Welche Inhaltsstoffe stecken im Tabakrauch?

Eine Zigarette besteht nicht nur aus Papier, Tabak und Filter. Im Rauch steckt ein komplexes Gemisch aus rund über 4800 chemischen Substanzen. Mindestens 250 dieser Substanzen sind giftig, etwa 90 krebserzeugend (kanzerogen). Bei vielen ist die Wirkung noch nicht bekannt.

Wenn eine Zigarette verbrennt, verglühen ihre Inhaltsstoffe bei Temperaturen bis zu 950 Grad Celsius. Bei diesem Prozess entstehen zwei Arten von Rauch, die eine unterschiedliche Giftkonzentration haben:

1. Beim Zug an einer Zigarette bildet sich der Hauptstromrauch. 2. Zwischen den Zügen entsteht der sogenannte Nebenstromrauch.

Viele Giftstoffe kommen im Nebenstromrauch weitaus höher konzentriert vor. Bei einem mit Tabakrauch gefüllten Raum bestehen knapp 85 % aus Nebenstromrauch. Passivrauchende, vor allem Kinder, sind daher einer erheblichen gesundheitlichen Gefährdung ausgesetzt. Mehr zu den Risiken des Passivrauchens können Sie hier nachlesen.

Vielen Menschen sind die wesentlichen Inhaltsstoffe einer Zigarette Nikotin, Teer und Kohlenmonoxid geläufig.

Nikotin ist ein natürlicher Bestandteil von Tabak und bildet im Zigarettenrauch den Hauptwirkstoff. Es ist zwar nicht krebserregend, hat aber ein sehr hohes Suchtpotenzial. Nikotin ist toxisch und wird u. a. auch zur Schädlingsbekämpfung verwendet.

Beim Rauchen von Zigaretten wird Teer freigesetzt. Er wird durch den Zigarettenfilter kaum zurückgehalten und enthält zahlreiche krebserzeugende Stoffe. Dazu zählen z. B. Kohlenwasserstoffe, Benzole sowie anorganische Stoffe. Teer ist am häufigsten für Krebserkrankungen durch Tabakkonsum verantwortlich. Die Substanz ist als typischer Straßenbelag bekannt.

Kohlenmonoxid ist ein äußerst giftiges, geruchloses Gas. Es entsteht beim Verbrennen der Zigarette. Auch ein Zigarettenfilter kann die Aufnahme von Kohlenmonoxid nicht verhindern. Kohlenmonoxid ist u. a. auch Bestandteil von Motorabgasen.

Zu den zahlreichen weiteren gesundheitsschädlichen Substanzen im Tabakrauch zählen u. a.:

  • Aceton (Lösungsmittel, der auch in Nagellackentferner enthalten ist)
  • Ammoniak (wird u. a. für die Herstellung von Düngemitteln verwendet)
  • Arsen (häufiger Bestandteil von Rattengift)
  • Benzol (Lösemittel und ein Kraftstoffzusatz)
  • Blausäure (u. a. für Schädlingsbekämpfungsmittel wie Rattengift eingesetzt)
  • Cadmium, Blei, Nickel, Zink (sind Inhaltsstoffe von Batterien und werden in der Metallindustrie eingesetzt)
  • Formaldehyd (wird zur Einbalsamierung von Leichen genutzt und Bestandteil von Desinfektionsmitteln)
  • Hydrazin (Lösemittel, das in der Herstellung von Raketentreibstoffen Verwendung findet)
  • Methanol (wird zur Desinfektion und Imprägnierung z. B. in der Möbelindustrie verwendet)
  • Nitrosamine (Verwendung für die Produktion von Kühlschmierstoffen, Ölen und Gummi)
  • Phenole (werden für Schädlingsbekämpfungsmittel verwendet)
  • Polonium 210 (ein radioaktiver Giftstoff)

Auch zunächst harmlos erscheinende Zusatzstoffe, wie etwa Geschmacks- und Verdickungsmittel, bergen Gefahren, da sie sich beim Verbrennen des Tabaks zu gesundheitsschädlichen Substanzen entwickeln. Zigaretten wird beispielsweise Zucker beigefügt, der für den Raucher durch die Karamellisierung mit Ammoniak einen weicheren Geschmack des Tabakrauchs erzeugt. Verbrennt der Zucker im Tabak, entstehen die krebserregenden Substanzen Acetaldehyd und Formaldehyd.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet eine ausführliche Übersicht giftiger und krebserzeugender Substanzen.

In der Datenbank vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) können Sie nach den Inhaltsstoffen einzelner Tabakerzeugnisse suchen.

