Was sind typische Symptome bei Colitis ulcerosa?

Zu den häufigsten Beschwerden, die durch Colitis ulcerosa verursacht werden, gehören blutige Durchfälle und krampfartige Bauchschmerzen. Häufig kommt noch ein starker Stuhldrang dazu, sodass sofort eine Toilette aufgesucht werden muss. Auch wenn es nicht immer zu ungewollten Stuhlabgängen kommt, kann dies das tägliche Leben erheblich einschränken.

In akuten Krankheitsphasen können folgende Symptome auftreten:

  • Blutige oder schleimige Durchfälle, die sehr häufig auftreten
  • Krampfartige Bauchschmerzen, die oft mit einer Stuhlentleerung verbunden sind. Sie treten meistens im linken Unterbauch auf.
  • Schmerzhafter Stuhldrang, oft verbunden mit vielen kleinen Stuhlentleerungen
  • Gefühl, dass der Darm nur unvollständig entleert worden ist
  • Blutungen aus dem After (Austrittsöffnung des Darms)
  • Blutarmut, Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Fieber

Mehr zu den Symptomen einer Colitis ulcerosa erfahren Sie auch in einem Informationsvideo des DCCV e.V.

Je weiter die Entzündung im Dickdarm fortgeschritten ist, desto ausgeprägter sind die Beschwerden und desto höher ist das Risiko von Komplikationen. Mehr zu möglichen Komplikationen können Sie hier lesen.

Typisch für die Erkrankung ist, dass die Beschwerden schubartig auftreten. Wann und wie häufig solche Entzündungsschübe auftreten, kann sehr unterschiedlich sein. Die Dauer eines Schubs oder der dazwischenliegenden symptomfreien Phasen ist schlecht vorhersagbar und kann zwischen Wochen, Monaten und Jahren liegen.

Außerdem kann es zu Begleiterkrankungen an anderen Körperregionen kommen, wie z. B. Hautveränderungen, Gelenkschwellungen und Augenentzündungen. Mehr zu den Begleiterkrankungen erfahren Sie hier.

Bei welchen Beschwerden muss ich zum Arzt gehen?

Grundsätzlich sollten Sie auf jeden Fall zum Arzt gehen, wenn Sie Magen-Darm-Beschwerden haben, die Sie sehr stark belasten oder über eine längere Zeit anhalten und nicht nach ein paar Tagen von alleine abklingen.

Ihr Arzt wird zunächst feststellen, ob bei Ihnen eine akute Magen-Darm-Infektion vorliegt, und je nach Erreger (Bakterien, Viren) entsprechend behandeln.

Wenn keine akute Infektion vorliegt (die nach 2–3 Wochen abgeklungen sein sollte), wird Ihr Hausarzt Sie gegebenenfalls für weitere Untersuchungen an einen Spezialisten für Magen-Darm-Erkrankungen (Gastroenterologe) überweisen.

Ihre Beschwerden geben dem Arzt einen ersten Anhaltspunkt, was bei Ihnen vorliegen könnte, und er wird dann die entsprechenden Untersuchungen vornehmen.

Mehr zu den Untersuchungen, mit denen CED festgestellt werden können, lesen Sie hier.

Wie wird die Diagnose Colitis ulcerosa gestellt?

Wenn Sie mit typischen Symptomen einer Colitis ulcerosa zum Arzt gehen, wird Ihr Hausarzt Sie in der Regel zur weiteren Abklärung an einen Spezialisten für die Diagnose und Therapie von Magen-Darm-Erkrankungen überweisen. Diese Spezialisten nennt man Gastroenterologen.

Zur Abklärung, ob bei Ihnen wirklich die chronisch-entzündliche Darmerkrankung Colitis ulcerosa vorliegt, wird ein Gastroenterologe in der Regel folgende Untersuchungen vornehmen, deren Ergebnisse sich dann alle zu einem Gesamtbild zusammensetzen:

