Was muss ich zur Reha-Maßnahme mitbringen?

Neben Ihren persönlichen Sachen (u.a. bequeme Kleidung, Badesachen) sollten Sie möglichst alle wichtigen medizinischen Unterlagen zu Ihrer Erkrankung mitbringen, damit sich das Reha-Team ein Bild machen kann. Dazu gehören unter anderem alle Befunde und Laborberichte, gegebenenfalls einen Arztbrief von Ihrem Gastroenterologen oder anderen behandelnden Ärzten. Falls Sie bereits einen Ernährungsplan haben, sollten Sie diesen auch mitbringen.

Eine Betroffene hat auf Ihrer Website hilfreiche Tipps zusammengestellt, was Sie sonst noch mitnehmen sollten. Bei der Barmer Krankenkasse finden Sie eine Vorbereitungs-Checkliste zum Download.

Wie lange dauert eine Reha-Maßnahme?

Stationäre medizinische Rehabilitationsmaßnahmen dauern in der Regel 3 Wochen. Die Reha-Maßnahme kann aber auch verkürzt oder – bei Vorliegen einer medizinischen Notwendigkeit – verlängert werden. Danach können erneute ambulante oder stationäre Rehabilitationsmaßnahmen nach Ablauf einer Wartezeit von 4 Jahren beantragt und durchgeführt werden.

Falls sich Ihr gesundheitlicher Zustand verschlechtert oder andere Erkrankungen hinzukommen, ist eine entsprechende Reha-Maßnahme auch früher möglich. Bei der Deutschen Rentenversicherung und Ihrer Krankenkasse erfahren Sie mehr über Voraussetzungen und Dauer von Reha-Maßnahmen.

Was erwartet mich bei einer Reha-Maßnahme?

Während der Rehabilitation unterstützen Sie spezielle Maßnahmen dabei, die körperlichen und seelischen Auswirkungen Ihrer Erkrankung, einer Operation oder körperlich belastender Therapien zu bewältigen.

Dazu erhalten Sie während der Reha-Maßnahme viele verschiedene Angebote, wie z. B. Physiotherapie (Krankengymnastik) oder andere physikalische Therapien, und haben die Möglichkeit, Entspannungstechniken zu erlernen, die eine lockernde, schmerzlindernde und damit positive Wirkung haben. Je nach Bedarf können Sie auch Ergotherapie und Angebote zur Krankheitsbewältigung erhalten.

Wenn Sie an Colitis ulcerosa erkrankt sind, kommt außerdem der Ernährungsberatung eine wichtige Rolle zu. In entsprechenden Schulungen erhalten Sie Ernährungstipps für den Alltag und lernen, welche Nahrungsmittel Sie gut vertragen.

Außerdem können Sie während der Rehabilitation auch psychologische Unterstützung in Anspruch nehmen. Die kann Ihnen dabei helfen, mit der Erkrankung im Alltag gut zurechtzukommen und zu besprechen, welche Auswirkungen Ihre Erkrankung auf Ihre Partnerschaft, Ihre Sexualität, Familie, Beruf und Freizeit hat. Sich auch um Ihr seelisches Wohl zu kümmern ist besonders wichtig, da Stressbelastungen oder psychische Störungen sich negativ auf den Verlauf der Erkrankung und Ihre Lebensqualität auswirken.

Wenn Sie sich weiter über Medizinische Rehabilitation bei chronischen Darmentzündungen wie Colitis ulcerosa informieren möchten, wenden Sie sich an die Deutsche Rentenversicherung oder Ihre Krankenkasse. Beim DCCV e.V. können Sie auch ein Journal zum Thema Rehabilitation anfordern, welches für Mitglieder kostenlos ist.

Bei der Deutschen Rentenversicherung können Sie nach Reha-Kliniken suchen, die sich auf Reha-Maßnahmen für Krankheiten des Verdauungssystems spezialisiert haben.

Welche Formen der Rehabilitation gibt es?

Das Wort Rehabilitation leitet sich vom lateinischen Wort „rehabilitatio“ (Wiederherstellung) ab und bezeichnet Maßnahmen zur Wiedereingliederung in das berufliche und gesellschaftliche Leben nach einer Erkrankung.

Reha-Leistungen können sowohl medizinische als auch soziale und berufliche Leistungen umfassen.

Mehr zum Thema Berufliche Rehabilitation finden Sie hier.

Die Rehabilitation kann unterschiedlich organisiert sein:

  • Stationär in Rehabilitationskliniken
  • Teilstationär in Tageskliniken
  • Ambulant

Fast alle Versicherten haben Anspruch auf vollständige oder teilweise Übernahme der Kosten für eine Rehabilitation. Wer Kostenträger ist, richtet sich nach den Hauptzielen der Rehabilitation und nach versicherungsrechtlichen Voraussetzungen. In den meisten Fällen sind dies die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) oder die Gesetzliche Rentenversicherung.

