Wie können mir Tabakambulanzen helfen?

Häufig gelingt Rauchern der Ausstieg nicht ohne professionelle Unterstützung. Vielerorts haben Kliniken spezielle Zentren, sogenannte „Tabakambulanzen“, die eine wissenschaftlich fundierte und strukturierte Rauchentwöhnung anbieten. Diese Tabakentwöhnungsprogramme haben alle zum Ziel, Rauchern eine langfristig erfolgreiche Hilfe beim Rauchausstieg zu sein. Tabakentwöhnungsprogramme sind in der Regel eine Kombination aus ärztlichen, psychologischen und medikamentösen Maßnahmen. In der Regel werden sie in mehreren Gruppen- oder Einzelsitzungen abgehalten. Meist finden sie ambulant statt, können aber beispielsweise bei Erkrankungen auch stationär oder anlässlich einer Rehabilitation durchgeführt werden.

Das in Deutschland am weitesten verbreitete Programm ist das sogenannte „Rauchfrei Programm“, das vom Institut für Therapieforschung (IFT) in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) entwickelt wurde. Es setzt neueste wissenschaftliche Erkenntnisse um und arbeitet nach den aktuellsten therapeutischen Ansätzen. Das Programm erfüllt die Anforderungen der gesetzlichen Krankenkassen und der Gesundheitsverbände. Der Rauchstopp erfolgt hier nach der Schlusspunkt-Methode. Dafür bereiten zertifizierte Kursleiter die Teilnehmer intensiv auf das Aufhören vor. Unter anderem wird gemeinsam an der Entscheidungsfindung, praktischen Tipps sowie der Entwicklung von Verhaltensalternativen zum Rauchen gearbeitet. In diesem Programm erhalten Aufhörwillige Motivationshilfen zum Durchhalten und Unterstützung bei der Bewältigung typischer Rückfallsituationen.

Zu den großen klinischen Tabakambulanzen zählen u. a.:

München: Tabakambulanz Universitätsklinikum

Tübingen: Arbeitskreis Raucherentwöhnung in Tübingen

Freiburg: Raucherentwöhnung Universitätsklinikum

Düsseldorf: Zentrum für Tabakentwöhnung

Berlin: Institut für Tabakentwöhnung und Raucherprävention der Vivantes Kliniken

Berlin: Rauchfrei In Berlin

Nürnberg: Raucherberatung und Tabakentwöhnung Klinikum Nürnberg

Immenhausen: Tabakentwöhnung Lungenfachklinik Immenhausen

Heidelberg: Thoraxklinik Universitätsklinikum Heidelberg

Hamburg: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)

In der gemeinsamen Datenbank vom Deutschen Krebsforschungszentrum (dkfz) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) können Sie unter mehr als 3000 bundesweiten Einträgen nach Angeboten zur professionellen Rauchentwöhnung suchen.

Nähere Informationen zu den Kursinhalten des Rauchfrei Programms finden Sie auf der Website der IFT-Gesundheitsförderung.

Fragen Sie auch bei Ihrer Krankenkasse nach Tabakambulanzen in Ihrer Nähe und erkundigen Sie sich frühzeitig nach einer möglichen Kostenübernahme.

Kann mich ein Arzt bei der Rauchentwöhnung unterstützen?

Auf einem nicht leichten und unbekannten Weg ist es meist gut, einen Begleiter an seiner Seite zu haben, der sich auskennt. Für viele ist der Arzt der erste Ansprechpartner, wenn es um den Rauchstopp geht.

Ihr Arzt kennt sowohl Ihre ganz persönliche Situation als auch die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Rauchentwöhnung. Er kann Ihnen die gesundheitlichen Vorteile eines Ausstiegs genau erklären und weiß, welche Probleme Raucher beim Aufhören besonders am Anfang haben können. Es kann also durchaus von Vorteil sein, wenn Sie Ihr Ausstiegsvorhaben mit Ihrem Arzt besprechen. Sie können ihn auch um Rat fragen, wenn Sie konkrete Hilfestellung benötigen. Sie werden zusätzlichen wertvollen Beistand für Ihren Rauchstopp erfahren können.

