Wie kann mir eine psychologische Beratung helfen?

Manchmal fällt es leichter, mit einem Fremden über Sorgen und Ängste zu sprechen, als mit dem Partner, Freunden oder Familie. Insbesondere wenn die Belastungen zu groß werden und Sie nicht mehr alleine damit fertigwerden, kann es hilfreich sein, sich zusätzlich zu Ihrer Therapie auch Rat und Unterstützung bei einem Psychologen holen.

Sie brauchen allerdings keine Angst zu haben, dass Sie psychisch krank sind, wenn Sie diese Hilfe in Anspruch nehmen. Es kann Ihnen lediglich dabei helfen, das Krankheitsgeschehen gut zu verarbeiten, das Leben mit Ihrer Erkrankung besser zu bewältigen und wieder zu neuer Lebensfreude zu finden.

Der DCCV e.V. informiert Sie über die Rolle der Psyche bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa.

Gibt es spezielle Hilfsangebote für Jugendliche beim Übergang ins Erwachsenenalter (Schule/Ausbildung/Studium)?

Die Selbsthilfeorganisation DCCV e.V. hat ein eigenes Online-Portal für Kinder und Jugendliche mit chronischen Darmentzündungen ins Leben gerufen. Dort finden Sie Informationen ganz auf die besondere Lebenssituation und Bedürfnisse von „Teens“ mit Colitis ulcerosa zugeschnitten. Dort finden Sie auch Austauschforen und Chats sowie einen eigenen Bereich für Eltern.

Ab 16 Jahren können Jugendliche auch an den „Youngster-Treffen“ des DCCV e.V. teilnehmen. Zweimal im Jahr treffen sich dort Jugendliche zwischen 16 und 20 Jahren mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen, um sich über ihre Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen und zu hören, wie andere Jugendliche mit ihrer Erkrankung umgehen.

Die Selbsthilfeorganisation DCCV e.V. bietet in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterologie und Ernährung (GPGE) eine kindergastroenterologische Telefonsprechstunde zu chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen an, bei der Sie Ihr Anliegen mit einem Kindergastroenterologen besprechen können.

Gibt es Selbsthilfegruppen oder Foren für Colitis ulcerosa?

Eine Selbsthilfegruppe kann Ihnen einen sicheren Raum geben, um über Ihre Gefühle und Ängste zu sprechen und sich mit Menschen auszutauschen, die das Gleiche durchmachen wie Sie. Bei der Selbsthilfeorganisation DCCV e.V. finden Sie Adressen von Selbsthilfegruppen und können auch nach einer Colitis-ulcerosa-Selbsthilfegruppe suchen. Weitere Anlaufstelle ist z. B. die „Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Selbsthilfe Wiesbaden“.

Auf der Kommunikationsplattform CED Intranet können Sie sich mit anderen Betroffenen aus Ihrer eigenen Selbsthilfegruppe sicher online austauschen.

Bundesweit nach einer Selbsthilfegruppe suchen können Sie auch über die Kontakt- und Informationsstelle „NAKOS“.

Wenn Sie auch an Begleiterkrankungen außerhalb des Darms leiden, können auch folgende Selbsthilfeorganisationen für Sie von Interesse sein. Dort erhalten Sie in der Regel auch Kontakt zu lokalen Selbsthilfegruppen in Ihrer Nähe:

Muss ich für die Beratung bezahlen?

Die allgemeinen Beratungsangebote der Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung wie die Telefonsprechstunde sind kostenlos.

Die speziellen Beratungsangebote, wie die Beratung zu sozialrechtlichen Themen oder die chirurgische Sprechstunde, werden nur für Mitglieder des DCCV e.V. angeboten. Mehr Informationen zur Mitgliedschaft finden Sie hier.

Wenn Sie Hilfe benötigen, um mit den privaten oder beruflichen Folgen Ihrer Erkrankung besser umzugehen, können Sie sich auch an die Unabhängige Patientenberatung wenden. Dort können Sie wählen zwischen einer Online-Beratung, einer Telefonsprechstunde oder einer persönlichen Beratung vor Ort in einer der bundesweiten Beratungsstellen.

Wo kann ich mich beraten lassen?

Eine gute Anlaufstelle, um sich beraten zu lassen, ist die Deutsche Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung. Auf der Website dieser Selbsthilfeorganisation finden Sie zahlreiche nützliche Informationen zu Colitis ulcerosa und Rat und Unterstützung für ein Leben mit der Erkrankung. Außerdem können Sie noch folgende Beratungsangebote in Anspruch nehmen:

  •  Telefonsprechstunde: Dort erhalten Sie Antworten auf wichtige Fragen rund um Ihre Erkrankung, psychologische Unterstützung und Kontakte zu Selbsthilfegruppen, Ärzten und Kliniken.
  •  Verschiedene Arbeitskreise der DCCV e.V. befassen sich mit speziellen Fragen rund um besondere Krankheitssituationen oder Lebensabschnitte: junge Erwachsene, Eltern betroffener Kinder, Studenten und Betroffene mit Pouch, Stoma oder einer Gallenentzündung. Ein weiterer Arbeitskreis befasst sich mit Fragen zur Ernährung und Ernährungstherapie. Die Ansprechpartner dieser Arbeitskreise sind selbst erkrankt und bieten zu ihrem jeweiligen Themenkreis Erfahrungsaustausch und Kontakt zu Fachleuten an.
  •  Bei Fragen oder Problemen mit Krankenkassen, Sozial- und Versorgungsämtern, Rentenversicherungsträgern oder Arbeitgebern, steht DCCV-Mitgliedern der Arbeitskreis Sozialrecht zur Seite.
  •  Durch die chirurgische Sprechstunde ist es Mitgliedern der DCCV e.V. möglich, sich gezielt zum Thema Operationen beraten zu lassen.

