Bin ich mithilfe der Rauchfrei-Spritze sofort Nichtraucher?

Die Werbung verspricht mit der Rauchfrei-Spritze, auch als Anti-Raucher-Spritze oder Nichtraucher-Spritze bekannt, ein effektives Mittel im Kampf gegen die Nikotinsucht.

Die Nichtraucher-Spritze basiert auf einem homöopathischen Ansatz, allerdings liegen bisher so gut wie keine wissenschaftlichen Untersuchungen vor, die eine Effektivität belegen können.

Die Methode wurde von den Krankenkassen bislang nicht anerkannt, sodass die Kosten für die Spritze von den meisten Versicherern daher nicht übernommen werden. In den medizinischen Leitlinien wird im Übrigen eine Kombination aus Verhaltenstherapie und medikamentöser Unterstützung empfohlen.

Kann ich mir mit E-Zigaretten leichter das Rauchen abgewöhnen?

Viele Raucher fragen sich, ob elektrische Zigaretten, sogenannte E-Zigaretten, ein geeignetes Hilfsmittel sind, um aufzuhören. Ähnlich wie Nikotinersatzprodukte, beispielsweise Pflaster, Kaugummis oder Inhalatoren, können sie dabei helfen, den Nikotinspiegel aufrechtzuerhalten. Im Unterschied zur herkömmlichen Zigarette findet bei einer E-Zigarette kein Verbrennungsprozess statt. Es wird eine nikotinhaltige Flüssigkeit, das Liquid, erhitzt, und der Nutzer inhaliert den dadurch entstehenden Dampf. In der Rubrik „Tabak- und Rauchprodukte“ können Sie weitere Informationen zur E‑Zigarette nachlesen.

Viele E-Zigaretten-Anwender berichten, dass diese ihnen dabei helfen, den Tabakkonsum zu reduzieren oder sogar mit dem Rauchen aufzuhören. Dabei wird oft als Vorteil empfunden, dass E-Zigaretten schnell verfügbar sind, um im Bedarfsfall Nikotin aufnehmen zu können. Dadurch lassen sich meistens die Symptome einer Entwöhnung mindern und die Menge an Nikotin im Körper insgesamt reduzieren.

Ob E-Zigaretten bei der Rauchentwöhnung definitiv unterstützen können, ist bislang noch unklar. In manchen Fällen kann die E‑Zigarette helfen, schrittweise vom Tabak loszukommen. Andererseits besteht beim Konsum nikotinhaltiger E-Zigaretten das Risiko, dass die körperliche Abhängigkeit schlicht bestehen bleibt. Darüber hinaus werden die für das Rauchen typischen Rituale und Gewohnheiten üblicherweise beibehalten. Eine erfolgreiche Tabakentwöhnung braucht jedoch eine Verhaltensänderung, um die psychische Abhängigkeit zu überwinden. Ziel sollte es sein, das Rauchen vollständig aufzugeben und nicht ein Mittel durch ein anderes zu ersetzen.

Insgesamt bewertet die deutsche Leitlinie „Screening, Diagnostik und Behandlung des schädlichen und abhängigen Tabakkonsums” der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) die Datenlage zur Sicherheit und Effektivität für E-Zigaretten als unzureichend. Die Experten schlussfolgern, dass E-Zigaretten nicht empfohlen werden sollen, bevor sie nicht unter den Bedingungen der Arzneimittelprüfung auf ihre Wirksamkeit und Verträglichkeit untersucht worden sind.

Für Raucher mit dem Wunsch, aufhören zu wollen, ist das aktuell eine unklare Situation, da sich die Aussagen der Wissenschaft nicht mit den Werbeversprechen der Hersteller decken. Da elektrische Zigaretten eine noch vergleichsweise junge Technologie sind, ist bislang nicht sicher, ob die in E‑Zigaretten enthaltene chemische Zusammensetzung weniger schädlich ist als die Substanzen, die mit dem konventionellen Tabakrauch inhaliert werden.

