Wo finde ich Hilfe, wenn ich den Eindruck habe, dass andere Therapieoptionen für mich infrage kommen?

Manchmal kann es sinnvoll sein, eine zweite Meinung einzuholen. Dazu sollten Sie sich möglichst an einen Spezialisten für Schmerzmedizin oder ein Schmerzzentrum wenden.

Auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin finden Sie eine Übersicht zu den Standorten von Schmerzzentren in Deutschland.    

Die Deutsche Schmerzgesellschaft bietet Ihnen die Möglichkeit, mithilfe einer speziellen Suchmaschine die verschiedenen Standorte und Schwerpunkte von schmerzmedizinischen Einrichtungen zu finden.  

Bei der Deutschen Schmerzliga können Sie sich telefonisch beraten lassen und Listen mit Adressen von spezialisierten Ärzten und Physiotherapeuten online bestellen.

Manche Kliniken haben ein Zertifizierungsverfahren der Deutschen Schmerzgesellschaft durchlaufen und wurden mit dem „Certkom“-Qualitätssiegel für qualifizierte Schmerztherapie ausgezeichnet. Weitere Informationen zum Certkom-Qualitätssiegel und zu den zertifizierten Kliniken finden Sie hier.

Ein weiteres Gütesiegel ist die Zertifizierung Qualitätsmanagement Akutschmerztherapie durch den TÜV Rheinland. Dadurch wird bestätigt, dass die Versorgung von Schmerzpatienten den Empfehlungen der S3-Leitlinie zur Behandlung akuter perioperativer und posttraumatischer Schmerzen entspricht. Bisher wurden rund 60 schmerzmedizinische Einrichtungen vom TÜV Rheinland zertifiziert.

Orientierung und Hilfe bei der Arztsuche bietet auch die Weisse Liste der Bertelsmann-Stiftung.

Bei Fragen zu gesundheitlichen oder sozialrechtlichen Themen können Sie sich an die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) wenden.

Was passiert in einer Selbsthilfegruppe? Ich habe gehört, dass dort viel gejammert wird, und habe Angst, dass mich das noch stärker runterzieht.

In Selbsthilfegruppen treffen sich Menschen, um ihre persönlichen Erfahrungen auszutauschen. Dabei geht es nicht nur um Emotionen, sondern auch um konkrete Tipps, z. B. Informationen zu neuen Therapiemöglichkeiten, oder um die Frage, wie man als Patient am besten unterstützende Leistungen im Gesundheitssystem bekommen kann.

Die Treffen finden in der Regel nicht zu Hause, sondern an einem neutralen Ort statt und dauern meist 1–2 Stunden. Viele Gruppen treffen sich einmal im Monat. Die Teilnahme ist freiwillig und in der Regel kostenlos.

Wenn Sie unsicher sind, ob Sie sich in einer Selbsthilfegruppe wohlfühlen würden, sollten Sie einfach mal hingehen und an einem Treffen teilnehmen, um herauszufinden, ob Selbsthilfe das Richtige für Sie ist. Wenn die Gruppe Ihnen nicht gefällt, lohnt sich vielleicht ein weiterer Versuch. Manchmal dauert es eine Weile, bis man eine Gruppe gefunden hat, in der man sich gut aufgehoben fühlt.

In einem Selbsthilfe-Quiz auf dem Portal für junge Selbsthilfe können Sie prüfen, ob Ihre Vorstellungen von Selbsthilfe mit der Realität übereinstimmen.

Wie und wo kann ich mich mit anderen Patienten austauschen? Wo finde ich Adressen von Selbsthilfegruppen?

Wenn Sie sich mit anderen Betroffenen austauschen möchten, sollten Sie schauen, ob sich in Ihrer Umgebung eine Selbsthilfegruppe trifft. Neben Gruppen für Schmerzpatienten gibt es spezialisierte Gruppen z. B. für Rheuma, Rückenschmerzen, Arthrose oder Nervenschmerzen. Außerdem gibt es auch Gruppen für junge Patienten.

Weitere Informationen und einen Überblick über die verschiedenen lokalen Gruppen vermitteln folgende Organisationen:

Informationen zu Selbsthilfegruppen für junge Patienten bietet das Portal für junge Selbsthilfe.

Muss ich für die Beratung bezahlen?

Viele Beratungsangebote sind kostenlos – etwa das Bürgertelefon des Bundesgesundheitsministeriums, das Bürgertelefon des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales oder die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD).

Auch die Unabhängige Vereinigung aktiver Schmerzpatienten in Deutschland (UVSD SchmerzLOS e.V.) und die Deutsche Schmerzliga bieten kostenlose Information und Beratung an. Zusätzlich gibt es bei der Deutschen Schmerzliga die Möglichkeit zur Vereinbarung einer persönlichen Telefonsprechstunde.