Mein Kind raucht. Welche Informationsmöglichkeiten kann ich ihm als Mutter/Vater nennen?

Viele Heranwachsende nehmen von Erwachsenen nur ungern Rat und Unterstützung an und wollen lieber ihren eigenen Weg in die Rauchfreiheit gehen. In der Regel bevorzugen Sie hierzu sachliche Informationen, aus denen sie selbst ihre Schlüsse ziehen können.

Diese Eigeninitiative können Sie fördern, indem Sie Ihrem Kind zur Information Broschüren zur Verfügung stellen und ihm spezielle Websites zur Rauchentwöhnung nennen.

Die Internetplattform www.rauch-frei.info der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet Jugendlichen bei ihrem Rauchausstieg praktische Unterstützung.

Just be smokefree“ vom Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT) bietet jungen Leuten Wissenswertes rund um das Thema Rauchen und ein Online-Entwöhnungsprogramm, das den Teilnehmern in ihrer ganz persönlichen Geschwindigkeit und Intensität beim Rauchstopp hilft.

Das Online-Jugend-Magazin der Deutschen Lungenstiftung e.V. richtet sich explizit an Heranwachsende und informiert über die Nikotinsucht sowie die Auswirkungen des Rauchens und zeigt Möglichkeiten für den Ausstieg auf.

Auf www.feelok.de findet Ihr Sohn/Ihre Tochter zahlreiche Informationen, zudem Tests und Games sowie ein Rauchstopp-Programm, um von der Zigarette loszukommen.

Smokerface ist ein künstliches Alterungsprogramm von der Initiative Aufklärung gegen Tabak e.V., das verdeutlicht, wie ungünstig Rauchen im Laufe der Jahre das Aussehen beeinflusst.

„Rauchfrei durchs Leben“ heißt eine von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) veröffentlichte Basis-Broschüre für junge Leute. Sie informiert über Inhaltsstoffe des Zigarettenrauchs, gesundheitliche Folgeschäden, die Gefahren des Passivrauchens und die Entstehung einer Abhängigkeit.

Die Publikation „Schluss mit Rauchen“ regt ausstiegsbereite Jugendliche dazu an, das eigene Rauchverhalten zu überdenken, ihren Ausstieg zu planen und den gesundheitsschädlichen Tabakkonsum erfolgreich hinter sich zu lassen.

Heranwachsende, die mehr über die Risiken und die möglichen Folgen des Rauchens von Shishas wissen möchten, können hierzu die Veröffentlichung „Vorsicht Wasserpfeife!“ der BZgA lesen.

Auf „Quit the Shit“ – dem Internetausstiegsprogramm der BZgA für junge Menschen – gibt es zudem zahlreiche Informationen rund um das Thema Cannabiskonsum.

Wie kann ich mein Kind beim Aufhören unterstützen?

Das Rauchen aufzugeben kann mitunter sehr schwer sein. Prinzipiell ist es ratsam, wenn sich auch Eltern thematisch über den Rauchstopp informieren, um die Auswirkungen einer Nikotinsucht besser zu verstehen. Ein wesentlicher erster Schritt ist, wenn Ihr Sohn/Ihre Tochter sich über die Risiken des Rauchens bewusst wird und selbst fest entschlossen ist, mit dem Rauchen aufzuhören.

Dann können Sie dazu beitragen, dass das Vorhaben in die Tat umgesetzt wird. Dabei ist Ihre Einstellung zum Rauchstopp sehr entscheidend. Lassen Sie Ihr Kind wissen, dass Sie hinter ihm stehen und ihm Rückhalt bieten. Ermutigen Sie es zum Durchhalten, wenn es zwischendrin ein Motivationstief haben sollte. Vertrauen Sie darauf, dass der Rauchausstieg zum Erfolg wird, und zeigen Sie Ihrem Kind Ihre Zuversicht, dass es auf jeden Fall den Schritt in die Rauchfreiheit schaffen wird. Auch wenn Sie sich sorgen, sollten Sie bei etwaigen Rückfällen möglichst positiv bleiben und Ihrem Kind weiterhin Mut machen. Wichtig ist, herauszufinden, warum es nicht geklappt hat, damit es beim nächsten Mal nicht wieder dazu kommt.