Antragsformulare für Reha-Maßnahmen erhalten Sie in den Auskunfts- und Beratungsstellen der Deutschen Rentenversicherung, bei den gesetzlichen Krankenkassen oder den Versicherungsämtern der Kommunen.

Gibt es auch Phasen ohne Krankheitssymptome?

Es ist typisch für Colitis ulcerosa, dass die Erkrankung in Schüben auftritt. Die Darmschleimhaut ist phasenweise entzündet und erholt sich dann wieder.

Auf einen akuten Entzündungsschub können lange Phasen folgen, in denen sich die Krankheit in einem Ruhezustand befindet und keine oder nur wenige Symptome auftreten. Eine solche Phase ohne Krankheitsaktivität nennt man Remission.

Wann und wie häufig Entzündungsschübe auftreten, kann sehr unterschiedlich sein. Die Ruhephasen ohne Krankheitssymptome können zwischen Wochen und Jahren liegen, bevor es wieder zu einem erneuten Krankheitsschub kommt.

Wie verläuft ein Krankheitsschub bei Colitis ulcerosa und wie oft bekomme ich einen Schub?

In akuten Krankheitsphasen kommt es zu den für Colitis ulcerosa typischen blutigen Durchfällen und krampfartigen Bauchschmerzen. Im Einzelnen können folgende Symptome auftreten:

  • Blutige oder schleimige Durchfälle, die sehr häufig auftreten können
  • Krampfartige Bauchschmerzen, die oft mit einer Stuhlentleerung verbunden sind. Sie treten meistens im linken Unterbauch auf.
  • Schmerzhafter Stuhldrang, oft verbunden mit vielen kleinen Stuhlentleerungen
  • Gefühl, dass der Darm nur unvollständig entleert worden ist
  • Blutungen aus dem After (Austrittsöffnung des Darms)
  • Blutarmut, Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Fieber

Die für Colitis ulcerosa typischen Symptome beschreibt auch ein Informationsvideo des DCCV e.V.

Wann und wie häufig Entzündungsschübe auftreten, kann sehr unterschiedlich sein. Die Ruhephasen ohne Krankheitssymptome können zwischen Wochen, Monaten und Jahren liegen, bevor es wieder zu einem erneuten Krankheitsschub kommt.

Wie ein Krankheitsschub behandelt wird, richtet sich vor allem nach der Ausbreitung und der Schwere Ihrer Erkrankung.

Mehr über die Therapiemöglichkeiten von Colitis ulcerosa erfahren Sie in der Rubrik „Therapie“.

Habe ich ein erhöhtes Risiko für Osteoporose?

Wenn Sie an Colitis ulcerosa erkrankt sind, haben Sie ein höheres Risiko, an Osteoporose zu erkranken. Damit wird eine Erkrankung bezeichnet, bei der die Knochen an Festigkeit verlieren und es häufiger zu Knochenbrüchen kommen kann.

Zur Ausbildung einer Osteoporose kommt es bei etwa 7–18 % aller Patienten. Ein weniger stark ausgeprägter Knochenabbau kommt allerdings häufiger vor. Die medizinische Bezeichnung dafür lautet Osteopenie.

Eine Dauertherapie mit Kortison führt ebenfalls zu einem erhöhten Osteoporoserisiko.

Um einem Knochenabbau vorzubeugen bzw. diesen zu behandeln, werden in der Regel Vitamin D und Calcium gegeben. Gegebenenfalls werden auch andere Medikamente (wie z. B. Bisphosphonate) gegeben, die dem Knochenabbau entgegenwirken.

Mehr zum Osteoporose-Risiko finden Sie in der „Patientenleitlinie Colitis ulcerosa“.

Was ist eine primär sklerosierende Cholangitis?

Bei der sogenannten primär sklerosierenden Cholangitis (abgekürzt: PSC) handelt es sich um eine dauerhafte Entzündung der Gallenwege. Dies ist eine eher seltene Begleiterkrankung der Colitis ulcerosa, die bei etwa 2–10 % der Patienten auftritt.

Die Erkrankung bleibt oft lange Zeit unbemerkt, da sich zu Beginn meistens keine Symptome zeigen. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kann es passieren, dass die Leber aufgrund der geschädigten Gallenwege nicht mehr funktioniert. Das kann wiederum zu verschiedenen Beschwerden führen wie:

  • Gelbfärbung der Haut und der Schleimhäute
  • Juckreiz
  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit

Grund ist, dass die Leber aufgrund der geschädigten Gallenwege nicht mehr richtig funktioniert.

Mehr zu einer sklerosierenden Cholangitis und wie diese behandelt werden kann, beschreibt die „Patientenleitlinie Colitis ulcerosa“.