Welche Untersuchungen kommen jetzt auf mich zu?

Mit bildgebenden Verfahren können sich die Ärzte ein Bild vom Inneren Ihres Körpers machen. Häufig angewendete Verfahren sind Computertomografie (CT), Szintigrafie und Ultraschall. Weitere Verfahren, die bei Frauen mit metastasiertem Brustkrebs eingesetzt werden, sind Magnetresonanztomografie (MRT), Positronen-Emissions-Tomografie (PET), Röntgenaufnahmen und Metastasen-Biopsie (Entnahme einer Gewebeprobe). Darüber hinaus können manchmal auch Laboruntersuchungen hilfreich sein. Jedoch erhalten Sie weiterführende Informationen auch beim Krebsinformationsdienst.

Wo habe ich Metastasen? Wie viele Metastasen sind es?

Wenn Brustkrebs gestreut hat, dann häufig in die Knochen, Leber, Lunge oder das Gehirn. Aber es gibt kein festes Muster für die Entstehung von Metastasen – sie können an den unterschiedlichsten Stellen auftreten. Jede Erkrankung ist anders. Ein Großteil der Diagnostik hat das Ziel, die Metastasen in Ihrem Körper aufzuspüren. Wenn man weiß, wo sie sitzen, dann kann man sie gezielter bekämpfen und die spezifischen Symptome behandeln. Wenn der Krebs z.B. in die Knochen gestreut hat, können bestimmte Medikamente die Knochen stärken. Hier finden Sie einen Überblick über Symptome bei MetastasenWeitere Informationen zum Thema Metastasen finden Sie auch beim Krebsinformationsdienst.

Woher bekomme ich Informationen darüber, welche Brustkrebsart ich habe?

Welche Brustkrebsart bei Ihnen vorliegt, können Sie den Unterlagen entnehmen, die Sie von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin erhalten haben. Falls Sie keine genauen Informationen bekommen haben, sprechen Sie Ihren Arzt darauf an. Laut Patientenrechtegesetz müssen Patienten verständlich und umfassend über Therapien und Diagnosen aufgeklärt werden. Wenn Ihr Brustkrebs nach einer Pause zurückgekehrt ist, soll der Hormonrezeptor- und HER2-Status erneut überprüft werden, da sich die Metastase vom früheren Tumor unterscheiden kann. Hier finden Sie Unterstützung beim Verstehen Ihres Befunds. Medizinstudenten übersetzen kostenlos Ihre Befunde in eine für Patienten verständliche Sprache. Weitere Informationen zu den verschiedenen Brustkrebsarten finden Sie zum Nachlesen bei der Deutschen Krebsgesellschaft.

 

Warum ist es wichtig zu wissen, welche Brustkrebsart ich habe?

Von der Brustkrebsart hängt es ab, welche Therapie für Sie am besten geeignet ist. Hormonrezeptor-positiv und HER2-negativ: Diese Brustkrebsart kann mit antihormonellen Krebstherapien behandelt werden. Hormonrezeptor-negativ und HER2-positiv: Wird meist mit zielgerichteter HER2-Therapie und einer Chemotherapie behandelt. Hormonrezeptor-positiv und HER2-positiv: Hier können beide Strategien verfolgt werden: Antihormontherapie und eine zielgerichtete Therapie gegen HER2+. Patientinnen mit dreifach negativem Brustkrebs (triple-negativ) stellen etwa 15 % aller Brustkrebsfälle dar. Charakteristisch für diese Tumorart ist, dass sowohl Östrogen- als auch Progesteron- sowie HER2/neu-Rezeptoren fehlen. Das beschränkt die Behandlung im Wesentlichen auf verschiedene Chemotherapien. Hier finden Sie weitere Informationen über die unterschiedlichen Brustkrebsarten und deren Behandlungsmöglichkeiten.

Welche Art von metastasiertem Brustkrebs habe ich?

Wenn die Diagnose Metastasierter Brustkrebs feststeht, bestimmen die Ärzte den jeweiligen Krebstyp. Welche Brustkrebsart bei Ihnen vorliegt, können Sie den Unterlagen entnehmen, die Sie von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin erhalten haben. Wie beim frühen Brustkrebs unterscheidet man beim metastasierten Brustkrebs grob folgende Brustkrebsarten:

  1. Hormonrezeptor-positiv, HER2-negativ, der bei etwa zwei Drittel aller betroffenen Frauen auftritt,
  2. Hormonrezeptor-negativ, HER2-negativ (triple- bzw. dreifach negativ),
  3. Hormonrezeptor-positiv, HER2-positiv,
  4. Hormonrezeptor-negativ, HER2-positiv.

Darüber hinaus können heute – wenn nötig und sinnvoll – auch sogenannte molekularbiologische Untersuchungen weitere Eigenschaften des Tumors bestimmen. Das sind Untersuchungen an der Genstruktur der Tumorzellen. Hier finden Sie einen Überblick über die unterschiedlichen Brustkrebsarten. Weitere Informationen zum Thema Tumorbiologie bietet auch die Website der Deutschen Krebsgesellschaft.