Treffen Sie mit Ihrem Sohn/Ihrer Tochter eine Vereinbarung, die ein klares Ziel, einen geeig­neten Zeitpunkt für den Rauchstopp und eine konkrete Belohnung beinhaltet. Besprechen Sie gemeinsam, welchen Wunsch Sie Ihrem Kind erfüllen, wenn es bis zu einem bestimm­ten Datum nicht wieder zur Zigarette gegriffen hat. Kleine Belohnungen zu bestimmten Etappen, wie beispielsweise der erste rauchfreie Monat, können für Ihr Kind ebenfalls ein Anreiz zum Weitermachen sein. Geben Sie Ihrem Sohn/Ihrer Tochter das Gefühl, dass Sie ihn/sie aktiv durch die Rauchentwöhnung begleiten. Eine Stütze ist es auch, wenn Sie bei Ihrem Kind vermehrt auf eine ausgewogene Ernährung und viel Bewegung achten.

Viele Eltern haben das dringende Bedürfnis, ihr rauchendes Kind zu unterstützen, indem sie ihm gut zusprechen und ungefragt Ratschläge erteilen. Das führt manchmal zu Reibereien. Es kann helfen, wenn Sie sich stattdessen nach Schwierigkeiten oder Erfolgserlebnissen erkundigen. Gerade am Anfang des Rauchstopps ist es wesentlich, eine Ablenkung zur Zigarette zu haben. Auch hier können Sie Ihrem Kind helfen, Alternativen für das typische Raucherlebnis zu finden, wie etwa Sport oder ein neues kreatives Hobby.

Mitunter kann es auch ratsam sein, die Schule Ihres Kindes zu kontaktieren und diese anzuregen, entsprechende Aufklärungsprogramme mit in den Unterricht aufzunehmen.

Es kann vorkommen, dass Jugendliche bei ihrem Ausstieg von Erwachsenen nur ungern Unterstützung annehmen und lieber ihre eigenen Schritte in die Rauchfreiheit gehen wollen.  Manchen jungen Leuten fällt es hingegen einfacher, in der Gruppe aufzuhören. Die Deutsche Gesellschaft für Nikotinprävention e.V. (DGNP) bietet beispielsweise Seminare für rauchende Kinder und Jugendliche an.

Die Broschüre „Rauchende Kinder und Jugendliche in Deutschland – leichter Einstieg, schwerer Ausstieg“ vom Deutschen Krebsforschungszentrum (dkfz) widmet sich der Problematik junger Raucher.

Der Ratgeber „Raucht mein Kind? der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) wendet sich in erster Linie an Eltern und bietet wertvolle Informationen sowie Tipps im Umgang mit dem rauchenden Kind. Weitere konkrete Hilfe erhalten Sie auch bei der Telefonberatung zur Rauchentwöhnung.

Sie können Ihrem Kind zudem vorschlagen, gemeinsam eine Beratungsstelle aufzusuchen. In der Datenbank des Deutschen Krebsforschungszentrums (dkfz) finden Sie hierfür Anlaufstellen.

Hilfe- und ratsuchende Eltern finden ebenfalls bei der BZgA ein deutschlandweites Verzeichnis der Suchtberatungsstellen.

Auch die Website der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke) bietet die Möglichkeit einer Beratungsstellen-Suche an.

Im „Beratungsführer online" der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugend- und Eheberatung e.V. (DAJEB) können sie außerdem nach Angeboten in Ihrer Nähe suchen.

Mein Sohn/meine Tochter raucht. Wie kann ich das Gespräch mit ihm/ihr angehen?

Wenn Sie wissen, dass Ihr Sohn/Ihre Tochter regelmäßig raucht, sollten Sie das Gespräch suchen. Das ist meist keine einfache Aufgabe. Häufig zeigen Kinder nämlich zunächst wenig Bereitschaft für ein klärendes Gespräch mit den Eltern. Sie sollten auch damit rechnen, dass sich Ihr Kind eventuell erst einmal verweigert, innerlich zurückzieht oder bockig reagiert. Allgemein ist es wesentlich, den richtigen Zeitpunkt zu wählen und eine gute Dialogsituation für Ihre jeweiligen Sichtweisen zu schaffen. Wenn Sie im Moment wütend und aufgebracht über das Verhalten Ihres Kindes sind, kann es manchmal besser sein, wenn man ein wenig abwartet, bis sich die Emotionen wieder beruhigt haben. Denn im Streit zu diskutieren bringt oftmals wenig.

Durch Zuhören und Nachfragen können Sie etwas darüber erfahren, wie Ihr Kind seine Situation erlebt, was es am Rauchen reizt und welche Erfahrungen es bereits gemacht hat. Indem Sie sich für die Rauchgewohnheiten Ihres Kindes interessieren, moti­vieren Sie es, sich bewusst mit seinem Verhalten auseinanderzusetzen. Ein ehrliches Gespräch schafft Offenheit zwischen Eltern und Kind. Jedoch gibt es vermutlich auch Dinge, über die Ihr Kind sich nicht mit Ihnen austauschen möchte. Reagieren Sie dann möglichst nicht enttäuscht. In Kind sollte aber wissen, dass es auch in Zukunft mit Ihnen über solche Dinge sprechen kann.

