffung eines Fahrzeugs. Vor der Durchführung der Umbauten muss allerdings ein entsprechender Antrag gestellt werden. Die Leistungen werden – je nach Zuständigkeit – durch die Rehabilitationsträger oder durch die Integrationsämter erbracht. Bestimmte Umbauten am Auto, wie z. B. ein Lenkradknauf, müssen vom TÜV genehmigt werden.

Ausführliche Informationen rund um das Thema Autofahren und Fahrtauglichkeit finden Sie in der Broschüre Autofahren nach Schlaganfall der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe und in der Kraftfahrzeughilfe-Verordnung auf der Internetseite des Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz.