Seit meiner Diagnose habe ich stark abgenommen, ich habe überhaupt keinen Appetit mehr. Was kann ich tun?

Es ist wichtig, dass Sie Ihren Körper mit ausreichend Energie und allen nötigen Nährstoffen versorgen. Hören Sie gut auf Ihren Körper. Gibt es nicht doch etwas, worauf Sie jetzt Lust hätten? Jetzt stehen ganz allein Ihre Essgewohnheiten und Vorlieben im Mittelpunkt. Ist Ihr Körper tatsächlich unterversorgt, spricht man von einer Mangelernährung. Diese sollte unbedingt behandelt werden, muss aber nicht unbedingt mit Ihrer Krebserkrankung in Zusammenhang stehen. Wenn Sie also das Gefühl haben, dass etwas nicht stimmt, sprechen Sie Ihren behandelnden Arzt/Ärztin darauf an.. Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema Gewichtsverlust und Mangelernährung.

Ich habe das Bedürfnis, noch mehr für mich zu tun. Was kann ich tun und wer kann mir helfen?

Auch das geht vielen Menschen so, die an Krebs erkrankt sind. Ihnen wird bewusst, dass sie in den letzten Jahren mehr für andere getan haben als für sich selbst. Es ist gut und richtig, dass Sie das jetzt ändern möchten. Es ist die Frage, ob Sie eher künstlerische oder sportliche Interessen haben. Fragen Sie eine gute Freundin oder guten Freund, was sie oder er vorschlagen würde.

Was kann ich tun, um mich wieder wohler zu fühlen?

Wenn Sie aktiv werden, gewinnen Sie auch ein Stück weit die Kontrolle über Ihren Körper zurück. Werden Sie zu Ihrem eigenen besten Freund. Hören Sie sich selbst zu. Finden Sie heraus, was Ihnen guttut und was Sie stärken kann. Und versuchen Sie bloß nicht, perfekt zu sein – wir alle haben bessere und schlechtere Tage.

Was erzähle ich meinen Freunden und Bekannten?

Natürlich bleibt es gänzlich Ihnen überlassen, was Sie wem, wann und wie sagen. Doch überlegen Sie sich gut, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um Ihr Umfeld jenseits von Familie und den guten Freunden zu informieren. Vielleicht ist es besser, wenn Sie erst mal für sich selbst Klarheit schaffen, bevor Sie allen von Ihrer Erkrankung erzählen. Überlegen Sie sich vorab, mit welchen Worten Sie Ihre Diagnose mitteilen werden und wie Sie Ihre Gefühlslage beschreiben wollen. Wenn Sie mit klaren Worten sagen, wie es in Ihnen aussieht, fühlen sich Ihre Freunde weniger unbehaglich und können besser verstehen, wie Sie unterstützt werden möchten.

Was sage ich meinen Eltern?

Egal wie alt Sie werden, Sie bleiben das Kind Ihrer Eltern. Und alle Eltern behalten den natürlichen Instinkt, Ihr Kind beschützen zu wollen. Auch vor Krebs. Möglicherweise reagieren Ihre Eltern hoch emotional auf die Nachricht Ihrer Brustkrebsdiagnose, da sie sich erst mal hilflos fühlen. Wenn Ihnen die Einmischung zu viel wird, können Sie Ihre Eltern behutsam daran erinnern, dass Sie allein die Entscheidungen bezüglich Ihrer Gesundheit treffen. Beziehen Sie Ihre Eltern da ein, wo es sinnvoll und hilfreich ist.

Soll ich mit meinem Partner darüber reden?

Auch wenn Probleme mit dem Sex angesichts Ihrer Erkrankung vielleicht nebensächlich erscheinen. Trauen Sie sich darüber zu sprechen!

Für viele Frauen kann es anfangs unangenehm oder gar peinlich sein, mit dem Partner über Sex zu sprechen. Das ist generell kein einfaches Thema. Trotzdem lohnt es sich, die eigenen Vorbehalte und die Ihres Partners gegen solche Gespräche abzubauen. Es ist so hilfreich, wenn man den Partner verstehen kann. Machen Sie sich bewusst, dass auch Ihr Partner Hemmungen haben kann über Sex zu sprechen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass eine Unterstützung von außen hilfreich wäre, fragen Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin oder Ihre Brustkrebsschwester nach einem geeigneten Paartherapeuten. Vielleicht kann eine Paarberatung oder ein Einzelgespräch für Sie oder Ihren Partner hilfreich sein. Übrigens braucht Ihnen diese Frage nicht peinlich zu sein, jedes Behandlungsteam ist solche Themen gewohnt und hilft Ihnen gerne weiter. Adressdatenbanken von Psychoonkologen finden Sie auch beim Krebsinformationsdienst oder bei der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Psychosoziale Onkologie. Sexualberatung bieten auch die Beratungsstellen von Pro familia an.

Was ist mit Sex?

Natürlich kann Sex, auch mit Krebs, ein wichtiger Teil Ihres Lebens mit metastasiertem Brustkrebs bleiben und die Partnerschaft stärken. Allerdings können auch die Symptome der Krankheit, die Nebenwirkungen der Therapie oder Ihre emotionale Verfassung dafür sorgen, dass sich die Lust am Sex oder auch die Art der Sexualität verändert. Vielleicht beruhigt es Sie zu wissen, dass viele Frauen in Ihrer Situation keine Freude und kein Verlangen mehr nach Sex haben. Erfahren Sie hier noch mehr über Sexualität nach einer Krebserkrankung. Oder lesen Sie den Ratgeber „Weibliche Sexualität und Krebs" für Patientinnen und Ihre Partner des Krebsinformationsdienstes.

Bei lang anhaltenden Problemen mit der Sexualität kann Ihnen vielleicht auch eine Paarberatung oder ein Einzelgespräch mit einem Psychoonkologen helfen. Sexualberatung bieten auch die Beratungsstellen von Pro familia an.

Meine Angehörigen/Familie erwarten, dass ich wieder so funktionieren soll wie früher. Das schaffe ich aber nicht. Was kann ich tun?

Es ist ganz normal, dass sich Ihr Umfeld (Angehörige und Freunde) Normalität wünscht. Das ist nicht böse gemeint. Sie wollen, dass es Ihnen wieder gut geht. Sagen Sie ihnen offen, was Sie bewältigen können und was nicht. Sie werden sehen, dass Sie auf Verständnis stoßen werden. Für fast alles, was Sie nicht mehr in der Familie bewältigen können, gibt es Unterstützung, wie z.B. Haushaltshilfe, Familienhilfe etc. Informieren Sie sich bei Ihrer Krankenkasse und der Pflegeversicherung. Weitere Informationen dazu finden Sie in der Rubrik „Beruf & Soziales" beim Thema Sozialrecht

Mein Partner redet wenig darüber und zieht sich zurück. Was kann ich tun?

In vielen Partnerschaften nehmen sich Männer häufig zurück. Sie wollen ihre Sorgen mit sich allein ausmachen und nicht vor ihrer kranken Partnerin jammern. Wenn Sie das Gefühl haben, es würde ihm und Ihnen guttun, wenn er offener über seine Bedürfnisse reden würde, sprechen Sie ihn darauf an. Vielleicht würde ihm auch ein Austausch mit anderen betroffenen Männern helfen. In einer belasteten Paarbeziehung kann auch eine Paarberatung sehr hilfreich sein. Lesen Sie auch Erfahrungsberichte von anderen betroffenen Frauen.