Kann ich meinen Partner dazu bringen, endlich mit dem Rauchen aufzuhören?

Es ist nur verständlich, wenn Sie gerne hätten, dass Ihr Partner nicht mehr zur Zigarette greift. Schließlich hat das auch Auswirkungen auf Ihr Leben als Nichtraucher. Vielleicht sind Sie regelmäßig passiv dem Zigarettenrauch ausgesetzt oder Sie stören Sich an dem ständigen Geruch in der Wohnung und an Ihrem Partner. Aber vor allem machen Sie sich vermutlich Sorgen um seine Gesundheit.

Zahlreiche gute Gründe sprechen für einen Rauchstopp. Wichtig ist allerdings, dass es in erster Linie die Motive Ihres Partners sind. So sehr Sie auch auf ihn einreden mögen und auf den Rauchausstieg hoffen – der Wille des Rauchers ist entscheidend für das Aufhören. Die Erfolgsaussichten auf ein zigarettenfreies Leben sind deutlich größer, wenn Ihr Partner aus eigener Überzeugung die Rauchentwöhnung angeht. Denn neben der körperlichen Abhängigkeit kommt erschwerend die psychische hinzu. Diese zu überwinden bedarf Durchhaltevermögen und Motivation. Manchmal löst ein Drängeln beim Raucher sogar ein ungutes Gefühl aus und kann dazu führen, dass noch mehr geraucht wird. Es bringt also meist wenig, dem Anderen etwas aufzudrängen oder ihn unter Druck zu setzen. Ihr Partner ist im Idealfall selbst dazu bereit, diesen Schritt zu gehen.

Wenn Ihr Gegenüber aber signalisiert, dass er nicht mehr rauchen will, bestärken Sie ihn darin. Lassen Sie ihn spüren, dass Sie den Entschluss fest mittragen und er sich in allen Phasen auf Sie verlassen kann. Ermutigen Sie ihn zum Weitermachen, wenn es zwischendrin zu Motivationstiefs kommt. Für Viele, die mit dem Rauchen aufhören möchten, ist das ein schwieriges Unterfangen, bei dem sie Unterstützung gut gebrauchen können. Ihrem Partner ergeht es vermutlich ähnlich.

Wenn Sie sich unsicher sind, mit welchem Verhalten Sie ihm bei einem Rauchausstieg hilfreich sein könnten, finden Sie hier Anregungen zum Nachlesen.

Wo kann ich mehr zur Rauchentwöhnung erfahren, um für meinen Partner besser informiert zu sein?

Um eine Hilfe beim Rauchstopp zu sein, ist es durchaus nützlich, wenn Sie sich ausführlich informieren. Auch Ihrem Partner tut es sicher gut zu wissen, wenn Sie sich mit seinem Rauchstopp befassen. Wenn Sie Fakten und Hintergrundinformationen kennen, wie sehr Körper und Psyche bei der Rauchentwöhnung involviert sind, fällt es vielleicht auch Ihnen leichter, in manchen schwierigen Situationen gelassener zu bleiben und Verständnis zu zeigen.

Auf den Seiten von Hilfefürmich finden Sie Antworten auf zahleiche Fragen rund um den Tabakausstieg. Das Portal www.rauchfrei-info.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet ein breites Informationsspektrum zur Förderung des Nichtrauchens. Beim Deutschen Krebsforschungszentrum (dkfz) können Sie ebenfalls zum Rauchausstieg, wie etwa zur Vorbereitung und Durchführung und zum Umgang mit Rückfällen, nachlesen. Auch die Deutsche Krebshilfe informiert auf Ihren Webseiten über das Rauchen, insbesondere über die Früherkennung und Prävention von Krebs.

Falls Sie sich darüber hinaus über Tabakprävention und Nichtraucherschutz sachkundig machen möchten, können Sie dies z. B. bei der Nichtraucher-Initiative Deutschland e.V. oder dem Aktionsbündnis Nichtrauchen e.V. (ABNR) tun.