  • Körperliche Untersuchung
  • Laboruntersuchungen: Ihr Arzt wird Ihnen Blut abnehmen und Sie um eine Stuhlprobe bitten. Dies dient dazu, um Entzündungswerte im Blut und im Stuhl nachzuweisen, die auf eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung hinweisen können, und um eine bakterielle Darminfektion auszuschließen.
  • Ultraschalluntersuchung des Bauchraums: Beim Ultraschall (in der Fachsprache: Sonografie) werden mithilfe von Schallwellen Bilder aus dem Körperinneren erzeugt. Ihr Arzt kann diese Bilder direkt auf einem angeschlossenen Monitor betrachten. Eine Ultraschalluntersuchung funktioniert ohne Röntgenstrahlen.
  • Darmspiegelung: Bei der Darmspiegelung (in der Fachsprache: Koloskopie) untersucht Ihr Arzt Ihren Darm mithilfe eines schlauchartigen Instruments, dem sogenannten Endoskop. Um eine Colitis ulcerosa festzustellen, wird dabei eine komplette Darmspiegelung inklusive des letzten Stücks des Dünndarms vorgenommen, um nach Rötungen, Schwellungen der Schleimhaut, vermehrter Blutungsneigung oder Geschwüren Ausschau zu halten. Diese komplette Untersuchung wird auch Ileokoloskopie genannt.
  • Gewebeproben und histologische Untersuchung im Labor: Bei der Darmspiegelung werden aus allen Darmabschnitten Gewebeproben (in der Fachsprache: Biopsien) entnommen, die später im Labor untersucht werden. Damit soll festgestellt werden, wie weit die Entzündung im Darm fortgeschritten ist.

Mehr zu den einzelnen Untersuchungsmethoden können Sie im Ratgeber „Colitis ulcerosa“ der Gastro-Liga oder auf der Website „Internisten im Netz“ nachlesen. Informationen zur Diagnostik erhalten Sie auch im Video „Wie wird eine Colitis ulcerosa diagnostiziert?“.

Weitere Fragen rund um die Diagnose einer Colitis ulcerosa beantwortet auch der „Navigator-Medizin“.

Welcher Arzt behandelt CED?

Spezialisten für die Diagnose und Therapie von Magen-Darm-Erkrankungen und der damit verbundenen Organe wie Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse sind Gastroenterologen. Einige Gastroenterologen haben sich auf die Therapie von CED wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa spezialisiert. Diese Spezialisten finden Sie in Kliniken und auch als niedergelassene Ärzte in Praxen.

Für Kinder und Jugendliche gibt es auf Magen-Darm-Erkrankungen spezialisierte Kinder- und Jugendärzte (Pädiatrische Gastroenterologen). Häufig wird eine Colitis ulcerosa bei Kinder und Jugendlichen aber auch vom Kinderarzt (Pädiater) oder ab einem gewissen Alter (frühestens ab 16 Jahren) auch vom Erwachsenen-Gastroenterologen behandelt.

Bei der Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterologie und Ernährung e.V. können Sie mithilfe einer interaktiven Karte nach einem Kinder-Gastroenterologen in Ihrer Nähe suchen.

Wenn Sie zusätzlich an Begleiterkrankungen außerhalb des Darms leiden, wird Ihr Arzt Sie möglicherweise zusätzlich an einen weiteren Facharzt verweisen, der sich auf diesem Gebiet gut auskennt. Das kann z. B. ein Rheumatologe (bei Gelenkentzündungen), ein Augenarzt (bei Augenentzündungen) oder ein Hautarzt (auch: Dermatologe, bei Hautveränderungen) sein.

Grundsätzlich ist sehr wichtig, dass Sie ein Vertrauensverhältnis zu Ihrem Arzt aufbauen. Wenn Sie Zweifel an der Diagnose oder der vorgeschlagenen Therapie haben, können Sie auch eine zweite Meinung einholen. Mehr über das Thema Zweitmeinung lesen Sie hier.

Wo finde ich die richtige Klinik für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen?

Erster Ansprechpartner ist Ihr Hausarzt, der Sie an einen Facharzt für Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts (in der Fachsprache: Gastroenterologe) überweisen kann. Empfehlungen für Spezialisten, die sich mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen auskennen, erhalten Sie auch über die Selbsthilfeorganisation DCCV e.V.

Bei der Auswahl einer geeigneten Klinik sind folgende Aspekte wichtig:

  • Die Klinik sollte über eine gastroenterologische Abteilung verfügen, die sich auf die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts sowie der damit verbundenen Organe wie Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse spezialisiert hat.
  • Diese Abteilung sollte sich idealerweise auf chronisch-entzündliche Darmerkrankungen spezialisiert und einen erfahrenen chirurgischen Kooperationspartner haben.

Außerdem ist es wichtig, dass die Klinik sich mit dem Krankheitsbild gut auskennt und über viel Erfahrung mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen verfügt.

In der Weissen Liste können Sie nachlesen, wie viele Therapien im jeweiligen Krankenhaus durchgeführt wurden und welche Erfahrungen andere Patienten dort gemacht haben.