In den medizinischen Leitlinien wird für die Rauchentwöhnung eine Kombination aus Verhaltenstherapie und medikamentöser Unterstützung empfohlen. Um für sich qualitätsgesicherte Methoden und den richtigen Weg zur Rauchfreiheit zu finden, sollten Sie auch mit Ihrem Arzt sprechen. Dieser kann einen auf Sie persönlich zugeschnittenen Entwöhnungsplan entwerfen, der Sie auf Ihrem Weg in die Rauchfreiheit unterstützt. Denn mit Hilfe Ihres Arztes haben Sie eine viermal höhere Wahrscheinlichkeit, erfolgreich mit dem Rauchen aufzuhören, als wenn Sie diesen Weg alleine gehen. Weitere Informationen zu den effektiven Hilfestellungen von Ärzten können Sie in der Rubrik „Unterstützung“ erfahren.

Gibt es alternative Heilmethoden gegen meine Nikotinsucht?

Dass Rauchen zahlreiche gesundheitsschädliche Folgen hat, ist mittlerweile den meisten bewusst. Dennoch ist es für die überwiegende Mehrheit der Raucher eine große Herausforderung, einen Rauchstopp erfolgreich umzusetzen. Ob das Aufhören klappt, hängt in der Regel vor allem davon ab, wie der Weg nach der letzten Zigarette angegangen wird. Und selbst wenn nach langen Jahren der Nikotinsucht endlich der Rauchausstieg geschafft wurde, kann es vorkommen, dass einige einen Rückfall, manchmal sogar mehrere, erleiden und wieder zur Zigarette greifen. Das sorgt meist für Frust und Enttäuschung. Mitunter kann es dann passieren, dass Aufhörwillige in großer Hoffnung zu „alternativen Aufhörmethoden“ greifen.

Einige Aufhörwillige berichten, dass Mittel aus der Homöopathie Entzugserscheinungen mildern können. Durch beispielsweise Globuli sollen etwa Reizbarkeit, Kopfschmerzen Schlaflosigkeit, aber auch das aufkommende Verlangen nach Nikotin eingedämmt werden. Andere wiederum schwören beim Übergang in ein rauchfreies Leben auf Kräuterzigaretten, die den Nikotinentzug erleichtern sollen. Aber auch beim Rauchen von Kräuterzigaretten werden gesundheitsschädliche Giftstoffe aufgenommen, und ob sie tatsächlich beim Rauchstopp helfen, ist nicht belegt.

Zu den alternativen Heilmethoden zählen ebenfalls Anti-Raucher-Magnete, denen nachgesagt wird, dass sie mit elektromagnetischen Wellen bestimmte Hirnregionen gezielt stimulieren können und somit das Rauchverlangen beeinflussen. Legt man die Magnete auf den Körper, sollen außerdem eventuelle Beschwerden der Rauchentwöhnung wie Unruhe, Schlafstörungen oder Schweißausbrüche der Vergangenheit angehören. Bislang gibt es jedoch keine hinreichenden Forschungsergebnisse, die eine Veränderung in eben jenen Hirnbereichen tatsächlich belegen können.

Auch der Anti-Raucher-Stein verspricht seinen Anwendern schon nach wenigen Stunden einen positiven Effekt, indem er Energie, Kraft und Entschlossenheit auf den Willen des Rauchers überträgt. Der Einsatz ist zwar völlig ungefährlich, allerdings können auch hierzu keine Studien die Wirksamkeit bestätigen.

Genauso verhält es sich etwa mit Handauflegen, Engelsessenzen, Lichtarbeit oder Geistheilen, die dem Raucher allesamt das Verlangen nach Nikotin nehmen wollen. Es liegen keine wissenschaftlichen Erkenntnisse vor, die einen solchen Wirkungszusammenhang bescheinigen.

Auch wenn manche Werbung oder ein Ratschlag anderes verspricht: Eine Wundermethode, die Sie von jetzt auf gleich von der Nikotinsucht heilt und Sie vor etwaigen Entzugserscheinungen verschont, gibt es nicht.