Im Internet finden Sie eine Fülle an informativen Seiten, die Ihnen sicher bei der Unterstützung Ihres Partners eine Hilfe sein können. Vor allem bei medizinischen Informationen ist es jedoch wichtig, dass diese auf einer soliden wissenschaftlichen Grundlage beruhen. Deshalb sollte man beachten, welche Quellen genannt oder welche Links auf einer Website benutzt werden. Außerdem sollten Sie darauf achten, wer die Website entwickelt hat und ob die Autoren Experten auf ihrem Gebiet sind.

So viel theoretisches Wissen Sie sich auch aneignen, versuchen Sie individuell auf Ihren Partner einzugehen, denn jeder Mensch ist anders.

Ich möchte meinen Partner beim Rauchstopp unterstützen, weiß aber nicht, was ich tun kann. Wo finde ich Rat?

Wenn Ihr Partner mit dem Rauchen aufhören möchte, betrifft das in vielen Fällen auch Ihren gemeinsamen Alltag. Vermutlich haben Sie das Bedürfnis, Ihrem Partner während der Rauchentwöhnung eine Stütze zu sein. Suchen Sie sich Rat, wenn Sie im Moment noch unsicher sind, wie Sie dabei aktiv helfen können. Ihr Beitrag wird Ihrem Partner in allen Phasen sicher eine wertvolle Hilfe sein.

Bei der Telefonberatung zur Rauchentwöhnung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) können Sie in einem persönlichen Gespräch Tipps bekommen, wie Sie den Aufhörwilligen bei der Vorbereitung und Planung seines Rauchstopps, der Ausstiegsphase und bei eventuellen Rückfällen bestmöglich begleiten können.

Vielleicht möchten Sie auch zusammen mit Ihrem Partner, sofern dieser damit einverstanden ist, persönliche Beratungsangebote in Anspruch nehmen und besprechen, in welcher Form Sie Unterstützung sein können. In der Datenbank des Deutschen Krebsforschungszentrums (dkfz) können Sie hierfür Anlaufstellen finden.

Auch bei der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) haben Sie beide die Möglichkeit, nach Hilfeangeboten der einzelnen Suchtberatungsstellen in Ihrer Nähe zu suchen.

Sie können sich auch an soziale Träger wie beispielsweise die Arbeiterwohlfahrt, den Caritasverband sowie das Diakonische Werk wenden und nach Rat fragen.

Darüber hinaus ist ein offener direkter Austausch mit Ihrem Partner auf jeden Fall förderlich. Fragen Sie ihn, was ihm beim Rauchstopp guttun würde, und überlegen Sie zusammen, wann er Ihre Unterstützung vielleicht besonders benötigen könnte. Es ist sicherlich hilfreich für Ihren Partner, wenn Sie zusammenhalten und den Weg gemeinsam gehen.

Was sind die Folgekosten des Rauchens?

Um die 25 Mrd. Euro werden in Deutschland durchschnittlich pro Jahr für Tabakwaren ausgegeben. 2017 wurden über die Tabaksteuer rund 14,4 Mrd. Euro eingenommen. Oft wird in diesem Zusammenhang erwähnt, wie gut der Staat an den Rauchern verdiene. Allerdings werden die durch Rauchen verursachten Folgekosten für das Gesundheitssystem auf bis zu 80 Mrd. Euro pro Jahr geschätzt. Damit übersteigen diese bei weitem die Einnahmen aus der Tabaksteuer.

Von dieser Summe sind ungefähr ein Drittel „direkte Kosten“ für das Gesundheitswesen, wie etwa für die teure medizinische Behandlung von Krankheiten sowie Ausgaben für Pflege und Rehabilitation. Denn Rauchen ist ein Hauptrisikofaktor für schwere chronische Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen oder Krebs.