Vielleicht nutzen Sie in der kritischen Anfangsphase medikamentöse Unterstützung, die die körperlichen Entzugssymptome lindern können. Dann kann bei der ärztlichen Untersuchung abgeklärt werden, ob es gesundheitliche Bedenken gibt. Gemeinsam mit Ihrem Arzt können Sie dann Ihren persönlichen Aufhörplan entwickeln. Er kann Ihnen außerdem ein individuell passendes Tabakentwöhnungsprogramm empfehlen. Ihr Arzt kann Sie in allen Phasen der Rauchentwöhnung begleiten und immer wieder motivieren. Erwiesenermaßen haben Aufhörwillige deutlich bessere Chancen beim Rauchausstieg, wenn sie dabei ärztlich begleitet werden.

Eine offene, vertrauensvolle Kommunikation, in der Sie Ihre eigenen Erwartungen und Fragen klar und deutlich formulieren, ist wichtig für den Arztbesuch. Es gibt übrigens einige sehr einfache Ratschläge, die Sie leicht umsetzen können, um die Kommunikation mit Ihrem Arzt zu verbessern. Fünf simple Tipps für das nächste Gespräch mit Ihrem Arzt finden Sie bei der Initiative „Ich beim Arzt".

Um Aufhörwillige noch besser unterstützen zu können, gibt es für Ärzte zertifizierte Fortbildungen im Bereich der Tabakentwöhnung, wie beispielsweise die sogenannte „Rauchersprechstunde“. Bei dieser Weiterbildung werden Ärzte zusätzlich mit speziellen Hintergrundinformationen geschult, die sie an ihre Patienten weitergeben können. Die Rauchersprechstunde kann auch von Apothekern, Psychologen, Sozialarbeitern, Sozialpädagogen, Krankenschwestern und Krankenpflegern sowie examinierten Mitarbeitern anderer Gesundheitsberufe durchgeführt werden.

Zusätzlich gibt es zur Qualifikation von Ärzten das „Curriculum Tabakentwöhnung“ der Bundesärztekammer. Ärzte, die dieses Curriculum absolviert haben, verfügen über spezielle Kenntnisse in der Behandlung und Beratung von Rauchern sowie der Unterstützung und Begleitung beim Rauchstopp.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) bietet auf www.anbieter-raucherberatung.de eine deutschlandweite Suche nach Ärzten, die eine solche Beratung anbieten.

In der Broschüre „Die Rauchersprechstunde – Beratungskonzepte für Gesundheitsberufe“ vom Deutschen Krebsforschungszentrum finden Sie weiterführende Informationen zum Thema.

Wenn Sie das Gefühl haben, dass professionelle Unterstützung von außen angebracht wäre, nehmen Sie die Hilfe Ihres Arztes in Anspruch und fragen Sie, welche zusätzlichen Maßnahmen infrage kommen könnten.

Nehme ich zu, wenn ich mit dem Rauchen aufhöre?

Verantwortlich für einen möglichen Gewichtsanstieg nach der Aufgabe des Tabakkonsums ist das Nikotin. Es beeinflusst den Stoffwechsel dahingehend, dass der sogenannte Grundumsatz erhöht wird. Ein starker Raucher verbrennt dadurch im Ruhezustand mehr Kalorien als ein Nichtraucher. Nikotin hemmt den Appetit. Diese Wirkung entfällt, sobald mit dem Rauchen aufgehört wird. Aus diesem Grund kann es bei einigen Rauchern nach dem Ausstieg vorkommen, dass das Körpergewicht steigt.