Wichtig ist, dass Sie Ihre ablehnende Haltung gegenüber dem Rauchen klar und deutlich zum Ausdruck bringen. Allerdings sollten Sie Ihrem Kind keine Vorwürfe machen oder Moralpredigten halten. Jugendliche wollen meist nicht belehrt werden und sind sachlichen Informationen, aus denen sie selbst ihre Schlüsse ziehen können, aufgeschlossener gegenüber. Signalisieren Sie Ihrem Kind, dass Sie sich sorgen und es beim Aufhören in vollen Zügen unterstützen werden.

Klären Sie Ihr Kind über die Gesundheitsrisiken des Rauchens auf, damit es den Wert der eigenen Gesundheit besser zu schätzen lernt. Welche Gefahren es insbesondere für Kinder und Jugendliche gibt, können Sie unter „Rauchen & Gesundheit“ nachlesen. In der Regel haben Argumente gegen den Tabakkonsum mehr Gewicht, wenn diese sich auf die kurzfristig spürbaren Folgen des Rauchens beziehen und sich nicht erst als Konsequenzen in einer späteren Lebensphase bemerkbar machen. Kinder leben im Hier und Jetzt. Schlechtere Leistungen beim Sport, hohe Geldausgaben, unreine Haut, Verfärbung der Zähne und Finger oder schlechter Zigarettengeruch könnten für Ihr Kind beispielsweise unmittelbar spürbare Nachteile des Rauchens sein.

Sollten Sie selbst Raucher sein, werden Sie vielleicht Sätze hören wie etwa: „Aber du rauchst doch selbst!“ Der selbstkritische Umgang mit der eigenen Sucht kann dann hilfreich sein. Erzählen Sie Ihrem Kind z. B., warum Sie zu rauchen begonnen haben und wie oft Sie schon versucht haben, mit dem Rauchen aufzuhören und es bisher nie geschafft haben. Meist trägt das Eingestehen eigener Gefühle und Schwächen dazu bei, ein vertrauensvolles Verhältnis zu schaffen.

Manchmal hat man als Eltern den Eindruck, nicht mehr an seine Kinder heranzukommen. Dann können Sie Ihrem Sohn/Ihrer Tochter auch vorschlagen, gemein­sam eine Beratungsstelle aufzusuchen. Zusammen mit einer neutralen Person lassen sich Probleme häufig leichter besprechen und klären.

In der Datenbank des Deutschen Krebsforschungszentrums und bei der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) haben Sie die Möglichkeit, Beratungsstellen in Ihrer Nähe zu suchen.

Der Ratgeber „Raucht mein Kind? der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) wendet sich in erster Linie an Eltern und gibt Ihnen u. a. Tipps für die Gesprächsführung mit Ihrem Kind. Weitere konkrete Hilfe erhalten Sie auch bei der BZgA-Telefonberatung zur Rauchentwöhnung.

Ich habe herausgefunden, dass mein Kind raucht. Wie soll ich damit umgehen?

Als Eltern wünscht man sich, dass es den Kindern gut geht. Dazu gehört auch, dass sie gesund bleiben. Es ist also verständlich, dass Sie in Sorge sind, wenn Ihr Kind mit dem Rauchen beginnt.

Vor allem in der Pubertät, wenn Heranwachsende viele körperliche und emotionale Veränderungen bewältigen müssen, kann es passieren, dass sie rebellieren. Einige Jugendliche tun dies, indem sie Zigaretten probieren. Solange es beim Probieren bleibt, ist das meistens nicht problematisch. Vielleicht wissen Sie zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, ob Ihr Sohn/Ihre Tochter regelmäßig raucht. Ein gemeinsames Gespräch kann Ihnen helfen, die Situation einzuschätzen. Wenn Sie im Moment enttäuscht, wütend und aufgebracht über das Verhalten Ihres Kindes sind, kann es manchmal besser sein, wenn man ein wenig abwartet, bis sich die Emotionen wieder beruhigt haben. Denn im Streit zu diskutieren bringt oftmals herzlich wenig.

