Was sind Viren?

Viren sind keine Lebewesen, denn sie besitzen keinen eigenen Stoffwechsel. Sie bestehen aus Erbgut (DNA/RNA), das von einer Proteinhülle umgeben ist. Die meisten Viren sind zwischen 20 und 300 Nanometer groß, damit sind Viren rund 100mal kleiner als Bakterien.

Um sich zu vermehren, brauchen Viren geeignete Wirtszellen, in die sie eindringen und deren Stoffwechsel sie nutzen, wodurch in der Wirtszelle neue Viren gebildet werden. Mögliche Wirtszellen sind z.B. rote und weiße Blutzellen oder Zellen der Rachenschleimhaut, aber auch viele andere Körperzellen können von Viren befallen werden. Typisch ist die Erkältungskrankheit mit Halsschmerzen, Husten und Schnupfen. Hier sind die Schleimhautzellen des Nasen-Rachen-Raums befallen.

Weitere Informationen zu Viren bietet die Website Infektionsschutz.de von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Welche Krankheiten können durch Bakterien verursacht werden?

Bakterien können zahlreiche Infektionskrankheiten hervorrufen, wie z. B. Mittelohrentzündung, Bindehautentzündung, Pneumonie (Lungenentzündung) und Harnwegsinfekte (z.B. Blasenentzündung). Auch Krankheiten wie Tuberkulose, Keuchhusten und Scharlach werden durch Bakterien verursacht.

Manche Krankheiten können sowohl durch Bakterien als auch durch Viren ausgelöst werden, etwa die Pneumonie (Lungenentzündung), die Meningitis (Hirnhautentzündung) und Durchfallerkrankungen.

Durch eine Infektion mit Bakterien oder anderen Krankheitserregern kann auch eine Sepsis (umgangssprachlich Blutvergiftung) entstehen. Die Sepsis ist ein schweres, lebensbedrohliches Krankheitsbild.

Weitere Informationen zu Bakterien bietet die Website Infektionsschutz.de von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Dort finden Sie „Erregersteckbriefe“ zu zahlreichen Erkrankungen.

Weitere Informationen zu mehr als 150 Infektionskrankheiten finden Sie beim Robert Koch-Institut (RKI).

Wo findet man Bakterien im menschlichen Körper?

Zahlreiche Bakterien leben auf und im menschlichen Körper. Die meisten Bakterien sind für Menschen harmlos oder sogar lebensnotwendig. Allein im Mund eines Menschen leben einige Milliarden Bakterien. Viele Bakterien unterstützen Funktionen des Körpers, beispielsweise helfen Bakterien im Darm bei der Verdauung (Standortflora).

Wenn das Immunsystem des Organismus geschwächt ist, können sonst harmlose und nützliche Bakterien Infektionskrankheiten verursachen.

Auch andere Bakterien, die nicht zur Standortflora gehören, können Infektionskrankheiten verursachen, wenn sie von außen in den menschlichen Organismus eindringen.

Weitere Informationen zu Bakterien bietet die Website Infektionsschutz.de von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Was sind Bakterien?

Bakterien sind einzellige Mikroorganismen, die sich durch Zellteilung vermehren. Sie gehören zu den einfachsten und ältesten Lebensformen, die es gibt. Ihre Größe liegt meist zwischen 0,1 und 700 Mikrometer, ihr Äußeres ist häufig kugel-, stäbchen- oder schraubenförmig.

Weitere Informationen zu Bakterien bietet die Website Infektionsschutz.de von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Wie wird eine Sepsis behandelt?

Eine Sepsis ist ein Notfall und muss möglichst schnell behandelt werden, um lebensbedrohliche Komplikationen zu vermeiden.

Wenn die Infektionsquelle der Sepsis festgestellt werden kann, z.B. ein Katheter oder eine Wundinfektion, wird die Infektionsquelle so schnell wie möglich beseitigt.

Bei der Behandlung werden Medikamente (Antibiotika, Antimykotika) eingesetzt, die gegen die verursachenden Erreger wirksam sind.

Häufig ist der Erreger anfangs noch nicht bekannt. Dann werden Antibiotika eingesetzt, die breit wirksam sind und erfahrungsgemäß gegen die Bakterien wirken, die am häufigsten eine Sepsis verursachen (kalkulierte Therapie mit Breitspektrumantibiotika). Kommen Pilze als Verursacher in Frage, wird parallel ein Antimykotikum verabreicht.

