Wo findet eine palliative Betreuung statt?

Es gibt unterschiedliche Formen von palliativer Betreuung. Sie kann zu Hause stattfinden, im Krankenhaus (meist auf speziellen Palliativstationen) oder auch im Pflegeheim. Palliativteams setzen sich aus Ärzt:innen, Pflegkräften und Betreuer:innen mit unterschiedlichen Schwerpunkten zusammen – ähnlich wie in Ihrem bisherigen Behandlungsteam.

Ein besonderer Aspekt der palliativen Versorgung ist die Betreuung und Begleitung von Menschen in der letzten Lebensphase. Sie kann neben den oben genannten Orten auch in einem Hospiz stattfinden.

Unabhängig davon, in welchem Rahmen die palliative Behandlung stattfindet, unterscheidet man zwei Formen:

  • Allgemeine Palliativversorgung (APV): Betreuung durch Behandelnde, die über allgemeine palliativmedizinische Qualifikationen und Erfahrungen verfügen
  • Spezialisierte Palliativversorgung (SPV): Betreuung durch speziell für die Palliativversorgung ausgebildeten Personen in spezialisierten Teams (Palliative Care Teams)

Weitere Informationen finden Sie bei der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin und in der Patientenleitlinie Palliativmedizin.

Bei welchen Belastungen und Beschwerden können palliativmedizinische Maßnahmen helfen?

Eine palliative Behandlung bei Lungenkrebspatient:innen kann unterschiedliche Maßnahmen umfassen. Welche Unterstützung Sie benötigen, hängt davon ab, wie weit Ihre Erkrankung fortgeschritten ist, welche Beschwerden Sie haben und welche Maßnahmen Ihren persönlichen Bedürfnissen am besten entsprechen.

Hier finden Sie eine Auswahl an Beschwerden, bei denen eine palliative Behandlung helfen kann:

  • Schmerzen
  • Atemnot oder starker Husten
  • Übelkeit, Erbrechen oder Verstopfung
  • Ernährungsprobleme oder Auszehrung
  • Emotionale Belastungen wie Angst, Unruhe oder Depressionen
  • Soziale und materielle Notlagen, die sich durch Krankheit ergeben können
  • Spirituelle Sorgen und Sinnfragen

Ein weiteres Aufgabengebiet der Palliativmedizin ist die Betreuung und Begleitung von Sterbenden und ihrer Angehörigen.

Eine detaillierte Beschreibung von möglichen Maßnahmen im Rahmen einer palliativen Behandlung finden Sie in der Patientenleitlinie Palliativmedizin.

Wo kann ich mich zum Thema Palliativmedizin informieren und beraten lassen? 

Um sich über die Möglichkeiten einer palliativen Behandlung zu informieren, können Sie sich an die Sozialstation Ihrer Klinik wenden. Außerdem gibt es an vielen großen Kliniken besondere Palliativstationen, die sich auf die Behandlung von Patient:innen mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen spezialisiert haben. Auch große onkologische Schwerpunktpraxen bieten häufig eine allgemeine oder sogar spezialisierte Palliativversorgung an.

Zusätzliche Informationen rund um eine palliative Behandlung finden Sie auch im Blauen Ratgeber Palliativmedizin der Deutschen Krebshilfe, in der Patientenleitlinie Palliativmedizin und beim Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums.

Weitere Informationen zu Palliativstationen bietet der Wegweiser Hospiz- und Palliativversorgung Deutschland.

Wann sollte ich mich über eine palliative Behandlung informieren?

Die palliative Behandlung beginnt oft bereits kurze Zeit nach der Diagnose einer fortgeschrittenen Lungenkrebserkrankung. 

Palliativ bedeutet in diesem Zusammenhang jedoch zunächst "nur", dass die Therapie nicht auf eine Heilung abzielt. Viele Lungenkrebspatient:innen werden im fortgeschrittenen Krankheitsstadium mehrere Jahre behandelt und haben in dieser Zeit eine gute Lebensqualität.

