Warum kann Rauchen zu einem Schlaganfall führen?

Rauchen fördert die Verengung von Blutgefäßen durch eine Arteriosklerose, was die Bildung von Blutgerinnseln begünstigen und zum Verschluss von Blutgefäßen führen kann. Weil die roten Blutkörperchen durch das Rauchen zudem weniger Sauerstoff transportieren können, bildet das Knochenmark vermehrt rote Blutkörperchen. Das Blut wird dadurch vergleichsweise dickflüssiger und die Wahrscheinlichkeit für eine Gerinnselbildung erhöht sich. Dazu kommt, dass die Blutplättchen (Thrombozyten) bei Rauchern aktiviert werden und sich auch auf diese Weise häufiger Blutgerinnsel bilden. Im Vergleich zu Nichtrauchern ist das Schlaganfallrisiko bei Rauchern etwa 1,5- bis 2-fach erhöht. Dabei ist ausschlaggebend, wie viele Zigaretten pro Tag geraucht werden und wie viele Jahre bereits geraucht wird.

Weitere Informationen zum Zusammenhang von Schlaganfall und Rauchen finden Sie hier.

Warum kann Vorhofflimmern zu einem Hirninfarkt führen?

Beim Vorhofflimmern, schlägt das Herz (zumindest phasenweise) nicht mehr im richtigen Takt. Vorhofflimmern zählt zu den häufigsten Herzrhythmusstörungen weltweit und betrifft derzeit schätzungsweise 1–2 % aller Bundesbürger. Weil sich die Vorhöfe des Herzens unvollständig zusammenziehen, wird das Blut nicht komplett in die Herzkammern gepumpt, was die Wahrscheinlichkeit für die Bildung eines Blutgerinnsels in den Vorhöfen und langfristig die Entwicklung einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) erhöht. Wenn ein im Vorhof gebildetes Blutgerinnsel mit dem Blutstrom ins Gehirn gelangt und dort ein Blutgefäß verschließt, kommt es zu einer Mangeldurchblutung und somit zu einem Hirninfarkt.

Lesen Sie hier, wie ein Schlaganfall durch Vorhofflimmern entsteht.

Warum kann Bluthochdruck zu einem Schlaganfall führen?

Bluthochdruck ist der wichtigste Risikofaktor für einen Schlaganfall. Je höher der Blutdruck, desto höher ist auch das Schlaganfallrisiko. Bleibt der Bluthochdruck unbehandelt, können Schäden an den Wänden der Blutgefäße und eine Arterienverkalkung (Arteriosklerose) die Folge sein. Weil die Gefäßwände mit den Jahren an Elastizität verlieren, ist die Wahrscheinlichkeit für einen Schlaganfall vor allem bei plötzlichen Blutdruckspitzen erhöht. Deshalb empfiehlt es sich, regelmäßig den Blutdruck messen zu lassen oder ihn selbst in regelmäßigen Abständen zu überprüfen. 

Hier finden Sie weitere Informationen zu Bluthochdruck und Schlaganfall.

Warum können bestimmte Erkrankungen zu einem Schlaganfall führen?

Alles, was die Blutgefäße überall im Körper schädigt oder zu einer schlechteren Versorgung der Organe führt, begünstigt leider das Auftreten eines Schlaganfalls.

Ärzte sprechen - neben dem Lebensalter - von den ‚fatalen Fünf‘: das sind Bluthochdruck, die Blutzuckerkrankheit ‚Diabetes mellitus‘, ein zu hoher Cholesterinspiegel (LDL), Herzrhythmusstörungen wie das Vorhofflimmern oder eine Herzschwäche und natürlich selbstgewählte Lebensumstände, wie Rauchen, zu wenig Bewegung oder Übergewicht.  

Die gute Nachricht: Wir können all diese Risiken durch eine gute Behandlung oder Lebensstiländerungen reduzieren.