Warum ist der Brustkrebs wieder da? Habe ich etwas falsch gemacht?

Bis heute hat die Forschung nicht herausfinden können, welche Ursachen es dafür gibt, dass Brustkrebs bei manchen Frauen wiederkehrt und bei anderen nicht. Dass der Brustkrebs wieder da ist, bedeutet jedoch nicht, dass Sie beim ersten Mal die falsche Therapie erhalten haben. Und es bedeutet auch nicht, dass Sie sich schlecht um Ihre Gesundheit gekümmert haben.

Welcher Arzt/welche Ärztin ist jetzt für mich der/die Richtige?

Verschiedene Spezialisten spielen bei metastasiertem Brustkrebs eine wichtige Rolle, z.B. ein gynäkologischer Onkologe, ein internistischer Onkologe, Radiologe, Strahlentherapeut, Palliativmediziner, Physiotherapeut oder Schmerztherapeut. Sie können sich aber auch an ein zertifiziertes Brustkrebszentrum wenden, wo viele verschiedene Spezialisten unter einem Dach arbeiten. Diese Zentren sind auf die Therapie von Brustkrebs spezialisiert und verfolgen die Anwendung von Therapieleitlinien und wöchentliche interdisziplinäre Tumorkonferenzen. Zusätzlich besteht eine enge Zusammenarbeit mit niedergelassenen Krebsärzten, Selbsthilfegruppen und auf die Betreuung von Krebspatienten spezialisierte Psychologen. Bei den Tumorkonferenzen (auch: Tumorboards) werden der Gesundheitszustand, die Krankheitseigenschaften und die Therapiemöglichkeiten jeder einzelnen Brustkrebspatientin diskutiert und ein Behandlungsplan erstellt.

Was bedeutet die Diagnose für mich?

Ziel der Behandlung ist es, die Erkrankung über möglichst lange Zeit zu kontrollieren, tumorbedingte Symptome zu verhindern und die Lebensqualität zu erhalten. Viele Frauen mit metastasiertem Brustkrebs können damit rechnen, trotz der Metastasen noch einige Jahre zu leben. Das gilt insbesondere für Frauen, die nur Knochenmetastasen haben. Man benötigt zwar auf Dauer eine Therapie, die Krankheit muss aber nicht ständig das Leben beherrschen. Statistiken sagen allerdings nur bedingt etwas über das Schicksal einer einzelnen Patientin aus: Es gibt immer wieder Verläufe, die ganz anders sind als alle Beispiele aus der Fachliteratur. Manche Frauen leben viele Jahre mit Metastasen, bei anderen verschlechtert sich die Erkrankung sehr rasch, trotz Therapie. Am ehesten können die behandelnden Ärzte etwas zur persönlichen Prognose sagen. Sie kennen die Befunde und können erklären, was sich daraus ableiten lässt. Weitere Informationen zum Leben mit einer fortgeschrittenen Krebserkrankung finden Sie beim Krebsinformationsdienst oder auf Mamma Mia! Online.

Werde ich wieder gesund? Wie lange kann ich mit metastasiertem Brustkrebs leben?

Metastasierter Brustkrebs ist – anders als früher Brustkrebs – eine bis heute leider nicht heilbare Erkrankung, die aber häufig über einige Zeit stabilisiert werden kann. Ihre Behandlung soll daher das Wachstum des Krebses so lange wie möglich zum Stillstand bringen oder verlangsamen. Es stehen erprobte Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, für die Sie sich mithilfe Ihres Arztes/Ihrer Ärztin nun entscheiden können. Einen Überblick über Behandlungsmöglichkeiten und die Prognose bei Metastasen finden Sie auch beim Krebsinformationsdienst.

Ich empfinde eine innere Unruhe und habe das Gefühl, etwas in meinem Leben ändern zu wollen. Was kann ich tun?

Es geht vielen Frauen so, dass sie durch ihre Brustkrebserkrankung etwas Neues und Besonderes beginnen möchten. Es ist gut, diesem Impuls nachzugeben – wichtig ist dabei, dass Sie Ihre Angehörigen und Freunde einbeziehen. Wenn es eine Veränderung wie z.B. ein neues Hobby oder eine berufliche Veränderung ist, dann sprechen Sie mit Ihrer Familie darüber. Wenn Sie Ihr Leben grundlegend verändern möchten, sollten Sie das gut überlegen. Sie befinden Sie sich in einer emotional sehr besonderen Situation, in der Sie keine vorschnellen Entscheidungen treffen sollten. Sie können Ihren Wunsch nach Veränderung auch mit einem Psychoonkologen oder einer Therapeutin besprechen. Adressen von Therapeuten in Ihrer Nähe finden Sie auf den Webseiten des Krebsinformationsdienstes und der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Psychosoziale Onkologie.