Die palliative Behandlung umfasst aber auch Versorgungsplanung für die letzte Lebensphase, z.B. die Frage, wie und wo die Pflege organisiert werden kann. Hierzu ist es sinnvoll, Kontakt zu einem Arzt/einer Ärztin aufzunehmen, der/die über eine palliative Zusatzausbildung verfügt. Bei Fragen können die Sozialstation oder die Palliativstation Ihrer Klinik weiterhelfen.

Eine detaillierte Beschreibung von möglichen Maßnahmen im Rahmen einer palliativen Behandlung finden Sie in der Patientenleitlinie Palliativmedizin.

Ich habe eine fortgeschrittene Lungenkrebserkrankung. Was bedeutet palliative Behandlung für mich und was kann sie leisten?

Die Palliativmedizin hat das Ziel, für Menschen mit unheilbaren Erkrankungen eine möglichst hohe Lebensqualität zu erreichen.

Eine palliative Lungenkrebsbehandlung kann unterschiedliche Maßnahmen umfassen. Dabei werden z.B. zielgerichtete Therapien oder Immuntherapien eingesetzt, um den Krankheitsverlauf zu kontrollieren, den Krebs zurückzudrängen und ein Fortschreiten der Erkrankung möglichst aufzuhalten oder zu verhindern. Außerdem kann die palliative Behandlung vorhandene Beschwerden wie Übelkeit, Erschöpfung (Fatigue) und Schmerzen lindern.
Die Prognose für Lungenkrebspatient:innen, die palliativ behandelt werden, hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Viele werden mehrere Jahre palliativ behandelt und haben in dieser Zeit eine gute Lebensqualität, sodass sie im Alltag nur wenig eingeschränkt sind und auch weiter in ihrem Beruf arbeiten können. 

Ein weiterer wichtiger Aspekt der palliativen Versorgung ist die psychosoziale Unterstützung der Patient:innen. Als weiteres Aufgabengebiet der Palliativmedizin kommt die vorausschauende Versorgungsplanung mit Blick auf die letzte Lebensphase hinzu.

Als weitere Lektüre zum Thema Palliative Behandlung empfehlen wir den Blauen Ratgeber Palliativmedizin der Deutschen Krebshilfe und die Patientenleitlinie Palliativmedizin.

Bei welchem Arzt/welcher Ärztin sollte ich die Nachsorge machen?

Die Nachsorge sollte bei einem Arzt/einer Ärztin stattfinden, der/die sich auf die (Nach-)Behandlung und Betreuung von Lungenkrebskranken spezialisiert hat – z. B. im Fachgebiet (Lungenheilkunde) oder Onkologie (Krebsmedizin). Häufig findet die Nachsorge im selben Krankenhaus wie die Akutbehandlung statt.

Falls Ihr behandelnder Arzt/Ihre Ärztin nicht über Erfahrungen in der Palliativmedizin verfügt, sollte im fortgeschrittenen Krankheitsstadium zusätzlich ein Arzt/eine Ärztin mit der Zusatzqualifikation „Palliativmedizin“ in Ihre Behandlung eingebunden werden. Wichtig ist außerdem, dass Sie sich für die Nachsorge jemanden suchen, zu dem Sie Vertrauen haben.

Mehr zum Thema Nachsorge können Sie im Blauen Ratgeber Lungenkrebs der Deutschen Krebsgesellschaft und beim Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums nachlesen.

Wie lange dauert die Nachsorge?

Die Nachsorge bei Krebspatienten beginnt einige Wochen nach dem Abschluss der ersten Behandlung und dauert in der Regel mindestens 5 Jahre.

Sie sollten die regelmäßigen Termine nicht als eine lästige Pflicht sehen, sondern vielmehr als Chance verstehen: Im Rahmen der Nachsorge können Sie alle Probleme ansprechen, die sich durch die Erkrankung bei Ihnen ergeben – egal ob medizinisch, psychologisch oder im sozialen Bereich. Fragen Sie Ihren Arzt/ Ihre Ärztin, welche zusätzlichen Unterstützungsmaßnahmen infrage kommen.