Wer kann mir helfen, mit meiner Situation zurechtzukommen?

Sie suchen Hilfe, Informationen, Beratung? Es gibt zahlreiche Anlaufstellen, die weiterhelfen können:  

  • Für telefonische Anfragen steht das Schmerztelefon der Deutschen Schmerzliga zur Verfügung. Auf der Internetseite der Schmerzliga können Sie auch in Erfahrung bringen, ob es in Ihrer Umgebung eine Selbsthilfegruppe gibt.

  • Wenn Sie Hintergrundinformationen zur Schmerzmedizin auf Ihr Smartphone laden möchten, könnte die schmerzApp der Deutschen Schmerzgesellschaft für Sie interessant sein.

Können mir Nachteile entstehen, wenn ich mich für eine ambulante Reha entscheide?

Aus medizinischer Sicht ist die ambulante Reha eine ebenso vollwertige Maßnahme wie die stationäre. Der Unterschied besteht darin, dass Sie bei der ambulanten Reha die Abende und Wochenenden zu Hause verbringen. Probleme können entstehen, wenn Sie sich zu Hause zu stark belasten (z. B. durch Treppensteigen, Hausarbeit, Einkaufen, Kochen, Putzen, berufliche Tätigkeiten oder durch andere häusliche Stressfaktoren). Deshalb gibt es bei einer ambulanten Reha im Vergleich zur stationären Reha meist ein höheres Risiko, dass die Reha-Maßnahme nicht den gewünschten Erfolg bringt.

Wenn bei Ihnen eine Reha-Maßnahme ansteht, sollten Sie am besten mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin besprechen, welche Reha-Form für Ihren Fall die beste wäre. Weitere Informationen bietet die Deutsche Rentenversicherung.

Kann ich selber entscheiden, ob ich eine ambulante oder eine stationäre Rehabilitationsmaßnahme in Anspruch nehme?

Ambulant oder stationär? Wichtig für die Entscheidung ist vor allem, welche Art der Rehabilitation zum Erreichen des Rehabilitationsziels am besten geeignet ist. Besprechen Sie dies mit Ihrem behandelnden Arzt/Ihrer behandelnden Ärztin. Weitere Faktoren, die eine Rolle spielen können, sind Ihre familiäre Situation und Ihre persönlichen Bedürfnisse. Eine ambulante Reha bietet Ihnen mehr Flexibilität im Alltag. Bei einer ambulanten Reha nehmen Sie von morgens bis zum späten Nachmittag an den Behandlungen und Anwendungen in der Reha-Klinik teil. Anschließend können Sie nach Hause gehen und dort die Nacht und die Wochenenden verbringen.

Wenn bei Ihnen eine Reha-Maßnahme ansteht, sollten Sie am besten mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin besprechen, welche Reha-Form für Ihren Fall die beste wäre. Weitere Informationen bietet die Deutsche Rentenversicherung.

Welche Kliniken stehen für mich zur Verfügung und kann ich bzgl. Ort und Klinik einen Wunsch äußern?

Die Wahl der Rehabilitationsklinik sollte sich danach richten, wo Betroffene die für sie geeignete Therapie bekommen können. Informieren Sie sich am besten schon vor dem Reha-Antrag, ob es in Ihrer Umgebung eine spezialisierte Schmerz-Rehaklinik gibt. Laut Sozialgesetzbuch haben Patienten ein Wunsch- und Wahlrecht: Der Kostenträger soll „berechtigten Wünschen“ der Versicherten entsprechen. Wenn Sie mit der vom Kostenträger ausgewählten Klinik nicht einverstanden ist, können Sie Widerspruch einlegen. Der Kostenträger muss dann begründen, warum die ausgewählte Klinik geeignet ist, die erforderlichen Rehabilitationsleistungen zu erbringen.

Weitere Informationen zu den Reha-Wahlmöglichkeiten bietet das Bundesgesundheitsministerium.

Informationen zu spezialisierten Schmerz-Rehakliniken bietet die Deutsche Schmerzgesellschaft.

Muss ich mit zusätzlichen Kosten rechnen?

Die Kostenträger übernehmen die Kosten für Reise, Unterkunft, Verpflegung, ärztliche Betreuung, therapeutische Leistungen und medizinische Anwendungen. Bei stationären Reha-Maßnahmen müssen Erwachsene in der Regel 10 Euro pro Tag zuzahlen. Diese Zuzahlung ist einkommensabhängig, sodass viele Patienten sich davon befreien lassen können. Wer während der Rehabilitation vom Rentenversicherungsträger ein Übergangsgeld bekommt, muss grundsätzlich keine Zuzahlung leisten.

Weitere Informationen zum Thema Zuzahlungen finden Sie auf den Internetseiten der Deutschen Rentenversicherung.