Welche besonderen Risiken für Frauen gibt es?
Im Durchschnitt gibt es zwar immer noch knapp mehr männliche Raucher als Raucherinnen in Deutschland, aber das Rauchverhalten zwischen Männern und Frauen passt sich in den letzten Jahren immer mehr an.
Im Vergleich haben Frauen durch den Tabakkonsum durchschnittlich ein höheres Gesundheitsrisiko als Männer. Geringere Tabakmengen reichen aus, um die Wahrscheinlichkeit für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung bei Frauen deutlich zu steigern. Das Risiko für einen Herzinfarkt liegt bei Raucherinnen um 140 % höher als bei Frauen, die nicht rauchen. Bei Männern steigt das Herzinfarktrisiko um 40 % gegenüber Nichtrauchern.
Durch eine gleichzeitige Einnahme empfängnisverhütender Hormone wie der „Pille“ erhöht sich das Herzinfarktrisiko drastisch, ebenso wie das Thromboserisiko oder die Gefahr, einen Schlaganfall zu erleiden. Tabakkonsum kann zudem den weiblichen Zyklus stören. Gynäkologische Folgen können eine schmerzhafte Menstruation und eine verminderte Fruchtbarkeit sein. Eine künstliche Befruchtung wird durch das Rauchen erschwert. Der Konsum von Zigaretten kann ein Grund für eine früher einsetzende Menopause (Wechseljahre) sein.
Rauchen während der Schwangerschaft kann zu schweren Komplikationen und nach der Geburt zu weitreichenden Folgen für das Kind führen. Die zahlreichen Risiken für rauchende Mütter und Ungeborene werden unter der Frage "Welche Risiken entstehen durch das Rauchen während der Schwangerschaft?" gesondert behandelt.
Zu den häufig auftretenden Krebserkrankungen wie Lungen-, Mundhöhlen-, Kehlkopf-, Speiseröhren-, Magen-, Bauchspeicheldrüsen-, Blasen- und Nierenkrebs begünstigt Rauchen bei Frauen zudem die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs. Je nach Dauer und Intensität des Tabakkonsums haben rauchende Frauen zudem ein deutlich erhöhtes Brustkrebsrisiko.
Tabakrauch schädigt u. a. auch die Atemwege. Die im Rauch enthaltenen giftigen Substanzen führen bei Menschen, die rauchen, häufiger zu Bronchitis oder einer Lungenentzündung. In den letzten Jahren gibt es vermehrt Hinweise darauf, dass Frauen bei gleicher Rauchdauer und Zigarettenanzahl anfälliger für eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) sind.
Vor allem bei Frauen mindert Rauchen nachweislich die Knochendichte und kann damit die Entstehung einer Osteoporose fördern, insbesondere nach der Menopause. Raucherinnen erleiden häufiger Knochenbrüche als Nichtraucherinnen. Die hierfür verantwortlich gemachten Faktoren sind ein durch das Rauchen absinkender Östrogenspiegel sowie ein geringerer Vitamin-D-Spiegel, der die Calciumaufnahme stört.
Giftige Substanzen des Tabakrauchs sorgen dafür, dass die Hautalterung beschleunigt wird und eine vorzeitige Faltenbildung entsteht. Kollagen, ein Stabilisator, der für ein glattes und straffes Hautbild sorgt, wird durch Rauchen schneller abgebaut. Zudem wird die Haut von rauchenden Menschen mit weniger Sauerstoff und Feuchtigkeit versorgt. Bei Raucherinnen altert die Haut schneller als bei männlichen Rauchern.
Nicht zuletzt ist auch Passivrauchen ein wesentliches Risiko für eine vorzeitige Sterblichkeit bei Frauen. Jedes Jahr sterben mehr als 3300 Menschen an den Folgen des Passivrauchens in Deutschland, davon sind 70 % Frauen.
Weiterführende Informationen finden Sie auch im Frauengesundheitsportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Die gute Nachricht: Ein konsequenter Rauchstopp hilft beiden Geschlechtern, die Gesundheitsrisiken wieder deutlich zu senken.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) widmet sich mit einer Broschüre ausschließlich dem Thema Frauen und Rauchen in Deutschland.