Was hilft bei CED?

CED sind ernst zu nehmende Krankheiten, die nicht mit Hausmitteln behandelt werden sollten. Wenn Sie typische Beschwerden wie krampfartige Bauchschmerzen und Durchfälle, die meist in Schüben auftreten, bei sich bemerken, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Nur ein Arzt – in der Regel ein Spezialist für Magen-Darm-Erkrankungen (in der Fachsprache: Gastroenterologe) – kann durch entsprechende Untersuchungen feststellen, ob Sie wirklich eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung haben, und Sie entsprechend behandeln.

Sind CED heilbar?

Nach jetzigem Stand der Wissenschaft sind CED wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa nicht heilbar. Das heißt, die Erkrankung wird Sie in der Regel ein Leben lang begleiten.

Ziel der Therapie ist es, die Phasen ohne Krankheitsaktivität möglichst lange aufrechtzuhalten, damit Sie trotz Ihrer chronischen Erkrankung ein möglichst beschwerdefreies Leben führen können und bei guter Lebensqualität Ihren Alltag bewältigen, zur Arbeit gehen oder Ihre Ausbildung abschließen können.

Mit welchen Untersuchungen unterscheidet man Colitis ulcerosa und Morbus Crohn?

Die Untersuchungsmethoden bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn sind weitgehend die gleichen. Neben einer körperlichen Untersuchung wird Ihnen Ihr Arzt Blut abnehmen und Sie um eine Stuhlprobe bitten. Dies dient dazu, Entzündungswerte im Blut und im Stuhl nachzuweisen, die auf eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung hinweisen können, und um eine bakterielle Darminfektion auszuschließen.

Mithilfe einer Ultraschalluntersuchung (in der Fachsprache: Sonografie) werden mit Schallwellen Bilder aus dem Körperinnern erzeugt, die Ihrem Arzt ein erstes Bild vermitteln.

Eine Spiegelung des Verdauungstrakts, bei der mithilfe eines schlauchartigen Instruments, dem sogenannten Endoskop, der gesamten Dickdarm, der Anfangsteil des Dünndarms, der Magen und die Speiseröhre untersucht werden, kann festgestellt werden, wo sich die Entzündung befindet. Dabei werden auch Gewebeproben entnommen, die dann später im Labor untersucht werden.

Die Unterschiede zwischen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind:

Während Colitis ulcerosa in der Regel nur den Dickdarm betrifft, können bei Morbus Crohn alle Abschnitte des Verdauungstrakts (vom Mund bis zum After) betroffen sein, am häufigsten jedoch am Übergang vom Dünndarm zum Dickdarm. Bei Colitis ulcerosa beschränkt sich die Entzündung auf die Schleimhautschicht, während bei Morbus Crohn alle Schichten der Darmwand entzündet sein können und sich so tiefe, geschwürige Veränderungen durch die Darmwand hindurch mit Fisteln (röhrenförmigen Verbindungen) entwickeln.

Mehr zu den Untersuchungen bei Colitis ulcerosa lesen Sie hier.

Welche Untersuchungsergebnisse sollte ich erhalten? Wie verstehe ich diese?

In der Regel schickt der Facharzt nach einem ausführlichen Aufklärungsgespräch mit Ihnen den sogenannten Arztbrief mit Ihrer Diagnose und Ihren Befunden an Ihren Hausarzt. Dort finden Sie z. B. Informationen darüber, welche Stellen im Verdauungstrakt entzündet und wie groß die Entzündungsherde bei Ihnen sind. Außerdem sehen Sie die Ergebnisse Ihrer Blutwerte (z. B. der CRP-Wert = CRP ist ein Eiweiß, das Entzündungen im Körper anzeigt), Stuhlprobe (ein erhöhter Calprotectin-Wert deutet z. B. auf eine Entzündung hin). Falls Sie keine genauen Informationen bekommen haben, sprechen Sie Ihren Arzt darauf an und fragen Sie nach einer Kopie des Arztbriefs.

Laut Patientenrechtegesetz müssen Patienten umfassend und verständlich über Diagnosen und Therapien aufgeklärt werden.

Auf der Website „washabich.de“ finden Sie Unterstützung beim Verstehen Ihrer Arztbriefe. Medizinstudenten übersetzen kostenlos Ihre Befunde in eine für Patienten leicht verständliche Sprache.

Woran kann ich eine CED erkennen?