Viele neigen außerdem häufig dazu, für die fehlende Zigarette eine Ersatzbefriedigung im Essen, beispielsweise in ungesunden und kalorienreichen Süßigkeiten zu suchen. Wenn Sie auf Ihr Gewicht achten möchten, sollten Sie versuchen, auf den zusätzlichen Schokoriegel zu verzichten. Natürlich müssen Sie aber nicht komplett auf Süßes verzichten, wenn Sie es in Maßen genießen. Eine strenge Diät ist vermutlich ebenso wenig sinnvoll. Hilfreicher ist es, wenn Sie sich bewusst ernähren und Ihre Mahlzeiten auch genießen. Versuchen Sie, ein hektisches Runterschlingen zu vermeiden. Denn so erfahren Sie weniger das Gefühl, zufrieden und satt zu sein. Es wird empfohlen, regelmäßig über den Tag verteilt zu essen. Der Körper kann so die zugefügten Kalorien am besten verwerten und die Leistungsfähigkeit bleibt erhalten.

Zusätzlich kann Bewegung dabei helfen, eine Gewichtszunahme zu vermeiden. Es muss dabei nicht immer gleich eine schweißtreibende Sportart sein. Mit Einkäufen zu Fuß, kleinen Fahrradtouren, Spaziergängen oder Gartenarbeit können Sie beispielsweise den Stoffwechsel ankurbeln. Gleichzeitig wirken sich körperliche Aktivitäten auch positiv auf die Psyche aus und mindern so manche Entzugserscheinung.

Trotz Anstrengungen ist aber manchmal eine leichte Gewichtszunahme nach dem Ausstieg nicht zu vermeiden. In der Regel stabilisiert sich jedoch das Gewicht 6 Monate nach dem Rauchstopp auf dem alten Niveau. Vergessen Sie nicht, wie harmlos eine kleine Gewichtszunahme gegenüber dem vielseitigen gesundheitlichen Risiko des Rauchens ist.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat 10 Regeln für eine allgemeine vollwertige Ernährung aufgestellt, die hier nachzulesen sind. Auch zum Thema „Rauchen und Körpergewicht“ gibt es hier wertvolle Hintergrundinformationen.

Mit der Hilfe eines professionellen Ernährungsberaters können Sie einen Plan erstellen, der Ihre individuellen Speisevorlieben und -wünsche berücksichtigt. Hierzu können Sie sich auch an Ihre Krankenkasse wenden.

Bei Bedarf können Sie im Rahmen des deutschlandweiten IFT Programms „Abnehmen – aber mit Vernunft"“ in Gruppenkursen Gewicht reduzieren. Das Programm wurde nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen auf Grundlage langjähriger Erfahrungen des IFT Institut für Therapieforschung in München und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) entwickelt.
 

Wie kann ich Entzugserscheinungen entgegenwirken?

An den ersten rauchfreien Tagen werden Sie vermutlich große Lust verspüren zu rauchen. Das ist völlig normal. Schließlich hat sich Ihr Körper an den regelmäßigen Konsum von Nikotin gewöhnt. Vielleicht leiden Sie darüber hinaus auch an einigen anderen Entzugserscheinungen. Sie können davon ausgehen, dass sich diese nach ein paar wenigen Tagen deutlich abschwächen und schon bald komplett verschwinden. Außerdem haben Sie viele Möglichkeiten, den Symptomen entgegenzuwirken. Auch eine medikamentöse Therapie kann helfen, die Entzugssymptome zu reduzieren – Ihr Arzt ist hierfür der richtige Ansprechpartner und wird Sie entsprechend beraten.

Sollten Sie ein für den Nikotinentzug typisches starkes Rauchverlangen, das sogenannte Craving, spüren, entfernen Sie alle Rauchutensilien, wie Zigaretten, Aschenbecher und Feuerzeuge, aus Ihrer Umgebung. Vermeiden Sie gewohnte Rauchsituationen, und suchen Sie rauchfreie Zonen auf. Vielleicht tut es ihnen auch gut, wenn Sie in nächster Zeit Rauchern aus dem Weg gehen. Lenken Sie sich möglichst abwechslungsreich ab. Das kann in kritischen Momenten beispielsweise durch simples Zähneputzen geschehen oder eine körperliche Beschäftigung wie Gartenarbeit, Sport oder entspannende Saunabesuche sein.