Rund zwei Drittel stellen sogenannte „indirekte Kosten“ dar, beispielsweise Arbeitsunfähigkeit und ein früherer Rentenbeginn aufgrund von Erkrankungen und schlechterer Leistungsfähigkeit. Zu den indirekten Kosten zählen auch durch Rauchen verlorene Lebensjahre, die zu Produktivitätsausfällen führen. Jedes Jahr sterben deutschlandweit schätzungsweise zwischen 110 000 und 140 000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Insgesamt verursacht ein lebenslanger Raucher durchschnittlich Kosten von über 90.000 Euro für seine Krankenkasse.

Trotz mehrmaliger Tabaksteuererhöhungen in den letzten Jahren schadet Rauchen also sowohl der Volkswirtschaft als auch dem Gesundheitssystem erheblich.

Das Informationsblatt „Die Kosten des Rauchens in Deutschland“ vom Deutschen Krebsforschungszentrum (dkfz) klärt umfassend über die finanziellen Konsequenzen des Rauchens auf. Mehr zu diesem Thema können Sie auch im Tabakatlas nachlesen.

Gibt es in der Bevölkerung Unterschiede im Rauchverhalten?

Die verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Deutschland haben unterschiedliche Raucherquoten. Hiernach besteht der höchste Raucheranteil in den unteren sozialen Schichten. Dabei macht sich der Zusammenhang vor allem zu Bildung und Einkommen bemerkbar.

Studien, wie etwa die repräsentative sogenannte DEBRA-Studie („Deutsche Befragung zum Rauchverhalten“), und der Bundes-Gesundheitssurvey belegen: Je niedriger das im Haushalt verfügbare Nettoeinkommen ist, desto höher fällt die Raucherquote aus. Knapp 37 % der Menschen, denen weniger als 1.000 Euro Nettoeinkommen zur Verfügung steht, rauchen. Mit steigendem Einkommen sinkt die Raucherquote. Bei den Besserverdienern, die ein Haushaltseinkommen von über 5.000 Euro haben, beträgt die Raucherquote nur noch 23 %.

Bildungsunterschiede wirken sich noch stärker aus als Einkommensunterschiede. 42 % der in Deutschland lebenden Menschen, die (noch) keinen Schulabschluss haben, rauchen. Unter den Hauptschul- und den Realschulabsolventen greift jeder Dritte zur Zigarette. Unter denen, die ihr Abitur bestanden haben, raucht nur jeder Fünfte (20 %).

Für diese Unterschiede können mitunter soziale Lebenslagen verantwortlich sein. Experten gehen davon aus, dass Menschen mit einem sogenannten „niedrigem sozioökonomischen Status“ mehr Stress ausgesetzt sind. Stress und Überlastung haben wiederum Effekte auf den Tabak- und Alkoholkonsum. Mangelndes Wissen über die Gesundheitsschädlichkeit von Zigaretten kann in bestimmten Bevölkerungsschichten ebenfalls zu einer höheren Raucherquote beitragen.

Neben den sozialen Verschiedenheiten zählen beispielsweise auch regionale Unterschiede sowie die Berufstätigkeit zu den Merkmalen, die sich in der Raucherquote widerspiegeln.

Demnach leben im Norden Deutschlands mehr Raucher als im Süden. Brandenburg ist das Bundesland mit der höchsten Raucherquote. Im Jahr 2018 haben 42,6 % der Brandenburger geraucht. Mit 18,1 % rauchen die Menschen in Hessen am seltensten.

Auch die Berufsgruppen weisen deutliche Unterschiede auf. Unter den Möbelpackern ist der Raucheranteil mit 85,3 % am höchsten, bei den Hochschullehrern mit 13,2 % am niedrigsten.

Weiterführende Informationen zu den sozioökonomischen Unterschieden der Raucher bietet Ihnen die Studie Bundes-Gesundheitssurvey: Soziale Unterschiede im Rauchverhalten und in der Passivrauchbelastung in Deutschland vom Robert-Koch-Institut.

Zahlreiche aktuelle Daten zum Rauchverhalten und Konsum von Tabak finden Sie auch in der DEBRA-Studie („Deutsche Befragung zum Rauchverhalten“).

