Gibt es unterschiedliche Krankheitsstadien?

Colitis ulcerosa kann von Patient zu Patient sehr unterschiedlich verlaufen.

Die Erkrankung tritt meist in Schüben auf, das heißt, die Darmschleimhaut ist phasenweise entzündet und erholt sich dann wieder. Wann und wie häufig solche Entzündungsschübe auftreten, kann sehr unterschiedlich sein und zwischen Wochen und Jahren liegen.

Auf einen Erkrankungsschub können lange Phasen folgen, in denen sich die Krankheit in einem Ruhezustand befindet und keine oder nur wenige Colitis-ulcerosa-Symptome auftreten. Eine solche Phase ohne Krankheitsaktivität nennt man Remission.

Die Entzündung im Dickdarm beginnt im Enddarm (auch Rektum genannt) und breitet sich bei einem Teil der Patienten in weiteren Teilen des Dickdarms aus. Über eine Darmspiegelung (in der Fachsprache: Koloskopie) stellt Ihr Arzt fest, wie weit sich die Entzündung im Dickdarm ausgedehnt hat. Mehr zu den unterschiedlichen Verlaufsformen finden Sie in der Frage "Wie weit kann sich die Erkrankung im Darm ausbreiten?".

Welche Abschnitte im Darm sind betroffen?

Colitis ulcerosa betrifft den Dickdarm, wobei nur die Darmschleimhaut (auch Mukosa genannt), also die oberste Schicht der Darmwand, entzündet ist und nicht die tieferliegenden Muskelschichten der Darmwand.

Die Entzündung beginnt immer im Enddarm und kann sich von dort aus unterschiedlich weit in Richtung auf die Dünndarmeinmündung bis über den gesamten Dickdarm ausbreiten.

Wie weit sich die Erkrankung im Darm ausbreiten kann lesen Sie in der nächsten Frage.

Wie weit kann sich die Erkrankung im Darm ausbreiten?

Die Entzündung im Dickdarm beginnt im Enddarm (auch: Rektum) und breitet sich häufig in weitere Teile des Dickdarms aus und kann sogar den gesamten Dickdarm betreffen.

Über eine Darmspiegelung (in der Fachsprache: Koloskopie) stellt Ihr Arzt fest, wie weit sich die Entzündung im Dickdarm ausgedehnt hat. Wie weit die Entzündung fortgeschritten ist und ob Geschwüre (Ulzera) bestehen, kann sich mit jedem Krankheitsschub ändern.

Dabei unterscheidet man folgende Befallsmuster, die jeweils mit unterschiedlichen medizinischen Fachbegriffen benannt werden:

  • Die Entzündung ist auf den Enddarm (Rektum) begrenzt. Dies wird auch als Proktitis bezeichnet.
  • Die Entzündung betrifft den linksseitigen Teil des Dickdarms bis zur linksseitigen Biegung (die sogenannte linke Flexur). Dies wird auch als Linksseitenkolitis bezeichnet.
  • Die Entzündung geht darüber hinaus und betrifft unter Umständen den ganzen Dickdarm. Dann spricht man von einer ausgedehnten Kolitis oder Pankolitis (auch: Pancolitis).

Der in den Dickdarm mündende Dünndarm kann auf den letzten Zentimetern ebenfalls entzündet sein, man verwendet dafür den englischen Begriff „backwash ileitis“. Anders als bei Morbus Crohn, bei dem alle Bereiche des Verdauungstrakts befallen sein können, kommt die Colitis ulcerosa aber beim Übergang vom Dickdarm zum Dünndarm zum Stillstand.

Genau festzustellen, wie weit sich die Entzündung im Dickdarm ausgebreitet hat, ist wichtig für die Entscheidung, welche Therapien zum Einsatz kommen. Außerdem hat dies auch Einfluss darauf, inwieweit Sie zur Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung von Darmkrebs gehen sollten. Noch wichtig zu wissen: Die Entzündungsparameter und das Befallsmuster können sich bei einem Teil der Patienten bei jedem Krankheitsschub verändern.

In der „Patientenleitlinie Colitis ulcerosa“ finden Sie eine anschauliche Darstellung, welche Bereiche des Dickdarms entzündet sein können und wie häufig diese Befallsmuster vorkommen.

Wie häufig/selten kommt Colitis ulcerosa vor?

Auf eine Großstadt mit 100 000 Einwohnern kommen in Deutschland im Durchschnitt etwa 160–200 Menschen, die an Colitis ulcerosa erkrankt sind. Auf ganz Deutschland bezogen leben also etwa 160 000 Menschen mit Colitis ulcerosa.