Einige empfinden beim Rauchstopp eine erhöhte Reizbarkeit und eine geringe Frustrationstoleranz. Dann ist es oft hilfreich, wenn Familie, Freunde und Kollegen über die „Ausnahmesituation“ informiert sind und dementsprechend Verständnis zeigen können. Vielleicht möchten Sie Ihre zurückgewonnene Fitness nutzen, um die Entzugserscheinungen zu bekämpfen. Beim Sport können Sie sich gut auspowern und abreagieren, Stressabbauprodukte werden schneller abgebaut. Gleichzeitig werden dabei Glückshormone ausgeschüttet. Auch Entspannungsübungen können dazu beitragen, weniger gereizt durch den Tag zu kommen.

Zu den häufiger auftretenden Entzugserscheinungen zählen auch Müdigkeit und Abgespanntheit. Sie können diesem Gefühl einfach nachgeben und sich in der nächsten Zeit etwas mehr Schlaf gönnen. Ruhen Sie sich aus, wann immer Sie das Bedürfnis verspüren und die Gelegenheit dazu haben. Ein heißes Bad kann ebenfalls zur Entspannung beitragen. Anderen hilft hingegen Bewegung. Ein Muntermacher kann dann z. B. ein Spaziergang an der frischen Luft sein.

Wenn Ihnen während des Nikotinentzugs Konzentrationsstörungen zu schaffen machen, kann es helfen, wichtige Arbeiten auf Zeiten zu verschieben, in denen Sie wieder Ihre volle Aufmerksamkeit einsetzen können. Wem es nicht gelingt, sich lange mit einer einzigen Aktivität zu beschäftigen, dem tun mitunter eine kurze Pause oder ein paar Schritte um den Häuserblock gut.

Gehen Sie einer Tätigkeit nach, die Ihnen Freude bringt, um gegen etwaige Niedergeschlagenheit und schlechte Laune anzukämpfen. Vielleicht entdecken Sie in dieser Zeit sogar ein neues Hobby. Informationen und Anregungen, wie Sie den Alltag neu gestalten können, finden Sie in den Antworten der Rubrik „Rauchfrei bleiben – Rückfall vermeiden/Alternativen“. Oftmals ist es von Vorteil, sich nicht zurückzuziehen, sondern sich mit guter Gesellschaft abzulenken. Sprechen Sie mit einer Person Ihres Vertrauens über Ihre Achterbahn der Emotionen. Vielleicht kennen Sie auch jemanden, der bereits erfolgreich eine Rauchentwöhnung durchgestanden hat und Ihre Situation bestimmt ganz besonders gut verstehen kann.

In den ersten Wochen nach dem Rauchausstieg bereitet ein eventueller gesteigerter Appetit vielen Menschen große Sorgen. Trinken Sie viel Wasser. Es ist ohnehin ratsam, wenn Sie in dieser Phase Ihres Lebens mehr denn je auf eine bewusste Ernährungsweise achten. Essen Sie fettarm, und bevorzugen Sie Obst und Gemüse. Und falls Sie dennoch zwischendurch ein Heißhungergefühl verspüren, kann das Kauen von zuckerfreien Kaugummis Abhilfe verschaffen. Über das Thema Gewichtszunahme können Sie sich unter der Frage "Nehme ich zu, wenn ich mit dem Rauchen aufhöre?" weiter informieren.

Zahlreiche Situationen, in denen die Zigarette bisher wie selbstverständlich dazugehört hat, erfordern nun ein Umdenken und Durchhaltevermögen, damit die Entzugserscheinungen meisterhaft überlistet werden können. Wie beispielsweise Bewegung und Entspannung im Alltag helfen können, auf Dauer rauchfrei zu bleiben, lesen Sie in der Rubrik „Rauchfrei bleiben – Rückfall vermeiden/Rauchfreier Alltag“.

Welche typischen Entzugserscheinungen können auftreten?