Es mag mitunter vorkommen, dass Ihnen Betroffene von ihren Erfahrungen berichten und die Erfolgsgarantie alternativer Möglichkeiten zur Rauchentwöhnung preisen. Dann handelt es sich in der Regel um den sogenannten Placebo-Effekt, wonach der Glaube an die positive Wirkung der Methode Verhaltensänderungen hervorrufen kann.

Für Menschen, die mit dem Rauchen aufhören möchten, steht eine Vielzahl unterschiedlicher geeigneter Aufhörmethoden zur Verfügung. Besprechen Sie sich auch mit Ihrem Arzt, falls Sie noch unsicher sind, welche davon für Sie infrage kommen kann. In den medizinischen Leitlinien wird für die Rauchentwöhnung eine Kombination aus Verhaltenstherapie und medikamentöser Unterstützung empfohlen.

Zusammen mit einer festen Motivation und einer passenden Strategie haben Sie dann eine gute Basis für einen erfolgreichen Rauchstopp. Hier können Sie nachlesen, wie sich auf diesen vorbereiten können.

Ich habe gehört, dass es Rauchentwöhnungsprogramme gibt. Was ist das?

Es gibt verschiedene Rauchentwöhnungsprogramme, die alle das Ziel verfolgen, Rauchern mit Entwöhnungswunsch eine langfristig erfolgreiche Unterstützung beim Aufhören zu bieten. Die sogenannten Tabakentwöhnungsprogramme sind meist eine Kombination aus ärztlichen, psychologischen und medikamentösen Maßnahmen. In der Regel werden sie in mehreren Gruppen- oder Einzelsitzungen abgehalten, die von einem speziell ausgebildeten Experten geleitet werden.

Das in Deutschland am weitesten verbreitete Programm ist das sogenannte Rauchfrei Programm, das vom Institut für Therapieforschung (IFT) in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) entwickelt wurde. Es setzt neueste wissenschaftliche Erkenntnisse um und arbeitet nach den aktuellen therapeutischen Ansätzen. Das Programm erfüllt die Anforderungen der gesetzlichen Krankenkassen und der Gesundheitsverbände. Der Rauchstopp erfolgt hierbei nach der Schlusspunkt-Methode. Dafür bereiten zertifizierte Kursleiter*innen die Teilnehmer intensiv auf das Aufhören vor. Unter anderem wird gemeinsam an der Entscheidungsfindung, praktischen Verhaltenstipps sowie der Entwicklung von Verhaltensalternativen zum Rauchen gearbeitet. In diesem Programm wird Unterstützung bei der Bewältigung typischer Risikosituationen ebenso wie Motivationshilfen zum Durchhalten gegeben.

Nähere Informationen zu den Programminhalten können Sie auf der Webseite der IFT-Gesundheitsförderung nachlesen. Angebote in Ihrer Nähe finden Sie unter Kurssuche.

Vielerorts gibt es auch andere Rauchentwöhnungsprogramme. Beispielsweise hat der Arbeitskreis Raucherentwöhnung (AKR) der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Tübingen das Tabakentwöhnungsprogramm „Nichtraucher in 6 Wochen“ entwickelt. Das Programm kombiniert unterschiedliche verhaltenstherapeutische Ansätze wie etwa Motivationsaufbau, Förderung rauchfreien Verhaltens und Rückfallmanagement. Die Inhalte werden in wöchentlichen Gruppensitzungen vermittelt. Wenn erforderlich, können auch Einzelsitzungen durchgeführt werden. Bei Bedarf wird der Ausstieg durch Medikamente unterstützt. Weitere Informationen erhalten Sie in der Sprechstunde Raucherentwöhnung des Arbeitskreises.

Deutschlandweit bieten Kliniken, meist in sogenannten Tabakambulanzen, Kurse zur Rauchentwöhnung an. Über die Anbieter-Suche des Deutschen Krebsforschungszentrums können Sie ein für Sie geeignetes Programm zum Rauchstopp finden. Sprechen Sie auch Ihren Arzt darauf an. Er kann Sie fachmännisch beim Ausstieg unterstützen und Ihnen mögliche Programme nennen. Eine weitere Anlaufstelle, um sich über Angebote zu informieren, kann auch Ihre Krankenkasse sein. Hier können Sie nachlesen, welche Kosten einer Rauchentwöhnung von den Krankenkassen übernommen werden können.

