Wie läuft eine Darmspiegelung ab?

Eine Darmspiegelung kann entweder in einer spezialisierten Arztpraxis bei einem niedergelassenen Gastroenterologen (Spezialist für Magen-Darm-Erkrankungen) oder ambulant in einem Krankenhaus erfolgen.

Bei der Darmspiegelung führt der Arzt ein biegsames, schlauchförmiges Gerät mit einem Durchmesser von ungefähr 7–10 Millimetern (in der Fachsprache: Endoskop) durch den After in den Darm ein und schiebt es Stück für Stück durch den Dickdarm bis zum Übergang zum Dünndarm. Dabei wird durch das Endoskop vorsichtig Luft oder Kohlendioxid in den Darm geleitet, damit sich die Darmwände gut entfalten.

Eine spezielle Minikamera an der Spitze des Endoskops filmt die Darmschleimhaut im Inneren des Darms. Die Bilder werden dann über einen Monitor übertragen. So kann Ihr Arzt alle Winkel des Dickdarms ausleuchten und auf Rötungen oder Schwellungen untersuchen. Außerdem beobachtet er, ob die Schleimhaut bei der kleinsten Berührung anfängt zu bluten und ob Geschwüre zu sehen sind. All dies können Anzeichen für eine Entzündung der Darmschleimhaut sein, wie sie typisch für Colitis ulcerosa ist.

Mit dem Endoskop werden aus allen Darmabschnitten auch Gewebeproben (in der Fachsprache: Biopsien) entnommen, die später im Labor untersucht werden. Damit soll festgestellt werden, wie weit die Entzündung im Darm fortgeschritten ist.

Die gesamte Darmspiegelung dauert etwa 20–30 Minuten.

Mehr zum Thema Darmspiegelung können Sie im Ratgeber „Colitis ulcerosa“ der Gastro-Liga nachlesen.

Mein Partner hat einen großen Bedarf, sich mit mir über seine Erkrankung auszutauschen. Mich überfordert dies aber. Was kann ich tun?

Jeder Mensch geht anders mit einer Erkrankung um. Manche Menschen ziehen sich eher zurück und möchten überhaupt nicht auf ihre Erkrankung angesprochen werden, andere haben das Bedürfnis, ständig darüber zu reden.

Signalisieren Sie Ihrem Partner/Ihrer Partnerin, dass Sie für ihn/sie da sind, signalisieren Sie aber auch klare Grenzen, wenn es ihnen zu viel wird.

Wenn Sie im Gespräch bleiben, gelingt es Ihnen vielleicht nach einiger Zeit, eine gute Balance zu finden, um Ihren Partner unterstützen zu können, ohne dass die Erkrankung zu viel Raum in Ihrem Leben und in Ihrer Beziehung einnimmt.

Vielleicht hilft es Ihrem Partner/in auch, sich mit Menschen auszutauschen, die das Gleiche durchmachen wie er/sie selbst. Das kann auch Ihre Partnerschaft entlasten. Bei der Selbsthilfeorganisation DCCV e.V. finden Sie Adressen von Selbsthilfegruppen und können auch nach einer Colitis-ulcerosa-Selbsthilfegruppe suchen.

Welche Beschwerden sind typisch für CED?

Typisch für CED sind sehr häufige Stuhlgänge (zum Teil bis zum 30-mal am Tag) sowie Durchfälle und krampfartige Bauchschmerzen, die in Schüben auftreten und sich mit Phasen ohne Krankheitssymptome abwechseln. Diese äußern sich allerdings bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa – den beiden häufigsten chronisch-entzündlichen Erkrankungen – etwas unterschiedlich:

  • Morbus Crohn: meist breiige, eher flüssige Durchfälle: Blut im Stuhl kommt nur bei Dickdarmbefall vor. Die krampfartigen Bauchschmerzen treten häufig im rechten Unterbauch auf („Pseudo-Blinddarmentzündung“), häufig kommt es zu Gewichtsverlust.
  • Colitis ulcerosa: meist blutige und schleimige Durchfälle mit kleinem Volumen. Die krampfartigen Bauchschmerzen treten eher im linken Unterbauch auf und sind oft mit einer Stuhlentleerung verbunden. Typisch für Colitis ulcerosa ist auch ein schmerzhafter Stuhldrang. Ein Gewichtsverlust ist seltener.

Erfahren Sie in zwei Expertenvideos der Selbsthilfeorganisation DCCV e.V. mehr über Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.

Eine übersichtliche Darstellung der Unterschiede zwischen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa finden Sie auf dem Gastroenterologie-Portal.

Was ist der Unterschied zu einer Darminfektion?

Klar unterscheiden muss man chronisch-entzündliche Darmerkrankungen von einer vorübergehenden Infektion des Magen-Darm-Trakts. Diese zählen zu den häufigsten Infektionskrankheiten und gehen meistens mit Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen sowie Durchfällen einher.