Kommen Sie zum Schluss, dass es sich bei Ihrem Kind um Ausprobieren handelt, sollten Sie die Tatsache ernst nehmen, aber nicht überreagieren. Sagen Sie jedoch deutlich, dass es unbedingt dabei bleiben sollte. Denn jede einzelne Zigarette ist schädlich. Nikotin wirkt stärker auf das Gehirn von Kindern und Jugendlichen als das von Erwachsenen. Je früher diese mit dem Rauchen beginnen, desto schneller werden sie davon abhängig und desto schwieriger wird oftmals der Ausstieg. Welche gesundheitlichen Gefahren Rauchen besonders für Kinder und Jugendliche birgt, können sie in der Rubrik „Rauchen & Gesundheit“ nachlesen.

Hat sich der Zigarettenkonsum bereits zu einer festen Gewohnheit entwickelt, möchten Sie Ihrem Sohn/Ihrer Tochter das Rauchen vermutlich sofort untersagen. Zum einen ist ein solches Rauchverbot kaum durchzusetzen, da Ihr Kind viele Stunden des Tages nicht unter Ihrer Aufsicht verbringt und keine Kontrolle möglich ist. Zum anderen ist es nicht erfolgversprechend, das Rauchen strikt zu verbieten oder hart zu bestrafen. Sinnvoller ist es meist, die Heranwachsenden zum Nachdenken anzuregen und auf diese Weise darauf hinzuwirken, dass sie von sich aus zu der Überzeugung gelangen, mit dem Rauchen aufzuhören.

Dennoch ist es in der Regel angebracht, wenn Sie zumindest einige Regelungen durchsetzen, beispielsweise dass in der Wohnung wie auch im eigenen Zimmer nicht geraucht werden darf. Es ist ratsam, wenn Sie eine klare abneigende Haltung einnehmen. Signalisieren Sie deutlich, dass Sie nicht möchten, dass Ihr Kind raucht. Begründen Sie Ihr Anliegen und erklären Sie Ihre Besorgnis. Vorrangiges Ziel sollte es sein, Ihren Sohn/Ihre Tochter zu motivieren, schnellstmöglich mit dem Rauchen aufzuhören. Überlegen Sie, wie Sie ihm/ihr dabei eine Hilfe sein können.

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Viele Eltern fühlen sich in dieser Situation machtlos. Je älter Ihr Kind wird, desto mehr wird es sein Leben und sein Verhalten selber bestimmen wollen. Falls Sie an Ihre Grenzen stoßen, zögen Sie nicht, sich Rat zu holen. Das können beispielsweise der Hausarzt, gute Freunde oder Fachpersonal aus der Suchtberatung sein.

Die Broschüre „Raucht mein Kind? der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ist ein Ratgeber für Eltern und bietet wertvolle Informationen sowie Tipps im Umgang mit dem rauchenden Kind. Hilfe- und ratsuchende Eltern finden bei der BZgA ein deutschlandweites Verzeichnis der Suchtberatungsstellen.

Auf dem Portal ELSA – Elternberatung bei Suchtgefährdung und Abhängigkeit von Kindern und Jugendlichen können Sie sich über die Nikotinabhängigkeit Ihres Kinds informieren und per E‑Mail oder Chat direkt von dem Expertenteam beraten lassen.

Auch die Website der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke) bietet die Möglichkeit einer Beratungsstellen-Suche an.

Im „Beratungsführer online" der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugend- und Eheberatung e.V. (DAJEB) können sie ebenfalls nach Angeboten in Ihrer Nähe suchen.

Im Freundeskreis meines Kindes wird geraucht. Wie kann ich meinen Sohn/meine Tochter davon abhalten?

Es ist verständlich, wenn Sie sich sorgen, dass Ihr Kind eventuell mit dem Rauchen beginnen könnte. Häufig ist vor allem die Pubertät eine kritische Zeit für Ihr Kind und auch für Sie als Eltern. Jugendliche müssen in dieser Phase viele körperliche und emotionale Veränderungen bewältigen und zu einer eigenen Identität finden. Das verläuft nicht immer reibungsfrei. Oftmals gehört es für Jugendliche dazu, sich von den Eltern abzugrenzen und zu rebellieren. Einige Jugendliche tun dies, indem sie Alkohol trinken oder Zigaretten rauchen. Dabei übt vor allem das Umfeld der Jugendlichen einen wichtigen Einfluss auf das Rauchverhalten aus. Kinder und Jugendliche, deren enger Freundeskreis raucht, greifen meist irgendwann selbst auch zur Zigarette. Häufig steckt dahinter der Wunsch, dazuzugehören und sich nicht ausgeschlossen zu fühlen.