Neben den oben genannten zertifizierten Rauchentwöhnungsprogrammen gibt es zahlreiche Anbieter von „Nichtraucher-Seminaren“, die sich qualitativ sehr stark voneinander unterscheiden. Erkundigen Sie sich zuvor ausführlich über Inhalte, Methoden und die anfallenden Kosten solcher Kurse.

Kann mir Hypnose bei der Rauchentwöhnung helfen?

Bei der Rauchentwöhnung durch Hypnose soll die Person in einen Zustand der Trance versetzt werden. Dieser soll dem Hypnotiseur erlauben, das Unterbewusstsein zu erreichen und eine Veränderung, wie beispielsweise einen Rauchausstieg, zu begünstigen.

Oftmals wird Hypnose als eine Art schläfriger Zustand empfunden, bei dem man gleichzeitig hochaufmerksam sein kann. Während der Hypnose soll das Gehirn offen für den Vorschlag sein, kein Verlangen nach Zigaretten zu verspüren oder Erinnerungen wachrufen, in denen nicht geraucht wurde.

Einige Raucher greifen bei ihrem Ausstieg als Unterstützung auf die Hypnose-Methode zurück. Allerdings ist die Studienlage, ob man durch Hypnose tatsächlich rauchfrei werden kann, widersprüchlich. So können manche Studien positive Effekte auf den Rauchstopp und eine verringerte Rückfallquote nachweisen. Andere Untersuchungen hingegen konnten keinen Vorteil bei der Rauchentwöhnung durch Hypnose belegen. Die Leitlinie „Screening, Diagnostik und Behandlung des schädlichen und abhängigen Tabakkonsums” der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) spricht sich dafür aus, dass Hypnotherapie zur Rauchentwöhnung zwar angeboten werden kann, fordert aber gleichzeitig weitere Studienergebnisse, um die Wirksamkeit für den Rauchstopp besser beurteilen zu können.

Die Erfolgsaussichten bei Hypnose zur Rauchentwöhnung sind dabei sehr individuell und die Behandlungen oftmals teuer, da der Rauchstopp selten nach einer einzigen Sitzung gelingt. Außerdem wird der Trancezustand der Hypnose nicht von allen Menschen gleichermaßen gut und schnell erreicht.

Welche Methode für Sie die richtige ist, können letztendlich nur Sie selbst entscheiden. Insgesamt haben Kombinationen verschiedener Ansätze die größten Erfolgschancen bei der Rauchentwöhnung. In den medizinischen Leitlinien wird für die eine Kombination aus Verhaltenstherapie und medikamentöser Unterstützung empfohlen.

Sollten Sie sich entschließen, die Hypnose-Methode als zusätzliche Hilfestellung auszuprobieren, suchen Sie einen seriösen, in klinischer Hypnose ausgebildeten ärztlichen oder psychologischen Hypnotherapeuten auf.

Weitere Hintergründe zum Verfahren erhalten Sie auf dem Informationsportal der wissenschaftlich fundierten deutschsprachigen Hypnose-Gesellschaften.

Stimmt es, dass ich durch Akupunktur rauchfrei werden kann?

Der Erfolgsschlüssel zu einer rauchfreien Zukunft ist vor allem eine starke eigene Motivation und eine dauerhafte Verhaltensänderung, um nicht wieder in alte Gewohnheiten zu rutschen. Beides sollte bewusst vom Ausstiegswilligen angegangen werden. Bei der Akupunktur muss sich der Raucher jedoch weder mit seiner Sucht noch seinem Rauchhabitus auseinandersetzen.

Akupunktur hat ihren Ursprung in der Traditionellen Chinesischen Medizin und wird heute von vielen Heilpraktikern und mitunter auch Ärzten angewandt. An bestimmte Körperpunkte werden sehr feine Nadeln gesetzt (acus pungere), wodurch Krankheitssymptome gelindert oder sogar geheilt werden sollen.