Die ersten Entzugssymptome können schon wenige Stunden nach dem Rauchstopp beginnen. In der Regel nehmen die Beschwerden nach 6–12 Stunden zu, innerhalb der ersten 3 Tage erreichen sie dann einen Höhepunkt und fallen dann schon deutlich schwächer aus. Manchmal verschwinden sie sogar nach kurzer Zeit vollkommen.

Typische körperliche Symptome, die bei einem Rauchstopp auftreten können, sind beispielsweise:

  • Schwitzen
  • Kribbeln auf der Haut
  • Zittern
  • Atemnot
  • Übelkeit
  • Magenschmerzen
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Kreislaufprobleme
  • Herzrasen
  • Durchfall
  • Schwindel

Nikotin sorgt zudem dafür, dass Kohlenhydrate und Fette im Körper schneller verarbeitet werden. Werden zusätzlich möglicherweise auftretende Heißhungerattacken mit Süßigkeiten und vielem ungesunden Essen befriedigt, kann es infolge eines Rauchstopps zu einer Gewichtszunahme kommen.

Die wichtigste psychische Erscheinung des Nikotinentzugs wird „Craving“ genannt. Craving ist gekennzeichnet durch ein heftiges, fast unüberwindbares Verlangen, wieder zu rauchen.

Zu den weiteren psychischen Symptomen eines Nikotinentzugs zählen u. a.:

  • Angst
  • Nervosität und Unruhe
  • erhöhte Reizbarkeit bis hin zu Aggressivität
  • Müdigkeit und Schlafstörungen
  • gesteigerter Appetit
  • Konzentrationsprobleme
  • Traurigkeit und depressive Verstimmungen

Meist sind die Entzugserscheinungen in Situationen, in denen Raucher typischerweise zur Zigarette greifen, besonders stark ausgeprägt. Zum Beispiel, wenn der Tabakkonsum als Stressreduktion oder Begleiter in der Kaffeepause fungierte. Dafür braucht der neue Nichtraucher Alternativen, mit denen er die Gewohnheit des Rauchens ersetzen kann. Unter „Rauchfrei bleiben – Rückfall vermeiden“ finden Sie hierzu wertvolle Informationen.

Bei allen Rauchenden können Entzugssymptome mehr oder minder stark auftreten. Es ist auch nicht vorhersehbar, welche Symptome sich bei Ihnen bemerkbar machen – manche leiden sogar an gar keinen Beschwerden.

Entzugserscheinungen können zudem unabhängig von Ihrer Aufhörmethode auftreten. Allerdings werden Sie nicht ununterbrochen an den Symptomen leiden. Es gibt zudem einfache und wirksame Tipps, die Ihnen weiterhelfen können, die Entzugserscheinungen zu vergessen und das Verlangen nach einer Zigarette zu unterdrücken. Wie Sie diesen trotzen können, können Sie unter der Frage "Wie kann ich Entzugserscheinungen entgegenwirken?" nachlesen.

Wie regeneriert sich mein Körper nach dem Entzug?

Wer sich dafür entscheidet, mit dem Rauchen aufzuhören, entscheidet sich in erster Linie für ein gesünderes Leben. Egal wie lange Sie geraucht haben, aufhören lohnt sich zu jedem Zeitpunkt. Erstaunlich schnell können sich einzelne Bereiche des Körpers wieder regenerieren.

So erholt sich Ihr Körper nach der letzten Zigarette:

Nach 20 Minuten: Der Blutdruck sinkt nahezu auf den Ausgangswert vor der Zigarette. Die Körpertemperatur in Händen und Füßen normalisiert sich.

Nach 8 Stunden: Der Kohlenmonoxidspiegel im Blut sinkt auf normale Werte. Der Sauerstoffspiegel steigt. Alle Organe werden wieder besser mit Sauerstoff versorgt. Der Ex-Raucher fühlt sich leistungsfähiger.

Nach 20 Minuten: Der Blutdruck sinkt nahezu auf den Ausgangswert vor dem Rauchen. Die Körpertemperatur in Ihren Händen und Füßen normalisiert sich.