In vielen Fällen ist eine stationäre Behandlung auf der Intensivstation nötig, anschließend häufig eine Reha-Maßnahme.

Weitere Informationen zur Sepsis bieten die Deutsche Sepsis-Hilfe, die Sepsis-Stiftung und das Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS).

Ein kurzes Video der Sepsis-Stiftung mit den wichtigsten Informationen zur Sepsis finden Sie hier.

Welche Symptome können auf eine Sepsis hinweisen?

Eine Sepsis wird wegen der unspezifischen Symptome häufig nicht erkannt. Mögliche Anzeichen einer Sepsis sind:

  • hohes Fieber oder Fieberschübe, verbunden mit Schüttelfrost,
  • Beschleunigung von Atmung und Herzschlag,
  • Blutdruckabfall,
  • verminderte Ausscheidung von Urin und
  • Verwirrtheit

Weitere Informationen zur Sepsis bieten die Deutsche Sepsis-Hilfe, die Sepsis-Stiftung und das Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS).

Ein kurzes Video der Sepsis-Stiftung mit den wichtigsten Informationen zur Sepsis finden Sie hier.

Was ist eine Sepsis und warum ist sie gefährlich?

Eine Sepsis (umgangssprachlich auch Blutvergiftung genannt) zählt zu den schwersten Komplikationen, die als Folge einer Infektion auftreten können. Nach einer Angabe der Sepsis-Stiftung sind in Deutschland jährlich rund 320.000 Menschen davon betroffen.

Bei einer Sepsis kommt es in kurzer Zeit zu einer Ausbreitung von Erregern aus einer lokalen Infektion über den ganzen Körper. Es kann zu einer Überreaktion des Immunsystems kommen mit der Gefahr der Entwicklung eines lebensbedrohlichen „septischen Schocks“. Dieser ist gekennzeichnet durch einen extremen Blutdruckabfall, kombiniert mit einem schnellen Herzschlag (Tachykardie). Dies führt zu einer verminderten Durchblutung der Körperorgane (z. B. Niere oder Leber) und damit zu einer verminderten Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen.

Ohne Behandlung entsteht sehr häufig ein lebensbedrohliches Versagen vieler Organe im Körper (Multiorganversagen). Eine Sepsis ist ein Notfall und muss schnellstmöglich behandelt werden.

Weitere Informationen zur Sepsis bieten die Deutsche Sepsis-Hilfe und die Sepsis-Stiftung.

Ein kurzes Video der Sepsis-Stiftung mit den wichtigsten Informationen zur Sepsis finden Sie hier.

Was bedeutet MRSA?

MRSA steht für Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (Staph. aureus), eine multiresistente Staphylokokkenart.

Staph. aureus besiedelt natürlicherweise Haut und Schleimhäute beim Menschen und ist bei ca. 50% der Menschen nachweisbar. MRSA war eines der ersten Bakterien, bei dem bereits in den 1960er-Jahren eine Multiresistenz beobachtet wurde.

Methicillin aus der Gruppe der Beta-Lacktam-Antibiotika war lange das Leitantibiotikum bei der Resistenztestung des Staph. aureus. Die meisten MRSA sind aber auch gegen andere Antibiotikaklassen resistent.

MRSA-Erkrankungen finden sich insbesondere in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen (nosokomiale Infektionen). Für gesunde Menschen sind MRSA in der Regel harmlos, aber wenn die Abwehrkraft geschwächt ist, können diese Erreger schwer behandelbare Krankheiten verursachen.

Es existieren zudem bestimmte MRSA-Stämme außerhalb der medizinischen Einrichtungen, die auch bei gesunden Menschen schwere Krankheitsverläufe verursachen können. Diese MRSA-Stämme produzieren das Panton-Valentine-Leukozidin (PVL), ein Gift, welches das Bakterium nach außen ausscheidet und die Pathogenität (Krankheitsauslösung) deutlich erhöht. Das Krankheitsspektrum durch PVL-MRSA reicht von Hautinfektionen (Abszesse) bis zur Sepsis (Blutvergiftung).