Die Ohrakupunktur möchte Rauchern dazu verhelfen, endlich rauchfrei zu werden. Am Ohr sollen sich sogenannte „Anti-Sucht-Punkte“ befinden. Mit dem Ziel, das Verlangen nach Zigaretten deutlich zu senken und häufige Entzugssymptome wie Nervosität, Stress, Herzklopfen sowie Stimmungsschwankungen zu verringern, sticht der Therapeut mehrere Nadeln in diese Reflexzonen, wo sie auch einige Tage verbleiben können. Auch die Softlaser-Behandlung, eine stichfreie Weiterentwicklung der Nadelmethode, wird zur Rauchentwöhnung eingesetzt.

Bislang gibt es allerdings keine wissenschaftlichen Studien, die einen Zusammenhang zwischen Akupunktur und erfolgreicher Rauchentwöhnung belegen können. Darüber hinaus sind bei der Methode oft mehrere Sitzungen nötig, die für den Aufhörwilligen meist nicht günstig sind.

Dass sich dennoch einige Raucher nach der Akupunkturbehandlung der Zigarette gänzlich entsagen, ist vermutlich dem sogenannten Placebo-Effekt zu verdanken. Demnach tritt die gewünschte Wirkung vor allem ein, da vom Betroffenen die Wirksamkeit eben erwartet wird. So schätzt es auch die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) in der „Leitlinie Tabakentwöhnung“ ein.

Die Rauchentwöhnung mit Akupunktur ist bei seriösen Anbietern keinesfalls gefährlich, kann aber vermutlich nicht jedem problemlos zur Rauchfreiheit verhelfen.

Es kann auch ratsam sein, für seinen Rauchstopp durchaus mehrere Unterstützungsmöglichkeiten in Anspruch zu nehmen. Welche Methode oder welcher Ansatz letztendlich definitiv hilft, kann im Einzelfall verschieden sein. In den medizinischen Leitlinien wird für die Rauchentwöhnung eine Kombination aus Verhaltenstherapie und medikamentöser Unterstützung empfohlen.

In erster Linie geht es darum, dass Sie den Rauchstopp aktiv bewerkstelligen, Rauchmuster erkennen und durch genussvolle gesunde Alternativen ersetzen.

Mehr Informationen und Tipps dazu finden Sie in der Rubrik „Motivation zur Rauchfreiheit“.

Wie kann mich eine Verhaltenstherapie beim Aufhören unterstützen?

Ein wichtiger erster Schritt in ein Leben als Nichtraucher ist das Bewusstmachen eigener Verhaltensweisen im Hinblick auf das Rauchen. Das Rauchverlangen ist meist an besondere Gewohnheiten geknüpft, die positive Empfindungen auslösen. Das hat zur Folge, dass Raucher in bestimmten Situationen oft automatisch zur Zigarette greifen, was es beim Aufhören zu bedenken gilt.

Verhaltenstherapien haben zum Ziel, spezielle Gewohnheiten und Verhaltensmuster wieder zu „verlernen“. Denn auch Rauchen kann als erlerntes Verhalten verstanden werden. Kinder finden Tabakqualm noch abstoßend, trotzdem orientiert sich ein Teil von ihnen am Verhalten Anderer und „erlernt“ im Laufe der Zeit das Rauchen. Diese Handlung wird z. B. mit Anerkennung oder dem erlebten Gefühl von Erwachsensein bestärkt. Eine weitere Form der Belohnung kann darin bestehen, dass Rauchen in stressigen Momenten eine entlastende Pause zu bieten scheint. Meist unbewusst entstehen so allmählich zahlreiche Verknüpfungen zwischen dem Griff zur Zigarette und den erwünschten Wirkungen. Häufig sind auch bestimmte Erwartungen und Gedanken mit dem Rauchen verbunden.

