Wie können Besucher helfen, das Infektionsrisiko im Krankenhaus zu reduzieren?

Besucher / Besucherinnen im Krankenhaus können durch ihr eigenes Verhalten viel dazu beitragen, eine Verbreitung von Krankheitserregern zu vermeiden.

Folgende Hinweise sollten Sie beachten:

  • Besonders wichtig: Waschen Sie sich vor und nach jedem Patientenbesuch gründlich die Hände. 
  • Nutzen Sie die Spender mit Desinfektionsmitteln, die im Flur am Eingang zu den Patientenzimmern angebracht sind, bevor sie ein Patientenzimmer betreten sowie nach dem Besuch, wenn Sie das Krankenhaus verlassen.
  • In Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sollte man auf eine Begrüßung mit Handschlag verzichten, weil die meisten Infektionskrankheiten über die Hände verbreitet werden.
  • Wenn Sie selbst krank sind oder sich krank fühlen, sollten Sie den Besuch im Krankenhaus oder im Pflegeheim verschieben.
  • Wenn Sie im Krankenhaus Hygienemängel bemerken, sollten Sie das Personal, die Stationsleitung oder den Patientenfürsprecher / die Patientenfürsprecherin darauf aufmerksam machen.

Zusätzliche Informationen zu Handhygiene und Patientensicherheit bietet die Aktion Saubere Hände.

Weitere Informationen zu Aufgaben und Arbeit von Patientenfürsprechern finden Sie beim Bundesverband Patientenfürsprecher in Krankenhäusern.

Warum ist das Infektionsrisiko nach Organtransplantationen erhöht?

Eine Organtransplantation wird in der Regel von einer medikamentösen Therapie begleitet, die eine Abwehrreaktion des Immunsystems unterdrückt. In der Fachsprache wird dieser Vorgang „Immunsuppression“ genannt. Ohne die Immunsuppression würde der Körper das neue Organ abstoßen, weil das Immunsystem ein Spenderorgan nach der Transplantation als „fremd“ erkennen und angreifen würde.

Die Behandlung mit Immunsuppressiva muss nach Organtransplantationen langfristig durchgeführt werden, um das Spenderorgan zu schützen und die Immunzellen in ihrer Funktion einzuschränken. Dadurch ergibt sich ein erhöhtes Infektionsrisiko, weil das Immunsystem Krankheitserreger wie Bakterien, Viren oder Pilze nicht mehr so gut abwehren kann wie vorher. 

Deshalb benötigen Menschen mit Spenderorganen häufig besondere Medikamente zur Infektionsprävention (Verhinderung der Infektion, bevor sie entsteht). Außerdem sollten sie im Alltag sorgfältig auf Hygiene und andere Vorsichtsmaßnahmen achten, um das Risiko einer Infektion zu reduzieren.

Über die langfristigen Folgen einer Transplantation sollten Betroffene sich vor dem Eingriff sorgfältig informieren und diese Informationen in den Entscheidungsprozess für eine Transplantation einbeziehen. Es kann auch helfen, mit anderen Transplantierten zu sprechen, um einen Eindruck zu erhalten, wie sich der Alltag nach einer Transplantation ändern kann.

Weitere Informationen zu Organtransplantation und Immunsuppression bietet die Deutsche Gesellschaft für Immunologie.

Bei welchen Patienten ist das Infektionsrisiko besonders groß?

Kranke und pflegebedürftige Menschen sind in der Regel besonders anfällig für Infektionen, weil ihr Immunsystem geschwächt ist. Dadurch können Infektionen, die sich bei gesunden Menschen kaum bemerkbar machen, ihre Gesundheit stark beeinträchtigen.

Besonders groß ist das Infektionsrisiko bei den folgenden Personen- und Patientengruppen:

  • frisch operierte Patienten / Patientinnen (Erreger können durch offene Wunden sowie Katheter und Schläuche, die durch die Haut in den Körper hineinreichen, in den Organismus eindringen)
  • Personen mit geschwächtem Immunsystem, aufgrund von Krankheiten oder Medikamenten (z.B. immunsupprimierte Patienten nach Organtransplantation oder Patienten mit Immunschwäche aufgrund von Chemotherapie)
  • Personen mit anhaltender Pflegebedürftigkeit
  • Personen mit chronischen Erkrankungen (z.B. Diabetes mellitus oder chronischen Lungenerkrankungen)
  • Patienten, die lange und wiederholt Antibiotika einnehmen müssen
  • Patienten mit längerem oder wiederholtem Klinikaufenthalt
  • Patienten mit großflächigen oder chronischen Wunden (z.B. Wundliegegeschwüre [Dekubitus], diabetisches Fußsyndrom)
  • Patienten im hohen Lebensalter 
  • jüngere Patienten und Kinder mit Vorerkrankungen wie Mukoviszidose oder Leukämie

Weitere Tipps für den Aufenthalt im Krankenhaus vermitteln ein Video vom Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) und die Website Ich im Krankenhaus von Pfizer.

Welche Krankenhauskeime gibt es und warum sind sie gefährlich?