Noch ein Tipp: Es kann sinnvoll sein, einen Ordner mit allen persönlichen medizinischen Unterlagen oder auch ein Tagebuch über Ihre Erkrankung zu führen. Diese Unterlagen können Sie dann auch mit ins Krankenhaus nehmen.

Wo finde ich Spezialisten für entzündliche Darmerkrankungen?

Erster Ansprechpartner ist Ihr Hausarzt, der Sie an einen Spezialisten für Magen-Darm-Erkrankungen (in der Fachsprache: Gastroenterologe) überweisen kann. Empfehlungen für Spezialisten, die sich mit CED auskennen, erhalten Sie auch über die Selbsthilfeorganisation DCCV e.V.

Wichtig ist, dass sich Gastroenterologen gut mit dem Krankheitsbild auskennen und über viel Erfahrung mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen verfügen.

Wenn Sie Kinder haben, die an einer CED leiden, können Sie bei der Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterologie und Ernährung mithilfe einer interaktiven Karte nach einem Kinder-Gastroenterologen in Ihrer Nähe suchen.

Unterstützung bei der Suche nach einem Facharzt in Ihrem Bundesland bieten auch die regionalen Arztauskunftsdienste der Kassenärztlichen Bundesvereinigung oder die Bundesärztekammer.

Wo im Körper können noch Begleiterkrankungen auftreten?

Prinzipiell können diese Beschwerden in allen Organen vorkommen, am häufigsten sind jedoch, vor allem bei Morbus Crohn:

  • Gelenkschmerzen und -entzündungen
  • Rückenschmerzen durch Entzündung in der Wirbelsäule und den Kreuzdarmbeingelenken
  • Augenentzündungen
  • Hautveränderungen
  • Entzündungen der Mundschleimhaut
  • In seltenen Fällen: Erkrankung der Leber und Gallenwege
  • Osteoporose
  • Blutarmut (in der Fachsprache: Anämie)

Mehr zu möglichen Begleiterkrankungen einer chronischen Darmentzündung können Sie hier lesen.

Es ist wichtig, dass Sie Ihren Arzt darüber informieren, falls Sie Beschwerden außerhalb des Darms feststellen sollten, damit er untersuchen kann, ob ein Zusammenhang mit Ihrer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung besteht, und Sie entsprechend behandeln kann.

Vielleicht fragen Sie sich, ob Menschen mit CED ein höheres Covid-19-Risiko haben? Zu dieser Frage finden Sie auf dem Pfizer-YouTube-Kanal zwei Expertenvideos: hier und hier.

Wie verlaufen CED?

Der Verlauf einer CED kann individuell sehr unterschiedlich sein. Typisch für eine CED ist, dass sie meist in Schüben auftritt, das heißt, Teile des Darms sind phasenweise entzündet und erholen sich dann wieder. Wann und wie häufig solche Entzündungsschübe auftreten, kann sehr unterschiedlich sein. Die Dauer eines Schubs oder der dazwischenliegenden symptomfreien Phasen ist schlecht vorhersagbar und kann zwischen Wochen und Jahren liegen.

Auf Phasen mit akuten Entzündungsschüben können lange Phasen folgen, in denen sich die Krankheit in einem Ruhezustand befindet und keine oder nur wenige Symptome auftreten. Eine solche Phase ohne Krankheitsaktivität nennt man Remission.

Wenn Sie mehr über CED erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen die Website der Deutschen Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung (DCCV e.V.), einem Selbsthilfeverband für Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

Ich habe Blut im Stuhl. Muss ich Angst haben, Krebs zu haben?

Blut im Stuhl zu entdecken ist immer etwas Beunruhigendes. Sie sollten nicht sofort das Schlimmste befürchten. Es ist allerdings ein Alarmsymptom, das unbedingt weiter abgeklärt werden muss. Blut im Stuhl kann viele verschiedene Ursachen haben, wie z. B. ein Magen-Darm-Infekt, Darmpolypen (Auswölbungen in der Darmschleimhaut), Krampfadern im Darm, ein Magengeschwür oder eben eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung wie Colitis ulcerosa.

Wenn Sie Blut im Stuhl bemerken, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Dieser kann dann mit den entsprechenden Untersuchungen feststellen, welche Ursache dahintersteckt.

Um Darmkrebs auszuschließen, wird in der Regel mindestens ein Stuhltest, besser aber eine Darmspiegelung vorgenommen, bei der Gewebeproben entnommen werden, die anschließend im Labor untersucht werden.

Mehr über Darmspiegelungen finden Sie hier.