Soll ich an einer klinischen Studie teilnehmen?

Neben der Behandlung durch bewährte Standardtherapien haben viele Patienten die Möglichkeit, an einer klinischen Studie teilzunehmen. Das hat häufig den Vorteil, dass Sie im Rahmen der Studie mit einem neuen, in Deutschland noch nicht zugelassenen Medikament behandelt werden können. Die Teilnahme an einer Studie ist immer freiwillig. Sie können Ihre Einwilligung zur Teilnahme während der Studie jederzeit zurückziehen und die Studie verlassen.

Wenn Sie sich für die Teilnahme an einer klinischen Studie entschließen, bedeutet das in der Regel, dass Sie zusätzliche Untersuchungstermine wahrnehmen müssen. Die Termine sind nötig, um die Wirksamkeit und Verträglichkeit des neuen Medikaments genau zu beobachten.

Es steht Ihnen frei, die Studie jederzeit abzubrechen. Wenn sich Ihre Erkrankung im Verlauf der Studie verschlimmert, können Sie jederzeit zur Standardbehandlung wechseln.

Wenn Sie sich weiter über das Thema klinische Studien informieren möchten, empfehlen wir Ihnen:

Was sind klinische Studien und was sollte ich als Patient darüber wissen?

Klinische Studien sind ein wichtiger Teil der medizinischen Forschung. In klinischen Studien wird geprüft, ob neue Therapien wirksam, gut verträglich und womöglich besser als die Standardtherapie sind. Durch die Teilnahme an einer klinischen Studie können Patient:innen einen Zugang zu den neuesten Medikamenten oder therapeutischen Ansätzen bekommen. Die Studien werden in der Regel durch spezialisierte medizinische Zentren oder sogenannte Prüfärzt:innen durchgeführt.

Weitere Informationen zu klinischen Studien finden Sie beim Verband Forschender Arzneimittelhersteller (vfa).

Sie können sich dazu auch ein kurzes Video mit Dr. Johannes Wimmer anschauen, das der vfa produziert hat.

Wie können Tumorschmerzen behandelt werden?

Bei Fragen zur Behandlung von Schmerzen sind Schmerzmediziner:innen die richtigen Ansprechpartner. Wichtig zu wissen ist, dass Sie als Patient die Schmerzen nicht aushalten müssen – fragen Sie nach entsprechenden Schmerztherapien.

Bei der Behandlung von Tumorschmerzen empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das sogenannte Stufenschema:

  • Stufe 1: Bei schwachen bis mäßigen Schmerzen können Nicht-Opiat-haltige Schmerzmittel eingesetzt werden, die auch als „Nicht-Opioid-Analgetika“ bezeichnet werden. Zu dieser Medikamentengruppe gehören z. B. nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), die schmerzstillend und entzündungshemmend wirken. Hierzu zählen z. B. Ibuprofen oder Paracetamol.
  • Stufe 2: Bei mäßigen bis starken Schmerzen können Medikamente eingesetzt werden, welche die Schmerzverarbeitung in Rückenmark und Gehirn beeinflussen. Diese Medikamente leiten sich von den natürlichen Inhaltsstoffen des Opiums ab und werden deshalb „Opioide“ genannt. Sie werden oft in Kombination mit Schmerzmitteln der Stufe 1 eingesetzt.
  • Stufe 3: Bei starken Schmerzen können zusätzlich starke Opioide eingesetzt werden.

Wichtig ist, dass die Medikamente zur Behandlung der Tumorschmerzen nach einem festen Zeitschema eingenommen werden, um eine dauerhafte Schmerzlinderung zu erreichen. 

Gegen auftretende Schmerzspitzen, die man auch als „Durchbruchschmerz“ bezeichnet, stehen zudem verschiedene besonders schnell wirkende Schmerzmittel, sogenannte „Rescue Drugs“, zur Verfügung.

Weitere Informationen bieten der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums, die Praxisleitlinie Tumorschmerz der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin, der Blaue Ratgeber zu Schmerzen bei Krebs der Deutschen Krebshilfe sowie der Themenbereich Schmerz auf „Hilfe für mich“.

Wie entstehen Tumorschmerzen?

Bei Krebspatient:innen können aus verschiedenen Gründen unterschiedliche starke Schmerzen auftreten:

  • Wenn Tumore wachsen, können sie das umliegende Gewebe schädigen und dadurch die Nerven reizen.
  • Im fortgeschrittenen Krankheitsstadium können bei vielen Krebsarten Metastasen in den Knochen wachsen, wodurch starke Schmerzen entstehen können.
  • Auch die Therapie kann Schmerzen verursachen, z.B. wenn durch eine Chemotherapie oder eine andere Behandlung Nervenschädigungen entstehen oder wenn nach einer Operation Narbenschmerzen auftreten.

Für Fragen zur Behandlung von Schmerzen sind spezialisierte Schmerzmediziner die richtigen Ansprechpartner. Wichtig zu wissen ist, dass Sie als Patient:innen die Schmerzen nicht aushalten müssen – fragen Sie nach entsprechenden Schmerztherapien.

Weitere Informationen bieten der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums, die Praxisleitlinie Tumorschmerz der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin und der Blaue Ratgeber zu Schmerzen bei Krebs der Deutschen Krebshilfe.

Welche Behandlungsmethoden können bei Lungenkrebsmetastasen angewendet werden?

Im fortgeschrittenen, metastasierten Stadium zielt die Therapie zielt darauf ab, den Krebs zurückzudrängen, ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten, die Lebenszeit der Patient:innen zu verlängern, den Gesundheitszustand zu stabilisieren und tumorbedingte Beschwerden wie Schmerzen, Müdigkeit oder Atemnot zu verhindern bzw. zu lindern.