Magen-Darm-Infektionen können durch verschiedene Erreger wie Bakterien, Viren oder auch Parasiten ausgelöst werden. Je nach Erreger verlaufen die Infektionen harmlos und klingen nach ein paar Tagen von alleine ab oder müssen ärztlich behandelt werden. Übertragen werden Magen-Darm-Infektionen entweder durch verunreinigte Nahrung oder Trinkwasser oder durch den Kontakt mit bereits infizierten Menschen.

Bei CED handelt sich dagegen nicht um eine Infektionskrankheit, das heißt, man kann niemanden anstecken und hat sich auch nicht mit CED angesteckt.

Mehr zu Magen-Darm-Infektionen können Sie bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung nachlesen.

Bei chronischen Darmentzündungen handelt es sich um eine dauerhafte Erkrankung, die Betroffene meist ein Leben lang begleitet. Ursache für Beschwerden wie krampfartige Bauchschmerzen oder Durchfälle – die typischerweise nur phasenweise auftreten – sind unterschiedlich stark ausgeprägte Entzündungen im Dickdarm oder dem gesamten Verdauungstrakt.

Mein Partner möchte sich nicht mit der Erkrankung auseinandersetzen. Das führt häufig zu Streitereien. Was kann ich tun?

Gerade in der Anfangsphase einer Erkrankung kommt es häufig vor, dass sich Menschen überhaupt nicht mit ihrer Erkrankung auseinandersetzen möchten und versuchen, diese möglichst aus ihrem Alltag fernzuhalten. Die Gründe dafür können sehr unterschiedlich sein: So ist es bei manchen die Angst, was alles auf sie zukommen wird, wieder andere geben gerne die Verantwortung an den Arzt ab und möchten sich nicht selber kümmern.

Dann kann es zu Streitereien kommen, wenn Sie als Angehörige/r ständig nachfragen oder Vorschläge machen, was „der Patient“ tun oder lassen sollte. Verwenden Sie weniger Zeit auf das, was vermeintlich „gut“ oder „falsch“ ist. Jeder muss seinen eigenen Weg finden, mit der Erkrankung umzugehen.

Dennoch kann es für Sie hilfreich sein, sich weiter zu informieren. Dann haben Sie im Falle des Falles alle Informationen parat.

Ein gutes Bild davon, was vielen Betroffenen im Gespräch mit Ihren Angehörigen durch den Kopf geht, vermittelt ein Video der Selbsthilfeorganisation DCCV e.V.

Einen Eindruck davon, was Betroffene häufig belastet, vermittelt Ihnen auch dieses Video.

Was ist der Unterschied zum Reizdarm?

Mit Reizdarm – auch Reizdarmsyndrom genannt – wird ein Erkrankungsbild bezeichnet, das mit vielen verschiedenen Verdauungsbeschwerden und Stuhlunregelmäßigkeiten einhergeht. Zu den typischen Beschwerden zählen:

  •  Schmerzen und Völlegefühl
  •  Durchfall und Verstopfung (oft im Wechsel)
  •  schmerzhafte Blähungen
  •  Gefühl der unvollständigen Darmentleerung
  •  Beschwerden oft im Zusammenhang mit Mahlzeiten
  •  Unverträglichkeit bestimmter Speisen

Zusätzlich treten häufig noch andere Beschwerden außerhalb des Darmtrakts auf, wie Kopfschmerzen, Rücken- und Gelenkschmerzen, Schlafstörungen sowie Angststörungen und depressive Verstimmungen.

Die genauen Ursachen für die Entstehung des Reizdarmsyndroms sind nicht geklärt, liegen aber wahrscheinlich in einem komplexen Zusammenspiel zwischen dem Verdauungstrakt und dem Nervensystem. So werden heute einerseits Bewegungsstörungen des Darms (in der Fachsprache: Motilitätsstörungen) und andererseits eine gesteigerte Empfindlichkeit des Verdauungstraktes für mechanische und chemische Reizungen als entscheidend für die Entstehung eines Reizdarmsyndroms angesehen.

Mit einer ärztlichen Untersuchung und Diagnostik kann aber das Reizdarmsyndrom von einer CED abgegrenzt werden.

Mehr zum Reizdarmsyndrom können Sie in einem Ratgeber der Gastro-Liga nachlesen.

Chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen liegt eine mehr oder weniger starke Entzündung des Dickdarms bzw. des gesamten Verdauungstrakts zugrunde. Zu den typischen Beschwerden gehören krampfartige Bauchschmerzen (typisch eher für Morbus Crohn) und Durchfälle (häufig blutig, typisch eher für Colitis ulcerosa), die in Schüben und oft ohne erkennbaren äußeren Anlass auftreten. Diese wechseln sich ab mit Phasen ohne Krankheitssymptome.

Auf dem Pfizer-YouTube-Kanal finden Sie ein Expertenvideo zur Frage „Was ist der Unterschied zwischen einem Reizdarmsyndrom und einer Colitis ulcerosa?“.

Auch wenn ich meinen Partner verstehen kann, belastet die fehlende Intimität unsere Beziehung. Was können wir/kann ich tun?

