Ich fühle mich unsicher mit meiner Diagnose. Was kann ich tun?

Die Diagnose Krebs, vor allem bei metastasiertem Brustkrebs, ist für die meisten Patienten ein Schock – damit sind Sie nicht alleine. Zu diesem Zeitpunkt fällt es Ihnen wahrscheinlich noch schwer, alle Informationen zu verarbeiten. Deshalb haben Sie ein besonderes Bedürfnis nach verständlicher Information und Sicherheit. Es geht jetzt darum, zusammen mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin die richtigen Entscheidungen zu treffen, damit das Fortschreiten der Erkrankung verzögert werden kann und wie Sie wieder neue Kraft schöpfen können, um die nächsten Schritte zu bewältigen – jeden Tag ein bisschen besser.

Wenn Zweifel an Ihrer Diagnose bestehen sollten, haben Sie die Möglichkeit, eine Zweitmeinung durch einen anderen Arzt einzuholen. Wenden Sie sich dazu am besten an Ihren Arzt oder Ihre Krankenkasse. Sie können sich auch an ein zertifiziertes Brustkrebszentrum wenden, wo viele verschiedene Spezialisten unter einem Dach arbeiten. Adressen von Brustkrebszentren finden Sie hier. Unterstützung bei der Suche nach einem Experten für eine zweite Meinung bieten auch einige Anbieter im Internet, wie zum Beispiel BetterDoc.

Bei welchen Nebenwirkungen muss ich meinen Arzt/meine Ärztin informieren?

Bei neuen oder sich ändernden Nebenwirkungen sollten Sie immer Ihren behandelnden Arzt/Ärztin informieren. Bei Fragen zu Ihren Medikamenten gegen metastasierten Brustkrebs können Sie sich auch an die Medizinischen Informationsdienste des Herstellers Ihrer Medikamente wenden. Ansprechpartner finden Sie in der Regel auf den Websites der Pharmaunternehmen. Ein Informationsblatt von Brustkrebs Deutschland informiert darüber, mit welchen Maßnahmen Sie Ihre Krebstherapie unterstützen können.

Kann ich eine Therapiepause während meiner Brustkrebsbehandlung machen?

Der Wunsch nach einer Pause in der Brustkrebsbehandlung kann ganz unterschiedliche Gründe haben. Manchmal werden die Nebenwirkungen doch als zu belastend erlebt, sodass sich Patienten eine Verschnaufpause wünschen. Aber auch eine geplante Urlaubsreise kann den Wunsch hervorbringen, für einen bestimmten Zeitraum ein möglichst „normales" Leben mit Brustkrebs zu führen. Wenn die Erkrankung gut unter Kontrolle ist, können Sie eventuell eine Therapiepause einlegen. Irgendwann werden sie dann wieder Medikamente nehmen müssen. Bei der Umsetzung der Therapiepause ist Ihr behandelnder Arzt/Ärztin der richtige Ansprechpartner.

Mit welchen zusätzlichen Maßnahmen kann ich meine Brustkrebsbehandlung unterstützen?

Viele Patienten fürchten die Nebenwirkungen einer Therapie. Sie haben Angst vor Übelkeit, Erschöpfung oder Schmerzen, die ihre Lebensqualität beeinträchtigen können. Doch können die meisten Nebenwirkungen, wie z.B. Probleme mit der Ernährung und Verdauung, Entzündungen und Infektionen zusätzlich behandelt werden. Ergänzende (sogenannte komplementäre) Therapien können sowohl die psychischen als auch die körperlichen Auswirkungen abmildern. Viele Frauen mit Ihrer Erkrankung nehmen diese Hilfe in Anspruch. Versuchen Sie selbst herauszufinden, was für Sie das Richtige ist. Allerdings ist ganz wichtig zu wissen, dass diese Therapien niemals Ihre medizinische Behandlung mit Medikamenten oder anderen Maßnahmen ersetzen können. Sie sind nur eine Ergänzung im Sinne einer ganzheitlichen Therapie. Deshalb sollten Sie auch Ihren Arzt/Ihre Ärztin darüber informieren. Ein Informationsblatt von Brustkrebs Deutschland informiert darüber, mit welchen Maßnahmen Sie Ihre Brustkrebsbehandlung unterstützen können.

Was muss bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten oder Nahrungsmittelergänzungen beachtet werden?