Weitere Zahlen und Fakten zum Thema können Sie im Tabakatlas des Deutschen Krebsforschungszentrums (dkfz) nachlesen.

Wer raucht wie viel?

In Deutschland greift mehr als jeder vierte Erwachsene regelmäßig zur Zigarette. Laut der repräsentativen sogenannten DEBRA-Studie („Deutsche Befragung zum Rauchverhalten“) sind das knapp mehr als 28 % der Erwachsenen, das entspricht etwa 20 Mio. Einwohner. Im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern ist der Konsum von Tabak in Deutschland sehr hoch.

Die Raucherquote macht bei Männern circa 32 % aus, das ist fast jeder dritte Mann. Unter den Frauen raucht fast jede vierte Frau, insgesamt sind es 25 %. Knapp 13 % der werdenden Mütter rauchen noch zu Beginn ihrer Schwangerschaft, etwa ein Viertel von ihnen vollzieht einen Rauchstopp. 70 % der Frauen, die in der Schwangerschaft aufhören, fangen im Laufe des Jahres nach der Geburt jedoch wieder mit dem Rauchen an.

Bei Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren ist ein starker Rückgang des Rauchens zu erkennen: Von noch 28 % im Jahr 2001 auf 12 % im Jahr 2018. Knapp 84 % der 14 - bis 17‑Jährigen geben an, noch nie in ihrem Leben geraucht zu haben.

Von den 18- bis 24-Jährigen greifen mit 35 % regelmäßig zur Zigarette. In dieser Altersgruppe ist der Anteil an jungen Erwachsenen, die sich noch nie an einer Zigarette versucht haben, auf 58 % angestiegen.

Einen deutlichen Anstieg verzeichnet der Konsum von Wasserpfeifen und E-Zigaretten bei Jugendlichen, was zu einem neuen Einstieg in die Sucht führen könnte. Die Daten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zeigen, dass diese insbesondere bei den 18- bis 24-Jährigen immer beliebter werden. So haben 18,1 % in den vergangenen 30 Tagen vor dem Erhebungszeitraum Wasserpfeife geraucht.

In Deutschland liegt das durchschnittliche Einstiegsalter bei 14,8 Jahren. Bei Jugendlichen, die das Gymnasium besuchen, ist das Rauchen weniger verbreitet als unter den Haupt- und Realschülern. 80 % aller Raucher haben ihre erste Zigarette bereits vor dem 18. Lebensjahr geraucht. Das zeigt: Je früher Kinder und Jugendliche mit dem Rauchen beginnen, desto schneller geraten sie in der Regel in eine Abhängigkeit.

Rund 31 % der Raucher sind Gelegenheitsraucher. 24 % rauchen hingegen täglich bis zu 10 Zigaretten. Etwa 23 % der Raucher konsumieren am Tag 11–19 Zigaretten. 21 % sind starke Raucher, das heißt, sie konsumieren mindestens 20 Zigaretten am Tag, meist mehr.

In nahezu allen Altersgruppen rauchen durchschnittlich mehr Männer als Frauen. Überwiegend werden herkömmliche Zigaretten geraucht. Bei den meisten Rauchern ist die Zigarettensucht so stark, dass drei von vier Rauchern sich in der ersten Morgenstunde ihres Tages schon eine Zigarette anstecken. 14 % rauchen bereits in den ersten 5 Minuten nach dem Wachwerden.

60 % der deutschen Raucher haben mindestens einmal versucht, sich das Rauchen abzugewöhnen.

Zahlreiche aktuelle Daten zum Rauchverhalten und Konsum von Tabak finden Sie in der DEBRA-Studie.

Weitere Zahlen und Fakten können Sie im Tabakatlas des Deutschen Krebsforschungszentrums nachlesen.

Zur Verbreitung des Rauchens klärt auch das Informationsportal „Rauchfrei“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auf.

Auf dem Statistik-Portal können Sie unterschiedliche Daten rund um das Rauchen abrufen.

Was ist der Weltnichtrauchertag?