Den Krankenhauskeim gibt es nicht. Manche Bakterien werden umgangssprachlich als Krankenhauskeime bezeichnet, weil sie besonders häufige Verursacher von nosokomialen Infektionen sind (so werden Krankenhausinfektionen in der Fachsprache genannt). Dies gilt z.B. für Enterokokken, Staphylokokken, Clostridien und Pseudomonas. 

Der Begriff Krankenhauskeim bedeutet aber nicht, dass diese Erreger nur in Krankenhäusern vorkommen. Meist werden Krankenhausinfektionen durch körpereigene Bakterien z.B. der Haut- und Darmflora verursacht.

Eine Infektion mit diesen Erregern kann unterschiedliche Erkrankungen auslösen: z.B. Harnwegsinfektionen (Blasenentzündung), Infektionen der Atemwege wie Pneumonie (Lungenentzündung), Magen-Darm-Infektionen oder auch Infektionen von Operationswunden.

Besonders gefährlich sind diese Erreger für Patienten / Patientinnen nach einer Operation und / oder mit einem geschwächten Immunsystem (z.B. wegen Vorerkrankungen wie z. B. Krebs und / oder hohem Lebensalter).

Rund 10% der Krankenhausinfektionen werden durch multiresistente Erreger verursacht. Ihre Behandlung ist besonders kompliziert, so dass es leichter als bei anderen Erregern zu schweren Krankheitsverläufen kommen kann.

Weitere Informationen und Hinweise zur Vermeidung von Krankenhausinfektionen bietet eine Patientenbroschüre des Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS), die Sie hier herunterladen können.

Zusätzliche Hintergrundinformationen bietet die Website Krankenhausinfektionen.de vom Bundesverband für Medizinprodukte (BvMed).

Wie entstehen nosokomiale Infektionen?

Nosokomiale Infektionen entstehen meist durch körpereigene Bakterien, die sich infolge einer Behandlung im Körper ausbreiten. So können z.B. Erreger, die sich auf der Haut befinden, durch eine Operationswunde oder einen Katheter in den Körper oder in die Blutbahn gelangen. Auf diese Weise können auch normalerweise harmlose Erreger zur Gefahr werden.

Nosokomiale Infektionen können aber auch durch eine Übertragung von Erregern von Patienten / Patientinnen auf andere Patienten entstehen (durch direkte Kontakte oder auch durch das medizinische Personal). Deshalb ist eine der wichtigsten Präventionsmaßnahmen die regelmäßige und gründliche Händedesinfektion von allen Menschen, die sich im Krankenhaus aufhalten.

Wenn Sie mehr wissen möchten, finden Sie beim Robert Koch-Institut (RKI) umfangreiche Hintergrundinformationen zur Krankenhaushygiene.  

Weitere Informationen und Hinweise zur Vermeidung von Krankenhausinfektionen bietet zudem eine Patientenbroschüre des Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS), die Sie hier herunterladen können.

Was sind nosokomiale Infektionen?

Nosokomiale Infektionen werden umgangssprachlich auch als Krankenhausinfektionen bezeichnet.  

Wenn eine Infektion im Zusammenhang mit einer stationären Behandlung in einem Krankenhaus auftritt, wird sie als nosokomiale Infektion bezeichnet. Laut Bundesministerium für Gesundheit sind in Deutschland jährlich 400.000–600.000 Menschen davon betroffen.

Im weiteren Sinne werden auch Infektionen, die im Rahmen anderer Behandlungen entstehen (z.B. in Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen, Rehabilitationskliniken etc.), als nosokomiale Infektionen bezeichnet.

Aus diesen Gründen wird auf Krankenhaushygiene in Deutschland ein besonderes Augenmerk gelegt und die Anforderungen sind hoch. Die Standards der Krankenhaushygiene richten sich in Deutschland nach den Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) beim Robert Koch-Institut (RKI). Nach dem Infektionsschutzgesetz hat die KRINKO die Aufgabe, entsprechende Empfehlungen zur Prävention von Krankenhausinfektionen zu entwickeln. 

Wenn Sie mehr wissen möchten, finden Sie beim Robert Koch-Institut (RKI) umfangreiche Hintergrundinformationen zur Krankenhaushygiene.  

Weitere Informationen und Hinweise zur Vermeidung von Krankenhausinfektionen bietet zudem eine Patientenbroschüre des Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS), die Sie hier herunterladen können.

Welche Infektionsrisiken gibt es im Krankenhaus?

In Krankenhäusern können sich Krankheitserreger schneller ausbreiten, weil sich dort viele kranke Menschen auf engem Raum aufhalten und je nach Erkrankung ein geschwächtes Immunsystem haben können.

Aber nicht nur kranke Menschen können Überträger von Krankheiten sein, sondern auch Besucher / Besucherinnen und das medizinische Personal.

Zudem besteht im Krankenhaus ein höheres Risiko für eine Infektion mit resistenten Erregern. 

Weitere Informationen für Patienten und Hinweise zur Vermeidung von Krankenhausinfektionen bietet eine Patientenbroschüre des Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS), die Sie hier herunterladen können.