Vitamine und Mineralstoffe werden im Zusammenhang mit einer Bestrahlung besonders kritisch betrachtet. Man vermutet, dass nicht nur das gesunde Gewebe, sondern auch die Krebszellen geschützt werden. Deshalb sollten Sie Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin angeben, wenn Sie Nahrungsergänzungsmittel einnehmen. Weitere Informationen zu Nahrungsergänzungsmitteln finden Sie beim Krebsinformationsdienst. Einen Überblick über mögliche Wechselwirkungen von Nahrungsergänzungsmitteln können Sie sich auf der Website von Brustkrebs Deutschland verschaffen.

Darf ich nach der Bestrahlung duschen?

Im Rahmen des Aufklärungsgesprächs geht das Bestrahlungsteam in der Regel auch ausführlich auf die Hautpflege bei Bestrahlung ein. Als Faustregel gilt: Duschen mit lauwarmem Wasser, nicht länger als 10 Minuten, im Bestrahlungsgebiet nicht länger als 2 Minuten. Während der Behandlungszeit und 14 Tage danach sollte auf Vollbäder und Saunabesuche oder andere die Haut belastende Aktivitäten verzichtet werden. Weitere Informationen zur Bestrahlung finden Sie hier.

Welche akuten und späteren Nebenwirkungen können auftreten?

Ob Sie mit Nebenwirkungen einer Bestrahlung rechnen müssen, lässt sich pauschal kaum beantworten. Zu sehr hängt die Strahlenwirkung von der Dosis ab, von der Größe des Bestrahlungsfelds und von der Empfindlichkeit der Organe, die betroffen sind. Auch der Allgemeinzustand und die Schwere der Brustkrebserkrankung wirken sich aus. Von wirklich schweren und bleibenden Nebenwirkungen sind insgesamt betrachtet nur wenige Patienten betroffen. Eine Lungenentzündung als Nebenwirkung einer Strahlenbehandlung ist durch moderne Techniken wesentlich seltener als früher. Die meisten Probleme treten nur vorübergehend auf. Bestrahlte Haut kann ähnlich wie bei einem Sonnenbrand reagieren, erholt sich aber meist schnell. Einige Frauen berichten auch davon, dass die Haut nach der Bestrahlung rauer ist. Weitere Informationen zu möglichen Nebenwirkungen einer Bestrahlung finden Sie beim Krebsinformationsdienst.

Was muss ich wissen und welche Fragen sollte ich stellen, bevor ich an einer klinischen Studie teilnehme?

Wichtig ist, dass Sie gut informiert sind, bevor Sie sich für eine klinische Studie entscheiden. Sie werden eine ausführliche Patientenaufklärung erhalten, die von der lokalen Ethikkommission auf Vollständigkeit geprüft wurde. Sie sollten sich erkundigen, welche Rechte und Pflichten Sie als Teilnehmerin haben und welche Vor- und Nachteile Sie bedenken sollten. Außerdem sollten Sie nachfragen, wo Sie weitere Informationen erhalten können. Mögliche Fragen, die Sie stellen können, werden auf verschiedenen Websites vorgestellt. Wenn Sie sich weiter über das Thema klinische Studien informieren möchten, empfehlen wir Ihnen die Broschüre „Patienten in klinischen Studien" des Verbandes forschender Arzneimittelhersteller.

Gibt es eine klinische Studie für meine Situation?

Es gibt verschiedene Internetportale, die auf die neuesten Studien in Deutschland hinweisen. Ob diese Studien für Ihre jeweilige Situation passen, sollten Sie mit Ihrem behandelnden Arzt/Ärztin besprechen. Sie können sich aber auch direkt mit dem Studienzentrum in Verbindung setzen, um eine mögliche Studienteilnahme abzuklären. Nach laufenden Studien zu metastasiertem Brustkrebs können Sie suchen bei BrustkrebsStudien, ClinLife, der German Breast Group, der AGO-B Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie oder der Westdeutschen Studiengruppe.

Für Interessierte gibt es zum Thema "Versorgungsdaten und Lebensqualität" auch einen Podcast.

Soll ich an einer klinischen Studie teilnehmen?

Es kann sein, dass Ihr Arzt/Ihre Ärztin Ihnen vorschlägt, an einer klinischen Studie für metastasierten Brustkrebs teilzunehmen. Das hat häufig den Vorteil, dass Sie dadurch mit einem neuen oder einem sonst in Deutschland noch nicht zugelassenen Medikament behandelt werden können. Klinische Studien sind ein wichtiger Teil der medizinischen Forschung. Dabei wird geprüft, ob neue Therapien wirksam, gut verträglich und womöglich besser als die Standardtherapie sind. Durch die Teilnahme an einer Studie können Sie in der Regel nur profitieren, entweder durch neue, häufig wirksamere Medikamente oder durch eine intensivere Beobachtung. Hier finden Sie weitere Informationen zu klinischen Studien.