Das Wichtigste, was Sie tun können, ist im Gespräch zu bleiben, auch wenn es manchmal schwerfällt, über Sexualität zu sprechen. Sätze wie „ich möchte Dich gerne umarmen“ oder „ich möchte mich so verhalten, wie es sich für Dich gut anfühlt“, können helfen, ein Gespräch über Nähe und Sexualität anzufangen.  Denken Sie auch daran, dass Sexualität sich nicht auf den reinen Geschlechtsverkehr beschränken muss. Vielleicht geben Ihnen zärtliche Berührungen oder eine Massage genau die Intimität, die Sie beide vermissen.  Wenn Sie das Gefühl haben, dass Unterstützung von außen hilfreich wäre, erhalten Sie Adressen von spezialisierten Psychologen/Therapeuten über die Selbsthilfeorganisation DCCV e.V. Adressen von Psychologen/Therapeuten bei Ihnen in der Nähe erhalten Sie auch über Ihre Krankenkasse.  Eine Online-Suche nach einem Therapeuten bietet auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung an.

In akuten Krankheitsphasen vermeidet mein Partner Intimität und hat keine Lust mehr auf Sex. Ist das normal?

Die körperlichen und seelischen Belastungen, die mit einem akuten Krankheitsschub verbunden sind, können dafür sorgen, dass bei Ihrem Partner/Ihrer Partnerin die Lust nachlässt. Das ist ganz normal und geht vielen Menschen in einer ähnlichen Situation so.

Suchen Sie das offene Gespräch mit Ihrem Partner, auch wenn es manchmal schwerfällt. Fragen Sie ihn/sie, wie er sich fühlt und was er/sie sich wünscht. Nur so bleiben Sie im Gespräch und verstehen besser, was in Ihrem Partner vorgeht.

Was ist der Unterschied zwischen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa?

Beide Erkrankungen zählen zu den wichtigsten sogenannten chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen und weisen einige Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede auf. Typisch für beide Erkrankungen ist, dass die Beschwerden Sie in der Regel ein Leben lang begleiten und schubweise auftreten.

Die Unterschiede sind vor allem:

Colitis ulcerosa:

  • Bei Colitis ulcerosa ist in der Regel nur der Dickdarm betroffen.
  • Die Entzündung reicht vom Enddarm ausgehend unterschiedlich weit in Richtung auf die Dünndarmeinmündung.
  • Außerdem beschränkt sich die Entzündung auf die Darmschleimhaut.

Morbus Crohn:

  • Bei Morbus Crohn können alle Abschnitte des Verdauungstrakts (vom Mund bis zum After) betroffen sein, am häufigsten jedoch am Übergang vom Dünndarm zum Dickdarm.
  • Die Entzündung kann unterschiedliche Stellen im Verdauungstrakt und auch im Darm betreffen, die nicht unbedingt zusammenhängen müssen.
  • Außerdem können alle Schichten der Darmwand entzündet sein und sich so tiefe, geschwürige Veränderungen durch alle Wandschichten hindurch mit Fisteln (röhrenförmigen Verbindungen) entwickeln.

Eine detaillierte Übersicht über die Unterschiede zwischen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa finden Sie auf dem Gastroenterologie-Portal.

Alles Wissenswerte zu Morbus Crohn erläutert ein Informationsvideo des DCCV e.V.

Bei etwa 7 % der Betroffenen ist eine deutliche Unterscheidung zwischen Colitis ulcerosa und Morbus Crohn nicht möglich. Die Erkrankung wird dann als Colitis indeterminata bezeichnet.

Auf dem Pfizer-YouTube-Kanal finden Sie ein Expertenvideo zur Frage „Wie unterscheidet sich Morbus Crohn von einer Colitis ulcerosa?“.

Mein Partner ist dauernd mit seiner Erkrankung beschäftigt, was unsere Beziehung stark belastet. Was kann ich tun?

Jeder Mensch geht anders mit einer Erkrankung um. Manche Menschen ziehen sich eher zurück und möchten überhaupt nicht auf Ihre Erkrankung angesprochen werden, anderen fällt es leichter, mit Ihrem Partner über die eigenen Sorgen und Ängste zu sprechen. Einen Eindruck davon, was Betroffene häufig belastet, vermittelt dieses Video

Versuchen Sie, so offen und ehrlich miteinander umzugehen und im Gespräch zu bleiben. Teilen Sie Ihrem Partner/Ihrer Partnerin auch ruhig mit, wie Sie sich fühlen, wenn er/sie sich immer mehr von Ihnen zurückzieht.

Wenn Sie im Gespräch bleiben, gelingt es Ihnen vielleicht nach einiger Zeit, eine gute Balance zu finden, um Ihren Partner unterstützen zu können, ohne dass die Erkrankung zu viel Raum in Ihrem Leben und in Ihrer Beziehung einnimmt.

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Unterstützung von außen hilfreich wäre, hilft Ihnen vielleicht das Gespräch mit anderen Angehörigen. Kontakte zu anderen Betroffenen und bei Bedarf auch Adressen von Psychologen/Therapeuten, die sich mit den besonderen Herausforderungen von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen gut auskennen, vermittelt Ihnen die Selbsthilfeorganisation DCCV e.V.