Zu den typischen Beschwerden bei einer CED gehören Bauchschmerzen, häufige Durchfälle mit zum Teil Blut und Schleim im Stuhl, Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Die Beschwerden können von Betroffenem zu Betroffenem in ihrer Stärke und Häufigkeit variieren. Sie werden durch Entzündungen in unterschiedlichen Bereichen des Darms ausgelöst. Typisch können auch Beschwerden sein, die außerhalb des Magen-Darm-Trakts auftreten können, z. B. Entzündungen an den Gelenken und der Haut.

Ob bei Ihnen allerdings wirklich eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung vorliegt oder eine andere Ursache dahintersteckt, kann nur Ihr Arzt durch eingehende Untersuchungen feststellen. Von Selbstdiagnosen sollten Sie also absehen und zum Arzt gehen. Ihr Hausarzt wird Sie gegebenenfalls für weitere Untersuchungen an einen Spezialisten für Magen-Darm-Erkrankungen überweisen.

Mehr zu den Untersuchungen bei Colitis ulcerosa lesen Sie hier.

Auf dem Pfizer-YouTube-Kanal finden Sie ein Expertenvideo zur Frage „Was sind die Gefahren der späten Diagnose einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung?“.

Was passiert, wenn bei einer Darmspiegelung eine bösartige Veränderung festgestellt wurde?

Wenn durch die feingewebliche Untersuchung der entnommenen Gewebeproben aus dem Darm eine bösartige Veränderung (in der Fachsprache: intraepitheliale Neoplasie, IEN) festgestellt wurde, empfiehlt es sich, nochmal eine Zweitmeinung durch einen unabhängigen Pathologen einzuholen.

Finden sich bei der Darmspiegelung sogenannte Polypen, die eine Krebsvorstufe sein könnten, dann werden sie in der Regel gleich während der Untersuchung entfernt, damit kein Krebs daraus entstehen kann. Zur Sicherheit muss dann allerdings eine Darmspiegelung in kürzeren Abständen wiederholt werden.

Das weitere Vorgehen hängt davon ab, welche Ergebnisse die Untersuchung der Gewebeproben unter dem Mikroskop ergibt. Je nach Risikoeinschätzung kommen dann weitere Untersuchungen hinzu oder der gesamte Dickdarm muss operativ entfernt werden.

Weitere Informationen zur Darmkrebsvorsorge finden Sie auch beim „Krebsinformationsdienst“ oder auf der Website „Darmkrebs.de“ – einer Initiative der Felix Burda Stiftung.

Wer kann mir helfen, wenn mich meine Erkrankung sehr belastet?

Wenn Sie an einer CED erkrankt sind, machen Ihnen im Alltag sicher viele Dinge zu schaffen. Zum einen können die Beschwerden, die mit Ihrer Erkrankung einhergehen, sehr belastend sein, andererseits plagen Sie vielleicht Ängste im Hinblick auf einen erneuten Krankheitsschub, Ihre Therapie oder auch ganz alltägliche Belastungen wie die ständige Suche nach Toiletten, Gedanken über Ihren Arbeitsplatz, der Teilhabe am sozialen Leben oder die Scheu, mit Ihrem Partner über Ihre Erkrankung zu sprechen.

Es ist auf jeden Fall wichtig, dass Sie über Ihre Ängste sprechen und nichts in sich hineinfressen. Erste Ansprechpartner sind neben Ihrem Arzt vor allem auch Ihr Partner, Freunde oder Ihre Familie. Manchmal fällt es aber auch leichter, mit einem Fremden über die eigenen Sorgen und Ängste zu sprechen.

Unterstützung im Umgang mit den Problemen und Belastungen, die mit einer CED verbunden sind, erhalten Sie auch in der Telefonsprechstunde der Selbsthilfeorganisation DCCV e.V.

Ansonsten gibt es auch die Möglichkeit, sich in Selbsthilfegruppen oder Internetforen mit anderen Betroffenen auszutauschen. Auch viele Krankenkassen bieten psychologische Unterstützung am Telefon oder im Internet an.

Ein offenes Ohr für Ihre Sorgen und Ängste hat auch die TelefonSeelsorge. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Ängste und Sorgen überhandnehmen und Sie alleine nicht mehr damit fertigwerden, kann es auch sinnvoll sein, sich durch einen erfahrenen Psychologen oder Therapeuten unterstützen zu lassen. Mehr zu einer psychologischen Unterstützung finden Sie hier. Psychologische Unterstützung kann eine sehr gute Hilfe sein, da viele Betroffene sich sehr schnell isolieren.

Meine Erkrankung belastet mich sehr. Wer kann mir helfen?