Für den Rauchstopp ist es hilfreich, wenn der Raucher zunächst seine Rauchmuster erkennt und ihm klar wird, welche Funktion die Zigarette für ihn hat. In der Verhaltenstherapie werden anschließend Alternativen zum Rauchen entwickelt, die die alten Verhaltensweisen ersetzen. Raucher lernen auch, „kritische“ Situationen zu erkennen, in denen die Lust auf eine Zigarette steigen könnte, und diesen gelassener zu begegnen. Der Umgang mit eventuellen Rückfällen kann therapeutisch ebenso erarbeitet werden. Rauchentwöhnung ist demnach auch immer eine Entwöhnung und somit Veränderung von bestimmten Gewohnheiten.

Verhaltenstherapien können Sie dahingehend unterstützen, dass sie zur Veränderung unerwünschter Verhaltensweisen beitragen und Ihnen alternative Lösungsstrategien aufzeigen. Sie können in Einzelberatungen oder Gruppenprogrammen stattfinden. In Studien konnte die Wirksamkeit von verhaltenstherapeutischen Methoden wiederholt belegt werden. Ein Rauchstopp mit verhaltenstherapeutischer Begleitung hat in der Regel große Erfolgschancen. In den medizinischen Leitlinien wird eine Kombination aus Verhaltenstherapie und medikamentöser Unterstützung empfohlen. Viele der in Deutschland angebotenen Rauchentwöhnungsprogramme orientieren sich ebenfalls am Ansatz der kognitiven Verhaltenstherapie.

Gibt es Medikamente zur Rauchentwöhnung?

Neben Nikotinersatzpräparaten gibt es auch speziell für die Rauchentwöhnung zugelassene Medikamente.

Verfügbar sind nikotinfreie Medikamente mit unterschiedlichen Wirkmechanismen, bei denen bestimmte Botenstoffen beeinflusst bzw. Vorgänge am Nikotinrezeptor moduliert werden. Botenstoffe sind für das Belohnungsgefühl, das Raucher während und nach dem Konsum von Tabak erleben, verantwortlich. Durch die Wirkung der Medikamente  werden die Entzugssymptome und das Verlangen, weiter zu rauchen, abgeschwächt.

Vielen Rauchern verhilft die medikamentöse Behandlung zum verlässlicheren Ausstieg. Die Erfolgsaussichten steigen, wenn sie zusätzlich mit einer Verhaltenstherapie kombiniert wird. Auch in den medizinischen Leitlinien wird für die Rauchentwöhnung eine Kombination aus Verhaltenstherapie und medikamentöser Unterstützung empfohlen. Unter der Frage "Wie kann mich eine Verhaltenstherapie beim Aufhören unterstützen?" erfahren Sie, wie eine therapeutische Begleitung beim Rauchstopp helfen kann. Eine echte Abstinenz kann man in der Regel nicht ausschließlich mit Medikamenten erreichen. Um eine Nikotinsucht zu überwinden, braucht man eine gestärkte Motivation und Selbstvertrauen und muss die oft jahrelang antrainierten Verhaltensmuster überwinden.

Für den Einsatz dieser Medikamente ist im Vorfeld eine sorgfältige Untersuchung notwendig. Wenden Sie sich hierzu an Ihren Arzt. Er wird Sie eingehend beraten und kann Sie bei Ihrem Weg in die Rauchfreiheit optimal unterstützen.

Was ist eine Nikotinersatztherapie? Kann sie mir bei der Rauchentwöhnung helfen?

Die verbreitetste Form der medikamentösen Unterstützung einer Rauchentwöhnung ist die apothekenpflichtige Nikotinersatztherapie (NET). Sie kann in der Regel den Rauchstopp erleichtern.

Über Kaugummis, Pflaster, Sprays oder Lutschtabletten wird der Aufhörwillige mit einer gewissen Dosis an Nikotin versorgt, die jedoch bei Weitem nicht der Menge entspricht, die der Raucher vorher konsumiert hat. Nikotinersatzpräparate enthalten, anders als Zigarettenrauch, bis auf das Nikotin keinen Teer, kein Kohlenmonoxid und keine der vielen weiteren suchterzeugenden oder schädlichen Substanzen.