Der Weltnichtrauchertag wurde am 31. Mai 1987 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgerufen. Seitdem wird der letzte Tag im Monat Mai jedes Jahr weltweit für Aktionen und Öffentlichkeitsmaßnahmen genutzt, um verstärkt auf die Gesundheitsgefahren des Rauchens aufmerksam zu machen. Der Weltnichtrauchertag steht jährlich unter einem anderen Motto, das die WHO international ausruft. Hier finden Sie eine Übersicht aller Weltnichtrauchertage der letzten Jahre mit vielfältigen Informationsmaterialien.

Die Aktivitäten in Deutschland werden seit über 20 Jahren gemeinsam vom Aktionsbündnis Nichtrauchen (ABNR) und der Stiftung Deutsche Krebshilfe koordiniert. Fokus der Weltnichtrauchertage sind die Forderungen nach einer gesetzlichen Basis für ein umfassendes Tabakwerbeverbot und die Beteiligung von Personen und Institutionen an Aktionen zum Nichtraucherschutz. Jedes Jahr gibt es eine informative Kampagne mit zahlreichen Aufklärungsveranstaltungen, die das Bewusstsein von Regierung und Öffentlichkeit für die Gefahren schärfen sollen.

Was bedeutet das Verbot der Tabakwerbung?

Für die Tabakwirtschaft ist Deutschland ein wichtiger Absatzmarkt. Jeder Vierte greift bundesweit regelmäßig zur Zigarette. Das ist mehr als in den meisten westeuropäischen Ländern.

Im Jahr 2007 wurde die deutsche Gesetzgebung an die EU‑Tabakwerberichtlinie (2003/33/EG) angepasst. Diese Richtlinie sieht für alle EU-Mitgliedsländer eine einheitliche Regelung von Tabakwerbung und -sponsoring vor. Trotz der Vorgaben ist in Deutschland Werbung für Tabakerzeugnisse deutlich weniger eingeschränkt als in allen anderen EU‑Ländern.

Komplett verboten sind derzeit Werbung im Internet, im Radio und TV sowie in Printmedien, sofern es sich nicht um Fachzeitschriften des Tabakhandels handelt oder diese nicht für den europäischen Markt bestimmt sind. Im Hörfunk und Fernsehen sind Werbespots für Tabakerzeugnisse übrigens bereits seit 1975 untersagt. Seit 1999 ist auch das Sponsoring von Rundfunk- und Fernsehsendungen durch Zigarettenhersteller mittels des Rundfunkstaatsvertrags verboten.

Das Jugendschutzgesetz regelt seit 2002, dass Tabakwerbung im Kino vor 18 Uhr nicht gezeigt werden darf. Das „Gesetz zur Verbesserung des Schutzes junger Menschen vor Gefahren des Alkohol- und Tabakkonsums“ hat im Jahr 2004 dafür gesorgt, dass Hersteller Zigaretten und Zigarettenpackungen nicht mehr uneingeschränkt gratis als Werbegeschenke abgeben dürfen.

Das Sponsoring von Veranstaltungen ist unter der Bedingung eines eingeschränkten lokalen Wirkungskreises möglich, das bedeutet, solange die Veranstaltungen keine internationale Wirkung haben. Andere EU-Länder haben im Vergleich auch bei regionalen Veranstaltungen deutlich strengere Richtlinien. In Deutschland ist zudem auch weiterhin das Werben auf Gegenständen wie Feuerzeugen oder Aschenbechern erlaubt.

Tabakaußenwerbung ist heutzutage in allen übrigen EU‑Ländern verboten. Deutschland bildet die einzige Ausnahme. Hier dürfen Zigarettenhersteller weiterhin großflächig Reklame auf Plakaten und an Litfaßsäulen zeigen.

Initiativen zur Verschärfung des Tabakwerbeverbots scheiterten zuletzt in den Jahren 2016/17. Das Kabinett hatte zwar bereits einem Antrag für ein Außenwerbeverbot ab 2020 zugestimmt, es kam im Bundestag jedoch nicht zur erforderlichen Abstimmung des Gesetzes. Kritiker machen hierfür den hohen Einfluss der Tabaklobby verantwortlich. Studien können belegen, dass Zigarettenwerbung vor allem bei Jugendlichen das Risiko erhöht, zur Zigarette zu greifen. Gesundheitspolitiker fordern daher einen neuen Anlauf für das Tabakwerbeverbot.