Nach 8 Stunden: Der Kohlenmonoxidspiegel im Blut sinkt auf normale Werte. Der Sauerstoffspiegel steigt. Alle Organe werden wieder besser mit Sauerstoff versorgt. Der Mensch fühlt sich in der Regel leistungsfähiger.

Nach 24 Stunden: Das Herzinfarktrisiko sinkt bereits. Die Geruchs- und Geschmacksorgane verfeinern sich. Sie können wieder besser schmecken und riechen.

Nach 3 Tagen: Ihre Atmung ist bereits deutlich verbessert.

Nach 2 Wochen bis 3 Monaten: Die Kreislaufsituation und die Lungenfunktion verbessern sich.

Nach 1–9 Monaten: Die Lunge wird allmählich gereinigt. Raucherhusten und Kurzatmigkeit gehen merklich zurück.

Nach 1 Jahr: Ihr Herzinfarktrisiko sinkt auf die Hälfte des Risikos eines Rauchenden.

Nach 5 Jahren: Das Risiko für Krebserkrankungen in Mundhöhle, Rachen, Speiseröhre und Harnblase reduziert sich um 50 %. Das Gebärmutterhalskrebs-Risiko ist inzwischen genauso hoch wie bei Nichtraucherinnen. Auch das Schlaganfallrisiko kann bereits nach 2–5 Jahren auf das Nichtrauchender sinken.

Nach 15 Jahren: Das Lungenkrebsrisiko entspricht dem eines lebenslangen Nichtrauchers.

Auch wenn es bis zu 15 Jahre dauern kann, bis ein Tabakverzicht einen Raucher in einen echten Nichtraucher verwandelt, sollten Sie nicht vor diesem langen Weg zurückschrecken. Schon in den ersten Phasen der Regeneration lassen sich positive Veränderungen feststellen. Nehmen Sie diese spürbaren Verbesserungen als Ansporn.

Welche gesundheitlichen Risiken Sie durch einen Rauchstopp deutlich reduzieren, können Sie unter „Gründe für ein rauchfreies Leben“ nachlesen.

Wie lange dauert ein Nikotinentzug?

Für den Großteil der Menschen ist der körperliche Nikotinentzug in den ersten 72 Stunden besonders schwierig. Dieser Zeitraum birgt für Raucher häufig das größte Risiko für einen Rückfall.

Bereits kurz nach der letzten Zigarette steigt das Verlangen, und nach und nach beginnt der Nikotinentzug. Aber schon nach 3 Tagen klingen die körperlichen Entzugserscheinungen meist schon ab. Einige verspüren so gut wie gar keine Symptome. In seltenen intensiven Fällen können diese allerdings ein paar Wochen andauern. Wenn Sie das Gefühl haben sollten, dass die Entzugserscheinungen nicht nachlassen, ist in jedem Fall ein Arztbesuch zu empfehlen, da die Symptome womöglich nichts mit dem Nikotinentzug zu tun haben und eine andere Erkrankung vorliegen könnte. Wer die ersten 3 Tage ohne Nikotin erfolgreich hinter sich gebracht hat, der darf sich glücklich schätzen. Denn der Körper benötigt nur etwa 48 Stunden, um alle verbliebenen giftigen Nikotinreste abzubauen.

Allerdings gibt es nicht nur körperliche Entzugserscheinungen. Der mentale Nikotinentzug ist oft der anstrengendste Weg für viele künftige Nichtraucher und kann mitunter sogar noch Monate nach dem eigentlichen Rauchstopp in Versuchung führen. Nun heißt es durchhalten und sich immer wieder seine persönliche Motivation für das Aufhören bewusst machen. Manchen Aufhörwilligen helfen Meditations- und Entspannungsübungen, dem mentalen Nikotinentzug entgegenzuwirken.

Vielleicht haben Sie sich vorher schon Gedanken über Alternativen zum Rauchen gemacht, die sie jetzt einsetzen können, um alte Gewohnheiten zu durchbrechen. Eine passende Ablenkung kann den psychischen Entzug nachhaltig beeinflussen und so die schwere Zeit ein wenig erleichtern.