Ob es beim Ausprobieren bleibt oder den Übergang zum regelmäßigen Rauchen darstellt, hängt mitunter davon ab, wie der erste Tabakkonsum erlebt wird. Das Kind vom Rauchen abzuhalten ist nicht einfach, aber es ist richtig, dass Sie genau hinschauen und die Thematik ernst nehmen. Natürlich können Sie Ihr Kind nicht durchweg kontrollieren und an der Entfaltung seiner Persönlichkeit hindern. Ebenso wenig gibt es fertige Rezepte, wie Sie Ihr Kind vor einem Suchtmittelkonsum schützen. Dennoch können Sie bei dieser Entwicklung einen wichtigen Beitrag leisten.

Gespräche, die Sie als Eltern mit Ihrem Kind führen, können in dieser Phase mitunter auch einen Ausschlag geben, welchen Weg Ihr Kind letztendlich einschlägt. Beziehen Sie zum Rauchen eine klare ablehnende Haltung. Verbote allein bewirken kaum ein schwindendes Interesse an der Zigarette. Reden Sie mit Ihrem Sohn/Ihrer Tochter über die Gefahren des Rauchens. Nehmen Sie sich als Eltern Zeit, hören Sie Ihren Kindern aufmerksam zu. Jugendliche wollen meist nicht belehrt werden und sind sachlichen Informationen, aus denen sie selbst ihre Schlüsse ziehen können, aufgeschlossener gegenüber. Unter der Frage "Mein Kind raucht. Welche Informationsmöglichkeiten kann ich ihm als Mutter/Vater nenne?" können Sie dafür nützliche Informationsmaterialien finden.

Dennoch ist es wichtig, über die Gesundheitsrisiken des Rauchens und des Passivrauchens aufzuklären, damit Kinder und Jugendliche den Wert der Gesundheit schätzen lernen. Welche Risiken es insbesondere für Kinder und Jugendliche gibt, können Sie unter „Rauchen & Gesundheit“ nachlesen. In der Regel haben Argumente gegen den Tabakkonsum mehr Gewicht, wenn sie sich auf die kurzfristig spürbaren Folgen des Rauchens beziehen und sich nicht erst als Konsequenzen in einer späteren Lebensphase bemerkbar machen. Schlechtere Leistungen beim Sport, hohe Geldausgaben, unreine Haut, Hautalterung oder schlechter Geruch könnten beispielsweise unmittelbar spürbare Nachteile des Rauchens sein.

Als Eltern sind sie Vorbilder. Sollten Sie selbst rauchen, sprechen Sie mit Ihrem Kind auch über die negativen Seiten Ihres eigenen Tabakkonsums. Versuchen Sie in der Gegenwart Ihrer Kinder, das Rauchen zu vermeiden, und greifen Sie möglichst nicht innerhalb der Wohnung oder im Auto zur Zigarette.

Vielleicht tut es Ihnen gut zu wissen, dass die meisten Jugendlichen schon recht bald auch negative Aspekte des Zigarettenkonsums wahrnehmen. Knapp 84 % der 14- bis 17‑Jährigen haben sogar noch nie in ihrem Leben geraucht.

Vielleicht möchten Sie Ihr Kind auch anregen, dass seine Klasse an dem Nichtraucherwettbewerb „Be smart – Don’t start“ teilnimmt und so die Möglichkeit hat, sich intensiv mit der Problematik des Rauchens auseinanderzusetzen.

Seitdem mein Partner nicht mehr raucht, ist er sehr gereizt. Was kann ich tun?

Schon wenige Stunden nach dem Rauchstopp können die ersten Entzugssymptome beginnen. Als Folge kommt es in den ersten Tagen manchmal vor, dass der Partner gereizt, schroff und übellaunig ist. Das ist eine ganz natürliche Begleiterscheinung des Nikotinentzugs. Wer in diesen Momenten verständnisvoll und nachsichtig sein kann, hilft dem Ex-Raucher, nicht erneut zur Zigarette zu greifen – die Rückfallgefahr sinkt stark. Dazu gehört auch, es nicht persönlich zu nehmen, wenn Ihr Partner plötzlich offenbar unbegründet wütend wird. Meist bekommen die nahestehenden Liebsten die Konsequenzen direkt ab. Sie sind Ihrem Partner eine große Unterstützung, wenn Sie in der Übergangsphase Rücksicht auf ihn nehmen und seine schlechte Laune akzeptieren können.

Vielleicht tut es Ihnen gut zu wissen, dass die Symptome nicht ununterbrochen anhalten. In der Regel nehmen die Beschwerden zwar nach 6–12 Stunden deutlich zu, innerhalb der ersten 3 Tage erreichen sie dann einen Höhepunkt. Die meisten Begleiterscheinungen fallen danach schon oft deutlich schwächer aus. Manchmal verschwinden sie sogar nach kurzer Zeit vollkommen. Wenn Sie sich das vor Augen halten, können Sie womöglich Ihre Toleranzgrenze für diesen Zeitraum erweitern. Bald wird Ihr Partner wieder in besserer Stimmung sein und sich gesünder fühlen.

