Ich habe das Gefühl, bei uns zu Hause bricht alles zusammen, und wünsche mir dringend Entlastung. Wer kann helfen?
Eine schwere Erkrankung ist für die Betroffenen und ihre Angehörigen häufig eine große Belastung. In vielen Fällen ist es aber möglich, eine Unterstützung durch die Krankenkasse oder andere Einrichtungen zu bekommen.
Sprechen Sie mit Ihrer Krankenkasse, um herauszufinden, welche Leistungen Ihnen möglicherweise zur Verfügung stehen, die Sie bisher noch nicht genutzt haben. Wenn in Ihrem Haushalt ein Kind oder ein pflegebedürftiger Angehöriger lebt, haben Sie möglicherweise Anspruch auf eine Haushaltshilfe.
Bei den Sozialverbänden (VdK und SoVD) können Sie sich informieren, welche zusätzlichen Unterstützungsleistungen Sie möglicherweise von der Rentenversicherung, der Bundesagentur für Arbeit oder anderen Stellen bekommen können.
Auch die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) kann Ihnen helfen, den schwierigen Umgang mit den Folgen einer Erkrankung besser zu bewältigen, und Tipps zu möglichen Unterstützungsleistungen geben.
Weitere Informationen zu Sozialleistungen und Sozialrecht finden Sie in der Rubrik „Unterstützung“.
Bei uns zu Hause liegen die Nerven blank. Im Moment streiten wir uns über Kleinigkeiten. Was kann ich tun?
Eine chronische Erkrankung ist nicht nur für die direkt Betroffenen eine Belastung, sondern meist auch für die Angehörigen.
Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie mit der Situation nicht zurechtkommen, sollten Sie gemeinsam überlegen, ob und wie Sie eine Entlastung im Alltag erreichen können – z. B. durch Haushaltshilfe, Kinderbetreuung etc.
Wenn der häusliche Stress eher mit Problemen in der Partnerschaft zusammenhängt, gibt es viele Möglichkeiten für eine Beratung durch externe Spezialisten. Beratungen und Paartherapien werden von vielen Psychotherapeuten angeboten sowie auch von kirchlichen und freien Trägern.
Über das Hilfeportal der Diakonie, die Katholische Bundeskonferenz Ehe-, Familien- und Lebensberatung (KBKEFL) und pro familia können Sie Beratungsangebote in Ihrer Umgebung finden.
Unsere Kinder leiden sehr unter der Situation. Wer kann helfen?
Wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihre Kinder unter der Situation leiden, sollten Sie mit den Kindern sprechen und ihnen die Erkrankung und ihre Folgen erklären, damit sie die Situation verstehen können. Manchmal ist es auch gut, Hilfe von außen zu bekommen – bei größeren Problemen können Sie einen Kinderpsychologen hinzuziehen. Für Kinder ist es manchmal leichter, mit einer externen Vertrauensperson über ihre Probleme zu sprechen als mit den eigenen Eltern – zumal in einer Situation, in der die Eltern die „Auslöser“ der Probleme sind.
Eine kindgerechte Darstellung der Themen Schmerzen/Schmerztherapie bietet ein Video vom Deutschen Kinderschmerzzentrum, das in Kooperation mit der Deutschen Schmerzliga entwickelt wurde.
Ist es sinnvoll, den Partner/die Partnerin in die Behandlung einzubeziehen und zu Therapien mitzunehmen?
Die Frage, wie weit der Partner/die Partnerin in die Therapie einbezogen werden sollte, lässt sich nur individuell beantworten.
In manchen Situationen ist es hilfreich, eine Begleitperson zum Arztgespräch mitzunehmen:
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Wenn Patienten sehr alt sind, brauchen viele im Arztgespräch eine Unterstützung.
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Wenn es in einer Partnerschaft unterschiedliche Meinungen zum „richtigen“ Umgang mit einer Erkrankung gibt, kann es sinnvoll sein, zusammen zum Arzt zu gehen, um eine gemeinsame Position zu entwickeln.
Vor dem Arztgespräch sollten Sie gemeinsam überlegen, wer beim Arzt die Gesprächsführung übernehmen soll. Erklären Sie dem Arzt/der Ärztin, warum Ihnen eine Begleitung wichtig ist. Um den Arzt von seiner Schweigepflicht zu entbinden, können Sie eine schriftliche Vollmacht für die Begleitperson zur Teilnahme am Arztgespräch aufsetzen.
Informationen zum Arztbesuch mit einer Begleitperson finden Sie hier.
Mein Partner/Meine Partnerin ist wegen der ständigen Schmerzen oft depressiv und in sich gekehrt und hat kaum noch Lust auf gemeinsame Aktivitäten. Was kann ich tun?
Machen Sie weiterhin Vorschläge für gemeinsame Aktivitäten. Versuchen Sie, Ihren Partner/Ihre Partnerin mit guten Argumenten zu motivieren („Du weißt doch, dass es Dir besser geht, wenn wir etwas unternehmen“), oder schaffen Sie einfach Tatsachen („Ich habe eingekauft und möchte heute Abend etwas Schönes mit Dir kochen“). Aber seien Sie nicht enttäuscht, wenn das Feedback nicht immer positiv ausfällt. Keinesfalls sollten Sie die Flinte ins Korn werfen und auf gemeinsame Projekte verzichten.
In manchen Fällen ist es sinnvoll, depressive Verstimmungen bei Schmerzpatienten gezielt mitzubehandeln. Sprechen Sie mit Ihrem Partner/Ihrer Partnerin über diese Möglichkeit und motivieren Sie ihn/sie, sich bei mentalen Problemen ärztliche Hilfe zu holen.
Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie Ihre zwischenmenschlichen Probleme zu zweit nicht lösen können, sollten Sie professionelle Hilfe in Erwägung ziehen. Beratungen und Paartherapien werden von vielen Psychotherapeuten angeboten sowie auch von kirchlichen und freien Trägern.
Über das Hilfeportal der Diakonie, die Katholische Bundeskonferenz Ehe-, Familien- und Lebensberatung (KBKEFL) und pro familia können Sie Beratungsangebote in Ihrer Umgebung finden.
Mein Partner/Meine Partnerin hat sich durch die Erkrankung total verändert, was unsere Beziehung im Moment extrem belastet. Was kann ich tun?
Chronische Schmerzen können eine große Belastung für Körper und Psyche sein. Es ist nicht ungewöhnlich, wenn Menschen sich dadurch verändern – manche Hobbys sind vielleicht nicht mehr möglich, auch die Zukunftspläne können sich ändern. Sie sollten deshalb keine Angst haben, denn auch ohne Krankheit gibt es in Paarbeziehungen manchmal Phasen, in denen die Partner auseinanderdriften. Wichtig ist, im Gespräch zu bleiben und sich um Verständnis für die andere Seite zu bemühen. Außerdem hilft es Ihnen vielleicht auch, wenn Sie weniger auf das Trennende achten, sondern sich mehr auf die immer noch vorhandenen Gemeinsamkeiten in der Beziehung konzentrieren.
Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie die Probleme zu zweit nicht lösen können, sollten Sie professionelle Hilfe in Erwägung ziehen. Beratungen und Paartherapien werden von vielen Psychotherapeuten angeboten sowie auch von kirchlichen und freien Trägern.
Über das Hilfeportal der Diakonie, die Katholische Bundeskonferenz Ehe-, Familien- und Lebensberatung (KBKEFL) und pro familia können Sie Beratungsangebote in Ihrer Umgebung finden.