Wenn Sie an Colitis ulcerosa erkrankt sind, machen Ihnen im Alltag sicher viele Dinge zu schaffen. Zum einen können die Symptome, die mit Ihrer Erkrankung einhergehen, sehr belastend sein, andererseits plagen Sie vielleicht Ängste im Hinblick auf erneute Krankheitsschübe, Ihre Therapie oder auch ganz alltägliche Belastungen wie die ständige Suche nach Toiletten, Gedanken über Ihren Arbeitsplatz oder die Scheu, mit Ihrem Partner über Ihre Erkrankung zu sprechen. Sie sind mit Ihrer Erkrankung und ihren Auswirkungen nicht allein – Tipps bietet auch dieses Video.

Unterstützung im Umgang mit den Problemen und Belastungen, die mit einer Colitis ulcerosa verbunden sind, erhalten Sie auch in der Telefonsprechstunde der Selbsthilfeorganisation DCCV e.V.

Ansonsten gibt es auch die Möglichkeit, sich in Colitis-ulcerosa-Selbsthilfegruppen oder -Internetforen mit anderen Betroffenen auszutauschen. Auch viele Krankenkassen bieten psychologische Unterstützung am Telefon oder im Internet an.

Ein offenes Ohr für Ihre Sorgen und Ängste hat auch die TelefonSeelsorge.

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Ängste und Sorgen überhandnehmen und Sie alleine nicht mehr damit fertigwerden, kann es auch sinnvoll sein, sich durch einen erfahrenen Psychologen oder Therapeuten unterstützen zu lassen. Psychologische Unterstützung kann eine sehr gute Hilfe sein, da viele Betroffene sich sehr schnell isolieren!

Wo können noch Begleiterkrankungen auftreten?

Eine Colitis ulcerosa kann sich auch an anderen Körperstellen außerhalb des Magen-Darm-Trakts bemerkbar machen. Man spricht dann von sogenannten extraintestinalen (extra = außerhalb, intestinum = Darm) Manifestationen.

Prinzipiell können diese Beschwerden in allen Organen vorkommen, am häufigsten finden sich jedoch:

  • Gelenkschmerzen und -entzündungen
  • Rückenschmerzen durch Entzündung in der Wirbelsäule und den Kreuzdarmbeingelenken
  • Augenentzündungen
  • Hautveränderungen
  • Entzündungen der Mundschleimhaut
  • In seltenen Fällen: Erkrankung der Leber und Gallenwege
  • Osteoporose
  • Blutarmut (in der Fachsprache: Anämie)

Eine Übersicht, wo genau im Körper sich die Begleiterkrankungen einer Colitis ulcerosa bemerkbar machen können, zeigt der Patientenratgeber der Gastro-Liga.

Eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Begleiterkrankungen außerhalb des Darms und wie diese behandelt werden können, finden Sie in der „Patientenleitlinie Colitis ulcerosa“.

Es ist wichtig, dass Sie Ihren Arzt darüber informieren, falls Sie Symptome außerhalb des Darms feststellen sollten. Nur so kann er feststellen, ob ein Zusammenhang mit der Colitis ulcerosa besteht, und Sie entsprechend behandeln.

Zu welchen seltenen Komplikationen kann es im Verlauf der Erkrankung kommen?

In sehr seltenen Fällen kann es bei Colitis ulcerosa auch zu seltenen Komplikationen kommen. Dazu gehören eine sehr starke Erweiterung des Dickdarms, bei der es auch zu einer Durchlöcherung kommen kann (in der Fachsprache: toxisches Megakolon), sehr starke Blutungen, die eine Bluttransfusion erforderlich machen, oder Thrombosen (Blutgerinnsel in einem Blutgefäß) und Thromboembolien (durch ein Blutgerinnsel verursachter Gefäßverschluss) oder Infektionen.

Mehr zu möglichen Komplikationen bei Colitis ulcerosa finden Sie auf der Website „Internisten im Netz“.

Außerdem ist mit zunehmender Entzündungsaktivität und Krankheitsdauer das Risiko erhöht, an Darmkrebs zu erkranken. Darum ist es wichtig, dass Sie regelmäßig zur Krebsvorsorgeuntersuchung gehen. Dabei wird eine Darmspiegelung vorgenommen, um bösartige Veränderungen im Darm rechtzeitig erkennen zu können.

Mehr zum Thema Krebsvorbeugung und -früherkennung finden Sie in der „Patientenleitlinie Colitis ulcerosa“.