Es gibt zudem einfache und wirksame Empfehlungen, die Ihrem Partner bei seiner temporären Reizbarkeit weiterhelfen können, wovon auch Sie profitieren. Sport und Bewegung trägt viel zu einem emotionalen Ausgleich bei. Hierbei kann sich Ihr Partner „abreagieren“ und Glückshormone ausschütten. Auch Entspannungsübungen sind in der Regel eine große Hilfe, um in schwierigen Momenten der Rauchentwöhnung gelassener zu bleiben. Eventuell gehen Sie auch zusammen einer Aktivität nach, die Ihnen beiden Spaß bringt und die schlechte Laune des Partners bekämpft. Überlegen Sie gemeinsam, wie Sie Ihren Alltag neu gestalten können.

Wie bei allen Konfliktthemen ist es aber wichtig, dass Sie offen und ehrlich mit Ihrem Partner sprechen, wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie die Gemütsschwankungen Ihres Partners verletzen und Sie nicht wissen, wie Sie mit der Situation umgehen sollen. Sie müssen sich selbstverständlich nicht alles gefallen lassen. Womöglich ist Ihr Partner sich dann gar nicht einmal bewusst, wie sehr er seine Gereiztheit an Ihnen ablässt.

Wie kann ich aktiv beim Rauchstopp unterstützen?

Das Rauchen aufzugeben kann mitunter herausfordernd sein. Viele Nichtraucher können sich nicht wirklich vorstellen, wie viel eine Rauchentwöhnung den Aufhörwilligen manchmal abverlangt. Prinzipiell ist es ratsam, sich auch als Partner oder Angehöriger mit dem Thema Rauchstopp auseinanderzusetzen und zu informieren, um die Nikotinsucht besser zu verstehen. Wer beim Rauchstopp unterstützen möchte, sollte zunächst offen Hilfe anbieten. Gemeinsam können Sie dann klären, in welcher Form Sie am besten eine aktive Stütze sein können.

Ihre allgemeine Grundhaltung zum Rauchstopp ist entscheidend. Machen Sie Ihrem Partner deutlich, dass Sie ihn voll und ganz bei seinem Vorhaben unterstützen und hinter ihm stehen. Geben Sie ihm Rückhalt, und bestärken Sie ihn in seinem Entschluss. Ermutigen Sie ihn zum Durchhalten, wenn er zwischendrin ein Motivationstief haben sollte. Vertrauen Sie darauf, dass sein Rauchausstieg zum Erfolg wird, und zeigen Sie ihm die Zuversicht, dass er es auf jeden Fall schaffen wird. Zuspruch kann für die meisten eine große Motivation sein. Bleiben Sie auch bei etwaigen Rückfällen entspannt. Häufig tendieren Menschen nach einem Ausrutscher dazu, ihren gesamten Ausstieg als gescheitert anzusehen, und nehmen wieder ihre alten Rauchgewohnheiten auf. Dann kann es hilfreich sein, wenn Sie dem Rauchaussteiger weiter Mut machen und ihn daran erinnern, was er bereits erreicht hat.

Natürlich gibt es kein Patentrezept zur Unterstützung eines Partners oder eines Angehörigen. Dennoch gibt es Verhaltensweisen, mit denen Sie förderlich zum Rauchausstieg beitragen können.

Etappenweise Belohnungen sind bei einem Rauchausstieg enorm wichtig. Hierbei können Sie eine tragende Rolle spielen. Überraschen Sie doch Ihren Partner oder Angehörigen beispielsweise mit einem kleinen Geschenk, einem Blumenstrauß oder einer Essenseinladung. Vielleicht planen Sie eine gemeinsame Aktivität, die Ihnen Spaß und vor allem Ihrem Partner oder Angehörigen guttut. Führen Sie Buch über die Fortschritte, und feiern Sie die Erfolge der Person, die Sie unterstützen möchten, etwa wie den ersten rauchfreien Tag, die erste Woche als Nichtraucher oder ein ganzer nikotinfreier Monat.

Gerade am Anfang des Rauchstopps ist es wesentlich, Alternativen und Ablenkung zu haben. Auch hier können Sie dabei helfen, Strategien zu entwickeln, die das typische Raucherlebnis ersetzen. Statt etwa der gewohnten Zigarette nach dem Abendessen sorgen Sie für einen Spaziergang um den Block.