Nach einer Woche gehören Sie bereits zur Gruppe der ehemaligen Raucher. Es kann passieren, dass Sie während dieser Tage schwierige Momente haben, in denen Sie mit sich hadern und großes Verlangen spüren. Aber vielleicht gelingt es Ihnen sogar schon, ab und an die schönen Seiten des rauchfreien Lebens zu genießen. Manche Menschen spüren für eine Weile einen regelrechten Energieschub. Dann nutzen Sie diese Energie für schöne Dinge. Möglicherweise fühlen Sie sich aber während dieses Prozesses auch matt und erschöpft. Geben Sie dem Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung nach. Ihr Körper hat ein Anrecht darauf.

Es ist normal, dass der Körper nach einer vermutlich langen Zigarettensucht zunächst gegen den Nikotinentzug rebelliert. Machen Sie sich klar, dass es sich hierbei aber nur um einen vorübergehenden Zustand handelt. Sie vollbringen eine große Leistung, wenn Sie den Nikotinentzug überwinden. Schon bald können Sie die vielen positiven Effekte des Rauchstopps wahrnehmen.

Was bedeutet ein Nikotinentzug?

Schon wenige Minuten nach der letzten Zigarette setzt meist das immer stärker werdende Verlangen nach der nächsten ein. Grund für dieses starke Bedürfnis ist meist die sogenannte Nikotinsucht. Nikotin ist ein starker Suchtstoff, der für den Menschen eigentlich hochgiftig ist. Schon 60 Milligramm reines Nikotin können für einen Erwachsenen tödlich sein.

Wenn man aufhört, Tabakprodukte zu konsumieren, machen den Betroffenen in der Regel sowohl der Nikotinentzug als auch die mit dem Rauchen verknüpften Gewohnheiten zu schaffen. Um nachzuvollziehen, was ein Nikotinentzug bedeutet, ist es ratsam zu verstehen, was Nikotin beim Rauchen im Körper überhaupt bewirkt.

Nikotin erreicht innerhalb von 7–10 Sekunden nach dem Einatmen über die Lungen das Gehirn, wo es seine Wirkung auf den Körper entfaltet. Sobald die ersten Nikotinmoleküle das Gehirn erreicht haben, heften sie sich an bestimmte Rezeptoren. Dies führt zur Freisetzung von Dopamin, einem Botenstoff, der eine Art Belohnungsgefühl und Entspannung auslöst. Nikotin wirkt außerdem anregend auf Hirnareale, die für Wachheit und die Steigerung der Aufmerksamkeit zuständig sind. Der Raucher glaubt, er könne sich jetzt besser konzentrieren. Die Produktion von Adrenalin lässt den Blutdruck ansteigen, was kurzfristig zu einer besseren Leistungsfähigkeit führt. Auch das Acetaldehyd, das beim Verbrennen von Zucker und anderen Bestandteilen des Tabaks entsteht, unterstützt die Abhängigkeit. In Kombination mit Nikotin verdoppelt das Acetaldehyd die suchterzeugende Wirkung des Tabaks. Zudem befinden sich in Tabakwaren zahlreiche weitere Stoffe, die sowohl die Freisetzung als auch die Wirkung von Nikotin im Körper verstärken und das Suchtpotenzial erhöhen.

Nikotin löst beim Raucher also unter anderem scheinbar „Glücksgefühle“ aus – allerdings nur für sehr kurze Zeit. Die Halbwertszeit des Nikotins im Körper beträgt etwa 2 Stunden. Noch während Nikotin schnell wieder über die Leber abgebaut wird und der Dopaminspiegel absinkt, entwickelt sich bereits ein erneutes Rauchverlangen, um die Rezeptoren im Gehirn mit Nachschub zu versorgen und in der Folge das gewünschte Wohlgefühl zu erreichen.