Der erzeugte Nikotinspiegel mildert die Entzugserscheinungen und somit das Rauchverlangen. Nach und nach wird die Nikotindosis in der Ersatztherapie reduziert, sodass automatisch auch die Entzugssymptome zurückgehen.

Folgende unterschiedliche Nikotinersatzmittel stehen zur Verfügung:

  • Nikotinpflaster: Nikotinpflaster sind in verschiedenen Stärken erhältlich. Das Nikotin wird aus dem Depotpflaster über die Haut langsam und gleichmäßig aufgenommen. So wird ein konstanter Nikotinspiegel im Blut erreicht. Nikotinpflaster eignen sich bei einer mittelstarken bis starken Tabakabhängigkeit und einem gleichmäßig über den Tag verteilten, relativ hohen Konsum (10–40 Zigaretten/Tag).
  • Nikotinkaugummi: Nikotinkaugummis sollten für mindestens 30 Minuten langsam und vorsichtig gekaut werden, bis der Effekt des Nikotins spürbar wird. Nikotinkaugummis sind vor allem bei geringem bis mittelstarken Konsum von bis zu 15 Zigaretten am Tag geeignet. Bei starker Abhängigkeit kann man in besonders kritischen Momenten zusätzlich zum Pflaster einen Nikotinkaugummi kauen.
  • Nikotinlutsch- und Sublingualtabletten: Beim Lutschen der Tablette wird das Nikotin über einen Zeitraum von 20–30 Minuten allmählich freigesetzt und über die Mundschleimhaut aufgenommen. Sublingualtabletten werden unter die Zunge gelegt, wo sie sich langsam auflösen und das freiwerdende Nikotin an die Mundschleimhaut abgeben. Diese Tablettenformen sind eher geeignet bei mittelstarker bis starker Tabakabhängigkeit und einem relativ hohem, eher ungleichmäßigem Tageskonsum und auch in Kombination mit dem Nikotinpflaster sinnvoll.
  • Nikotininhaler: Die Verwendung des Inhalers ist dem richtigen Rauchen nachempfunden. Das Nikotin verdampft und durch das Ansaugen von Luft und wird so von der Mund- und Rachenschleimhaut aufgenommen. Es werden jedoch keine so hohen Nikotindosen wie beim Rauchen erreicht.
  • Nikotinmundspray: Die Handhabung gleicht der Nutzung eines herkömmlichen Mundsprays. Im Gegensatz zum Inhaler wird bei dieser Variante nicht inhaliert. Beim akuten Rauchverlangen wird das Nikotin durch einen bis zwei Sprühstöße in der Mundhöhle verteilt, wo es durch die Schleimhaut binnen einer Minute aufgenommen wird.

Wie bei allen Arzneimitteln sollten Sie vor der Einnahme und Anwendung den Arzt oder Apotheker zu Risiken und Nebenwirkungen befragen und den Beipackzettel sorgfältig lesen. Beide sind zudem Ansprechpartner, wenn Sie sich über die Möglichkeiten eines Rauchstopps informieren möchten.

Eine Nikotinersatztherapie kann die Erfolgschancen auf ein rauchfreies Leben erhöhen. Indem die körperlichen Entzugssymptome besser bewältigt werden können, lässt sich die Motivation für den Rauchstopp oftmals einfacher aufrechterhalten. Dennoch wird Ihnen keines dieser Präparate den Ausstieg abnehmen und Sie von der komplexen Abhängigkeit befreien. Bei der Tabakentwöhnung geht es im Kern darum, dass der Raucher sein Verhalten ändert und Alternativen zum Rauchen entwickelt. Bestimmte Situationen und Stimmungen, bei denen früher automatisch zur Zigarette gegriffen wurde, müssen nach dem Ausstieg rauchfrei bewältigt werden. Nikotinersatzmittel können Ihnen beschwerdefreie Phasen schaffen, die Sie dafür nutzen können, alte Rauchmuster zu „vergessen“. In den medizinischen Leitlinien wird für die Rauchentwöhnung eine Kombination aus Verhaltenstherapie und medikamentöser Unterstützung empfohlen.