Bei der regionalen Verteilung kann man ein Nord-Süd-Gefälle beobachten: Colitis ulcerosa tritt häufiger in Nordeuropa und Nordamerika als in Südeuropa, Südamerika, Asien und Afrika auf. 

Colitis ulcerosa betrifft am häufigsten jüngere Menschen. Grundsätzlich kann aber jeder erkranken. Weitere Informationen erhalten Sie auch im Video „Wer ist von Colitis ulcerosa betroffen? Was sind die Ursachen?“. In der nächsten Frage können Sie mehr darüber erfahren, in welchem Alter man am häufigsten erkrankt.

In welchem Alter erkrankt man am häufigsten?

Colitis ulcerosa verläuft in Schüben, besteht aber meist über lange Zeit, oft ein Leben lang.

Am häufigsten erkranken Jugendliche und junge Erwachsene zwischen etwa 15 und 35 Jahren. Die Erkrankung kann aber prinzipiell in jedem Alter auftreten. 15–25 % der Betroffenen sind bei Ausbruch der Erkrankung jünger als 20 Jahre. 

Die Erkrankung wird aber auch in höherem Alter zwischen 65–85 Jahren diagnostiziert.

 

Sie haben kürzlich die Diagnose „Colitis ulcerosa“ erhalten und fragen sich jetzt, wie es weitergehen soll?

Hier finden Sie Antworten auf wichtige erste Fragen und eine erste Orientierung, wie es weitergeht.

  1. Was ist Colitis ulcerosa?
  2. Wie verläuft die Erkrankung?
  3. Wer kann mir helfen, mit meiner Situation zurechtzukommen?
  4. Wie wird Colitis ulcerosa diagnostiziert?

Die Webseite „Hilfe für mich“ bietet Ihnen noch mehr Antworten auf Ihre Fragen rund um das Leben mit Ihrer Erkrankung. Suchen Sie in den einzelnen Kategorien oder mithilfe der Suchfunktion gezielt nach Stichwörtern.

Wer kann mir helfen, mit meiner Situation zurechtzukommen?

Wenn Sie kürzlich erfahren haben, dass Sie an einer CED wie Colitis ulcerosa erkrankt sind, gehen Ihnen sicher viele Fragen durch den Kopf und Sie machen sich Gedanken, was jetzt alles auf Sie zukommt und wie Sie damit umgehen sollen.

Daher ist es wichtig, dass Sie sich rechtzeitig Unterstützung suchen, um mit den Belastungen besser umgehen und sich neu orientieren zu können. Ob und wie weit Sie sich Ihrer Familie oder Ihren Freunden anvertrauen, müssen Sie ganz persönlich nach Ihrem Bauchgefühl entscheiden. Aber vielen Betroffenen hilft es, wenn sie offen mit ihrer Erkrankung umgehen. Es kann zu einer Belastung werden, wenn Sie versuchen, Ihre Erkrankung vor anderen zu verbergen und niemand merkt, dass es Ihnen in Wahrheit körperlich nicht gut geht. Vielleicht sind Sie überrascht zu sehen, wer Ihnen alles helfen kann und auch wird!

Hilfreiche Anlaufstellen können neben Ihrem Arzt und Ihrem privaten Umfeld auch Psychologen oder eine Selbsthilfeorganisation sein. Eine Organisation, die sich speziell um die Belange von Patienten mit CED wie Colitis ulcerosa kümmert, ist die Deutsche Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung (DCCV e.V.).

Mehr zum Thema Psychologische Unterstützung lesen Sie hier.

Wie verläuft Colitis ulcerosa?

Wie weit sich die Entzündung im Darm ausgedehnt hat, wie oft und wie heftig Krankheitsschübe auftreten und ob Krankheitserscheinungen außerhalb des Darms auftreten, kann von Patient zu Patient sehr unterschiedlich sein und sich auch mit jedem neuen Schub ändern.

Typisch für Colitis ulcerosa ist allerdings, dass die Erkrankung meist in Schüben auftritt, das heißt, die Darmschleimhaut ist phasenweise entzündet und erholt sich dann wieder. Wann und wie häufig solche Entzündungsschübe auftreten, kann sehr unterschiedlich sein. Die Dauer eines Schubs oder der dazwischenliegenden symptomfreien Phasen ist schlecht vorhersagbar und kann zwischen Wochen, Monaten und Jahren liegen.