Oft kommt es mit dem Wegfall des Nikotins in den ersten Tagen nach dem Rauchstopp vor, dass der Partner gereizt und übellaunig ist. Meist bekommen die nahestehenden Personen die leichten Entzugserscheinungen direkt ab. Versuchen Sie, diese Stimmungsschwankungen eine Zeit lang zu ertragen, und seien Sie für eine Weile besonders nachsichtig mit dem werdenden Nichtraucher.

Ihnen sollte stets bewusst sein, dass sowohl Körper als auch Psyche abhängig sind. Eine Tabakentwöhnung ist demnach ein Prozess, der dauern kann. Obwohl die Aussichten auf langfristigen Erfolg nach 6 Monaten deutlich steigen, ist es für einen ehemaligen Raucher noch immer erstaunlich leicht, erneut in alte Rauchgewohnheiten zurückzufallen. Um es langfristig zu schaffen, können Ihre Unterstützung und Ihre Motivation für mehr Standhaftigkeit sorgen.

Ist es besser für meinen Partner, wenn wir gemeinsam aufhören zu rauchen?

Wenn man sich als Paar gemeinsam für einen Rauchstopp entschließt, kann das die Erfolgschancen deutlich erhöhen. Natürlich muss die Entscheidung für das Aufhören von jedem Partner ganz alleine und individuell getroffen werden. Jeder von Ihnen sollte motiviert und entschlossen sein. In der Regel ist der Ansporn aber zu zweit größer. Sie können sich gegenseitig positiv beeinflussen und eine Stütze sein und spüren eventuell auch eine gewisse Verpflichtung dem Anderen gegenüber, ja nicht wieder zurückzufallen. Schließlich können auch Erfolgserlebnisse, wie etwa das Standhaftbleiben in kritischen Situationen, die eine große Versuchung darstellen, zusammen genossen werden.

Auf der anderen Seite muss man jedoch berücksichtigen, dass es innerhalb einer Beziehung bestimmte Verhaltensmuster geben kann, die stark mit dem Rauchen verknüpft sind, und Sie sich in dieser Hinsicht gegebenenfalls gegenseitig negativ beeinflussen können. Es ist hilfreich, wenn Sie gemeinsam Ihre Rauchmuster erkennen, in denen Sie in der Regel zusammen zur Zigarette greifen. Wenn Sie Ihr Verhalten verstehen, können Sie gezielt daran arbeiten, bestimmte Rituale durch Alternativen zu ersetzen. Ein Beispiel wäre die Gepflogenheit, nach der Arbeit auf dem Balkon gemütlich bei einer Zigarette zusammenzusitzen und sich gegenseitig vom vergangenen Tag zu erzählen. In dieser Situation könnten Sie das Rauchen etwa durch einen entspannenden Tee ersetzen. Wer gemeinsam aufhört, kann sich miteinander Freiraum für neue Gewohnheiten schaffen. Machen Sie sich als Paar Gedanken, wodurch Sie die Zigarette zukünftig ersetzen können.

Ein gemeinsames Aufhören birgt durchaus auch das Risiko, dass, falls der Partner rückfällig werden sollte, die eigene Motivation ebenfalls schwindet. Sollte einer von Ihnen deutlich gefährdeter sein als der andere, kann es ratsam sein, wenn jeder für sich separat seine Möglichkeit und sein Tempo in die Rauchfreiheit findet. Auf keinen Fall sollte eine Rivalität zwischen Ihnen aufkommen. Gönnen Sie einander jeden noch so kleinen Erfolg und lassen Sie sich davon ermutigen, anstatt sich unter Konkurrenzdruck setzen zu lassen. Haben Sie sich entschlossen, den Prozess der Rauchentwöhnung gemeinsam zu durchlaufen, ist jeder kleine Schritt ein gemeinsamer Gewinn.

Gerade in langjährigen Partnerschaften kennt man den Menschen an seiner Seite für gewöhnlich in- und auswendig. So kann man einander in schwierigen Phasen besonders gut unterstützen. Vermutlich wissen Sie jeweils um die schwachen Momente des Anderen und können gerade dann füreinander da sein und die beste Ablenkung bieten. Vielleicht können Sie in dieser Zeit zusammen ein neues Hobby beginnen oder eine neue Sportart ausprobieren. Entdecken Sie zu zweit neue Seiten des Lebens, die Ihnen beiden so viel Spaß bringen, dass die Gedanken um die Zigaretten immer weniger werden. Für viele Aufhörwillige scheint das Ziel schon gleich viel greifbarer, wenn sie wissen, dass Sie diesen Weg nicht alleine gehen.