Zu Infektionsrisiken im Krankenhaus und zur Krankenhaushygiene informiert auch das Robert Koch-Institut (RKI).

Wann ist eine Einweisung ins Krankenhaus erforderlich?

Bei schweren Krankheitsverläufen (z. B Lungenentzündung, Atemnot bei COVID-19) oder bei Verdacht auf eine Sepsis ist eine Behandlung im Krankenhaus notwendig. In manchen Fällen müssen die Patienten auch intensivmedizinisch versorgt werden.

Außerhalb der Sprechzeiten der niedergelassenen Ärzte / Ärztinnen können Sie bei starken Beschwerden auch die Notaufnahme des nächstgelegenen Krankenhauses aufsuchen.

Die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie (DGI) hat ein Zertifizierungsverfahren zur Qualitätssicherung der Versorgung erwachsener Patienten entwickelt und bietet im Internet eine Übersicht über die zertifizierten Zentren für die Behandlung von Infektionskrankheiten.

Für den Bereich der Kinder- und Jugendmedizin hat die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) eine Versorgungslandkarte erstellt, die einen Überblick über Experten und spezialisierte Zentren vermittelt.

Welcher Arzt / welche Ärztin ist jetzt wichtig?

Ihr erster Ansprechpartner bei einer Infektion ist Ihr Hausarzt / Ihre Hausärztin. In manchen Fällen ist es ratsam, sich zunächst telefonischen Rat zu holen und nicht direkt in die Sprechstunde zu gehen, um eine Ansteckung anderer Patienten zu vermeiden.

Je nach Art und Verlauf einer Infektionskrankheit kann es sinnvoll sein, für weitere Untersuchungen und Behandlungen einen Facharzt / eine Fachärztin aufzusuchen, beispielsweise einen Internisten, einen Augenarzt oder einen HNO-Spezialisten. Das können Sie jederzeit mit Ihrem Hausarzt / Ihrer Hausärztin besprechen. Das Aufsuchen eines Vertrags-Facharztes steht Ihnen jederzeit frei. (Vertragsärzte sind Ärzte, die von der Kassenärztlichen Vereinigung die Zulassung für die Behandlung von gesetzlich versicherten Patienten erhalten haben und die Kosten mit der gesetzlichen Krankenversicherung abrechnen dürfen. Wenn Sie privat krankenversichert sind, sollten Sie sich an Ihre Krankenversicherung wenden, um Ihren Anspruch auf eine Zweitmeinung zu klären.)

Sinnvoll ist auch, mit dem Hausarzt den Impfstatus zu besprechen und fehlende Impfungen durchführen oder nachholen zu lassen. So vermeiden Sie von vorneherein eine Infektion mit verschiedenen Krankheitserregern.

Wenn Sie für die weiteren Untersuchungen und Behandlungen einen Facharzt in Ihrer Nähe suchen, können die Arztsuche der Bundesärztekammer, die regionalen Arztauskunftsdienste der Kassenärztlichen Vereinigungen und die Weisse Liste der Bertelsmann-Stiftung eine Orientierung bieten.

Die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie (DGI) hat ein Zertifizierungsverfahren zur Qualitätssicherung der Versorgung erwachsener Patienten entwickelt und bietet im Internet eine Übersicht über die zertifizierten Zentren.

Auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) finden Sie eine Versorgungslandkarte, die einen Überblick über Experten und spezialisierte Zentren für die Behandlung von Infektionskrankheiten bei Kindern und Jugendlichen vermittelt.

Mir fällt es schwer, mit anderen über meine Erkrankung zu sprechen. Wie offen sollte man mit dem Thema umgehen?

Im privaten Umgang mit Erkrankungen gibt es keine Auskunftspflicht. Was Sie wem, wann und wie sagen, können Sie selbst entscheiden. Die Kommunikation mit anderen Menschen fällt oftmals leichter, wenn Sie erst mal für sich selbst Klarheit schaffen, bevor Sie anderen von Ihrer Erkrankung erzählen. Überlegen Sie sich vorab, mit welchen Worten Sie über Ihre Erkrankung sprechen können, welche Informationen Sie vielleicht lieber für sich behalten wollen und wie Sie Ihre Gefühlslage beschreiben möchten. Wenn Sie mit klaren Worten sagen, wie es um Sie steht, können Sie und andere in der Regel besser mit dem Thema umgehen.

Vielleicht hilft es Ihnen zu erfahren, welche Erfahrungen andere Betroffene gemacht haben. Nutzen Sie die Angebote von Patientenorganisationen, die Beratung anbieten und Kontakte zu anderen Patienten vermitteln können. Auch Online-Foren im Internet können eine Orientierung zum Umgang mit der Erkrankung bieten.

Weitere Kommunikationshilfen bietet die Rubrik „Untersuchungen“. Dort finden Sie praktische Tipps und Hinweise für das Arztgespräch.

Schauen Sie auch in die Rubrik „Unterstützung“. Dort finden Sie Informationen zu Beratungsstellen, Patientenorganisationen und Selbsthilfe.