Tipp: Wenn in ihrer Familie Verwandte unter 60 Jahren an einem Herzinfarkt, Schlaganfall oder anderen Gefäßproblem ernsthaft erkrankt sind, lohnt es sich, dass Sie mit ihrem Hausarzt darüber sprechen, mögliche (vererbte) Risiken zu erkennen – auch, wenn es ihnen gut geht. 

Hier finden Sie eine Übersicht der Risikofaktoren für einen Schlaganfall.

Welche Faktoren erhöhen das Risiko für einen Schlaganfall?

Das individuelle Schlaganfallrisiko hängt von vielen Faktoren ab. Viele Risikofaktoren lassen sich durch das eigene Verhalten beeinflussen – so kann man das persönliche Schlaganfallrisiko reduzieren. Aber auch das Alter und die erbliche Veranlagung spielen eine Rolle. Weitere Risikofaktoren für einen Schlaganfall sind: 

  1. hoher Blutdruck
  2. Rauchen
  3. bestimmte Fettstoffwechselstörungen
  4. Übergewicht
  5. Bewegungsmangel
  6. Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
  7. bestimmte Gerinnungsstörungen
  8. bestimmte Herzerkrankungen, wie z. B. eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz)
  9. bestimmte Herzrhythmusstörungen, wie z. B. Vorhofflimmern

Bestimmte Risikofaktoren – wie z. B. Bluthochdruck oder auch ein Vorhofflimmern – führen nicht immer zu Beschwerden. Wer mehr über mögliche Diagnoseverfahren erfahren möchte, sollte seinen Arzt darauf ansprechen.

Lesen Sie mehr zu den Risikofaktoren und zum Schlaganfall im Allgemeinen.

Warum muss bei einem Schlaganfall schnell gehandelt werden?

Unabhängig von der Ursache des Schlaganfalls (Hirninfarkt oder Hirnblutung) führt eine anhaltende Minderversorgung von Teilen des Gehirns zur unwiederbringlichen Zerstörung von Nervenzellen. Die Folgen können z. B. Lähmungen, Sprach- oder Bewusstseinsstörungen sein. Deshalb müssen Personen, bei denen der Verdacht auf einen Schlaganfall besteht, so schnell wie möglich in ein Krankenhaus gebracht werden, das im besten Fall mit einer Spezialstation zur Behandlung von Schlaganfallpatienten (sogenannte „Stroke Unit“) ausgestattet ist. Da bei der Schlaganfallbehandlung in der Akutphase jede Minute zählt, werden bereits im Rettungswagen spezifische Maßnahmen eingeleitet.

Hier finden Sie eine Liste der zertifizierten Stroke Units in Deutschland.

Welche Erste-Hilfe-Maßnahmen kann ich als Angehöriger oder Freund bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes leisten?

Bis nach dem Anruf beim Notruf professionelle Hilfe eintrifft, kann man Folgendes tun, um zu helfen:

  1. In der Nähe des / der Betroffenen bleiben.
  2. Beruhigen und informieren, dass Hilfe auf dem Weg ist.
  3. Der Betroffene sollte nichts trinken, da er sich leicht verschlucken könnte.
  4. Ist der Betroffene bewusstlos, sollte er in der stabilen Seitenlage gelagert werden.

Auf Atmung und Puls achten. Bei einem Herz- oder Atemstillstand müssen sofort Wiederbelebungsmaßnahmen eingeleitet werden.

Was tue ich bei Verdacht auf Schlaganfall?

Ein Schlaganfall ist immer ein Notfall. Falls man bei sich oder einer Person in der Nähe einen Schlaganfall vermutet, sollte man sofort den Rettungsdienst unter der Telefonnummer 112 verständigen und den Verdacht auf das Bestehen eines Schlaganfalls mitteilen.

