MRE steht für multiresistente bakterielle Erreger.
„Resistent“ gegenüber einem Antibiotikum bedeutet, dass dieses Antibiotikum keine Wirkung bei der Bekämpfung des Bakteriums hat und nicht als Therapie eingesetzt werden kann. Antibiotika sind Medikamente, die gegen bakterielle Infektionen wirken. Gegen Viren oder Pilze sind sie unwirksam.
„Multiresistenz“ bedeutet, dass ein Bakterium gegen die wichtigsten Antibiotikaklassen, die uns zur Verfügung stehen, Resistenzen ausgebildet hat. Es können dann nur noch sogenannte Reserveantibiotika eingesetzt werden.
Resistenzen entstehen hauptsächlich durch falsche Anwendungen von Antibiotika (z. B. bei einer viralen Erkältungskrankheit) und durch massenhafte Verwendung in der Tierzucht. Resistenzen entstehen aber auch zufällig in der Natur, sind dann aber selten relevant.
In der Regel sind MRE nicht pathogener (krankheitsauslösender) als die gleichen Bakterienstämme mit normalem Resistenzmuster. Gefährlich sind sie deshalb, weil die Gefahr, dass die Initialtherapie mit einem nicht wirksamen Antibiotikum durchgeführt wird (der Resistenztest benötigt etwa 3 Tage im Labor), deutlich erhöht ist.
Bei schweren Infektionen ist es wichtig, dass ein Antibiotikum frühzeitig, also noch ohne den Erreger und das Resistenzmuster zu kennen, eingesetzt wird (kalkulierte Antibiotikatherapie). Und natürlich muss das Antibiotikum auch gegen den Bakterienstamm wirken. Ist der krankheitsauslösende Bakterienstamm resistent gegen den initial eingesetzten Wirkstoff, kommt es zum Therapieversagen und das Bakterium kann sich ungehindert ausbreiten. Dadurch kann sich der Verlauf der Erkrankung weiter verschlechtern.
Ausführliche Hintergrundinformationen zu MRE finden Sie auf der Website Patienten-information.de von Bundesärztekammer und kassenärztlicher Bundesvereinigung.
Beim Bundesministerium für Gesundheit finden Sie Informationen zur Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie DART 2020.
Einen Überblick über die wichtigsten multiresistenten Erreger bietet die Patientenbroschüre „Prävention von Krankenhausinfektionen und Infektionen durch multiresistente Erreger“ vom Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS), die Sie hier bestellen oder herunterladen können.
Weitere Informationen und konkrete Tipps für Patienten zur Vermeidung von Antibiotikaresistenzen finden Sie in der Rubrik „Behandlung“.