Nach einem akuten Entzündungsschub können lange Phasen folgen, in denen sich die Krankheit in einem Ruhezustand befindet und keine oder nur wenige Symptome auftreten. Eine solche Phase ohne Krankheitsaktivität nennt man Remission.

Einen guten Überblick über die Erkrankung gibt Ihnen auch der Ratgeber „Colitis ulcerosa“ der Gastro-Liga e.V. Verschiedene Aspekte rund um die Erkrankung erläutern auch ein Informationsvideo des DCCV e.V. sowie das Video „Wie verläuft eine Colitis ulcerosa?“.

Durch eine andauernde Entzündung der Darmschleimhaut kann es zu einer nachhaltigen Darmschädigung kommen. Daher ist es besonders wichtig, die Erkrankung rechtzeitig zu diagnostizieren und entsprechend zu behandeln.

Lesen Sie hier mehr zu den Untersuchungen und Therapiemöglichkeiten bei Colitis ulcerosa.

Was ist Colitis ulcerosa?

Colitis ulcerosa ist eine chronische (d. h. dauerhafte) Entzündung des Dickdarms, bei der sich Geschwüre in der Darmschleimhaut bilden können. Die Erkrankung verläuft meist in Schüben. Das heißt, Zeiten mit und ohne Beschwerden wechseln sich ab. Zu den häufigsten Beschwerden gehören blutige Durchfälle, Bauchschmerzen und eventuell beständiger, schmerzhafter Drang zur Stuhlentleerung sowie Abgeschlagenheit und Müdigkeit.

Der Begriff „Colitis" setzt sich aus dem griechischen Begriff „Colon" (= Dickdarm) und der ebenfalls aus dem Griechischen stammenden Wortendung „itis" (Entzündung) zusammen. Die Bezeichnung „ulcerosa" stammt von dem lateinischen Begriff „ulcus" (= Geschwür). Colitis ulcerosa bedeutet daher übersetzt „Geschwür bildende Dickdarmentzündung“. Der Begriff beschreibt, was im Darm bei dieser Erkrankung auftritt.

Bei einer Colitis ulcerosa ist nur die Darmschleimhaut, also die oberste Schicht der Darmwand, entzündet. Die Entzündung beginnt immer im Enddarm und kann sich von dort aus unterschiedlich weit in Richtung auf die Dünndarmeinmündung bis über den gesamten Dickdarm ausbreiten.

Wenn Sie mehr über Colitis ulcerosa erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen folgende Websites:

Einen guten Überblick über die Erkrankung gibt Ihnen auch der Ratgeber „Colitis ulcerosa“ der Gastro-Liga e.V. Verschiedene Aspekte rund um die Erkrankung erläutern auch ein Informationsvideo des DCCV e.V. sowie das Video „Was sind chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa?“.

Wie werden CED behandelt?

Das wichtigste Ziel der Therapie von CED ist es, Ihre Krankheit so gut wie möglich unter Kontrolle zu halten. Die Therapie zielt darauf ab, während eines akuten Krankheitsschubs die Entzündung so schnell und vollständig wie möglich zur Ruhe zu bringen. Das ist auch deshalb besonders wichtig, da jeder Krankheitsschub narbige Veränderungen an der Darmwand nach sich ziehen kann und diese dadurch dick und hart werden kann. Durch die Therapie lassen sich auch die Krankheitssymptome wie Durchfall, Bauchkrämpfe und Blutungen wirkungsvoll behandeln.

Grundsätzlich kommen in der Therapie von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen folgende Therapieoptionen zum Einsatz:

  1. Medikamente
  2. Operationen
  3. Weitere Maßnahmen wie:

            a. Ernährungsberatung

            b. Psychologische Unterstützung

Neben einer allgemein gesunden Lebensweise können unterstützende Maßnahmen wie z. B. pflanzliche Wirkstoffe, Akupunktur oder Entspannungsverfahren den Therapieerfolg verbessern und Ihr Wohlbefinden steigern. Allerdings ist es ganz wichtig zu wissen, dass diese Verfahren niemals Ihre Therapie mit Medikamenten, eine eventuell erforderliche Operation oder andere Maßnahmen ersetzen können.

Mehr zur Therapie von Colitis ulcerosa finden Sie auf dieser Website.

Auf dem Pfizer-YouTube-Kanal finden Sie ein Expertenvideo zur Frage „Was sind die Vor- und Nachteile einer Behandlung mit Cortison bei einer CED?“.