Ohne Nikotin können eventuelle Entzugserscheinungen auftreten. Wie diese aussehen können, können Sie hier nachlesen. Der Raucher möchte sich jedoch lieber wieder gut und entspannt fühlen und greift meist zur nächsten Zigarette. So wird der Körper vom Nikotin abhängig. Erschwerend kommt dann in der Regel die psychische Abhängigkeit hinzu.

Weiterführende Informationen finden Sie in der Kategorie „Nikotinabhängigkeit“. Zudem bietet das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) eine detaillierte Übersicht über die pharmakologische Wirkung und Entstehung der Nikotinabhängigkeit.

Die Wirkungen von Nikotin sind ein wesentlicher Faktor dafür, dass ein Rauchstopp vielen schwerfällt. Aber es gibt Möglichkeiten, mit denen Sie etwaigen Entzugserscheinungen entgegenwirken können.

Welche Methode ist laut Experten die beste, um dauerhaft vom Rauchen loszukommen?

Für Menschen, die mit dem Rauchen aufhören möchten, gibt es verschiedene Entwöhnungshilfen. Einige von ihnen basieren auf einer transparenten theoretischen Grundlage, und ihre Wirksamkeit konnte durch wissenschaftliche Studien belegt werden. Bei manchen anderen Methoden hingegen stehen zuverlässige Wirksamkeitsnachweise bislang noch aus, wie etwa bei Hypnose oder Akupunktur.

Welche Methode letztendlich in ein Leben als Nichtraucher führt, kann von Mensch zu Mensch ganz unterschiedlich sein. Im Allgemeinen kann es jedoch sinnvoll sein, für den Rauchstopp mehrere Ansätze zu kombinieren. Wichtig ist dabei, dass sowohl die psychischen als auch die körperlichen Abhängigkeitskomponenten gleichermaßen berücksichtigt werden.

Ein Großteil der Aufhörwilligen erzielt den größten Erfolg mit der Kombination von verhaltenstherapeutischen Ansätzen mit einer medikamentösen Therapie. Insbesondere bei einer starken Nikotinabhängigkeit kann eine medikamentöse Unterstützung in der ersten Zeit helfen, die Entzugssymptome nach einem Rauchstopp mildern und so das Rückfallrisiko senken. Unter der Frage "Gibt es Medikamente zur Rauchentwöhnung?" erfahren Sie, welche Optionen es gibt.

Unabhängig von der für Sie persönlich besten Methode fällt den meisten der Stopp leichter, wenn sie an einem bestimmten Tag X mit der Schlusspunkt-Methode mit dem Rauchen aufhören – ohne in der Zeit davor die Zigarettenration zu reduzieren. Zur Vorbereitung gehört auch, dass der Raucher sich mit seinen Rauchmustern auseinandersetzt und positive Alternativen zur Zigarette findet.

Viele Raucher empfinden es zudem als hilfreich, wenn sie auf dem Weg in die Rauchfreiheit ärztlich begleitet werden. Der Hausarzt bietet wertvolle Unterstützung, er kann die gesundheitlichen Vorteile eines Ausstiegs erläutern und motivieren, falls Zweifel aufkommen sollten. Erwiesenermaßen sind die Erfolgschancen eines Rauchausstiegs erheblich besser, wenn eine professionelle Betreuung in Anspruch genommen wird. In den medizinischen Leitlinien wird für die Rauchentwöhnung eine Kombination aus Verhaltenstherapie und medikamentöser Unterstützung empfohlen.

In erster Linie bildet der eigene Wille die Basis für einen erfolgreichen Rauchstopp. Es gibt für jeden, der aufhören möchte, eine effektive Möglichkeit, sein Vorhaben zu schaffen. Das Ziel sollte aus voller Überzeugung und mit großer Motivation verfolgt werden. Halbherzige Versuche, den Weg in ein rauchfreies Leben anzutreten, machen es meist noch schwieriger, den Verführungen zu widerstehen.

In der Rubrik „Unterstützung“ erfahren Sie, wo Sie zum Thema Rauchentwöhnung persönliche Beratung und Hilfe finden können.