Weitere Informationen zur Nachsorge bieten der Blaue Ratgeber Lungenkrebs der Deutschen Krebshilfe und der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums.

Wie geht es nach der Behandlung des Lungentumors weiter?

Nach einer Operation folgt in vielen Fällen eine sogenannte Anschlussheilbehandlung (AHB), die innerhalb einer bestimmten Frist beantragt und gestartet werden muss. Wenn Behandlung und AHB abgeschlossen sind, ist es sehr wichtig, dass Sie weiterhin ärztlich betreut werden.

Bei den regelmäßigen Nachsorgeterminen werden Sie körperlich untersucht. Zusätzlich werden bildgebende Verfahren, meist als Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT), durchgeführt. Im Einzelfall können auch regelmäßige Bronchoskopien notwendig sein (z. B. nach aufwendigen Operationen). Zudem werden Laboruntersuchungen von Blutproben durchgeführt.

Welche Untersuchungen nötig sind und wie häufig Sie Nachsorgetermine wahrnehmen sollten, hängt vom individuellen Krankheitsverlauf ab:

  • Nach einer Operation wird durch die Nachsorge der langfristige Erfolg der Therapie kontrolliert. Das ist notwendig, um ggf. ein erneutes Auftreten von Lungenkrebs (in der Fachsprache „Tumorrezidiv“ genannt) möglichst früh zu erkennen und behandeln zu können. Die Nachsorgeuntersuchungen werden in der Regel im Abstand von 3 bis maximal 12 Monaten für mindestens 5 Jahre durchgeführt. Fragen Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin nach einem Nachsorgekalender. Damit bekommen Sie einen guten Überblick über die bevorstehenden Untersuchungstermine.
  • Wenn sich die Erkrankung in einem fortgeschrittenen Stadium befindet, finden die Verlaufskontrollen häufiger statt. Diese dienen dazu, den Erfolg der Therapie zu beurteilen und die Therapie bei Bedarf rasch umzustellen. Außerdem geht es auch darum, mögliche Nebenwirkungen festzustellen und ggf. zu behandeln.

Darüber hinaus kann Ihr Arzt/Ihre Ärztin im Rahmen der Nachsorge bei Bedarf zusätzliche unterstützende Maßnahmen vermitteln, z. B. Physio- oder Atemtherapie oder auch eine psychoonkologische Betreuung.

Weitere Informationen zur Nachsorge bieten der Blaue Ratgeber Lungenkrebs der Deutschen Krebshilfe und der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums.

Was muss ich wissen und welche Fragen sollte ich stellen, bevor ich an einer klinischen Studie teilnehme?

Wichtig ist, dass Sie gut informiert sind, bevor Sie sich für die Teilnahme an einer klinischen Studie entscheiden. Sie sollten sich erkundigen, welche Rechte und Pflichten Sie als Teilnehmer:in haben und welche Vor- und Nachteile eine Studienteilnahme möglicherweise mit sich bringt.

Wenn Sie mehr über das Thema wissen möchten, empfehlen wir Ihnen die Broschüre „Patienten in klinischen Studien“ des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller (vfa).

Wie kann ich herausfinden, ob es eine klinische Studie für meine Situation gibt?

Es gibt verschiedene Internetportale, die auf die neuesten Studien hinweisen. Ob diese Studien für Ihre jeweilige Situation passen, sollten Sie mit Ihrem behandelnden Arzt/Ihrer Ärztin besprechen. Sie können sich aber auch direkt mit dem Studienzentrum in Verbindung setzen, um sich über eine mögliche Studienteilnahme zu informieren.

Hilfe bei der Suche nach klinischen Studien bietet beispielweise das nationale Netzwerk Genomische Medizin Lungenkrebs (nNGM), die Internetplattformen ClinLife und Iuvando oder die US-amerikanische Internetdatenbank clinicaltrials.gov.