Weitere Informationen finden Sie beim Bundesministerium für Gesundheit.

Einen Überblick über die wichtigsten multiresistenten Erreger bietet die Patienteninformation „Prävention von Krankenhausinfektionen und Infektionen durch multiresistente Erreger“ vom Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS), die Sie hier bestellen oder herunterladen können.

Gibt es MRE nur in Krankenhäusern?

Infektionen mit multiresistenten Erregern treten besonders häufig in Einrichtungen auf, in denen kranke und alte Menschen betreut werden: Krankenhäuser und Pflegeheime.

Außerdem verbreiten sich multiresistente Erreger in der Natur und vor allem in der Landwirtschaft, insbesondere durch Massentierhaltung, was mit der umfangreichen Anwendung von Antibiotika in der Nutztierhaltung zusammenhängt. In Gegenden mit intensiver Nutztierhaltung sind auch in der Normalbevölkerung erhöhte Nachweise von MRSA beobachtet worden.

Bestimmte multiresistente Bakterien sind in Deutschland bereits dauerhaft in der Bevölkerung verbreitet (MR E. coli).

Ausführliche Hintergrundinformationen zu MRE finden Sie auf der Website Patienten-information.de von Bundesärztekammer und kassenärztlicher Bundesvereinigung.

Einen Überblick über die wichtigsten multiresistenten Erreger bietet die Patientenbroschüre „Prävention von Krankenhausinfektionen und Infektionen durch multiresistente Erreger“ vom Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS), die Sie hier bestellen oder herunterladen können.

Was sind multiresistente Erreger (MRE) und warum sind sie besonders gefährlich?

MRE steht für multiresistente bakterielle Erreger.

„Resistent“ gegenüber einem Antibiotikum bedeutet, dass dieses Antibiotikum keine Wirkung bei der Bekämpfung des Bakteriums hat und nicht als Therapie eingesetzt werden kann. Antibiotika sind Medikamente, die gegen bakterielle Infektionen wirken. Gegen Viren oder Pilze sind sie unwirksam.

„Multiresistenz“ bedeutet, dass ein Bakterium gegen die wichtigsten Antibiotikaklassen, die uns zur Verfügung stehen, Resistenzen ausgebildet hat. Es können dann nur noch sogenannte Reserveantibiotika eingesetzt werden.

Resistenzen entstehen hauptsächlich durch falsche Anwendungen von Antibiotika (z. B. bei einer viralen Erkältungskrankheit) und durch massenhafte Verwendung in der Tierzucht. Resistenzen entstehen aber auch zufällig in der Natur, sind dann aber selten relevant.

In der Regel sind MRE nicht pathogener (krankheitsauslösender) als die gleichen Bakterienstämme mit normalem Resistenzmuster. Gefährlich sind sie deshalb, weil die Gefahr, dass die Initialtherapie mit einem nicht wirksamen Antibiotikum durchgeführt wird (der Resistenztest benötigt etwa 3 Tage im Labor), deutlich erhöht ist.

Bei schweren Infektionen ist es wichtig, dass ein Antibiotikum frühzeitig, also noch ohne den Erreger und das Resistenzmuster zu kennen, eingesetzt wird (kalkulierte Antibiotikatherapie). Und natürlich muss das Antibiotikum auch gegen den Bakterienstamm wirken. Ist der krankheitsauslösende Bakterienstamm resistent gegen den initial eingesetzten Wirkstoff, kommt es zum Therapieversagen und das Bakterium kann sich ungehindert ausbreiten. Dadurch kann sich der Verlauf der Erkrankung weiter verschlechtern.

Ausführliche Hintergrundinformationen zu MRE finden Sie auf der Website Patienten-information.de von Bundesärztekammer und kassenärztlicher Bundesvereinigung.

Beim Bundesministerium für Gesundheit finden Sie Informationen zur Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie DART 2020.

Einen Überblick über die wichtigsten multiresistenten Erreger bietet die Patientenbroschüre „Prävention von Krankenhausinfektionen und Infektionen durch multiresistente Erreger“ vom Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS), die Sie hier bestellen oder herunterladen können.

Weitere Informationen und konkrete Tipps für Patienten zur Vermeidung von Antibiotikaresistenzen finden Sie in der Rubrik „Behandlung“.