Auf folgende Symptome sollte man besonders achten:

  1. Lähmungen (einer Körperhälfte) und Taubheitsgefühle
  2. Sehstörungen
  3. Sprachstörungen oder Sprachverständnisstörungen
  4. Bewusstseinseintrübung
  5. Schwindel
  6. Gangunsicherheit
  7. plötzlich einsetzende (starke) Kopfschmerzen (bei einer Hirnblutung)

Prinzipiell gilt: Je früher ein Schlaganfallpatient / eine Schlaganfallpatientin medizinische Hilfe erhält, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass durch eine gezielte Behandlung die Folgeschäden reduziert werden können.

Bei Verdacht auf einen Schlaganfall kann Ihnen eine App der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe weiterhelfen: Mit drei einfachen Fragen zu den häufigsten Schlaganfall-Symptomen können Sie einen Verdacht überprüfen und aus der App heraus direkt den Notruf 112 auslösen. Die App finden Sie in den gängigen Stores für die Betriebssysteme iOS und Android. Weitere Informationen bietet die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe.

Welche Folgen kann ein Schlaganfall haben?

Ein Schlaganfall kann den bisherigen Alltag deutlich verändern. Je nachdem, welche Bereiche des Gehirns durch den Schlaganfall geschädigt wurden, können verschiedene Körperfunktionen, wie z. B. das Bewusstsein und das Gedächtnis, das Sprechen, die Bewegung, das Sehen und das Berührungsempfinden, gestört sein.

Bei vielen Schlaganfallpatienten bleiben Schlaganfall-bedingte Ausfälle bestehen. Manche Schlaganfallpatienten sind daher z. B. beim Essen, bei der Fortbewegung und/oder der täglichen Hygiene auf ständige Hilfe angewiesen.

Woran erkenne ich einen Schlaganfall? Auf welche Symptome muss ich achten?

Jeder Schlaganfall ist ein Notfall. Daher ist es besonders wichtig, einen Schlaganfall und dessen mögliche Symptome zu erkennen, damit eine schnellstmögliche medizinische Versorgung gewährleistet werden kann. Eine Behandlung sollte möglichst in einer Klinik mit einer spezialisierten Schlaganfall-Station (sogenannte „Stroke Unit“) erfolgen, da eine solche Behandlung die Prognose nach einem Schlaganfall verbessern und dazu beitragen kann, Schlaganfall-bedingte Komplikationen zu verhindern.

Typische Symptome eines Schlaganfalls sind:

  1. Lähmungen (einer Körperhälfte) und Taubheitsgefühle
  2. Sehstörungen
  3. Sprachstörungen oder Sprachverständnisstörungen
  4. Bewusstseinseintrübung
  5. Schwindel
  6. Gangunsicherheit
  7. plötzlich einsetzende (starke) Kopfschmerzen (bei einer Hirnblutung)

Hier lesen Sie mehr über die Symptome bei Schlaganfall. Mit dem sogenannten FAST-Test können Sie das Bestehen von typischen Schlaganfallsymptomen überprüfen. Der FAST-Test: Bitten Sie die betroffene Person zu lächeln, dann beide Arme anzuheben oder einen einfachen Satz zu sprechen. Gelingt dies nicht, rufen Sie bitte umgehend den Notruf der Feuerwehr an! Beachten Sie bitte, dass ein unauffälliger FAST-Test einen Schlaganfall jedoch nicht ausschließen kann. Rufen Sie daher bitte umgehend den Notruf, wenn Sie oder die betroffene Person glauben, dass ein Schlaganfall aufgetreten sein könnte.

Bei Verdacht auf einen Schlaganfall kann Ihnen eine App der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe weiterhelfen: Mit drei einfachen Fragen zu den häufigsten Schlaganfall-Symptomen können Sie einen Verdacht überprüfen und aus der App heraus direkt den Notruf 112 auslösen. Die App finden Sie in den gängigen Stores für die Betriebssysteme iOS und Android. Weitere Informationen bietet die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe.

Beachten Sie bitte zudem, dass auch jüngere Menschen und auch Kinder einen Schlaganfall erleiden können.