Die Details des Werbeverbots sind in der sogenannten EU‑Tabakwerberichtlinie (2003/33/EG) sowie den Vorschriften des Tabakerzeugnisgesetzes (TabakerzG) geregelt. Daneben gibt es ergänzende Regelungen wie etwa die deutsche Tabakerzeugnisverordnung.

Was ist die Tabaksteuer?

Die Tabaksteuer ist eine indirekte Steuer, eine sogenannte Verbrauchsteuer. Sie wird von der Zollverwaltung erhoben und steht dem Bund als Bundessteuer zu. Rechtsgrundlage ist das Tabaksteuergesetz, das auf gemeinsamen EU-Richtlinien basiert.

Die Tabaksteuer wird in Deutschland auf Tabakwaren aller Art erhoben. Seit 1993 ist jedoch auf Schnupf- und Kautabak keine Tabaksteuer mehr fällig. Bei der Tabaksteuer wird die Menge in Stück (bei Zigaretten, Zigarren und Zigarillos) oder in Kilogramm (Rauchtabak) besteuert. Zusätzlich wird auch der sogenannte Kleinverkaufspreis für die Bemessung der Steuer herangezogen. Der Kleinverkaufspreis wird vom Hersteller als Einzelhandelspreis für Zigarren, Zigarillos und Zigaretten je Stück und für Rauchtabak je Kilogramm bestimmt. Diese Angaben werden auf dem Steuerzeichen vermerkt.

Vor allem in den letzten Jahren wurde die Tabaksteuer schrittweise angehoben. Seit 2002 hat dies eine merkliche Verteuerung von Zigaretten zur Folge. Seit Januar 2015 beträgt der Steuersatz 9,82 Cent pro Zigarette zuzüglich 21,69 % des Kleinverkaufspreises (dieser kann je nach Hersteller oder Marke variieren). Durchschnittlich beträgt der Steueranteil etwa drei Viertel des Verkaufspreises einer einzelnen Zigarette.

2017 betrugen die Nettoeinnahmen der Tabaksteuer rund 14,4 Mrd. Euro. Der weitaus größte Teil davon, rund 12,4 Mrd. Euro, entfallen auf die Steuer für die typischen Fertigzigaretten aus der Packung.

Die Tabaksteuer kann aus zwei Perspektiven betrachtet werden. Für die Gesundheitspolitik ist die Tabaksteuer eine sogenannte Lenkungssteuer, deren Hauptzweck nicht die Erzielung von Einnahmen, sondern die Senkung des Tabakkonsums ist. Das Finanzministerium hat hingegen ein Interesse an möglichst hohen Steuereinnahmen zur Deckung des Staatshaushalts.

Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass eine 10%ige Preiserhöhung den Zigarettenkonsum um rund 4 % senkt. Infolge der Tabaksteuererhöhungen reduziert sich vor allem in den unteren Einkommensgruppen – sowie bei rauchenden Kindern und Jugendlichen – der Zigarettenkonsum.

Rauchen verursacht hohe volkswirtschaftliche Kosten wie etwa für die medizinische Versorgung von tabakbedingten Krankheiten sowie aufgrund vorzeitiger Todesfälle, Erwerbsunfähigkeit und Frühberentung. Diese Ausgaben übersteigen das Tabaksteueraufkommen bei weitem. Um nachhaltig die Raucherquote zu minimieren, bedarf es nicht nur der Erhöhung der Tabaksteuer, sondern auch verstärkte Aufklärung über die Gesundheitsrisiken und wirksamer Unterstützungsangebote für eine Rauchentwöhnung.

Weitere Informationen zur Tabaksteuer finden Sie bei der Bundeszollverwaltung.