Dazu stehen unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, die häufig kombiniert werden:

Welche Behandlung im Einzelfall infrage kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab: z. B. von der Art des Tumors (kleinzellig oder nichtkleinzellig), vom Stadium der Erkrankung, von der genetischen Beschaffenheit der Tumorzellen und vom allgemeinen körperlichen Zustand der Patient:innen. Wichtig ist dabei natürlich auch, welche Bereiche des Körpers von Metastasen befallen sind.

Weitere Informationen zur Behandlung bietet der Blaue Ratgeber Lungenkrebs der Deutschen Krebshilfe.

Für Interessierte gibt es zum speziell zum Thema Hirnmetastasen auch einen Podcast.

Wird der Lungenkrebs noch operiert, wenn sich schon Metastasen gebildet haben? 

In der Regel nicht. Wenn Lungenkrebs sich im Körper ausgebreitet und Metastasen gebildet hat, werden nur in seltenen Fällen Operationen durchgeführt, z. B. bei symptomatischen Hirnmetastasen oder schmerzhaften Metastasen in anderen Bereichen des Körpers.

Eine Operation kann sinnvoll sein, wenn neben einem kleinen, begrenzten Tumor der Lunge lediglich eine oder zwei Metastasen vorhanden sind. Dies wird als Oligometastasierung (oligo = wenig) bezeichnet. Eine lokale, auf Tumor und Metastasen ausgerichtete Behandlung kann in dieser Situation das Überleben verglichen mit einer rein palliativ ausgerichteten Systemtherapie deutlich verbessern.

Wichtiger sind im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung aber in der Regel medikamentöse Therapien und Strahlenbehandlungen.

Was bedeutet metastasierter Lungenkrebs?

Krebszellen können sich über Blut- und Lymphgefäße im Körper ausbreiten. Von metastasiertem Lungenkrebs spricht man, wenn der Krebs sich außerhalb der Lunge in andere Bereiche des Körpers ausgebreitet und dort Tochtergeschwülste gebildet hat. Diese werden in der Fachsprache als Metastasen bezeichnet. Wenn sich Metastasen bilden, sind bei Lungenkrebs am häufigsten folgende Körperregionen betroffen:

  • Lymphkoten in Brust- und Bauchraum
  • Leber
  • Nebennieren
  • Skelettsystem (Knochen)
  • Gehirn

Was ist eine komplementäre Behandlung und wo kann ich mich dazu informieren?

Als Komplementärmedizin bezeichnet man Behandlungen, die ergänzend zur sogenannten Schulmedizin angewendet werden. Komplementäre Behandlungen werden häufig eingesetzt, um Nebenwirkungen der Schulmedizin zu lindern und die Therapie verträglicher zu gestalten.

Fragen Sie Ihren Arzt / Ihre Ärztin, welche komplementären Behandlungen in Ihrem Fall infrage kommen und wie diese mit den anderen Therapiemaßnahmen abgestimmt werden können.

Weitere Informationen zu komplementären Therapien finden Sie beim Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums, bei der Deutschen Krebsgesellschaft sowie in der AWMF-Leitlinie Komplementärmedizin in der Behandlung onkologischer PatientInnen.

Was ist eine supportive Behandlung und wo kann ich mich dazu informieren?

Als supportive Behandlung bezeichnet man therapeutische Maßnahmen gegen belastende Symptome einer Erkrankung und/oder gegen Nebenwirkungen einer Therapie. Eine supportive Behandlung verfolgt das Ziel, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern und möglichst lang zu erhalten.

Bei Lungenkrebs leiden viele Betroffene an Husten, Atemnot und Schmerzen. Häufig kommt es auch zu Gewichtsverlust. Zudem können bei einer Lungenkrebstherapie verschiedene Nebenwirkungen auftreten, z. B. große Erschöpfung (Fatigue) oder Taubheit in den Fingerspitzen (Neuropathie) bei einer Chemotherapie oder Hautreizungen bei einer Strahlentherapie. (Weitere Informationen zu den Nebenwirkungen der verschiedenen Therapien können Sie in den entsprechenden Fragen und Antworten in der Rubrik „Behandlung“ nachlesen.)

Zögern Sie nicht, Ihren Arzt / Ihre Ärztin um Hilfe zu bitten, wenn Ihnen die Symptome der Erkrankung zu schaffen machen oder wenn Sie den Eindruck haben, dass Sie die Behandlung nicht gut vertragen. Ihr Arzt / Ihre Ärztin kann Ihnen sagen, welche supportiven Maßnahmen für Sie infrage kommen, um die vorhandenen Beschwerden zu lindern.

Weitere Informationen zur supportiven Behandlung bieten der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums und die Arbeitsgemeinschaft Supportive Maßnahmen in der Onkologie der Deutschen Krebsgesellschaft (AGSMO).

Welche Nebenwirkungen kann eine Immuntherapie haben und was kann ich dagegen tun?

Bei einer Immuntherapie können unterschiedliche Nebenwirkungen auftreten. Neben Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Hautausschlägen können durch den Eingriff in das Immunsystem auch entzündliche Prozesse in verschiedenen Bereichen des Körpers entstehen (z. B. Lungen- und Darmentzündung).

Fragen Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin, ob eine Immuntherapie für Sie infrage kommt, mit welchen Nebenwirkungen dabei zu rechnen ist und was dagegen getan werden kann. Häufig werden in der Krebsmedizin die auftretenden Nebenwirkungen von Anfang an mitbehandelt oder es werden Medikamente verschrieben, um Nebenwirkungen zu vermeiden.

Weitere Informationen zu den Nebenwirkungen von Immuntherapien bietet die Deutsche Krebsgesellschaft.