Soll ich schlagartig aufhören zu rauchen oder ist eine schrittweise Entwöhnung besser?

Haben Sie den Entschluss gefasst, in Zukunft auf Zigaretten zu verzichten, stehen Sie vor der Wahl zwischen der schlagartigen oder der schrittweisen Rauchentwöhnung.

Experten raten vermehrt dazu, an einem vorbereiteten Tag X sofort und vollständig mit dem Rauchen aufzuhören. Vielen fällt es tatsächlich leichter, mithilfe dieser „radikalen“ Methode das Rauchen aufzugeben. Rund 80 % der Ex-Raucher hatten mit dem Rauchstopp von einem Tag auf den anderen Erfolg. Bei dieser Schlusspunkt-Methode reduzieren Sie das Rauchen vor dem Ausstieg nicht. Das kann für eine angst- und stressfreie Einstimmung auf das Kommende sorgen. Machen Sie sich am besten zuvor Gedanken darüber, wann ein geeignetes Datum für den Rauchausstieg wäre, und entscheiden sich für einen festen Termin in der nahen Zukunft. Ab diesem Tag beginnt unmittelbar Ihr Leben als Nichtraucher. Antworten auf die Frage zum Start einer Rauchentwöhnung können Sie unter Frage "Wann ist der beste Zeitpunkt, um mit dem Rauchen aufzuhören?" nachlesen.

Auch wenn der radikale Stopp in der Regel erfolgversprechender sein mag, kann die schrittweise Entwöhnung ebenfalls zum Ziel führen. Für manche, insbesondere starke Raucher ist die langsame Reduktion der Zigaretten auch geeignet, weil es dem Kopf oft leichter fällt, von 20 auf Null zu gehen als von 40 oder 60 Zigaretten auf Null.

Sich allerdings vorzunehmen, weniger zu rauchen, und das dann tatsächlich auch umzusetzen – das gelingt in der Realität nicht allen Menschen. Viele brauchen beim stufenweisen Ausstieg eine starke Selbstdisziplin und Unterstützung in Form guter Strategien und Hilfsmittel, damit der eigentliche Rauchstopp nicht in Vergessenheit gerät. Es kann hilfreich sein, das eigene Rauchverhalten jeweils im Voraus zu planen und an festgelegten Regeln auszurichten. Eine Möglichkeit wäre z. B., die maximal erlaubte Tagesmenge an Zigaretten zu Beginn einer Woche festzulegen. Beim schrittweisen Weg in ein rauchfreies Leben können Nikotinersatzmittel in den ersten Wochen durchaus helfen. So muss noch nicht komplett auf jeglichen Tabakkonsum verzichtet werden, ab und an kann aber das Verlangen nach einer Zigarette z. B. durch einen Nikotinkaugummi befriedigt werden. Alte Gewohnheiten können allmählich abgelegt werden.

Viele Raucher brauchen mehrere Anläufe, lassen Sie sich nicht entmutigen, sondern lernen Sie aus Ihren Erfahrungen. Jeder muss den für sich passenden Weg selbst erarbeiten und umsetzen. Sie kennen sich selbst am besten. Vielleicht stellen Sie nach reichlicher Überlegung fest, dass für Sie ausschließlich das abrupte Aufhören von jetzt auf gleich die größten Erfolgschancen hat. Wenn Sie aber der Meinung sind, dass Sie den Zigarettenkonsum lieber kontrolliert nach und nach reduzieren möchten, sollten Sie auf Ihr Bauchgefühl hören und diese Methode wählen.

Alle Entwöhnungswilligen sollten sich durch einen Fehlver­such nicht entmutigen zu lassen. Oft braucht es mehrere Anläufe, bis die endgültige Rauchfreiheit klappt. Wie Sie mit einem eventuellen Rückfall umgehen können, können Sie in der Rubrik „Rauchfrei bleiben – Rückfall vermeiden“ nachlesen.