Muss ich mit finanziellen Einbußen rechnen, weil ich eine Weile nicht arbeiten kann?

Krankheit sollte nicht arm machen! Sind Sie wegen eines akuten Krankheitsschubs oder nach einer Operation krank, zahlt der Arbeitgeber in der Regel bis zu 6 Wochen Ihren Lohn bzw. Ihr Gehalt weiter. Für Beamte und Arbeitnehmer in gehobenen Positionen können diese Regelungen – je nach Vertrag – allerdings anders sein. Danach springt die Krankenkasse ein. Die zahlt bis zu 78 Wochen pro Krankheitsfall. Haben Sie 6 Wochen Lohnfortzahlung von Ihrem Arbeitgeber erhalten, sind es längstens 72 Wochen.

Mehr Informationen über eine finanzielle Absicherung im Krankheitsfall bietet auch die Unabhängige Patientenberatung Deutschland. Dort können Sie auch eine Online-Beratung oder eine telefonische Beratung in Anspruch nehmen.

Kann ich wegen Colitis ulcerosa arbeitsunfähig werden?

Typisch für Colitis ulcerosa ist der Erkrankungsverlauf in Schüben, die sich mit Phasen ohne Krankheitssymptome abwechseln. Wann und wie häufig solch ein Erkrankungsschub auftritt, kann von Patient zu Patient sehr unterschiedlich sein und zwischen Wochen und Jahren liegen. Daher kann es auch sehr unterschiedlich sein, wie stark die Erkrankung Sie in Ihrem Berufsleben beeinträchtigt.

Möglicherweise werden Sie in akuten Krankheitsphasen nicht arbeiten können, in der Regel sollten Sie aber mit einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung wie Colitis ulcerosa nicht dauerhaft erwerbsunfähig sein.

Sollten Sie längerfristig arbeitsunfähig sein, springt zunächst Ihre Krankenkasse ein und zahlt bis zu 78 Wochen Krankengeld. Dauert Ihre Arbeitsunfähigkeit darüber hinaus an und mündet sie in eine Erwerbsminderung, kommt für Sie eine Erwerbsminderungsrente infrage. Hierzu müssen entsprechende Vorversicherungszeiten vorliegen, nämlich eine versicherungspflichtige Beschäftigung in den letzten 5 Jahren von mindestens 36 Monaten, also 3 Jahren. Ein Blick in die Ihnen jährlich zugehenden Versicherungsinformationen der Deutschen Rentenversicherung sagt Ihnen, ob Sie diese Zeiten bereits erfüllt haben und auch in welcher Höhe Sie einen Rentenanspruch erworben haben und was Sie, ohne dass Ihre Rente gekürzt wird, dazuverdienen dürfen.

Weitere Informationen zum Thema Erwerbsminderungsrente finden Sie auf der Website der Deutschen Rentenversicherung oder über die Sozialverbände VdK oder Sozialverband Deutschland. Als Mitglied des VdK können Sie bei Widersprüchen/Anträgen auch die Hilfe von Anwälten des VdK in Anspruch nehmen.

Bei rechtlichen Fragen rund um den Beruf können Sie auch eine Beratung durch die Mitglieder des Arbeitskreises Sozialrecht des DCCV e.V. in Anspruch nehmen.

Kann ich mit Colitis ulcerosa Reha-Maßnahmen in Anspruch nehmen?

Ja, Sie können Reha-Maßnahmen in Anspruch nehmen, wenn Sie an Colitis ulcerosa erkrankt sind. Eine Rehabilitation soll nach dem Abklingen eines akuten Schubs oder nach einer Operation den Erfolg der Therapie sichern sowie Spätfolgen und Einschränkungen durch Krankheit oder Therapie vorbeugen, damit Sie möglichst schnell Ihr Alltags- und Berufsleben wieder aufnehmen können.

Sie haben grundsätzlich Anspruch auf Reha-Leistungen, die sowohl medizinische als auch soziale und berufliche Leistungen umfassen können.

Mehr zu den Voraussetzungen für eine Reha-Maßnahme bei Colitis ulcerosa finden Sie unter der nächsten Frage.

Wenn Sie sich noch ausführlicher über Medizinische Rehabilitation bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa informieren möchten, können Sie beim DCCV ein Journal zum Thema Rehabilitation anfordern, das für Mitglieder kostenlos ist.